Gruß kartenhai
Moin,
ich sehe die Packstationen durchaus kritisch. Die Geräte haben als Ergänzung zum normalen Postbetrieb sicher ihre Daseinsberechtigung.
Wenn sich aber jeder ein Smartphone kaufen und dann noch extra eine App installieren mss , nur um seine Post zu bekommen, dann läuft etwas ganz grundsätzliches falsch.
Für die Post ist das natürlich interessant. Quasi keine Stromkosten, keine Personalkosten, minimale Miete.
Wir reden hier jedoch von einer Grundversorgung. Die sollte gemeinwohlorientiert sein und muß keinen Gewinn abwerfen. Es kann nicht sein, dass Menschen von der Versorgung ausgeschlossen werden!
P.S.:
Bei der Белпочта / Belpost landen die in einen Почтомат / Pirschtomaten (so heissen die Packstationen in Belarus) zugestellten Pakete nach drei Tagen in der zuständigen Postfiliale und liegen dort zu Abholung bereit.
Hier braucht man Smartphone / App oder Internet, um überhaupt an seine Post zu kommen. Das ist wenig kundenorientiert.
Gruß
ich sehe die Packstationen durchaus kritisch. Die Geräte haben als Ergänzung zum normalen Postbetrieb sicher ihre Daseinsberechtigung.
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Wenn sich aber jeder ein Smartphone kaufen und dann noch extra eine App installieren mss , nur um seine Post zu bekommen, dann läuft etwas ganz grundsätzliches falsch.
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Wir reden hier jedoch von einer Grundversorgung. Die sollte gemeinwohlorientiert sein und muß keinen Gewinn abwerfen. Es kann nicht sein, dass Menschen von der Versorgung ausgeschlossen werden!
Auch wenn ich dir in vielen Punkte zustimme: Was soll die Post denn machen? Das Problem ...
Ein Grund hierfür ist der Strukturwandel auf dem Land: Wenn in einem Dorf der letzte Krämerladen zumacht, hat die Post auch keinen Partner mehr vor Ort, der in seinem Geschäft einen Postschalter aufstellen kann.
... lässt sich nicht wegwischen. Das Thema ist ja wirklich nicht neu und wenn ich den Ausführungen eines Experten aus der Branche glauben darf, dann müssten Brief- und Paket-Porto min. doppelt so hoch sein, um ein flächendeckendes, DHL-eigenes Filialnetz kostenneutral betreiben zu können.
Der langjährige Betreiber der Post-Filiale bei uns im Ort (ca. 7.000 Einwohner) hatte mir mal berichtet, dass er mit den Einnahmen nur aus dem Post-Betrieb in vielen Monaten im Bereich des Mindestlohns liegt. Lohnen tat sich das Ganze nur in den wenigen - sehr stressigen - "high-performance-Zeiten" (z.B. Weihnachten) und aufgrund der anderen Waren, die Postkunden gleichzeitig kauften. Reich geworden ist er damit aber bei weitem nicht. Letztes Jahr hat er geschlossen, weil es sich für ihn nicht mehr rechnete. Es hat viele Monate gedauert, bis ein Betreiber für eine neue Filiale gefunden wurde: Der Besitzer eines Hauses mit einem seit Ewigkeiten leerstehenden, abseits liegendem Ladenlokal.
Gruß
Uli
Moin,
die Post hat in 2024 einen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro gemacht. Im Jahr davor waren es 3,7 Milliarden Euro.
Umgerechnet auf 27.000 Postfilialen sind das 122.000 Euro pro Filiale.
Der Gewinn, der an Aktionäre ausgeschüttet wird erwirtschaftet nichts.
Man erzählt den Menschen aber, daß kein Geld für die Daseinsvorsorge vorhanden ist.
Und während überall von Inklusion die Rede ist, passiert im Postalltag das Gegenteil:
Kein Smartphone, keine App - keine Post.
Das kann doch nicht ernst gemeint sein!
Gruß
Kein Smartphone, keine App - keine Post. Das kann doch nicht ernst gemeint sein!
Auch ich bin ein ganz großer Gegner des Trends, für alles Smartphone und Apps zu benötigen. Das wird sich mittel- bis langfristig aber nicht aufhalten lassen, leider ...
Der Gewinn, der an Aktionäre ausgeschüttet wird erwirtschaftet nichts.
Das sehe ich deutlich anders. Ohne Gewinne wird ein (unser) kapitalistisches Wirtschaftssystem nicht funktionieren. Das ist aber kein Thema für hier.
Man erzählt den Menschen aber, daß kein Geld für die Daseinsvorsorge vorhanden ist.
Bedeutet das, dass du prinzipiell dafür bist, ÖPNV, Post, Energieversorgung, ... (wieder) zu verstaatlichen? Wie gesagt: Diese Diskussion möchte ich hier nicht führen.
Gruß
Uli
Moin
Bedeutet das, dass du prinzipiell dafür bist, ÖPNV, Post, Energieversorgung, ... (wieder) zu verstaatlichen?
Der Staat organisiert eine Grundversorgung. Und hier geht für mich Gemeinwohlorientierung vor Gewinnorientierung. Wie das organisiert wird, lasse ich mal offen.
Gruß
...
Kein Smartphone, keine App - keine Post.
...
Wie kommst Du darauf?
Bis jetzt (zumindest bis vor kurzen) konnte man die digitale Zustellbenachrichtigung aktivieren, dafür benötigt man die App.
Wenn man dies nicht macht, erhält man die Zustellbenachrichtigung (Barcode) auf Papier bzw. E-Mail je nach Einstellung (wenn nichts eingestellt wird, also ohne Kundenkonto nur auf Papier), beides ohne Smartphone und App.
MfG
Gerdiolino
Moin,
Wenn man dies nicht macht, erhält man die Zustellbenachrichtigung (Barcode) auf Papier ...
... dass ich aber an einer appgesteuerten Packstation nicht einlesen kann.
Die Geräte haben kein Display mehr und bedürfen für die Herausgabe der Sendung eines Smartphones und der posteigenen App.
Gruß
Die sind nicht Standard und flächendeckend werden sie sich vorerst nicht durchsetzen, da es Beschwerden bei der BNA hageln. Es wird und alternativen gesucht werden.
....
Kein Smartphone, keine App - keine Post.
...
Gruß
Das ist Blödsinn.
DHL/Post sind verpflichtet (korrekt adressierte) Sendungen an die Empfänger auszuliefern, zumindest in D.
Die sind nicht Standard und flächendeckend werden sie sich vorerst nicht durchsetzen, da es Beschwerden bei der BNA hageln.
Zudem dürfen m.W. die displaylosen Packstationen nicht als Ersatz für eine Postfiliale eingesetzt werden, sondern nur als Ergänzung zum "Mindestangebot". An displaylosen Packstationen ist kein Videocall mit einem Post-Mitarbeiter möglich und das ist eine Voraussetzung für die Erlaubnis der BNA eine Packstation als Filiale zu nutzen.
DHL forciert Packstationen generell.
Als Geschäftskunde erhielt ich jetzt die Info, dass Sendungen von mir an Packstationen zukünftig 20 Cent Nachlass bringen.
Moin,
Kritik kommt vom Sozialverband:
Der Sozialverband VdK sieht das kritisch. Dessen Präsidentin Verena Bentele sagt, das sei ein deutlicher Rückschritt auf dem Weg zu mehr Inklusion: "Postautomaten sind für Rollstuhlfahrer, Kleinwüchsige und Menschen mit Sehbehinderungen häufig nicht nutzbar." Ältere Menschen seien oft auf persönliche Hilfe vor Ort angewiesen. Die Automaten sollten verbessert werden und größere Displays und Bedienelemente mit Brailleschrift bekommen
Gruß
Hallo,
ich bin jetzt 88 Jahre alt und mußte mir mein 1. smartphone im Januar 2025 anschaffen, um weiterhin mein Konto bei einer Privatbank behalten zu können.
Eine Altrnative wurde mir ncht genannt und mit Kündigung gedroht.
Das ist vermutlich ein krasser Fall, aber Frau Bentele hat recht, wenn sie mehrere Gruppen Benachteiligter aufzählt - es gibt auch Hochbetagte wie mich und meine Ehefrau ohne Verwandte, die Hilfe leisen können. Ganz allgemein geht der Trend dahin, die bisherigen Serviceleistungen dem Kunden aufzubürden oder von ihm teuer zahlen zu lassen, wenn das überhaupt möglich ist....
Denke ich daran, werde ich oft fuchsteufelwild ....
mit philat.Grüßen
Heinrich
Hi,
Es ist in vielen Dingen dem Zeitgeist zu schulden. Entwicklung, Fortschritt usw. gehen immer weiter. Auch Angebot und Nachfrage spielen eine große Rolle. Warum werden viele kleine Läden, Banken und Filialen geschlossen? Weil vieles Online getätigt wird. Das iss perse nicht schlecht. Das dann aber auch, vom Gesamten gesehen, hinten ein sehr geringer Teil unter geht, ist kalkuliert.
Wenn Postfilialen geschlossen werden, weil niemand mehr hingeht, dann ist es in der heutigen Zeit klar, weil Personal und Unterhaltung zu teuer ist/wird.
Mir iss bewusst, das es gerade für ältere Menschen extrem fatal ist. Nicht nur ältere Menschen fallen durch das Sieb.
Ich bin kein Geschäftsmann, verstehe aber dennoch, das, wer nicht mitgeht, geht unter.
Oben war auch die Rede von "staatlich machen....", wäre besser, wie in privater Hand. Ich persönlich bin froh, das so einiges nicht mehr in staatlicher Hand ist.
