PK 1924 unbekannte Sprache
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" wie Du ... erfahren haben wirst, war ich krank und konnte nicht ... " Es sieht so aus, als ob da jemand Deutsch in kyrillischen Lettern geschrieben hat. So können sich ältere "Ossis" untereinander verständigen, wenn "Wessis" nicht mitlesen können sollen. Die Karte ist allerdings von 1924. Da müsste man rätseln, welchem Zweck diese Art von "Geheimschrift" gedient haben könnte.
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Entweder tatsächlich damit des kyrillischen Alphabets nicht mächtige nicht mitlesen konnten oder weil der Schreiber mehr an das kyrillische gewohnt war und die lateinischen Buchstaben ihm nicht so geläufig waren.
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канст ду дас лезен?
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Ja, so in etwa. Ich kann eigentlich kein kyrillisch lesen, aber ich denke, den Text auf der Karte müsste Vichy so grösstenteils hinkriegen.
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Hallo, ja vielen Dank für die helfenden Vermutungen.
Insgesamt ein kurioser Fall
Gruß
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Das pupen wäre also rü(h)ren, weil der Arme sich vor lauter Rheumatismus im Bett nicht rühren konnte.
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Gruß kartenhai
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Er hat zunächst in kyrillischer Schrift geschrieben, wenn auch fehlerhaft, dann am Schluss ist er zur deutschen Kurrentschrift übergegangen:
Peine, den 6.2.24
Wie Du wol erfaren kaben [0chaben]
wirst war ig [=ich] klank und
keute [=cheute] nog [=noch], bin keute [=cheute]
etwag [=etwach, soll wohl „etwas“ heißen] aufgestanden,
kabe [=chabe] Reumatis konnte mich
2 Tag in Bett nicht pupen
hoffentlich vergeht es bald wieder
Brief folgt Einstweilen mit vielen[?]
B... ...K... Dein ...
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Vielleicht Deutsch-Balten aus Estland und Lettland. Die waren bis zum Ende des 1. Weltkrieges im Baltikum ansässig, was damals unter russischer Herrschaft stand. Daher kann es sein, dass eine kyrillische Schrift für einen deutschen Dialekt verwendet wurde.
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Letzteres eher nicht. Deutschbalten bildeten lange Zeit die Oberschicht im heutigen Estland und Lettland, da war Bildung Pflicht. Entweder schrieben sie richtig Russisch (bis 1918, als Estland unabhängig wurde und Russisch als Amtssprache entfiel) oder richtig Deutsch, zumindest in allen Belegen die ich kenne (Estland-Sammler).