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Die Plattenfehler der 15 Centesimi Type I und IIa (Platte 1 und 2)

  • Berni17
  • 5. Mai 2022 um 19:31
  • Berni17
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    • 5. Mai 2022 um 19:31
    • #1

    Liebe Forumsmitglieder!

    Seit etwas über 2 Jahren beschäftigte ich mich mit der Plattierung der Platten 1 und 2 und möchte euch auszugsweise neben den Forschungsergebnissen vorangegangener Sammler der österr. klassischen Philatelie auch ein wenig meinen derzeitigen Kenntnisstand näher bringen.

    Hinsichtlich dieser Platten hat schon P.F. de Frank (1) richtig vermutet, dass die Typen der 15 Centesimi in zwei verschiedenen Platten vorkommen. Durch jahrelanger Zusammenarbeit vieler Sammler insbesondere den Herren F. de Hoffmann und C. J. Robertson ist es P. F. v. Stritzl (1898 - 1990) (2) gelungen wichtige Erkenntnisse zur Plattenforschung zu gewinnen, welche er in den 1970er und 1980er Jahren vereinzelt in diversen Fachartikeln veröffentlich hat.

    Bekannt ist, dass es in den ersten Jahren eine Druckplatte 1 mit Stöckeln der Type I, dann eine Mischplatte 2 mit Stöckeln der Typen I und IIa, und schließlich eine Platte 3 mit Stöckeln der Typen IIa und IIb gegeben hat.

    Die erste Platte enthielt 240 Stöckel, alle von der Type I. In etwa die Hälfte von diesen ist durch ihre Plattenfehler identifiziert, während dies bei den übrigen infolge der noch zu wenig entwickelten Fehler noch nicht recht gelungen ist. Die Zahl der Drucke von dieser ersten Platte war so gering, dass es wohl kaum gelingen wird, genug Einheiten zu finden. um größere Teile des Bogens rekonstruieren zu können.

    Einzelauswechslungen sind in der Platte 1 nicht bekannt, jedoch wurde nach kurzer Druckzeit die ganze Platte zerlegt und eine bestimmte Anzahl schadhafter Stöckel (zB A 4, A 94, A 101 etc.) ausgeschieden.

    Hier eine grafische Abbildung zweier schadhafter Stöckel:

    Dann, immer noch vor dem 1. Juni 1850, wurden die noch brauchbaren Stöckel aus dem Reservevorrat wieder auf 240 ergänzt und zu einer zweiten Platte zusammengesetzt, die wiederrum nur Stöckel der Type I enthielt. Etwa November 1850 nach einer nicht unbedeutenden Zahl von Drucken als wieder mehrere Stöckel schadhaft wurden, hat man die Platte nicht wieder zerlegt, sondern einzelne Stöckel ausgewechselt. Da bald der Reservevorrat an Stöckeln der Type I erschöpft war, wurden allmählich solche der Type IIa eingesetzt.

    Der im ehemaligen Wiener Postmuseum befindliche, nicht ganz vollständige Druckbogen enthält bereits etwa ein dutzend der Type IIa. Diese geändete Zusammensetzung ist als Platte 2 bekannt.

    Hier eine Darstellung nach Stritzl:

    Die Stöckel der Type IIa sind hier rot eingerahmt.

    Anmerkung: Stritzl hatte anfangs alle Plattenfehler mit C-Nummern bezeichnet, wie oberhalb zu sehen ist. Später erfolgte eine Unterscheidung in A- und B-Nummern. Die A-Nummern beziehen sich auf die Platte 1 und die B-Nummern auf jene der Platte 2.

    Die von dieser Platte gedrucken Bilder, nahezu 4 Millionen, standen bis in das Jahr 1852 in Verwendung. Nach und nach wurden etwa 80 Stöckel ausgetauscht, und die vielen noch erhaltenen Einheiten gestatten eine recht vollkommene Rekonstruktion dieser Platte in den verschiedenen Phasen (vermutlich sogar 4 Phasen) der Entwicklung.

    Schließlich wurde dann, gegen Ende 1851, die gesamte Platte zerlegt und durch eine völlig neue Platte 3 abgelöst, die aus Stöckeln der beiden Untertypen IIa und IIb zusammengestellt war. Ob unter den ersteren auch solche waren, die bereits in der Platte 2 gedient haben, ließ sich bisher nicht feststellen. Der meist undeutliche Druck der Platte 3 erschwert hier die Forschung.

    Zum Unterschied zur Type IIa Platte 2 (satte Farben) erkennt man die Platte 3 an den sehr blassen Farben.

    Auch Ferchenbauer schreibt, dass die Type IIa/Platte 3 nicht leicht von der Type IIb/Platte 3 zu unterscheiden ist, da diese sehr häufig vorkommt.

    Anmerkung:

    Type IIa/Platte 2 - satten Farben, unklarer Druck, Rippung kommt vor, zinnoberrot u. karminrote Töne

    Type IIa/Platte 3 - blasse Farben, eher rosa Töne

    Möchte euch hier zum Vergleich ein Beispiel aus meiner Sammlung zeigen:

    Beginn der Plattenforschung:

    Der Ausgangspunkt jeder Plattenforschung bilden die 19 Marken in Wasserzeichenstellung. Gelingt es diese Briefmarken mit ihren charakteristischen Plattenfehlern samt Wasserzeichenteilen zu identifizieren, so ist die Existenz der betreffenden Platte einwandfrei bewiesen. Zu beachten ist dabei , dass die Wasserzeichen bekanntlich in 4 verschiedenen Lagen vorkommen.

    C-Nummern in Wasserzeichenstellung

    Anmerkung: Die Bogenstellungs-Nrn sind an jene von Magistris/Voetter (Die 9 Kreuzer Type I) angelehnt.

    Fortsetzung folgt!

    Quelle:

    P.F. de Frank, The Frist Issue of Austria and Lombardy-Venetia, Paris 1933 (1)

    P.F. v. Stritzl, Die ersten Platten der 15 Centes-Marken von 1850, Filatelia Heft 164, Padua 1978 (dreisprachig) (2)

    P.F. v. Stritzl, Die Plattenfehler der 15 Centes Typen I und IIa, Zeitschrift "Die Briefmarke" in den Heften, Nr. 272, Nr. 273, S. 131-133 und Nr. 274, S. 162f, 1982

    2 Mal editiert, zuletzt von Berni17 (7. Mai 2022 um 13:36)

  • DKKW
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    • 5. Mai 2022 um 20:22
    • #2

    Moin Berni17,

    ein ganz großes WOW! Das ist ganz weit weg von meinem Tellerrand aber ganz großer Applaus für diesen Beitrag (und damit verbundenes Fachwissen. Auch wenn hier andere Vorarbeit geleistet haben, ich bin schwer beeindruckt.

    Viele Grüße

    DKKW

  • Berni17
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    • 6. Mai 2022 um 05:14
    • #3

    Stritzl hat die jeweilige Zusammensetzung für drei Phasen festgehalten: (siehe Anhang)

    Oben in jeder Bogenstellung das ursprüngliche Stöckel, in der Mitte die Marke des Druckbogens (Wr. Postmuseum) und unten der Endzustand. Es ist bereits damals schon gelungen 26 von den 49 im ehem. Wr. Postmuseum fehlenden Marken mit Hilfe datierter Streifen zu bestimmen.

    Pfeile deuten an, wo ein Stöckel nachweisbar seine Bogenstellung gewechsel hat. Es scheint, dass in solchen Fällen drei oder vier Stöckel herausgenommen und dann, nach Auswechslung des beschädigten, in mitunter geänderter Reihenfolge wieder eingesetzt wurden.

    Als ein etwas anderes Beispiel möchte ich euch hier die A 8 zeigen samt ihrer Positionierung in den beiden Platten.

    In der Platte 1 war sie neben dem Andreaskreuz positioniert und deshalb vermutlich in der Position 60.

    In der Platte 2 hingegen finden wir sie in der Position 20.

    Anmerkung: Die Plattenfehlerzeichnungen zeigen immer das Endstadium des beschädigten Stöckels.


    Platte 1 (Pos. 60)


    Platte 2 (Pos. 20)


    Rippung/Teilrippung:

    Bei der 15 Centesimi kommt auch geripptes bzw. teilgeripptes Papier bei der Platte 2 in geschwächter und deutlicher Form vor.

    Als Veranschaulichung wieder ein Beispiel aus meiner Sammlung. Es handelt sich dabei um einen senkrechten Viererstreifen

    (Mischplatte (I + I + IIa + I) samt Wasserzeichenanteil und Teilrippung mit den Plattenfehlern A 17 - A 105 - B 8 - A 106 in der Position 84, 92, 100, 108 der Platte 2. Sehr schön zu erkennen ist auch hier der Randdruck rechts.

    Anmerkung: Deutliche Rippung in Längsrichtung der Marke im Abstand von 0,3 mm (ca. 30 Rippen auf 2 cm)

                           Vorsicht vor falschen Rippungen.

    Dateien

    Zusammensetzung der Druckplatte 2-komprimiert.pdf 218,65 kB – 216 Downloads

    3 Mal editiert, zuletzt von Berni17 (9. Mai 2022 um 19:48)

  • Berni17
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    • 9. Mai 2022 um 20:14
    • #4

    Identer Plattenfehler der 15 C Ty I  - Platte 1 und 2

    Bei den von mir ersteigerten Losen hinsichtlich Plattenfehler mit Belegstücken der 15 Centesimi auf Handpapier hatte ich vor Jahren zuerst den Eindruck, dass es sich wohl um den selben Plattenfehler der gleichen Platte handeln muss. Bei genauerer Betrachtung ist mir dann aufgefallen, dass es doch die Platten 1 und 2 sind.

    Anmerkung:

    Type I/Platte 1 - sehr klarer Druck

    Type I/Platte 2 - mittelmäßig bis undeutliche Drucke

    Im Ferchenbauer (Band I,2008) gibt es auch noch weitere Beispiele.

    Ich zeig euch dazu Belegstücke der A 1 und A 62 aus meiner Sammlung.

    Einkerbung in der linken Randlinie - Plattenfehler 3 und 13 (nach Ferchenbauer) bzw. A 1 (nach Stritzl)

    Und hier ein weiteres Belegstücke der A 62


    Interessant zu beobachten ist dabei auch die Entwicklung der einzelnen Plattenfehler vom Früh- bis Spätstadium.

    Sehr schön zu sehen auch bei der B 1 (Platte 2) die Blase auf der Trennlinie, welche sich im Laufe weiterer Drucke vertikal nach oben und unten entwickelte. Sie erfasste neben den beiden Zierlinien samt Querbalken auch einen Großteil des Buchstaben T bei Centes.

    Einmal editiert, zuletzt von Berni17 (12. Mai 2022 um 19:53)

  • Berni17
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    • 12. Mai 2022 um 19:55
    • #5

    Balken

    Vermutlich lockerten sich beim Druckvorgang oder beim Auswechseln der Druckstöckel die dazwischen eingefügten Stege (ca 1,5 mm starke Blättchen) und kamen so an die Oberfläche der Druckplatte. Diese wurden dann auch miteingefärbt und abgedruckt.

    Großteils findet man sie am oberen oder unteren Markenrand und nur vereinzelt auch links oder rechts. Senkrechte Balken sind sehr selten und ich persönlich habe sie bei der Type I und IIa noch nie gesehen.

    Sehr schön zu beobachten ist auch bei der Platte 2 die Entwicklung der Balken in den Positionen 17-28 in der linken oberen Viertelplatte.

    Anmerkung:

    Die Balken zB in der Pos. 17-20 erscheinen offenbar erst nach der gerippten Phase, jedoch nicht in der letzten Phase (Ende 1851).

    Beim Versuch einer Rekonstruktion des Druckplans (lt. Stritzl) zeigt sich, dass die gerippte Phase auch vor jener der unterlegten Mitten war.

    Quelle: DBZ, Nr. 1/1974, Seite 93

    Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass die Kombination von unterlegten Mitten samt Balken des öfteren im Juli 1851 auf Briefen, Briefstücken etc. in Mailand zu finden sind.

    A 72 – A 137      -->          Milano 30.07.1851 ? (Platte 2) (Pos. 11 – 12)



    A175-B46            -->          Milano 02.07.1851 ? (Platte 2) (Pos. 14 – 15)

    Fortsetzung folgt!

  • Berni17
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    • 16. Mai 2022 um 17:54
    • #6

    Zum Abschluss und Abrundung dieses Themas füge ich als Ergänzung zum obigen Dateianhang "Zusammensetzung der Druckplatte 2" noch eine Liste der C-Nummern hinzu, mit deren Hilfe man zum Großteil die einzelnen Positionen der A- und B- Nummern in der Platte wieder findet sowie auszugsweise auch noch eine Plattenfehler-Darstellung (nach Stritzl) der A- und B-Nummern.

    Bilder

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    C-Nummern-konvertiert.pdf 81,66 kB – 247 Downloads
  • Berni17
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    17. Februar
    • 16. Mai 2022 um 18:22
    • #7

    Völlig unklar ist noch welche Klischees die Position 27, 95 und 217 inne hatte. Falls jemand unter den Sammlerkollegen Einheiten zur Verfügung hat, würde ich mich freuen sie hier sehen zu dürfen.

    A128-A52-....-B36 (Pos. 27)

    B31-A76-B....-A6 (Pos. 95)

    B20-....-B66 (Pos. 217)

    An dieser Stelle noch ein recht herzliches Dankeschön für die positiven Reaktionen und Äußerungen.

    Liebe Grüße

    Bernhard

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