hallo zusammen,
habe zufällig einen handschriftlichen Manuskript erhalten. Könnte jemand helfen um was hier geht's ? danke mehrmals im voraus
grüß Alex
hallo zusammen,
habe zufällig einen handschriftlichen Manuskript erhalten. Könnte jemand helfen um was hier geht's ? danke mehrmals im voraus
grüß Alex
Zusatz : ich könnte auch größere Bilder fotografieren wenn die schwierig zu lesen sind
Der Titelseite nach geht es um die Schieberprozesse um das Jahr 1926 in Berlin, Kurfürstendamm. Dazu habe ich folgendes im Internet gefunden:
In den Jahren 1928–30 spielten die grossen Berliner Schieberprozesse:
Barmat-Kutisker und Sklarek7 ... Diese und ähnliche Einzelheiten aus dem
„roten Sumpf“ erregten die Bevölkerung in hohem Masse und als unglück-
licherweise der Reichskanzler Brüning den Reichstag auflöste, weil dieser
unter massgebenden Einfluss der Socialdemokratie einen Panzerkreuzer ab-
gelehnt hatte, wurden bei den N e u w a h l e n im S e p t e m b e r 1 9 3 0 :
1 3 0 N a t i o n a l s o c i a l i s t e n 8 gewählt, während die Linksparteien erheb-
liche Einbussen erlitten“ (JK 38).
„Die Brüder Julius und Henry Barmat, die sich von Holland aus als Kriegsgewinnler an der
deutschen Lebensmittelversorgung bereichert hatten und dank guter Verbindungen zu deut-
schen Politikern einen Konzern aufbauten, der 1924 zusammenbrach ... Zu den Geschädig-
ten gehörten die Preußische Staatsbank und die Reichspost. Den Gegner der Politiker aus
SPD und Zentrum, deren Namen im Zusammenhang mit den Barmats genannt wurden, bot
der Skandal erwünschte Munition, dies um so mehr, als die Brüder ostjüdischer Herkunft
waren ... Ivan Baruch Kutisker war ursprünglich russischer Heer eslieferant gewesen, seine
Unternehmungen in Deutschland endeten 1924 ähnlich, lebten aber in der nationalsozialis-
tischen Propaganda als Synonym des angeblich durch und durch korrupten Weimarer Sys-
tems‘ ebenso wie die Barmats fort“ (Benz/Gramel 1988, S. 5).
Gefunden in:
https://oops.uni-oldenburg.de/530/1/garueb06.pdf
auf Seite 126!
Gruß kartenhai
vielen dank ! könnte vielleicht jemand mitteilen was genau an diese erste abgebildete Seiten geschrieben wurde ? Und ob das wirklich alt-Deutsch ist ? danke
@dijatel Bitteschön:
Die Karriere am Kurfürstendamm
Ein Zeitbild mit Skizzen - II. Teil -
von P. Fergien aus Ostpreußen 1926
Inhalts-Verzeichnis gg hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhSeite
I. Kapitel: das alte Leben am Kurfürstendamm, schlechte Zeitungsnachrichten
II. Kapitel: die Zerstreuung in der Nackttanzdiele mit üblen Folgen
III. Kapitel: schlechtes Erwachen, verhängnisvolle Erregung der Tochter, Gewissensbisse,
neues Geld aus Amsterdam
IV. Kapitel: der eilige Klapperstorch mit Zwillingen, Freund Veilchenfeld als erster
Gratulant mit der verschwundenen Uhr
V. Kapitel: nach schlechter Nacht und opulentem Morgenfrühstück, große
Blumeneinkäufe, rasende Autofahrt für Ammen- Inserat mit anschließendem
Frühschoppen !
VI. Kapitel: der Prozeß wird doch wieder aufgenommen; neue Staatsanwälte, Vertagung
VII. Kapitel: Fröhliches Erwachen, doch schlechte Zeitungsnachrichten,
der ehemalige Freund gefangen, der Prozeß geht weiter
trotz Krankheit " Zuchthaus"
VIII: Kapitel: Schlußworte
********************
Bei einem Wort "hänge" ich. Wer kann helfen.
Edit: ich habe es jetztdoch gefunden....
vielen dank ! könnte vielleicht jemand mitteilen was genau an diese erste abgebildete Seiten geschrieben wurde ? Und ob das wirklich alt-Deutsch ist ? danke
Was heißt schon "alt-deutsch" ? Fakt ist, heutzutage kann das kaum jemand fließend lesen. Alle die das in der Schule gelernt haben sind schon im dreistelligen Alter.
Übrigens die Tage gesehen:
Das hätte ich auch gerne übersetzt, sieht doch recht sauber geschrieben aus.
Gruß
Die einzelnen Kapitel sind alle in Gedichtform geschrieben, Herr Fergien war wohl ein guter Dichter, aber man findet ihn nicht im Internet, ist wohl nicht berühmt geworden.
Gruß kartenhai
super !! danke an alle !! vielleicht könnte jemand sagen um was geht's überhaupt bei diese Werke ?? hier noch einige Bilder . werde mich sehr bedanken
Was heißt schon "alt-deutsch" ? Fakt ist, heutzutage kann das kaum jemand fließend lesen. Alle die das in der Schule gelernt haben sind schon im dreistelligen Alter.
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Meine Schwiegermutter wird im Oktober 100 Jahre alt, und sie ist nach wie vor Selbstversorgerin.
Internet will sie nicht mehr (Zu viel Schmarrn drin!)
Wir hatten noch in der Grundschule und im Gymnasium das Fach "Deutsche Schrift" (Das war1960). Und lernten auch die deutsche Einheitskurzschrift (Stenographie).
Was heutzutage unter Allgemeinbildung läuft, will ich gar nicht kommentieren!!
vielen dank für Ihren Beitrag, leider geht's bei diese Thema nicht um Allgemeinbildung.
vielen dank für Ihren Beitrag, leider geht's bei diese Thema nicht um Allgemeinbildung.
Ist auch nicht nötig. Ich wäre bloß bei dem antisemitischen Text vorsichtig!
Ist auch nicht nötig. Ich wäre bloß bei dem antisemitischen Text vorsichtig!
Genau. Antisemitische Text wurde hier als hoch interessante historische Text dargestellt, als wunderschöne Zeitspiegel. Ist das nicht klar ??
Auch wenn der Autor auf dem Titelblatt ganz hoffnungsvoll “Druck und Verlag” vorgesehen hat, scheint es dazu nie gekommen zu sein ? Wie kartenhai schon schrieb, man findet Fergien nicht im Internet.
Bei Wikipedia kann man einiges über diese Skandale nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Barmat-Skandal
https://de.wikipedia.org/wiki/Sklarek-Skandal
Diese Prozesse wurden damals auch in Theaterstücken aufgearbeitet:
Der Barmat-Skandal wurde in Walter Mehrings Theaterstück Der Kaufmann von Berlin aus dem Jahr 1928 aufgegriffen. Wilhelm Herzog verarbeitete den Barmat-Skandal in seinem Theaterstück Rund um den Staatsanwalt. Ewald Moritz veröffentlichte im Jahr 1930 unter dem Pseudonym Gottfried Zarnow eine Darstellung der Geschehnisse unter dem Titel Gefesselte Justiz. Politische Bilder aus Deutscher Vergangenheit, die in völkischen Kreisen große Aufmerksamkeit erfuhr.[22] In Frankreich, in den Niederlanden und in Belgien wurde der Barmat-Skandal wiederholt in der Presse zum Thema gemacht.[23]
Auf dem ersten Blatt steht unten links: Druck und Verlag, aber nichts dahinter. Vielleicht war das ein handschriftliches Manuskript eines Herrn Fergien, das einem Verlag vorgelegt wurde und nicht angenommen wurde.
Interessant ist dieses Manuskript auf alle Fälle, ich würde mal beim Jüdischen Museum in Berlin nachfragen, ob es etwas Besonderes ist:
https://www.jmberlin.de/
Unter Umständen ist dieses Manuskript auch wertvoll und wäre für eine Versteigerung geeignet.
Gruß kartenhai
Auch wenn der Autor auf dem Titelblatt ganz hoffnungsvoll “Druck und Verlag” vorgesehen hat, scheint es dazu nie gekommen zu sein ? Wie kartenhai schon schrieb, man findet Fergien nicht im Internet.
für mich war schon ab Anfang klar das Name von Autor ist eine Fantasie
Hier jetzt auch für die Allgemeinheit die erste Seite. Ich finde bisher darin nichts verwerfliches oder gar Antisemitisches.
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Ich brauche Ruhe und so 20 Sekunden und dann kann ich den Text fast fließend lesen. Arbeit macht nur das Tippen der "Übersetzung" - ich arbeite da noch altmodisch
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Die Karriere am Kurfürstendamm! II. Teil
schlechte Zeitungsnachrichten
Wochen und Monde waren verstrichen,
der Betrug schien vergessen, das Interesse gewichen,
so daß der Ex-Kommerzienrath
schon wieder Muth faßte zu neuer Tat.
Die Haft-Krankheit war schnell überwunden,
Wodurch er ja nur die Freiheit gefunden,
die Leute stets gewährt wird als Lohn
für Gestellung einer kleinen Kaution.
Er lebte daher im häuslichen Kreise
In alt gewohnter fürstlicher Weise
Im alten Heim am Kurfürstendamm
Wenn auch die Börse wie früher nicht so stramm.
Doch Vorräte waren in fülle vorhanden,
nur niemand wußte, wo sie standen
Es fehlten jetzt nur die großen Kredite
die früher er bekam mit Liebe und Güte,
denn alle selbst die höchsten Stellen
Wußt´ er mit List und Tücke zu prellen.
Doch heimlich brachten ihm seine Leute
aus dem Ausland Geld von der großen Pleite
die bekanntlich immer früher und auch heut´
der größte Verdienst war für „andere Leut“!
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Und? ist doch ganz nett geschrieben. Die Reime gefallen mir.
Gruß
einfach wunderbar, danke