Neuanfang einer neuen Sammlung - ABER (!) Nichts Neues Hundertjährige tun es auch!
Ich habe beschlossen wieder etwas Jagd auf Altes zu machen. Die endlosen Ausgaben afrikanischer Staaten sind in meinen Augen bestenfalls als Kaugummi-Bildchen zu bewerten. (ABER: Selbst dafür gibt es bestimmt Sammler. Kaugummibildchen der 1950er-Jahre sind selten! Kennt die jemand von Euch?? Eher nicht.
Also beschloss ich gut und sauber gestempelte Eisenbahnmarken zusammen zu tragen. Das ist spannend!
Ab 1. April bzw. 1. Mai 1904 verausgabten eine Anzahl von Privat- und Staatsbahnen Eisenbahnmarken, nachdem viele Lokal- und Staatsbahnen dieses Verfahren als bewährtes Verfahren eingeführt hatten. Zu Beginn des Jahres 1905 war die Verwendung von Eisenbahnmarken bei sämtlichen Verbandsbahnen durchgeführt.
Die Einführung der Eisenbahnmarken sollte ursprünglich nach zwei Seiten verkehrserleichternd wirken: Die Beamten der Abfertigungsstellen sollten durch summarische Eintragungen anstelle bisheriger zeitraubender Buchung der einzelnen kleinen Frachtbeträge entlastet werden, und vom Publikum erwartete man, dass es sich an die selbständige Verwendung von Frankaturmarken gewöhnen würde.
Die Herstellung der Eisenbahnmarken erfolgte in der Reichsdruckerei sowie in Staats- und Privatdruckereien und zwar in Bögen von verschiedener Größe zu 36, 40, 50 und 100 Marken. Bei den von Privatdruckereien gelieferten Marken sind die oft sehr auffallenden Farbnuancen in der Regel darauf zurückzuführen, dass für die in geringen Mengen gedruckten Marken die Farben meist in den Druckereien und nur für den augenblicklichen Bedarf gemischt wurden. Eine gleichmäßige Farbtönung ist aber selbst bei Marken der gleichen Druckauflage fast ausgeschlossen, wenn statt der Schnellpresse mit der Handpresse gedruckt wurde.
Marken mit sauberen Abstempelungen findet man schwer. Blaue Striche durch die Marken waren, begründet durch das Bearbeiten der Frachtbriefe, üblich, sind jedoch bei Sammlern nicht sehr gefragt. Und wenn, dann ist der Preis als nicht maßgebend für sauber abgestempelte Stücke zu bewerten.
Denn: Preise für Marken mit lesbarem Aufgabeort werden von Heimatsammlern stark nach oben getrieben, wobei diese Preise unter dem Aspekt, einen Heimatbeleg zu erstehen, begründet sind und nicht in der Seltenheit der Marke.
Fehlt nur noch ein Katalog. Ich habe in der philatelistischen Ecke der Stadtbibliothek München Einiges gefunden. Und davon Kopien gemacht.
Nun kann es losgehen.