Danke für den Hinweis.
Ich habe die beiden Marken mit einer einer zweifelsfrei echten Germania Überdruckmarke aus Bayern (AEG Nürnberg) verglichen. Alle zeigen sauber ausgestanzte Lochungen ohne Farbe, d.h. die Lochungen wurden an den bereits überdruckten Marken vorgenommen.
#64
Also Verfälschung, nur in der anderen/gegensätzlichen Variante, als ich gedacht habe.
Also Verfälschung, nur in der anderen/gegensätzlichen Variante, als ich gedacht habe.
Ich glaube nicht - dann würd ich doch eher ein "R" fälschen und damit den Markenwert lieber vervielfachen, als mir mit den vielen Buchstaben derart Mühe zu machen. Oder ich stech einen seltenen Elefanten oder Schwan rein, wenn man den Stempel eh nicht lesen kann und verdien bei Ebay 10 Euro pro Marke.
Kann es nicht vielleicht sein, dass damals die überschüssigen Freistaat-Marken (wie im Michel beschrieben) nicht nur in der Pfalz , sondern nach der Post-Eingliederung im ganzen Deutschen Reich "verbraucht" wurden?
Experten bitte vor! 
Laut Sem Handbuch der Pfennig Ausgaben, 2. Auflage S. 164 wurden die Überdrucke "Freistaat Bayern" auf Germania Marken ab 17.05.1919 zunächst nur in der Pfalz verausgabt (erstmal nur 2 1/2, 5, 7 1/2 und 10 Pf). Ab 30.09.1919 waren die Marken dann an allen Bayerischen Postämtern erhätlich. Die Gültigkeit endete am 31.01.1920. Die übrigen Bayerischen Freimarken bieben bis 30.06.1920 gültig. Ab 01.04.1920 konnten auch die Reichspostausgaben in Bayern verwendet werden.
Hallo zusammen,
da die V.D.N.-Lochung bereits 1903 eingeführt wurde ist auch nicht davon auszugehen, dass es sich um Versuche bei Neueinführung handelte. Ich betrachte die beiden Marken als Kuriosum. Auf losen Marken werden die Hintergründe nicht abschließend aufzuklären sein.
Aufhebenswert aber sicherlich, da entgegen der Postvorschriften sicherlich nicht wertsteigernd.
Viele Grüße
DKKW
Auf losen Marken werden die Hintergründe nicht abschließend aufzuklären sein.
Wäre beigelegtes Rückporto mit Lochung durch die antwortenden Unternehmen denkbar?
Die Verwendung Bayerischer Marken auf vorausfrankierten Antwortkarten (üblicherweise zusammenhängende Frage- / Antwortkarten = Ganzsachen) oder markenfrankierter Empfangsbestätigungen von Postanweisungen im Reichspostgebiet ist hinlänglich bekannt und wurde nicht beanstandet. Solange dies innerhalb der Gültigkeit der betreffenden Postwertzeichen erfolgte, wäre es im vorliegenden Fall durchaus eine Erklärungsmöglichkeit, lässt sich aber wie DKKW schon schreibt ohne aussagekräftige Belege nur anhand von losen Marken nicht entscheiden.
Gruß Klaus
wäre es im vorliegenden Fall durchaus eine Erklärungsmöglichkeit,
Zumindest eine weit realistischere Möglichkeit, als dass sich jemand - mit einer absoluten Perfektion beim Lochen - die Mühe gemacht hat, Freistaat-Bayern-Marken mit Lochungen zu versehen, die z. B. bei Ebay sicher niemandem auffallen würden.
Hallo zusammen,
dann mach ich mal mit Teil II meiner 3 Pfg. Germania mit Wz. weiter:
B.L.A. = ?, Stempel bei PA-Nr. 68 wohl Berlin
BFHUI = Bank für Handel und Industrie, Maschinenstempel B... 2
R.W. = ?, Stempel Aachen
MEBEK = ?, Stempel verm. Heilbronn (untere Löcher in M, zweitem E und K nur angedeutet)
Viele Grüße
DKKW
B.L.A. = ?, Stempel bei PA-Nr. 68 wohl Berlin
BFHUI = Bank für Handel und Industrie, Maschinenstempel B... 2
R.W. = ?, Stempel Aachen
MEBEK = ?, Stempel verm. Heilbronn (untere Löcher in M, zweitem E und K nur angedeutet)
B.L.A. = BLA-1-01-?, hier gibt es durch die Verwendung im Verlags-Geflecht von August Scherl mehrere Absender, die nur mit Belegen zuzuordnen sind. Aber ich halte es da immer mit der Buchstaben-Gleichheit, also:
B.L.A. = BLA-1-01-01, Berliner Lokalanzeiger (Scherl), Zeitungsverlag, Berlin
BFHUI = BFH-1-02-01, Bank für Handel und Industrie, Berlin
R.W. = RW-1-16-01, Robert Waldthausen, Tuchfabrik, Aachen
MEBEK (WEBER ) = WEB-1-01-01, Weber-Verlag, diverse Publikationen, Wuppertal
Hallo zusammen,
tomm2015 Vielen Dank, gleich gibts Nachschub
@all Hier jetzt fünf 5 Pfg. Germania m. Wz. Das geht in einem Rutsch da ich hier erstmals einige Dubletten habe (Dr M)
K & Co = ?, Stempel Mainz
Dr M = ? (eine andere Marke trägt den Stempel Frankfurt)
S. P. = ?, Stempel unleserlich
Ø = Platzhalter, den hatten wir schon aus allen möglichen Ländern, Maschinenstempel
MB = ?, Stempel Mahlow
Viele Grüße
DKKW
Hallo zusammen,
diesen Inlandsbrief habe ich eben unter 2 Mk. Posthorn-Ausgabe Wz.1 Rauten beim Deutschen Reich gezeigt.
Hier die Marke als Ausschnitt. Die Perfin SS war damals noch unverfänglich, die NAZI-Terrorgruppe wurde erst später gegründet.
Hier: S. Schoenberger & Co. Berlin W8 Unter den Linden 17-18
Es handelte sich wohl um eine Bank.
Viele Grüße
DKKW
K & Co = ?, Stempel Mainz
Dr M = ? (eine andere Marke trägt den Stempel Frankfurt)
S. P. = ?, Stempel unleserlich
Ø = Platzhalter, den hatten wir schon aus allen möglichen Ländern, Maschinenstempel
MB = ?, Stempel Mahlow
Spät, aber doch ... hatte ich übersehen.
K & Co = K&C-1-13-01, Kronenberger & Co., Bankgeschäft, Mainz
Dr M = DRM-1-01-01, Verwender unbekannt, Frankfurt
bzw. DRM-1-01-02, Verlag Dr. Oscar Mokrauer, Zentralblatt Kunstdünger, Mannheim
S. P. = SP-1-15-01, Spratt's Patent, Futterhandlung, Berlin/Rummelsburg
Ø = Ersatz- bzw. Probelochung
MB = MB-1-16-01, Magistrat Berlin, Steuer- und Versicherungs-Amt
Und jetzt ist DR-Bestimmungspause bis 8.1. - bin im Süden
Hallo zusammen,
tomm2015 Vielen Dank für die Erklärungen. Viel Spass im Süden. Damit Dir nach der Rückkehr nicht langweilig wird stelle ich schon mal Teil meiner Perfins auf der 10 Pfg. Germania m. Wz. ein.
F.B. / & Co = ? (Bahnpost Berlin-Saalfeld?)
DG = Deutsche Bank, Disconto Gesellschaft (Berlin)
H F / d / D B = ? (Maschinenstempel)
MG = ? (Maschinenstempel)
G T / A = ? (Neusalz) etliche Löcher nur angedeutet
Viele Grüße
DKKW
Hallo zusammen,
heute habe ich einige Belege von einem Münchner Belegehändler erhalten. Darunter eine EF mit der 3 Mark Posthornausgabe Wz.2. Waffeln. Den kompletten Beleg bekommt ihr dann in ein paar Wochen zu sehen. Die Marke ist aber mit Perfin, deshalb die Ausschnittsvergrößerung schon heute:
ThR = Theodor Reichardt, Wandsbek
Wandsbek war seinerzeit noch eine selbständige Stadt vor den Toren Hamburgs. Erst durch das Groß-Hamburg Gesetz der braunen Machthaber wurde sie nach Hamburg eingegliedert. Vermutlich unter dem Wahlspruch "Make Hamburg great again"
Neben der Marke zeige ich noch den Absendereindruck auf der Briefrückseite.
Viele Grüße
DKKW
Hallo zusammen,
nachdem tomm2015 aus dem Süden zurück sein sollte stelle ich mal den nächsten Schwung an 10 Pfg. Germania m. Wz. ein.
TVL = ? (Stempel Leipzig)
V i. L = ? (Maschinenstempel)
D.F. / D. B. (Stempel Dresden) die Löcher der linken Buchstaben sind z.T. nur angedeutet
H = ? (Stempel Berlin)
tomm2015 Wärst Du so freundlich Dir auch noch die Perfins aus Beitrag 79 anzugucken. Vielen Dank im voraus.
Viele Grüße
DKKW
tomm2015 Wärst Du so freundlich Dir auch noch die Perfins aus Beitrag 79 anzugucken. Vielen Dank im voraus.
Na, dann gucken wir mal an ...
F.B. / & Co = FB&-2-02-01, Berlin, Verwender leider unbekannt
DG = DG-1-04-01, Disconto Gesellschaft, Berlin (korrekt!)
H F / d / D B = HFD-2-01-01, Hamburg, Hamburger Filiale der Deutschen Bank
MG (MC) = MC-1-14-01, Berlin, Mitteldeutsche Creditbank, Carl Momsen
(einmalige Verwendung auch als MC-1-14-02 durch Gebrüder Goldschmidt, Frankfurt, 1922)
G T / A = GTA-2-01-01, Verwender unbekannt, Neusalz
Hier allerdings existiert eine praktisch identische Lochung der Gruschwitz Textilwerke (GTA-2-02-01) und man kann davon ausgehen, dass es sicher derselbe Verwender war.
Das Unternehmen gibt es übrigens heute noch:
Geschichte - Gruschwitz Textilwerke GmbH
-------------
TVL = TVL-1-01-01, Teutonia Versicherungs-Gesellschaft, Leipzig
V i. L /ViH = VIH-1-01-01, Vereinsbank in Hamburg
D.F. / D. B. = DFD-2-01-02, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Dresden ... ich würde ich vermuten, dass "D.F." für "Dresdner Filiale" steht. Identische Lochung in Döbeln wäre die DFD-2-01-01.
H = H-1-18-01, Verwender leider unbekannt, Berlin (Das H hat normalerweise noch einen Punkt dahinter)
ThR = Theodor Reichardt, Wandsbek
Die Katalognummer bin ich noch schuldig ...
THR-1-02-04
Warum -04? Weil die ersten drei Verwender diese Marken irgendwann mal mitbenutzt haben. Eine wurde in Halle an der Saale aufgegeben (1896, wahrscheinlich für Privatpost) und hat die -01, dann hat sie der Generaldirektor der Reichartswerke, Georg Schicht, im Jahr 1928 auf einen Briefumschlag mit seinem Namen geklebt (dafür gibt's die -02), und die Herzoglich Schleswig-Holstein'sche Kakao-Gesellschaft mbH hat sie ebenfalls einmal 1921 zur Frankierung benutzt (-03).
Somit steht der eigentliche Hauptverwender dieser Lochung, die von 1896 bis 1932, also über 35 Jahre(!), zum Einsatz kam, nur an 4. Stelle bei der Katalognummer. Seltsam - wie so einiges im ArGe-Katalog ...
Hallo zusammen,
tomm2015 wie immer vielen Dank für die informativen Erläuterungen.
Hier der nächste Schwung auf Marken der 10 Pfg. Germania m. Wz.:
GF = ? (Stempel Münster (Westf.), G und F zusammengezogen)
CA = ? (Maschinenstempel, Leipzig?)
DU = Dortmunder Union? (Stempel Dortmund) einige Löcher nur angedeutet
J.D. / C. = ? (Maschinenstempel)
M C = ? (Stempel (Fran)kfurt) das C ist kleiner als das M
Viele Grüße
DKKW
GF = ? (Stempel Münster (Westf.), G und F zusammengezogen)
CA = ? (Maschinenstempel, Leipzig?)
DU = Dortmunder Union? (Stempel Dortmund) einige Löcher nur angedeutet
J.D. / C. = ? (Maschinenstempel)
M C = ? (Stempel (Fran)kfurt) das C ist kleiner als das M
GF ... zusammengezogen können sie nicht sein, da dann das G verkehrt rum wäre, also nur "G" mit Serife und Punkt
G = G-1-30-01/02, Dresdner Bank, Köln (-01) bzw. Rheinisch-Westfälische Disconto Gesellschaft (-02)
Warum "G"? ... keine Ahnung!
CA = CA-1-03-02, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig (einmalige Verwendung auch in Gotha, Verwender unbekannt, -01)
DU = DU-1-02-02, Dortmunder Union (korrekt), Bergwerks- u. Hütten AG oder Deutsch-Luxemb. Bergwerks- u. Hütten AG, Dortmund (DU-1-02-03)
J.D. / C. = JDC-2-02-01, J. Dreyfuss & Co., Frankfurt
M C = MC-1-05-01, Mitteldeutsche Creditbank, Frankfurt
