Eine Briefmarke, die 25 Jahre ihren Zweck erfüllt hat, die eine so lange Zeit in Kurs war wie die Nr. 37 a - f des Deutschen Reiches, hat, vom philatelistischen Standpunkt aus betrachtet, schon an und für sich etwas Beachtenswertes aufzuweisen.
Um wieviel bedeutungsvoller aber ist die Art einer derartigen Marke, wenn sie als das Augenfälligste neben der Zeichnung einen mehrfachen Farbenwechsel aufzuweisen hat, der derartig ist, daß die Unterscheidungsmerkmale nicht ohne weiteres begriffsklar in die Erscheinung treten.
Nr. 37a- f ist die eigenartigste und zugleich interessanteste Briefmarke des Deutschen Reiches.
In Verbindung mit dem in den siebziger Jahren des 19. Jh. gewaltig aufblühenden deutschen Welthandel war die am 1.1.1875 erfolgte Ausgabe dieses neben der 30-Groschen-Marke bis 1900 höchsten deutschen Markenwertes eine zwingende Notwendigkeit.
Erst mit Ausgabe der Reichspost-Germania-Serie im Jahre 1900 wurde dieses für Sammler so reizvolle Postwertzeichen außer Kurs gesetzt. Während der 25-jährigen Kursdauer ist die Grundfarbe der Marke mehrfach einer Änderung unterworfen gewesen, worüber nicht nur in Sammler- und Händlerkreisen, sondern auch bei den Katalogherausgebern erhebliche Unklarheiten bestehen.
Der Umstand, daß die 2-Mark-Marken, soweit wenigstens Nr. 37a-d in Frage kommt, offiziell nicht zum Verkauf gelangten und wegen ihres hohen Nennwertes nur auf Wertbriefen, Postanweisungen und Paketadressen verwendet wurden, da ferner die Auflagehöhen sich angesichts der langen Kursdauer nur in bescheidenen Grenzen bewegten, läßt das verhältnismäßig geringe Vorkommen dieser Marke im Handel, namentlich ungebraucht, erklärlich erscheinen.
A u f l a g e n :
Von Nr. 37 existieren 6 Auflagen, die mit a, b, c, d, e und f bezeichnet werden, die Grundfarben bei diesen Auflagen sind.
Nr. 37 a violettpurpur
Nr. 37 b lilapurpu, trüblila
Nr. 37 c trübrosalila
Nr. 37d stumpfviolettpurpur
Nr. 37 e braunpurpur, bräunlichkarim und
Nr. 37 f lilakarmin.
Gedruckt wurde im Bogen von 100 Stück.
V e r b r a u c h s m e n g e n :
1875: 525013 Stück
1876: 523779 "
1877: 525319 "
1878: 624457 "
1879: 686182 "
1880: 586457 "
1881: 504098 "
1882: 571718 "
1883: 595056 "
1884: 637752 "
1885: 657739 "
1886: 671365 "
1887: 679925 "
1888: 698002 "
1889: 737691 "
1890: 709054 "
1891: 727932 "
1892: 733904 "
1893: 774707 "
1894: 789364 "
1895: 824330 "
1896: 861925 "
1897: 909619 "
1898: 901717 "
1899: 891224 "
1900: 939252 "
(Quelle siehe D. R. Nr. 37a-f von Roman Stoebe aus einem Heft von 1930)