Kürzlich habe ich eine alte Ansichtskarte bei Ebay versteigert, und immerhin erbrachte sie 40,50 EUR, ein hübscher Betrag, die Karte war aber auch selten.
Normalerweise versende ich bei Beträgen über 25,- EUR nur noch als Einschreiben-Einwurf und verlange dafür 1,- Versandkosten und 1,60 EUR fürs Einschreiben.
Der Gewinner der Auktion mailte mir alsbald zu, er wäre oft nicht zuhause, um ein Einschreiben in Empfang zu nehmen, und ich solle den Brief doch als Normalpost schicken. Ich antwortete ihm, der Brief käme ja als Einwurf-Einschreiben, das der Postbote in den Briefkasten werfe, wenn niemand da ist.
Trotzdem wollte er die Sendung als Normalbrief, es würde schon nichts passieren.
Daraufhin teilte ich ihm mit, ich sende als Normal und er müsse aber bei Verlust des Briefes das Risiko selbst tragen. Als Versandkosten nannte ich ihm 1,- EUR, viele Verkäufer verlangen diese Pauschale, manche mehr, manche weniger, manche auch garnichts, die schlagen die Versandkosten einfach auf den Preis mit drauf und meinen wunder, wie nobel sie sind.
Heute kam die Überweisung, genau 41,08 EUR. Ich habe den Brief trotzdem versandt.
Am liebsten hätte ich die Karte dem nächsthöheren Bieter, der 50 Cents weniger geboten hat, angeboten, aber das darf ich ja nicht. Wenn ich geschrieben hätte, es fehlen noch 42 Cents, solange behalte ich die Karte zurück, hätte ich mir wohl einen längeren Schriftverkehr und zuletzt eine negative Bewertung eingefangen. Also nur Ärger.
Als ich die Zahlen des Käufers näher betrachten wollte, sah ich nur die Bewertung von ihm als Verkäufer: 97,9 % bei 821 Bewertungen. Außerdem war sein Konto als privat gestellt, man konnte keine Bewertungen sehen, ob er das bei anderen auch so handhabt.
Bei uns nennt man das Pfennigfuchserei (heute wohl Centfuchserei).
Wenn ich eine so teure Karte ersteigere, bitte ich sogar den Verkäufer, diese als Einschreiben zu senden, bei Normalpost geht ab und zu doch immer wieder mal etwas unwiederbringlich verloren.
Gruß kartenhai