Hier der entsprechende Beitrag (sogar mit Beleg-Kopie) aus dem Bayern-Katalog von Rainer von Scharpen - das Buch ist leider vergriffen und daher relativ teuer, aber für Perfin-Sammler eigentlich ein Muss. Am besten immer wieder mal danach googeln - ich hatte Glück und hab meinen für nur 25 Euro aus der Bucht gefischt. Bei Amazon gibt es aktuell ein Exemplar um 75 Euro.
Wenn, dann wäre es das Bankhaus August Stern & Cie. in Köln.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Lochung da exakt passt.
Insgesamt hab ich in meinem - älteren Katalog - 11 unterschiedliche Verwender dieses 24-Loch-Sterne-Perfins. Ohne Verwendungsort ist es da leider fast unmöglich, das einem Unternehmen zuzuordnen.
Danke tomm2015 . Dann war der Stern also gar nicht originell als Motiv und verfehlte ein bisschen sein Ziel, die Marken vor Unbefugten zu schützen.
Wieso verfehlte er sein Ziel? Selbst wenn jede Firma in Deutschland denselben Stern verwendet hätte, wäre es der identische Schutz gewesen. Das Sammelgebiet wäre dann aber relativ uninteressant.
Kurz zur Erklärung: Gegen eine unbefugte Nutzung als Frankatur haben die Lochungen nie geschützt. Es gibt Hunderte private Postkarten oder Briefe mit Perfins, die nicht immer vom Firmenchef aufgegeben wurden. Der Schutz betraf in erster Linie das Einkaufen mit bzw. Umtauschen von im Unternehmen entwendeter Postwertzeichen. Ohne Lochung war das ohne Weiteres möglich, mit Initialen hingegen konnte man sie nur noch zum Versenden benutzen.
Gute Erklärung. Mit „ein bisschen“ dachte ich nur, dass es vielleicht mit einer klar erkennbaren Lochung etwas leichter war, den Täter zu ermitteln. Aber so kriminalistisch wurde wohl nicht verfahren.
Gute Erklärung. Mit „ein bisschen“ dachte ich nur, dass es vielleicht mit einer klar erkennbaren Lochung etwas leichter war, den Täter zu ermitteln. Aber so kriminalistisch wurde wohl nicht verfahren.
Für den Täter waren nur Bögen ohne Lochung interessant, außer er hatte vor, eine umfangreiche Postwurfsendung zu frankieren. Einmal gelocht wurden sie deshalb auch nicht mehr in Massen entwendet.
Im laufenden Auktions-Erlösspiel Nr. 130 Bayern-Sammlung fiel mir in der Beschreibung folgender Satz auf:
"Im Anschluss noch einige Telegrafenmarken, Portofreiheitsmarken mit den entsprechenden Lochungen oder sogar eine Kollektion Marken mit Bergwerkslochungen (diese hatten früher im Michel einen Aufschlag von 150,-, diese Notiz ist im Michel verschwunden)."
Von diesen Lochungen (Schlägel und Eisen) hatte ich vorher noch nichts gehört. In einer Internet-Suche zum Thema fand ich ein paar Marken dazu und eine ineressante Webseite: http://www.braunkohle-werkbahn.de
in der Interessantes zum Thema zu lesen ist. Die Lochung findet man nicht nur auf Bayern-Dienstmarken, sondern auch auf Dienstmarken des Deutschen Reiches. Auch in einem alten Michel-Deutschland-Spezial-Katalog von 1976 fand ich keinen Hinweis mehr auf diese Lochungen, die angeblich einen Aufpreis von 150,- EUR (oder DM?) pro Marke rechtfertigen.
Hier noch einige Muster dazu, die ich im Internet fand. Bei ganzen Briefen sieht man die Lochung nur sehr schlecht.
Firmen- und Behörden-Lochungen (engl. Perfins) dienten dem Schutz gegen unbefugte Nutzung der Postwertzeichen für Privatzwecke.Firmen, staatliche Ämter und Verwaltungen hatten somit eine bessere Kontrolle der vorhandenen Markenvorräte. Die Briefmarke wurde durch diese Lochung nicht entwertet, sondern nur für einen eingeschränkten Gebrauch kenntlich gemacht.
Im Bereich der Deutschen Reichspost waren Lochungen seit dem 2. Juni 1876 erlaubt.
Zum 01.01.1966 hat die Deutsche Bundespost diese Genehmigung zurückgezogen.
Klassische „Bergbau“ Lochungen in Deutschland sind die Dienstmarken-Lochungen mit dem Emblem „Schlägel und Eisen“, die als Behörden-Lochung Bayerns auf Bayern-Dienstmarken, als auch auf Postwertzeichen des Deutschen Reichs verwendet wurden.
Die Bayern-Dienstmarken mit Emblemlochung wurden ab 1.8.1916 vom Handelsbüro der (königlich) bayerischen Bergwerksverwaltung genutzt und mussten nach dem Übergang der Posthoheit auf das Deutsche Reich (1. April 1920) bis 30. Juni 1920 aufgebraucht werde.
Die korrekte Darstellung der in Form eines Andreaskreuzes gekreuzten sinnbildlichen Werkzeuge des Bergmanns ist in jedem Fall, von der Bildseite der Marke gesehen, Schlägel (Hammer) nach links und Eisen (Spitzeisen) nach rechts zeigend. Die Einlochung ist durch unterschiedlich große Stiellöcher gekennzeichnet
(Kleine Löcher am Kopfteil, die zu den Stielenden größer werden). Diese Maßnahme war notwendig, da private Bergbaufirmen ebenfalls das Emblem„Schlägel und Eisen“ für Lochungen nutzten.
Um das Lochungs- Verfahren zu beschleunigen, wurden zusammengelegte Bogenteile gelocht, wodurch sich kopfstehende und liegende, wie zwangsläufig auch seitenverkehrte (spiegelbildliche) Lochungen ergaben. (siehe Abbildung)
Quelle: - Deutsche Zeitung für Briefmarkenkunde Nr.1/1950, Schefthaler 16.3.1949;
https://de.wikipedia.org/wiki/Lochung_(Philatelie) Zitat : 1877 kam diese Methode auch in Deutschland zum Einsatz und war dort bis in die 1950er Jahre in Gebrauch. Heute sind Perfins in den meisten Postgebieten, ebenso in Deutschland, nicht mehr erlaubt.
Das Thema gehört eigentlich eher in die Rubrik "Perfins", denn es gibt (ausser in der Überschrift) keinen ersichtlichen Zusammenhang zum Deutschen Reich.
Leider kann ich hier auch nicht aus dem Stegreif bzgl. Perfin-Verwendungszeiten in sämtlichen Ländern weiterhelfen. Auf der englischen Wikipedia-Seite gibt es zumindest ein paar Hinweise zu den Anfängen:
Great Britain was the first country to use perfins, beginning in 1868.[2] The practice spread quickly to Belgium (1872); Denmark, France, Germany and Switzerland (1876); and Austria (1877); the U.S. finally allowed perfins in 1908.[3]