AK Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck

    Hallo nordlicht,

    schön Dich wieder mal in diesem Forum zu sehen. Mercedes 170 sieht wirklich gut aus, das passt. Vielen Dank dafür.

    War der Mercedes jetzt der ganze Stolz des Photographen oder des Dorfes. Immerhin taucht er auf zwei Abbildungen der Karte auf.

    Aufgrund des Automodells scheint es sich um eine Aufnahme aus den frühen 50er Jahren zu handeln.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    heute kann ich eine ungelaufene Ansichtskarte aus Satrup in (heute Kreis Schleswig-Flensburg) zeigen.

    Auf der Karte ist der Bahnhof der Schleswiger Kreisbahn in Satrup zu sehen. Der Bau der Strecke war ein echtes Politikum (von wegen Planungschaos gibt es erst seit dem Berliner Flughafen). Im Jahr 1904 wurde (die bereits 1893 in Auftrag gegebene) Strecke nach Satrup eröffnet. Im Jahr 1965 endete der Personenverkehr.

    Den alten Bahnhof findet man auch heute noch bei google-earth. Ansonsten sieht man, wie stark sich der Ort verändert hat. Da die Karte ungelaufen ist, fällt es schwer eine zeitliche Zuordnung zu treffen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Nabendallerseits,

    ich zeige eine ungelaufene Karte, die den Blick in die beiden Röhren des Alten Elbtunnels zeigt.
    Der Alte Elbtunnel verbindet die Landungsbrücken mit dem Hafengebiet in Steinwerder.
    Die Baukosten betrugen damals enorme 10.722.000 Mark, die Bauzeit 4 Jahre (1907-11).
    Die Länge der Tunnel beträgt 450 m, er befindet sich 21 m unter dem mittleren Hochwasser (Angaben von der Kartenrückseite, wikipedia ist in Details anderer Auffassung).
    Vor einigen Jahren - vor dem neuen Elbtunnel staute sich damals wieder einmal der Verkehr - habe ich den Umweg durch die Stadt auf mich genommen und bin mit meinem Auto nach Zahlung von zwei Euro (!!!) mithilfe eines der hydraulisch betriebenen Fahrkörbe vor den Tunneleingang gelangt. Die Mittelfahrbahn von 1,82 Meter Breite (was der damaligen Spurweite der Pferdefuhrwerke entsprach) macht allerdings ein Befahren mit heutigen Kfz zu einer Geduldsprobe - man hat das Gefühl, durch eine über 400m lange Einzelgarage zu fahren ;-))

    Einen schönen Abend wünscht

    miasmatic

    Hallo zusammen,

    wieder mal eine Ansichtskarte aus Nordfriesland,nämlich die Warft Hilligenlei auf der Hallig Langeneß. Die Karte wurde 1917 verschickt. Produziert wurde sie von Wilhelm Müller,Wyk auf Föhr. Wolffi hatte am 30.112.14 schon mal eine andere Ansicht der Hallg Langeneß gezeigt.

    Die Karte, eine Feldpostkarte,wurde übrigens zensiert. Sie trägt den (undeutlichen) Kreisstempel "ÜK Tondern" als Zeichen dafür, dass auch 50 Jahre nach der Annektion Schleswig Holsteins durch Preußen, das Land als erobertes (feindliches) Terrain galt.

    Ich habe übrigens in keinem meiner deutschsprachigen Bücher zur Geschichte bzw. Postgeschichte Schleswig Holsteins irgendwelche Hinweise auf die Postzensur gefunden, typisch für die nach wie vor stramm deutschnationale Historikerzunft in Schleswig Holstein.

    Viele Grüße
    DKKW

    @ DKKW:

    Könnte das im Stempel nicht auch OK Tondern (Oberkommando) heissen? Im Gegensatzi zu UEK Tondern? Auch einen Ort gibt es, der früher auf deutsch Uk hiess. Die zweite Karte ist gerade bei Ebay eingestellt:


    Gruß kartenhai

    Hallo kartenhai,

    es heisst Ü.K. wobei ich leider nicht weiss, wofür diese Abkürzung steht. Es gibt auch Stempel "Überwachungsstelle" Vielleicht hat Baldersbrynd eine Erklärung für die Abkürzung. In Silkeborg habe ich eine sehr gute Slesvig-Sammlung gesehen aber ich habe mir im Laufe der zweitägigen Ausstellungen so viele Sammlungen angesehen, dass ich mr dort keine Einzelheiten gemerkt habe, zumal ich diesen Zeitabschnitt nie aktiv gesammelt habe.

    Es gab neben Tondern auch noch Zensurstellen in Flensburg, Apenrade und Hadersleben. Vielleicht auch noch weitere.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    am 16.8. hat Freund Baldersbrynd eine Ansichtskarte aus Elmshorn mit einer Ansicht der Gärtnerstraße gezeigt. Diese Karte konnte ich am Rande der dänischen Briefmarkenausstellung SILFI 2015 von ihm erwerben.

    Manchmal bleiben Ansichtskarten, obwohl man jahrelang vergeblich nach ihnen gefahndet hat, nicht gern allein. Folgerichtig konnte ich jetzt eine weitere Ansichtskarte der Gärtnerstraße erwerben.

    Sie zeigt die Gärtnerstraße als Allee mit den Gründerzeithäusern, die so typisch für norddeutsche Kleinstädte für viele Jahrzehnte waren. Heute sind diese Zeitzeugen einer vergangenen Epoche weitestgehend verschwunden.

    Die Karte lief übrigens im Jahr 1908 von Elmshorn nach Hamburg.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    irgendwie verrückt. Ich konnte schon wieder eine Postkarte mit einem Motiv der Gärtnerstraße in Elmshorn erwerben. Erst jahrelang nichts und dann schneit es auf einmal Karten. Passt zur Neuerwerbung, es zeigt die Gärtnerstraße im Schnee.

    Die im Jahr 1914 innerorts gelaufene Karte zeigt die Kolonialwarenhandlung Heinrich Möller an der Ecke Gärtnerstraße/Gerhardstraße. Würde mich nicht wundern, wenn es sich bei der Gruppe im Vordergrund um den stolzen Inhaber samt Familie handeln würde.

    Ein interessantes Detail sieht man links der Eingangstür zwischen dem 1. und dem 2. Fenster. Das ist einer der ersten Warenautomaten in Elmshorn.

    Dieses Wissen habe ich natürlich aus der Abbildung gewonnen. Im Band 6 der Beiträge zur Elmshorner Geschichte ist eine ähnliche Aufnahme mit detaillierter Erklärung zu finden.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    neulich habe ich im Poststellen-thread den Poststelle II Stempel von Ulsnis gezeigt, hier nun die Bildseite der Ansichtskarte. Ulsnis liegt auf dem nördlichen Schlei-Ufer im Kreis Schleswig-Flensburg zwischen Missunde und Lindau/Schlei.

    Die Mehrbildkarte zeigt das Fährhaus, das Landschulheim und eine Partie an der Schlei (mit Fähre?). Die Karte ist im Jahr 1958 verschickt worden.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo zusammen,

    heute möchte ich eine der damals beliebten "Mondscheinkarten" präsentieren. Es handlet sich um eine Ansicht von Blankenese mit dem Süllberg. Im Vordergrund am Elbufer ein Elbewer, ein damals sehr häufiger Schiffstyp, der der Fluss- und Küstenfrachtschiffahrt diente. Heute sind nur noch weniger dieser Segler erhalten geblieben.

    Blankenese gehörte damals noch zu Schleswig-Holstein und zwar zm Kreis Pinneberg. 1927 wurde es nach Altona eingemeindet und 1938 kam es im Rahmen des "Groß-Hamburg Gesetzes" der braunen Machthaber zu Hamburg.

    Viele Grüße
    DKKW

    Nabendallerseits,

    auch ich kann heute eine sog. "Mondscheinkarte" zeigen.
    Die Karte lief am 16.8.1899 von Rendsburg nach Worms und kam dort bereits am 17.8. an.
    Die abgebildete Wasserstraße heißt bis zum Ende des 2. Weltkriegs "Kaiser-Wilhelm-Kanal" (Bauzeit 1887-1895), heuzutage ist sie in Deutschland unter "Nord-Ostsee-Kanal", in den meisten übrigen Teilen der Welt unter "Kiel Canal" bekannt.
    Durch den Bau des Kanals wurde eine Querung des Kanals für den Eisenbahnverkehr in Rendsburg erforderlich. Da der Rendsburger Bahnhof allerdings nur etwa 600 m vom Kanal entfernt war, konnte diese wegen der im Verhältnis enormen Höhendifferenz (ca. 42 m) nicht mithilfe der für entsprechende Kanalquerungen vorgesehenen Hochbrücken umgesetzt werde und man entschied sich für eine (bzw. insgesamt zwei im Rendsburger Gebiet) Drehbrücken. Da sich allerdings relativ schnell herausstellte, dass sowohl die Drehantriebe störanfällig waren als auch die Tatsache, dass der Bahnverkehr Vorrang vor dem Schiffsverkehr genoß und aus diesem Grunde die Brücke meist geschlossen war, zu Stauungen auf der Wasserstrasse führte, wurden diese Drehbrücken bereits 1913 durch die noch heute für den Eisenbahnverkehr genutzte Hochbrücke mit der darunterhängenenden "Schwebefähre" (2. Karte, neben dem "diesseitigen" Pfeiler) ersetzt. Um die hierfür erforderliche Höhendifferenz zu bewerkstelligen, würden übrigens lange Rampen um das Rendsburger Stadtgebiet herum gebaut.


    Einen schönen Abend wünscht

    miasmatic

    Hallo miasmatic,

    sehr schöne Karten. Eine Fahrt mit der Schwebefähre nehme ich mir seit Jahren vor, irgendwie habe ich das aber noch nicht gebacken gekriegt.

    Der Kreuzer unter der Hochbrücke dürfte die Königsberg sein. Das ist das Schiff, das im Jahr 1915 von seiner Besatzung im Rufiji-Delta in Deutsch-Ostafrika nach britischer Belagerung in die Luft gesprengt wurde.

    Viele Grüße
    DKKW

    Moin DKKW,

    vielen Dank für die zusätzlichen Infos.
    Zum gleichen Thema bzw. zu beiden Bauwerken zeige ich noch zwei ungelaufene Karten, die einerseits nochmals eine der beiden Drehbrücken und andererseits die Hochbrücke mit der darunterherfahrenden SMS Hohenzollern, also der "Kaiseryacht", zeigen.
    Interessant ist die Tatsache, dass (zumindest für mich ;-)) die Schwebefähre noch nicht zu sehen ist.

    Schönen Abend,

    miasmatic

    Hallo miasmatic,

    ich hab mal ein wenig ge"BING"st. Die Hochbrücke wurde 1913 in Betrieb genommen, das Jahr wird auch für die Inbetriebnahme der Schwebefähre genannt. Entweder ist die Aufnahme mit der SMS Hohenzollern vor der Inbetriebnahme von Brücke und Schwebefähre in fortgeschrittenem Bauzustand aufgenommen worden, oder aber die Schwebefähre wird durch den Bug des Schiffes verdeckt. Für mich sieht es so aus, als wenn am gegenüberliegenden Ufer (vom Photographen aus) unter der Hochbrücke der Gleitschlitten der Schwebefähre hängen würde (das ist keine fachmännische Ausdrucksweise :D )

    Viele Grüße
    DKKW

    Moin DKKW,

    ich habe auch erst gedacht, dass am gegenüberliegenden Ufer der Rollrahmen mit dem Verstärkungsträger unter der Brücke hängt, ein Vergleich mit späteren Bildern im Betrieb läßt mich aber vermuten, dass es sich um ein Traversengerüst o.ä. handelt, mithilfe dessen der spätere Rollrahmen mit dem Verstärkungsträger unter der Brücke montiert wurde, die Schwebefähre zum Zeitpunkt der Aufnahme also noch nicht in Betrieb war.

    Schönen Abend,

    miasmatic

    Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. - Unbekannt

    Hallo zusammen,

    zwei Mal das gleiche Motiv, aber wohl zehn Jahre dazwischen. Laut Verkäufer das Anwesen Kirchenstr. 46 mit der Familie des Drechslers Hermann Frohn.

    Auf der zweiten (blasseren) Karte sind nicht nur die Bäume verschwunden, auch der Fahnenmast hat einer Pforte Platz gemacht. An der Hausecke sieht man den Schriftzug "Eingang zur Drechslerei"

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo DKKW,

    ein super Nebeneinanderstellung. Danke fürs zeigen.

    Ich denke, die beiden Erwachsenen sind eindeutig auf beiden Ansichten vertreten.

    Gruß

    Stempel aus PEINE gesucht bis 1963

    Hallo Vichy,

    darum hat das Stadtarchiv auch die umfangreichste Ansichtskartensammlung meiner Heimatstadt. Gerade in einer Stadt wie Elmshorn, wo Abriss und Neubau seit jeher tägliche Übung war lassen sich anhand der Ansichtskarten baugeschichtliche Studien betreiben. Aufgrund der seit Generationen gepflegten Neubauwut der Elmshorner gibt es kaum noch historische Bausubstanz im Stadtbild.

    Viele Grüße
    DKKW