Hilfestellung für Anfänger bei philatelistischen Fachbegriffen

nagel.d Hi,

das mag für einzelne und besondere stimmen, aber "Massenware" bekommt man kaum noch für "gutes" Geld los. Den Käufer freuts, den Verkäufer ärgerts. Ich gehe immer bei einem Preis von 5-10% unter Michelpreis aus. Aber das allerwichtigste ist, das der Preis gemacht wird von "Angebot und Nachfrage" und was der Käufer bereit ist, zu zahlen. Entweder der Käufer hat Interesse, oder man bleibt darauf sitzen.

Einige müssen sich einfach mal von ihrem "ideellen Wert" verabschieden.

Apfel ist Obst, Birne ist Obst. 5% passt wie 100%

Du möchtest eine Bund- oder Berlinsammlung von vorn bis hinten mit traumhaften Stempeln? Dann zahlst du locker die 100%, aber wirst lange brauchen.

Dir ist alles egal, Stempel nicht aufrecht, Stempeldatum nicht lesbar, Berlinmarken mit München-Stempel, Welle mit dabei, verschmiert. 5%

In DK habe ich hunderte günstigere (Katalogwert) Marken (gleiche AFA-Nummer) durchsucht, davon sind 2, max 3 perfekt. Mit Glück gab es mal eine zum Katalogpreis, aber 200% Michel war nicht ungewöhnlich.

Aus meiner Sicht eine Betrachtungsweise bei wie Äpfel und Birnen. Beide Aussagen passen.

Wenn man von Spezialansprüchen, zB an Stempel, absieht, und postfrische Marken betrachtet (von ungebraucht mal ganz zu schweigen) möchte ich gerne ein einziges konkretes Beispiel sehen, wo für eine Bundmarke mehr als 100 % Michel bezahlt wurde.

Der war in Farbe, und das ist schon mal gut.

Wenn man das, wie hier, plausiebel erklärt kann ich es nachvollziehen, in einem anderen Forum wurde nur pauschal gesagt er habe über 100 % Michel gezahlt ohne eine nachvollziehbare Erklärung zu liefern.

Mit einer nachvoillziebahren Erklärung habe ich kein Problem damit.

Moin,

Zitat von Wolffi

Du möchtest eine Bund- oder Berlinsammlung von vorn bis hinten mit traumhaften Stempeln? Dann zahlst du locker die 100%, aber wirst lange brauchen.

Gegenfrage:

WILLST Du das überhaupt? Willst Du komplett sein?

Dann hast Du ja nichts mehr zum Sammeln!

Ich empfinde das als Alptraum.

Noch eine Frage zu den Katalogen:

Ich kann nicht nachvollziehen, was hier so manch einer mit 20 Jahre alten Katalogen hantiert. Man kann mit älteren Katalogen durchaus arbeiten - und das sogar ganz ordentlich. Gar keine Frage. Aber irgendwann sind die Informationen darin nur noch bedingt aktuell, da in nachfolgenden Katalogen überarbeitet. Und in diesem Fall sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich nach einem aktuellen (zumindest aktuelleren) Katalog umsieht.

Neben den gedruckten Katalogen gibt es ja auch noch die Online - Version. Die ganze Welt ab 20 Euro / Monat. Wenn man damit Fehlkäufe vermeidet hat man seinen Einsatz schnell wieder drin. Michel bietet hier einen befristeten Probezugang kostenlos an.

Nur mal so als Alternative ...

Gruß

Zitat von Francysk Skaryna

Gegenfrage:
WILLST Du das überhaupt? Willst Du komplett sein?

Sehr komplex, wenn man das gut beantworten möchte.

Ja, ich möchte komplett sein, und ich möchte das in guter Qualität. Für gestempelte Ware also zentriert, lesbarer aufrechter Stempel, möglichst mit Ortsnamen, Marke ohne Zahnweh, keine Welle.

Damit ist die Frage, ob ich komplett werden möchte, beantwortet. Klar, aber es ist nicht wahrscheinlich. Und wenn es so wäre, dann fange ich halt was neues an.

Leider gibt es heute leider nicht mehr viel Tausch. Das sehe ich bei meinen MH ** Berlin: das ist so speziell, dass da kaum was angeboten wird. Es fehlen mir gerade mal noch 13 Heftchen zu komplett. Aber auch da: kein Alptraum. Ich würde es dann komplett verkaufen, zumindest versuchen. Jemanden, der es fortführt, gibt es nicht. Ich trenne mich schon von Dingen.

Die Zeiten mit jährlich neuem Katalog sind vorbei, weil zu teuer und sich das über den Wertzuwachs MM (damals noch Mark) nicht mehr rechnet. Da der Tausch nachlässt, sind Kataloge (laufend neu) auch nicht mehr so wichtig. Und zum Bestimmen und Einsortieren reicht auch ein älterer Spezial: die Infos interessieren mehr als der heutige Wert.
Für mein Hauptgebiet, DK, gibt es den AFA Spezial. Die werden wissen, warum der nur alle 5-7 neu erscheint (und das ist gut so).

Online fand ich toll. Die Idee. Vielleicht war es damals noch zu rudimentär, aber mir gefiel das nicht. Als meine dreimalige Nutzung in zwei Jahren dann mit einer netten Preiserhöhung aufgewertet wurde, kündigte ich endlich. (Ich bekam, meine ich, meine MH Berlin auch nicht spezialisiert wie benötigt angezeigt).
Ich liebe aber auch gedruckte Literatur, muss ich gestehen.

Zitat von Francysk Skaryna

Noch eine Frage zu den Katalogen:

Ich kann nicht nachvollziehen, was hier so manch einer mit 20 Jahre alten Katalogen hantiert. Man kann mit älteren Katalogen durchaus arbeiten - und das sogar ganz ordentlich. Gar keine Frage. Aber irgendwann sind die Informationen darin nur noch bedingt aktuell, da in nachfolgenden Katalogen überarbeitet. Und in diesem Fall sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich nach einem aktuellen (zumindest aktuelleren) Katalog umsieht.

Hallo,

sehe ich nicht so. Für die meisten hier, die Spezialkataloge nutzen, reichen die 5, 10, 15 jahre alten Ausgaben vollkommen aus. Wieviele Änderungen sind in einem neuen Katalog, gegenüber eines 10-15 jahre alten Katalogs, die zudem auch noch bedeutende Änderungen in sich haben? Die angegebenen Michelpreise nutze ich eh nur als Anhaltspunkt.

Es ist sogar so, dass die Informationen in älteren Michel-Spezialkatalogen, zum Beispiel hinsichtlich Unterscheidungsmerkmalen, in nicht wenigen Fällen besser und zutreffender sind als in neueren Ausgaben.
Man kann den Eindruck gewinnen, dass in der Michelredaktion seit 30-40 Jahren keine eigene philatelistische Kompetenz mehr vorgehalten wird.

Gut, ganz, ganz alte Kataloge (vor allem die Ausländischen, hatten noch Infos zum Land im Kopf (Größe/Bevölkerung usw.). Die sind natürlich - auch durch "Staatenwechsel" - längst überholt.

Sie hatten aber auch mehr Details zu den Ausgaben. Mit immer mehr Ausgaben mußte auch im Info-Umfang (leider) reduziert werden, damit aus jetzt 1-2 nicht 3 oder 4 Bände Deutschland werden. Dies gilt sowohl für Europa als auch für die restliche Welt.

Im Nachbarforum wird ebenfalls aus gegebenem Anlaß über Michel (und die Perspektive) diskutiert.

Wenn es weiterhin bezahlbare "Kataloge" geben soll sehe ich nur die generelle Trennung von dem jetzigen System.

- ca. alle 10 (?) Jahre eine generelle Katalogausgabe - aber ohne Preise (Broschüre oder Loseblattausgabe??).

- zwischenzeitlich jährliche Kataloge (Broschüre) mit den aktuellen Ausgaben - auch ohne Preise oder

- zwischenzeitlich einen "Neuheitendienst (incl. evtl. notwendigen (auch alten) Katalogänderungen)", getrennt nach Kataloginformationen und aktuellen Preisen bei den losen Blättern.

- Alles einzeln beziehbar. Somit kann man im eigene Katalog - wenn gewünscht - eigene dauerhafte Notizen machen. Wer es braucht, kann diesen Neuheitendienst nutzen. Der Nachteil für diesen Nutzerkreis: Er muß doppelt nach schlagen und ggfls. auch Blätter tauschen oder manuell aktualisieren.

Für exotische Ausländer kann der Turnus auch größer oder das System auch anders gehandhabt werden.

Dieses System ist nicht neu. Es wird bei vielen Verkaufskatalogen so gehandhabt.

Ob es wirtschaftlich vertretbar ist, kann ich nicht einschätzen.

Moin,

Zitat von Filli

Sie hatten aber auch mehr Details zu den Ausgaben. Mit immer mehr Ausgaben mußte auch im Info-Umfang (leider) reduziert werden, damit aus jetzt 1-2 nicht 3 oder 4 Bände Deutschland werden.

Wäre das - bei sauberer Trennung denn unbedingt ein Nachteil?

Wenn Du Spezial kaufst dann doch gerade wegen der Informationen.

Brauchst Du aber bei Bund Spezial zwingend auch DDR Spezial? Bund in Verbindung mit Berlin und (Neu)Saar (da beides OPDen West) hätte für meine Begriffe Charme.

Sinngemäß gilt das so auch für andere Gebiete.

Man muss natürlich auch das Argument gelten lassen, dass dadurch eventuell die Wirtschaftlichkeit kleinerer (Neben) Gebiete in Frage gestellt ist.

Die Lösung der Белпочта / Belpotshta finde ich sympathisch:

Einzeln ausdruckbaren Dateien im PDF-Format zu jeder Ausgabe, jahrgangsweise Kataloge und im weiteren Zusammenfassungen mehrerer dieser Kataloge in einem dickeren Katalog.

Gruß

#112 und allgemein

Irgendwo/wie müssen auch bei gedruckten Katalogen Kompromisse akzeptiert werden. Sonst will der FM-DDR-Sammler, der BRD-SM-Sammler, der MH-Sammler usw. seinen speziellen Katalog :-(.

Nicht jeder möchte sich auch seinen eigenen Katalog ausdrucken :-(. Evtl. auch, weil er sich für mehrere Gebiete interessiert. Wenn es so etwas gibt - in Ordnung.

Mi.-Nr. 47 stimmt. Da ich auch beim besten Willen keinen Stempel aus 1889 sehe, dürfte keine a-Farbe dabei sein. Generell ist Farbbestimmung ein Thema für sich und anhand von Scans eigentlich nie sicher möglich.

Mi.-Nr. 50, 52, 55 und 56 stimmen auch.

Das grundlegende Problem des Schwaneberger-Verlags ist dasselbe wie für alle philatelistischen Katalogverlage rund um die Welt:
Die Kosten für Redaktion, Druck etc bleiben bestenfalls konstant, im Normalfall steigen sie jedes Jahr an.

Gleichzeitig werden die Kataloge immer weniger gekauft, weil die Zahl der regelmäßig Kataloge kaufenden Sammler tendenziell abnimmt, auch deswegen, weil der jedes Jahr neu hinzukommende Inhalt eher überschaubar und für viele Sammler nicht wirklich interessant ist.

Um profitabel arbeiten zu können, müssten die Katalogpreise jedes Jahr stärker steigen als die Druckkosten, um die Fixkosten für Redaktion etc zu decken. Das ist kaufmännisch eine Todesspirale und kann/wird nicht funktionieren, weil bei höheren Preisen noch weniger Kataloge verkauft werden.

In den USA ist das lokale Pendant zum Schwaneberger Verlag gerade an ein Konsortium aus überzeugten (und wohlhabenden) Philatelisten verkauft worden. Deswegen besteht dort die Hoffnung, dass es den Scott Katalog erst einmal weiter wird geben können.

Solche Mäzene sind offenbar in Deutschland derzeit nicht in Sicht.

Moin Stoeberina

ich bin mir sehr sicher, dass Deine Germania-Marken auf Papier mit Wz. 1 Rauten und nicht mit Wz.2 Waffeln gedruckt wurden.

Guck Dir mal diesen etwas älteren thread an. erron zeigt hier alle damals gebräuchlichen Wasserzeichen, auch die Ausgefallenen: Die Wasserzeichen des Deutsches Reich in der Inflationszeit.

Die meisten Germania-Marken weisen aufgrund ihrer langen Produktionszeit mit vielen verschiedenen Auflagen (siehe HAN) eine mehr oder weniger große Spannweite an Farben bzw. Farbtönen auf. Guck Dir neben der PHILA-DB auch mal meine threads zu den Germania-Marken an (musst ein wenig bei Deutsches Reich suchen, ist schon eine Weile her).

Viele Grüße
DKKW

Zitat von Stoeberina

Hallo DKKW,

leider habe ich Deinen thread zu dem Thema nicht sofort gefunden. Die Marke oben links ordne ich jetzt jedenfalls als No 68 (mit der Farb-Spannweite bis zu hellgrau), ein.

In Sachen Wasserzeichen kann ich nur sagen, dass einer Lai-in der Unterschied Raute/Waffel nicht sofort auffällt.

Viele Grüße

Stöberina

Stoeberina

korrekt, die Marke links oben in der ersten Reihe ist die Nr 68 ohne Wasserzeichen aus der zweiten Germaniaausgabe von 1902 bis 1905. Alle ohne Wasserzeichen.

Bei den zwei Marken in der mittleren Reihe, 25 und 30 Pfennig kann ich kein Stempeldatum erkennen.

Und alle anderen Marken in der untersten Reihe sind anhand der Stempelabschlägen; wie ich das anhand deines Scan entziffern kann, alles Friedensdrucke von1905 bis ca. 1915 mit Wasserzeichen 1 (Raute).

mfg

erron