Wie schon früher einmal erwähnt gehen laut Ebnet die Nummern der Poststationen bis 1700. Die höchsten von mir gesehenen bzw. archivierten Nummern sind "1466" und "1467", hier zu sehen auf den Nr. 26 und 27. Von beiden sind leider keine Belege bekannt. Somit konnten diese Nummern auch (noch) nicht zugeordnet werden.
Punkt-Nummernstempel Kaiserreich Russland
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Brief vom 10. September 1874, aufgegeben an der Station MYSZKÓW (deutsch: Mischkau in Schlesien) und gesandt nach Warschau. Freigemacht ist der Brief mit portogerecht mit 10 Kopeken. Die beiden Marken sind entwertet mit dem zugehörigen Nummernstempel "1063". Bei dem auf Brief sehr seltenen Nummernstempel sind die Mängel dann Nebensache.
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8-Kopeken-Umschlag, portogerecht für einen Inlandsbrief nach neuem ermäßigtem Tarif vom 19. Juni 1875. Geschrieben wurde der Brief von einem Angehörigen einer Adelsfamilie aus Polen, genauer gesagt in Wojnowo am 19. 8. 1875. Das Wertzeichen ist mit dem Nummernstempel "1169" entwertet. Bisher ist diese Nummer keiner Poststation zugeordnet. Der zugehörige Stempel der Poststation ist rückseitig zwar vorhanden, jedoch fast nicht zu entziffern.
Herausbekommen habe ich bisher: Der in polnisch geschriebene Brief ist von einer Mutter an ihren Sohn. Sie befand sich in Warschau und wolle nun noch 11 Tage in Wojnowo verbleiben. In der Anschrift ist in der vierten Zeile "über Łowicz Sanniki" zu lesen. In der fünften Zeile steht dann nach Słubice, wohin der Brief gerichtet ist. Wenn man sich das auf der Landkarte anschaut, liegt Łowicz ca. 60 Kilometer westlich von Warschau und Sanniki ca. 35 Kilometer nördlich von Łowicz.
Orte mit dem Namen Wojnowo oder auch ähnlich geschriebene (in Polen gibt es viele Orte in unterschiedlichen Schreibweisen) gibt es in Polen mehrere. Dieser dürfte anhand des Leitweges in der Adressanschrift wohl in der Nähe Warschaus liegen. Auf dem Weg von Warschau nach Łowicz liegen Pruszków und westlich davon Sochaczew. Wojnowo selber dürfte keinen Nummernstempel erhalten haben. Der Ort war wohl zu klein und unbedeutend. Somit bleibt nur der nächst größere Ort. Ich habe mal versucht, etwas aus dem vorhandenen Stempel zu 'spinnen'.
Zum Wappen im Siegel: Hier ist leider nur der obere Schmuck zu erahnen. Links sind es eventuell fünf Pfauenfedern, rechts ein Geweih. Es gibt jedoch eine große Menge an polnischen Adelswappen und zu jedem Wappen gehören zum Teil weit mehr als 500 Familien. Um da die beiden Familien herauszubekommen, bedarf es einer Menge Zeitaufwand. Und die gekrönten Initialen im Briefkopf vermag ich nicht zu lesen.
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Faltbrief vom 26. Aug. 1871 aus TIFLIS über Moskau nach Fürth. Die portogerechte 13-Kopeken-Frankatur, bestehend aus einem Dreierstreifen der Ausgabe 1865 (ohne WZ) sowie der 10-Kopeken-Marke 1866 auf waagerecht gestreiftem Papier , ist entwertet mit dem runden Nummernstempel "49". Trotz kleiner Mängel bei der Frankatur ein schöner Brief.
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Nach dem der letzte Beitrag fast eine Woche her ist, hat mich eines überrascht: Es gab zweimal den Daumen hoch, aber keinen Einwand. Hatte niemand meinen Fauxpas bemerkt? Oder wollte keiner meckern?
Mir selber war dieser dicke Bock schon am gleichen Tag aufgefallen. Meine Gedanken waren schon viel weiter als meine Finger. Mia culpa oder mei Schuid, was der Empfänger damals vielleicht gesagt hätte. Ich überlegte, ob ich die Korrektur sofort mache oder warte. Ich entschied mich für letzteres.
Fakt ist: Es ist natürlich keine portogerechte 13-Kopeken-Frankatur. Portogerecht wären 14 Kopeken gewesen. Deutlich ist der hellere rechteckige Fleck zu erkennen. Noch deutlicher ist der Teil des Abschlags vom Nummernstempel. Ich frage mich, wo der Rest wohl geblieben ist? Nun, ich gelobe Besserung.
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Nach dem der letzte Beitrag fast eine Woche her ist, hat mich eines überrascht: Es gab zweimal den Daumen hoch, aber keinen Einwand. Hatte niemand meinen Fauxpas bemerkt? Oder wollte keiner meckern?
.....Bitte nicht ärgern, nicht grollen,
Das ist bei Spezialisten das übliche Schicksal. Es ist interessant, was Du da publizierst, man schaut sich das an - aber das war es schon..
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Nummernstempel über '1300' sind auf Belegen nur eine Handvoll bekannt. Hier kann ich einen weiteren davon zeigen.
Die Postkarte wurde tarifgerecht mit 5 Kopeken frankiert und im Juni 1875 nach Reval gesendet. Die Marke ist mit dem Nummernstempel "1367" für Poststationen entwertet. Diese Nummer ist bisher keinem Ort zugeordnet. Leider trägt die Postkarte keinen Nebenstempel. Auch aus dem deutschen, schwer leserlichen Text geht kein Aufgabeort hervor. Somit ist eine Zuordnung unmöglich.
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Auf der gestern gezeigten Karte befand sich eine Nr. 20a (violett), auf dem heutigen Brief zwei Stück 20b in der selteneren Farbe graublau. Die sehen irgendwie etwas blass aus.
Die Marken befinden sich auf einem Brief portogerecht frankiert nach Berlin. Sie sind mit dem Nummernstempel "1034" entwertet. Dieses Mal ist auch der zugehörige, gut lesbare Nebenstempel aus Polen Stadt Ozorkow - 9. Oktober 1872 auf der Rückseite vorhanden.
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Nr. 23y und 20x auf Briefstück. Beide Marken klar entwertet mit dem Nummernstempel für Poststationen "98". Da unter gesetzt der Stempel 'ST.(ation) DJATLOWO GROD.(NO) GUB. - 14. SEPTEMBER 1873. Ein ganzer Beleg wäre mir natürlich wesentlich lieber gewesen, denn was der Schnibbler nicht beachtete oder wusste: Der Zweizeiler gehört nicht zum Nummernstempel. Es ist entweder der Ankunftstempel oder der ursprüngliche Aufgabestempel von einer Poststation, die keinen Nummernstempel zugeteilt bekam. Die Nr. "98" gehörte zur Station SDSENZIDL (Zdzenc).
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Brief vom 5. Februar 1866 (Julianischer Kalender) nach Paris. Der Brief ist rückseitig freigemacht mit 37 Kopeken (Nr. 5. 6. 2x 9, 14). Dieses Porto galt bis 31.12.1865, denn nach dem französisch-preußischen Abkommens vom 3. Juli 1865 galt das neue gesenkte Porto von gesamt 28 Kopeken für Briefe von 1 russischen Loth (12,797 Gramm) Gewicht. Hiervon gingen 10 Kopeken wie zuvor an Russland, die restlichen 18 Kopeken = 5½ Silbergroschen (vorderseitig in rot vermerkt) gingen an Preußen. Hiervon wurden Frankreich 2¼ Silbergroschen und Belgien ¼ Silbergroschen pro 7,5 Gramm Gewischt vergütet. Frankreich erhielt in diesem Fall also 4½ und Belgien ½ Silbergroschen, womit Preußen ebenfalls nur ½ Vergütung blieben.
Da die Öffentlichkeit nicht über diese Portoänderung informiert war, kann man vom Anfang 1866 noch einige dieser überfrankierten Briefe finden.
Die Marken sind vorschriftsmäßig alle einzeln mit dem sechseckigen Nummernstempel "11" entwertet. Dieser gehörte zum WARSCHAUER BAHNHOF in ST. PETERSBURG.
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Moin 241264hsv-fan,
irgend etwas stimmt mit der Bilddatei nicht die Du Deinem letzten Beitrag angefügt hast. Das Bild wird nicht angezeigt und wenn ich auf die Lupe gehe, dann kreist sich das Programm einen Drehwurm
Viele Grüße
DKKW
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Kein solches Problem bei mir.
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Bei mir auch nicht. Allerdings habe ich bei einigen anderen Beiträgen das gleiche Problem. Allerdings habe ich keine Ahnung, woran das liegt.
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Zu russischen Punktnummernstempeln auf dem Gebiet der späteren baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen gibt es einen ausführlichen Artikel mit Auflistung der bekannten Punktnummern von Evert Weijman in Het baltische Gebied Nr. 70 auf S. 25-31, downloadbar unter Het_Baltische_Gebied_70_2017_Volledige_uitgave.pdf (arge-baltikum.de).
Für das Gebiet des späteren Litauens ist das auch grafisch dargestellt unter ArGe Baltikum - Sammelgebiet Litauen - Kaiserlich russische Post 1710-1915 (arge-baltikum.de) (auf die Karte klicken zum Vergrößern).
Weitere allgemeine Informationen zur Post im Russischen Reich sind unter ArGe Baltikum - Sammelgebiet Estland - Kaiserlich russische Post 1710-1917 (arge-baltikum.de) und ArGe Baltikum - Sammelgebiet Lettland - Kaiserlich Russische Post 1710-1917 (arge-baltikum.de) angeführt.
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Moin 241264hsv-fan,
vielleicht hatte mein Laptop Schluckauf, jetzt sehe ich den Brief. Übrigens ein sehr schöner Beleg, Glückwunsch.
Viele Grüße
DKKW
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Ungewöhnliche 29-Kopeken-Frankatur auf Faltbrief nach Bradford in England. Im Jahr 1866 kostete der einfache Brief über Belgien (Ostende) 26 Kopeken, über Frankreich (Calais) wie in diesem Fall 29 Kopeken. Für gewöhnlich wurde die günstigere Variante gewählt.
Die Frankatur, bestehend aus dreimal Nr. 10 und einem waagerechten Paar Nr. 15 ist, jede Marke vorschriftsmäßig einzeln, entwertet mit dem Nummernstempel "4" für Postwaggons der Eisenbahnstrecke von St. Petersburg nach Moskau.
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