Reichsverband für Deutsches Halbblut für ein Turnier Deutscher Pferde in Berlin, ca. 1910 bis 1914
Die Gelegenheitsmarke zeigt einen Reitoffizier auf einem Turnierpferd, darüber eine stilisierte Kaiserkrone. Diese Darstellung erleichtert die zeitliche Zuordnung, denn neben der Angabe "Landwirtschaftliche Februar-Woche" fehlt die Nennung einer Jahreszahl.
Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges 1914 wurde die Reiterei als Sportart von Offizieren des kaiserlichen Heeres betrieben. Das „Kartell für Reit- und Fahrsport“ und der „Reichsverband für Deutsches Halbblut“ veranstalteten bereits publikumsträchtige Großveranstaltungen. In Berlin vielen beispielsweise zwischen 1910 und 1914 insgesamt 14 von 23 Reitveranstaltungen auf diese beiden Verbände. Das erste Turnier für ausschließlich deutsche Warmblutpferde wurde vom „Reichsverband für deutsches Halbblut“ im Jahr 1910 ausgerichtet, letztmalig vor Ausbruch des 1. Weltkrieges. Der Begriff Halbblut diente hierbei zur Abgrenzung von der englischen Vollblutzucht und wurde hauptsächlich in Militärkreisen genutzt. Nach dem 1. Weltkrieg setzte sich die Bezeichnung Warmblut für die deutschen Zuchten durch. Der Bezeichnung Warmblut bezieht sich auf das Temperament der deutschen Zuchtpferde und grenzt sich somit vom Kaltblut ab, welches z.B. als ruhiges Zugpferd eingesetzt wird.