Um da Germania-Thema nicht mit abweichenden Beiträgen zu belasten, hier einmal meine Erfahrungen zu "Gefälligkeit" und "gemachten Briefen".
Vor einigen Jahren - als die ersten "wirklichen" kleinen Privatposten gebildet wurden - hatte ich einen befreundeten Sammler, der beruflich die Republik bereist hat. Er hat mir jeweils von vor Ort einen (mit ADR vorgefertigten) Umschlag mit eben den/diesen sauber gestempelten Privatpostmarken zu geschickt. Also "Philatelistische Mache"! (?) Portogerecht!
Nun lagen in dem Umschlag aber auch Fleyer, sonstiges Material usw. und ungestempelte Ausgaben für mich zum Verbleib - also eindeutig "Bedarf".
Wer will jetzt - nach dem ich den Inhalt entnommen habe - aus dem Umschlag auf die 1. oder 2. Variante sicher schließen?
Mir liegen reichlichst Umschläge, als "Satzbrief", aber auch mit willkürlichen Frankaturen (Überfrankatur), vor. Sie wurden aus der DDR an einen Sammler in der BRD geschickt (manchmal innen auch Einlage mit persönlichen Notizen), weil dies eine gangbare Lösung zur Umgehung der Devisenbestimmungen war.
Sind nun die Briefe ohne Inhalt "Mache" und die mit Inhalt "Bedarf"? Und wer will dies ohne detaillierte Kenntnisse entscheiden? Es waren ja immer die gleichen Adressdaten. Da der Absender auch noch auf der Post gearbeitet hat, sind nur Ausgaben in "Sammlerqualität" mit sauberem Stempelabschlag abgeschickt worden.
Es gibt sicher andere Meinungen von Puristen. Die sollen sich aber bei alten Briefen auch nicht so sicher sein (portogerecht). Es gab auch früher schon Sammler, die - sofern sie Firmeneigentümer waren - sich gegenseitig "Firmenpost" mit schönen Frankaturen zu geschickt haben.
So könnte man - auch aus der heutigen Zeit - Viele Beispiele anführen.
Deshalb spielt für mich diese Betrachtungsweise keine Rolle.