Hallo Kartenhai!
Beim Druck des 5-Krajczer-Wertes wurde im Jahr 1867 für kurze Zeit irrtümlich ein 3 kr. Druckstöckel in die Druckplatte des 5 kr. Wertes eingefügt, wodurch dieser 3 Krajczer Fehldruck in rot entstanden ist.
Alle mit ungarischen Abstempelungen bekannten Exemplare wurden in den ersten Verwendungsmonaten gebraucht und zwar:
*) zwei Briefe aus der sog. "Pfeiffer-Korrespondenz" mit den Abstempelungen "Köbánya 25/8" und "Köbánya 8/9". Der erste Brief befindet sich heute im ungarischen Postmuseum in Budapest, der zweite befand sich in der Sammlung Dr. Jerger (im Jahr 2005 für ca. EUR 385.000,-- versteigert)
*) ein Briefstück aus "Detta 4/10"
*) drei lose Marken mit den Abstempelungen
o "Brukenau 24/9" (ex Sammlung König Carol II. von Rumänien)
o "Gr. Becskerek 1/10" (ex Sammlung Ferrary)
0 "Gr. Becskerek 2/10"
Im Jahr 1870 wiederholte sich der Fehler beim Druck des 5-Kreuzer-Wertes, indem neuerlich ein 3 Kreuzer Druckstöckel für kurze Zeit in die 5 Kreuzer Druckplatte eingefügt wurde und so ein neuer 3 Kreuzer Fehldruck in Rot mit einem bisher unbekannten Stöckel entstand. Der am 22.3.1870 von Wien nach Triest geschickte Brief ist heute der einzig bekannte in Österreich verwendete 3 Kreuzer Farbfehldruck in Rot.
Der Brief (figurative Rechnung mit Stempelmarke zu 5 Kreuzer und einem Waag-Zettel innen versehen) wurde in Wien am 21.3.1870 verfasst und am 23.3 in Triest zugestellt. Bis dato waren von dem Farb-Fehldruck 3 Kreuzer rot statt grün lediglich in der ungarischen Reichshälfte verwendete Stücke (zwei Briefe, drei loste Marken und ein Briefstück) existent. Dieser Farb-Fehldruck der etwa 2 1/2 Jahre später verwendet wurde, und zwar nicht in Ungarn, sondern in Wien in der österr. Reichshälfte, und von einem anderen Stöckel in der Druckplatte stammt, war bis dato völlig unbekannt.
Der Schätzpreis lag damals bei 200.000 - 300.000 Euro. Das Los mit der Nummer: 5009 wurde mit EUR 250.000,-- zugeschlagen.
Hoffe ich konnte soweit weiterhelfen.
Liebe Grüße
Bernhard