Sg. Damen und Herren,
zuerst vielen Dank für die Aufnahme in Ihrem Forum. Mich treibt seit längerem ein Thema um, welches ich gerne mit Ihnen erörtern möchte - und zwar, wie sind Briefmarken unter dem Aspekt der Marktlage als Investitionsgut zu bewerten?
Ich selbst besitze eine kleine aber feine Sammlung (Schwerpunkt Deutsche Kolonien, Auslandspostämter, Besetzte Gebiete, Deutsche Abstimmungsgebiete, Altdeutschland, Deutsches Reich, Alliierte Besetzung und BRD/Berlin/DDR bis ca. 1953, sowie Briefe/Postkarten von ca. 1800 bis 1949), die trotz geringer Anzahl der Einzelstücke (ca. 5.000 Stück) einen sehr ordentlichen Katalogwert aufweist - Massenware für unter 5,00 € / Stück ist nicht enthalten, leider auch keine absoluten Spitzenwerte für 1.000,00 € +), dafür vieles im Bereich 50,00 € - 800,00 €; und zwar besitze ich diese Sammlung aus 2 Gründen:
a) Ich habe Spaß am Sammeln
b) Ich möchte ein Anlageobjekt aufbauen, welches über die Zeit an Wert gewinnt; Orientierungshilfe sollen dabei nicht Katalog- sondern Marktpreise sein.
Der Erwerb der Marken läuft bei mir über Flohmärkte, Ebay-Kleinanzeigen und Co ab, von Ebay sehe ich ab, da dort keine wirklichen Schnäppchen zu machen sind. Meist kaufe ich ein Konvolut von 20-50 Alben an, entnehme meine Sammelgebiete und verkaufe den Rest preiswert weiter. Dadurch realisiere ich extrem gute Einkaufspreise pro Marke. Eine tiefe Durchsuchung (PF & Co) nehme ich nicht vor (außer bei Infla-Werten), erstens fehlt mir die Zeit und zweitens soll auch der Käufer noch die Gelegenheit haben, einen Schatz zu finden.
Mein Ziel ist es, der Sammlung bis 2034 einen Katalogwert von ~ 1.000.000,00 € zu verleihen, was je nach Einkaufspreisen für Konvolute ein realistisches Ziel ist, derzeit beträgt der Katalogwertzuwachs pro Jahr ca. 75.000,00 €, wobei ich davon ausgehe, dass ich in absehbarer Zukunft mehr Zeit für die Sammlung haben werde - derzeit leite ich ein KMU als Geschäftsführer und habe entsprechend limitierte Zeitressourcen.
Drei weitere Punkte zur Berücksichtigung:
a) Ja - mir ist klar dass ich, würde ich die Zeit, die ich in meine Sammlung investiere, anderweitig investieren (z. B. in die Durchführung von Consulting-Veranstaltungen), mehr Gewinne realisieren könnte, als durch das Zeitinvestment in die Briefmarkensammlung. Diese entstehenden Opportunitätskosten sollen jedoch nicht Teil der Betrachtung sein.
b) Ich kenne die Marktpreise, mir ist daher absolut klar, dass ein Katalogwert von den angestrebten 1.000.000,00 € sich nicht in einem annähernd so hohen potentiellen Verkaufspreis niederschlägt - ich würde je nach Auktion dann eher von 50.000,00 € ausgehen.
c) Ziel der Sammlung ist nicht der Verkauf 2034, 2034 habe ich mir nur als realistischen Milestone gesetzt. Ich plane eher, die Sammlung fortzuführen (und den Wert als schönes Beiwerk zu betrachten), sie zu vererben oder, sollte es notwendig sein, zur Aufbesserung der Altersrente zum Zeitpunkt meines Renteneintritts (2049) zu veräußern.
Nun meine Themen:
a) Wie betrachten Sie das Unterfangen generell? Gibt es ähnliche Unterfangen in der Community?
b) Teilen Sie meine Einschätzung, dass die Katalogwerte von Marken aus meinen Sammelgebieten bis 2049 weiter steigen werden?
Gerne natürlich auch weiterer Input, den ich jetzt nicht berücksichtigt habe.
Beste Grüße