Vor 2 Wochen war ich am Genfer See, der zur Hälfte zu Frankreich (Südufer) und zur Schweiz (Nordufer) gehört. Mein Hotel war am Südufer. Am 18.6.24 besuchte ich Chamonix am Fuße des Mont Blanc, dort kaufte ich u. a. eine Ansichtskarte und eine Briefmarke dazu, natürlich eine französische. Die Karte wollte ich abends im Hotel beschriften. Am nächsten Tag fuhr ich nach Montreux, wo ich die frankierte Karte in den nächsten Briefkasten einwarf. Nicht bedacht hatte ich aber, daß Montreux, auch wenn der Name französisch klingt, in der (französischen) Schweiz liegt und die Karte eigentlich mit einer Schweizer Marke frankiert werden müßte. Den Grenzübergang bei Saint-Gingolph am Genfer See spürt man fast garnicht, dort wird nicht kontrolliert.
In Montreux sagte mir nach dem Einwurf noch jemand, daß die Schweizer Post Sendungen mit ausländischen Briefmarken nicht befördern würde. Aber da war es schon zu spät.
Gestern rief ich den Karten-Empfänger an, ob er die Karte erhalten habe, und zu meinem Erstaunen teilte er mir mit, daß er bereits am 19.6.24 meine Karte erhielt. Ich bat um eine Kopie der Rückseite, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Die französische Marke war mit einem rechteckigen T 190 - Stempel versehen, links neben der Marke war ein Rundstempel von Eclépens Centre Courrier abgeschlagen. Leider auch handschriftlich auf der Marke selbst. Der T-Stempel war wohl ein Tax-Stempel oder Nachgebühren-Stempel, nach dem der Empfänger 1,90 EUR Nachgebühr zu entrichten hatte. Eclépens ist ein Postzentrum ca. 50 km von Montreux entfernt. Eine Nachgebühr wurde vom Empfänger nicht verlangt, entweder ist die Karte versehentlich durchgerutscht oder die Schweizer Post war hier sehr kulant.