Hallo Wolle,
Du hast schon Recht, wenn Du schreibst, dass die Post keine Portostufen herausbringt nur um Satzbriefsammler zu befriedigen. Doch was mein Sammelgebiet anbelangt, kommt es doch hin und wieder vor (vielleicht rein zufällig), dass es Satzbriefe gibt. Dies weltweit. Nicht nur auf Europa oder Deutschland eingegrenzt.
Philatelistisch beeinflusste Belege
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Da hier einige Male die Meinung vertreten wurde, dass ein portogerechter Brief von A nach B grundsätzlich als Bedarf werten kann/sollte/muss habe ich doch eine andere Meinung. Mal ein paar Beispiele, die ich als offensichtich philatelistisch bewerte
1. Briefe von bekannten Massenabsendern zu einer "Thematik"
2. Briefe mit gestempeltem oder handschriftlichem "Sammlermarken, bitte schön stempeln" oder ähnliches
3. Briefe, die zurückkommen, da Empfänger unbekannt, wiederum im Zusammenhang mit der Absicht einen Beleg zu "machen"
4. Briefe mit "poste restante" als Empfänger und entsprechenden Zurück-Vermerken
5. Briefe, die verschickt, aber ungeöffnet geblieben sind
6. Briefe ohne Inhalt (natürlich ungeöffnet)Ich persönlich werte noch weitere Kategorien als philatelistisch, aber alles ist Ansichtssache.
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Ich denke dieses Thema ist grenzenlos und kann stundenlang diskutiert werden, führt aber immer wieder zur Ursprungsfrage zurück: Wie wird "philatelistisch beeinflusst" definiert?
Provozierend ausgedrückt:
Ist ein Beleg bereits philatelistisch beeinflusst,
nur weil ich den Postbeamten bitte, die Marken sauber, gut leserlich abzustempeln?
nur weil ich den Postbeamten bitte Sondermarken zu verwenden?
nur weil ich den Brief nicht in den nächsten Briefkasten geworfen habe, sondern bei einer Ausstellung mir einen schönen Sonderstempel gegönnt habe, um ein bestimmtes Ereignis zu dokumentieren?
Insbesondere bei besonderen Ereignissen, die mit Sondermarken und Sonderstempeln "gefeiert" werden ist eine klare Abstempelung eine Selbstverständlichkeit, die der Postbeamte auch unaufgefordert vornimmt. Sind diese Belege deshalb minderwertig?
Es kommt immer auf das Thema/Gebiet an: Ein seltener Beleg, der ein seltenes Ereignis dokumentiert ist für mich alle mal interessanter und wertvoller als Massenware aus der täglichen Bedarfspost.
Mein Spezialgebiet ist das Sudetenland. Amtliche Sudetenlandmarken wurden zu einem besonderen historischen Ereignis herausgegeben und sind auf Grund der geringen Auflage und der kurzen Frankaturgültigkeit selten! Echt gelaufene Belege sind extrem rar und bedingen Liebhaberpreise (ausgenommen Rumburg). Eine Sammlung nur auf diese extremen Raritäten zu beschränken, würde mit Sicherheit nicht zielführend sein.
Es darf und sollte gesammelt werden, was Freude bereitet!!!
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Ich sammle nur Kolonien,
dort git es keine philatelistische Beeinflussung -
...gab es das leider schon. Die Kolonien waren ein Teil der damaligen Welt.
Gruß
Thomas
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dass war ein Scherz!
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Die Briefe an Hauptmann Böhmer sind wohl ein schönes, ich meine abscheuliches, Vorbild davon.
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Zitat
Original von Kaikai99
Ich sammle nur Kolonien,
dort git es keine philatelistische Beeinflussung........dann frage einmal langgediente Kolonialsammkler, was da so alles produziert wurde. Das fängt bei den Halbierungen an und endet bei Satzbriefen oder massiv überfrankierten Belegen an immer dieselben Adressen. Schon einmal Belege an Herrn Kalz gesehen, oder Friedemann oder Philipp Kosack ?
Einzelfrankaturen mit der 5 RM - Schiffstype als Einschreiben. Ist das portorichtig ? Ist das Bedarfspost ?Im Gegenteil möchte ich einmal die Behauptung aufstellen, daß es kein Sammelgebiet gibt, bei dem KEINE philatelistisch beeinflussten Belege vorkommen !
Gruß
KJ -
naja nicht umsonst steht ja da ein GROSSES Grinsen.
Die Fordeung nach REINEM Bedarf OHNE philat Einfluß/ Beweggrund ist sowieso utopisch- selbst wenn neuerdings auf Portorichtigkeit geachtet wird.
Gruß SB -
Zitat
Original von Kontrollratjunkie
Im Gegenteil möchte ich einmal die Behauptung aufstellen, daß es kein Sammelgebiet gibt, bei dem KEINE philatelistisch beeinflussten Belege vorkommen !Da muss ich doch widersprechen, ich denke die gesamte klassische philatelie bis 1870 ist frei von 'gemachten' Belegen.
Zum allgemeinen Thema:
Erst mal darf jeder sammeln was er will und hat meinen Respekt dafür. Ich jedoch halte bei meinem Sammelgebiet Bayern alle gemachten Belege für minderwertig und kaufe sowas nur wenn es besondere andere Gründe dafür gibt (seltener Stempel den ich sonst nicht habe, besondere Markentype...).
Wenn es bestimmte geschnittene Pfennigausgaben nicht auf Bedarfsbriefen gibt, dann brauche ich die halt auch nicht auf Brief.Obwohl es bei einem altdeutschen Gebiet sicher noch einigermassen einfach ist Bedarf von 'Sammlermache' zu unterscheiden, gebe ich zu dass es manchmal auch Belege gibt bei denen ich mir nicht 100% sicher bin, vor allem wenn der Inhalt nicht mehr existiert. Dann entscheide ich halt nach dem Bauchgefühl
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Zitat
Original von toxc
Da muss ich doch widersprechen, ich denke die gesamte klassische philatelie bis 1870 ist frei von 'gemachten' Belegen.
Damit KÖNNTEST Du Recht haben, aber das will ich aus meiner Warte nicht behaupten. Der Anteil meiner Sammlungen vor 1870 ist etwas dünn.
Vielleicht äussern sich dazu noch einige AD - Spezis.In meinem Hauptgebiet Kontrollrat ist beides vertreten. Sehr beliebt waren in den Jahren Schmuckbelege und Sonderkarten pp.
Natürlich gab es auch einen immensen (Nachhol-)Bedarf an schriftlicher Kommunikation.In meinem anderen Hauptbereich Deutsche Besetzung II. Weltkrieg und Sudetenland sieht es schon anders aus.
sudetenphilatelie hat dazu ja schon einige wahre Worte gelassen formuliert.
Im Ergebnis müssen wir das jeweilige Gebiet sehen. Und es bleibt jedem Sammler freigestellt, ihm unliebsame Belege nicht aufzunehmen.Gruß
KJ -
Nettes Thema, hatten wir, glaube ich, schonmal.
Und wie man liest hat fast jeder seine eigene Meinung dazu,was
auch gut istMir ist es ziemlich egal, solange der Beleg portogerecht frankiert ist.
Solange es Briefmarken gibt, gibts auch Sammler die ihre Post
"philatelistisch" frankiert haben. Nehmen wir nur die Buntfrankaturen
der frühen Jahre, die heute gesucht sind. Die sind 100 % von
Sammlern gemacht. Wer hat sich sonst Gedanken gemacht welche
Marken verwendet wurden.
Ohne die Sammler würde es so manchen schönen Brief nicht geben.Was natürlich garnicht geht sind die Satzbriefe aus der DDR Zeit,
die gerne in den Westen geschickt wurden.ich frankiere meine Post immer mit Sondermarken und bringe sie zur
Post um sie vor dem gefürchteten Wellenstempelapparat zu bewahren.Aber das wäre ja echter Bedarf, bloß haben will sie keiner. -
Zitat
Da muss ich doch widersprechen, ich denke die gesamte klassische philatelie bis 1870 ist frei von 'gemachten' Belegen.
ich denke das kann man Ausdehnen auf das Kaiserreich Brustschilde-Pfennige-Pfennig. Bei K&A tauchen die ersten "Belegemacher" auf, allen voran Stephanie aus Zittau u.a. mit dem Massenware-Sonderstempel KOS
ZITTAU AUSSTELLUNG.Satzbriefe gibt es da kaum, der bekannte Krupp Brief ist bekannt, aber der hatte auch das Geld so etwas zu machen
Ersttagsbriefe gibt es ein Exemplar mit der 10 Pfg. K&A, Absender ein Briefmarkenhändler aus Meissen, aber deswegen von gemachtem Beleg reden??? Ich denke nein.
Gruß
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Ab wann ist ein Beleg "philatelistisch beeinflusst"? Es ist ja nicht so, dass die Post andauernd neue Sondermarken herausgibt, weil das unbedingt notwendig wäre, um Briefe von A nach B zu bringen. Dafür würden auch ATMs für den "Hausgebrauch" und Rollenmarken für die kleinen Postagenturen ohne Labeldrucker auch ausreichen. Wenn man es ganz eng sehen würde, müsste man dann dann alle Belege mit Sondermarken als "philatelistisch beeinflusst" ansehen?
Andersherum: Woher weiß man, ob es einen enen Grund gab, einen Brief von A nach B zu bringen, und die nette Frankatur vielleicht nur ein nettes Extra war, insbesondere, wenn der Inhalt nicht mehr bekannt ist?
Wenn man hundertprozentig sicher sein will, nichts irgendwie "Beeinflusstes" zu haben, bleibt fast nur noch übrig, sich auf die Belege zu beschränken, die derartig langweilig und/oder hässlich sind, dass man sie nicht will.
Oder aber man akzeptiert z. Bsp. alles, was echt gelaufen und nicht überfrankiert ist, und erwischt dabei zwangsläufig auch mehr oder weniger philatelistisch beeinflusste Belege. Wobei selbst überfankierte Belege reiner "Bedarf" sein können, dann vielleicht hatte der Absender ja keine passende Marke, oder er war sich unsicher und hat lieber eine Marke zu viel aufgeklebt als eine zu wenig.
Gruß,
T-M -
nee ich akzeptiere auch ´was von uns Philatelisten beeinflußt wurde- aber schön & selten muß es sein...
... ist wie mit den Lutschbonbons aus dem bek. Sketsch: aber schmecken müssen se... -
seht ihr dieses Teil als "philatelistisch beeinflusst" an?
Gruß
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Na kommt auf die Rückseite an, ob eine sinnvolle Bedarfsmiteillung ´drauf steht.
Oder ob es nur zur Dok. der Schiffs-Relation diente- ála " Gruß aus/ von..."
Gruß SB -