Russland Postzensur 1914 - 1917
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Hallo zusammen,
nach dem mageren Angebot der letzten Wochen fürchtete ich schon gar nicht mehr mitspielen zu dürfen. In der internationalen Bucht nur Allerweltmaterial und bei den Auktionshäusern praktisch nichts.
Doch dann fand ich diesen Brief bei einem ukrainischen Händler. Ein vorgedruckter Brief aus Moskau(?) nach Zürich an die Société Credit Suisse. Nun ist die Schweiz ja ein absolut gängiges Empfängerland russischer Zensurpost im 1. Weltkrieg aber einen Brief an eine Bank hatte ich bislang nicht in meiner Sammlung. Ich fand das zunächst ungewöhnlich aber man muss nur etwas nachdenken um auf die Lösung zu kommen.
Aufgrund des Schweizer Bankgeheimnisses kamen sicherlich nur wenige Briefe an Schweizer Banken auf den Markt und in umgekehrter Richtung konnte es für einen Russen nach der Oktoberrevolution lebensgefährlich sein wenn man den Brief einer ausländischen Bank bei ihm fand.
Auf der Vorderseite ist der häufige Zensurstempel Type 4 nach Speeckaert abgeschlagen. Laut Speeckaert mit 32 verschiedenen Initialen bekannt. Hier wohl "M. I." Leider ist der Stempel zeimlich schwer leserlich. Verschlossen wurde der Brief nach erfolgter Zensur mit der Zensurbanderole Type 18, die ebenfalls recht häufig vorkommt.
Viele Grüße
DKKW -