Wie ist die Entwicklung des Handelswertes Eurer Sammelgebiete?

Zitat

Original von Ästhetiker
Hallo, das ist als kleine Umfrage gedacht,
und ich fange gleich mit meinen Sammelgebieten an.

Hallo Christian,

die Umfrage kann aber sehr umfangreich werden. Zumal dann, wenn man breite Interessen verfolgt wie ich....

Also in Kurzform:
Deutsches Reich: sehe ich wie Du
Gebiete II. Weltkrieg: derzeit mit starkem Anstieg, alles was nicht 08/15 ist kostet Geld, mit Attest RICHTIG Geld
Sudetenland: immer noch hochpreisig, derzeit mit leichten Hängern
Kontrollrat: unterschiedlich, Farben eher nachgebend, seltene Stücke gut gefragt
SBZ: durch Auflösung einiger sehr guter Sammlungen (Prüfersammlungen !) hohe Nachfrage, gute Sachen teilweise über Katalog, auch wenn die Stücke vierstellig notieren !, Masse günstig
Nebengebiete wie Danzig, Memel, I. Weltkrieg: gute Nachfrage und gute Preise, vor allem für postfrisches Material
Zeppelinpost: anhaltend gute Nachfrage
Bund/Berlin/DDR: stark nachgebend, Michel senkt regelmäßig der Preise der "guten" Jahrgänge, Spezialitäten aber SEHR gefragt, z.B. HAN, DZ, Zdr., HBl., Ober- und Eckränder, gute Viererblocks, alle diese Stücke vor allem gestempelt
Ausland: sammele noch Schweiz, Frankreich, Dänemark mit Inseln, alles nur nebenbei, daher keine Einschätzung möglich

Gruß
KJ

Hallo Christian,

ich habe gerade einen Selbstversuch zum Thema Bund laufen.

Wir möchten alle Hauptnummern Bund von Mi.Nr. 1 der Bizone bis heute einmal gestempelt oder auf Beleg zusammen bekommen und das ganze Vorhaben wird uns, so wie es bis jetzt aussieht, im Schnitt rund 1 - 2 € pro Mi.Nr. kosten!

Den aktuellen Stand siehst Du hier:

Ansonsten sammle ich schon immer bevorzugt das, was nicht im Katalog steht, und da bekommt man auch heute noch vieles Interessante für kleines Geld!

Liebe Grüße
Rüdiger

Hallo Rüdiger,
ich möchte euch das Vorhaben nicht schlechtreden, frage mich aber was ihr mit dem Versuch zeigen wollt. Solche Sammlungen kann man für 1.000,- Euro (manchmal auch weniger) inkl. Alben bei Auktionen "schießen".
Gruß
Uli

Hallo uli,

ja kann man tun, um dann 95 % des Materials als nicht perfekt gestempelt auszusortieren! Habe ich selbst bei verschiedenen Sammelgebieten bereits einige Male ausprobiert!

Um dann statistisch in den Hauptnummern komplett zu werden muß man bei Bund 20 solcher Sammlungen kaufen und hat dann, auch wenn man die Doppelten wieder verhökert, am Ende mindestens 10.000 € angelegt!

Wir wollen zeigen, dass eigentlich nach wie vor gerade bei Bund der gezielte Einkauf einzelner Marken viel sinnvoller und auch bezahlbar ist!

Über die gezeigte Mischkalkulation kommen dann sowohl Einzelstücke als Rosinen in die Sammlung, für die man einfach gutes Geld hinlegen muss, um diese zu bekommen, was dann aber kompensiert wird durch viele kleine Kostbarkeiten, die man für minimales Geld auch heute noch aus Grabbelkisten befreien kann!

Bund sammeln auf diese Art macht auch heute noch tierisch Spaß und ist für jeden Neueinsteiger bezahlbar!

Diese Botschaft soll gerade bei der Jugend herüberkommen!

Liebe Grüße
Rüdiger

Zitat

ja kann man tun, um dann 95 % des Materials als nicht perfekt gestempelt auszusortieren! Habe ich selbst bei verschiedenen Sammelgebieten bereits einige Male ausprobiert! Um dann statistisch in den Hauptnummern komplett zu werden muß man bei Bund 20 solcher Sammlungen kaufen und hat dann, auch wenn man die Doppelten wieder verhökert, am Ende mindestens 10.000 € angelegt!

Da muss ich dir widersprechen. Ich habe in den letzten knapp 12 Monaten bei drei Saalauktionen einige Bund-Sammlungen mit Zuschlägen meist unter 1.000,- Euro gesehen, die zu deutlich über 90% aus sehr gut gestempelten Marken bestanden. Der Rest waren meist die berühmten Marken aus der Anfangszeit, wo man sich fragen muss, ob es davon überhaupt (gelaufene) Stücke mit Vollstempel gibt. (Für 1.000,- Euro erhält man oft sogar Bund komplett bis 2000 in postfrisch und gestempelt.)

Euer Ansinnen ist aller Ehren wert, aber wenn es darum geht, dass Bund zu sammeln interessant und v.a. billig sein kann, dann geht euer Versuch meines Erachtens leicht am Ziel vorbei. Trotzdem: Schöne Idee, weiter so!

Gruß
Uli

P.S.: Bitte verstehe meine Intervention nicht als Stänkern, ich wollte euch nur verstehen.

P.P.S.: Warum werden nur Einzelstücke gekauft?

meine Beobachtungen für Standardmaterial: Bund fällt; Deutsches Reich fällt, Spezialisierung wirkt hier entgegen. Preußen, NDP dto.

gestempelte komplette Bundsammlungen (von 1949 bis 1976 bzw. 1990 häufiger anzutreffen) gibt es übermäßig viele und sie sind durchaus ab 250 - 300 € zu haben und natürlich auch für mehr Geld.

Dazu gibt es auch noch Dublettenbücher oder Lagerbücher, die durchaus brauchbar sein können in allen Preislagen, ob im Auktionshaus oder auf dem Flohmarkt/Tauschtag...

Die Preise bzw. Erlöse für solche Standardsammlungen sinken.

Richtig ist, dass in solchen Sammlungen so gut wie immer auch unbrauchbare Marken enthalten sind, dass müssen nicht einmal die im Katalog hoch notierten sein.

Entscheidend für den Preis ist jedoch der Zeitraum 1949-1955. Sind hier viele schöne Vollstempel enthalten, werden die Marken gerne einzeln verkauft.

Trotzdem ist es mit Geduld und vor allem Zeit möglich, aus einem gutem Grundstock eine schöne und komplette Sammlung aufzubauen, ohne viel dafür auszugeben.

Gruß,
Graf Zack

Ich sammle seit über 15 Jahren Russland Kaiserreich. Hier sieht es wie folgt aus:
Kaiserreich gestempelt: maximal 25% vom Michel. Besonders gesucht aber sind polnische Vierringstempel und durchaus auch Punktnummernstempel.

Kaiserreich ungebraucht / postfrisch: bis 1900 ungebraucht ab 30%, postfrisch weit über Katalogwert (auch einge 100%). Besonders gesucht sind Einheiten.

Sowjetunion: Beliebt sind die zwanziger bis vierziger Jahre. Einige Sätze in postfrisch sind sehr schwer zu bekommen und kosten dem entsprechend auch schon mal über Katalogwert. Auch hier sind Einheiten besonders gesucht. Kleinbögen sind ebenfalls beliebt.

Fazit: alles in allem sehr stabil mit leicht steigender Tendenz.

Bei mir ist es China, hier die eher unscheinbaren kommunistischen Vorläufer von der VR China, größtenteils nicht im Michel gelistet.

Hier ist seit vielen Jahren ein jährlicher Wertzuwachs von 10-15% zu verzeichnen. Der Preisverfall von den anderen Gebieten aus China betraff dieses, doch sehr philatelistische Sammelgebiet, nicht.

Handelspreis 100% Michel oder mehr.

ehemaliger Beitrag eines Trolls gelöscht

Na dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben

Ich denke bei europäischen Sammlegebieten geht der Trend abwäts, man bekommt so ziemlich alles und das auch sehr günstig wenn man sich richtig umguckt.

Nun sammle ich viele Überseegebiete und da ist das Problem, das mir jede Menge Material fehlt was katalogmässig gar nicht mal sehr hoch bewertet ist, aber man bekommt es einfach nicht.

Ein Beispiel:

mir fehlen von Swaziland postfrisch noch genau zwei Sätze:

761. - 765. von 2006 Katalogwert: 3,50
766. - 770. von 2006 Katalogwert: 3,50

dann wäre diese Ländersammlung komplett !!!
Ich wäre bereit hier mehrer 100% Michel auszugeben, aber keiner bietet diese Sätze momentan an.....
..und so ist es bei vielen Überseegebieten.

Eine Bund Sammlung mit allen Spitzenwerten, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, bekomt man an jeder ecke nachgeschmissen...

Königinmütter gibt es hier:

kostet aber 6,- Euro und der Postgeschichtesatz taucht sicher auch noch auf

Hallo Ove,

warum macht eine Veröffenlichung von Stempelsammlungen diese wertlos?

Durch das Sammeln von Abbildungen besitzt man immer noch nicht das Original. Von vielen teuren Marken gibt es ja auch Abbildungen im Internet. Einen Wertverlust konnte ich dadurch bisher noch nicht feststellen.

Viele Grüße

myself

Von vielen seltenen Marken habe ich dutzenfache Abbildungen gesehen ... und wenn ich die nicht bald mal bekomme ...

ehemaliger Beitrag eines Trolls gelöscht

Hallo zusammen,
das mit der Stempelsammlung verstehe ich nicht richtig.
Ich meine, daß eine Veröffentlichung so einer Sammlung durchaus auch Begehrlichkeiten wecken kann.
Offensichtlich scheint es da aber wohl einen Fall zu geben, wo das nicht passiert ist.
Vielleicht fehlt dann auch manchmal der Reiz des Neuen...

MVG Z

Zitat

Original von Ästhetiker
Selbst Schlegel durchgeprüfte Bund Sammlungen, mit vielen brauchbaren Abschlägen, kommen kaum über 200.-€

wieviel schlimmer kann das noch werden?

Dieser Preis wundert mich nun nicht wirklich. Auch wenn die Höchstwerte Bund (Wohlfahrt etc) geprüft sind, so tragen diese trotzdem einen derzeit ungeliebten 1/4-Stempel, Besonderheiten fehlen komplett, Heuss liegend fehlt, Heuss-lumogen ist die 10er und die 20er geprüft (na toll). Der Höchstbieter wird sicherlich ein Händler sein (8824 Bewertungspunkte), der die Wohlfahrtssätze etc. einzeln wieder verkauft, sicher ist es nicht, das er seinen Einsatz wieder realisiert. Wer sucht heute schon nach Standard-Material!

man könnte hier einen Roman schreiben, aber dazu hab ich keine rechte Lust, da stelle ich lieber wertlose Stempel in eine Datenbank ein.

Wer in der Philatelie schon die Michel % in den Mund nimmt hat m.E. schon verloren, dieses Pauschale % denken ist völliger Nonsens. Ich habe in meinem Sammlerleben schon einige meiner Sammlungen wieder aufgelöst, zuletzt Dt. Reich 1875-1900 Pfennige bis Krone Adler in gestempelter Erhaltung, hier mit allem was dazu gehört, Ränder, Zwischenstegpaare, Einheiten, Plattenfehler und Farben.

Es kommt darauf an WIE man sammelt, Qualität und Ausgefallenes erzielen immer ihren Preis, manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn ich Stücke für wenige Euro kaufe die mit Mängeln behaftet sind nur um DAS Stück einmal zu haben so ist das völlig ok, aber ich darf dann nicht erwarten beim Verkauf einen gewaltigen Erlös zu erzielen.

Beim Verkauf meiner Sammlung 1875-1900 haben die Spitzenstücke auch Spitzen Preise erzielt, manche würden es Wucher nennen aber der Michel tut a) nichts kaufen und b) nichts verkaufen! Ich muss nicht verkaufen, ich kann verkaufen!

Wenn man sein Sammelgebiet kennt, den Markt und auch was es überhaupt gibt, dann hat man natürlich einen Vorteil beim Verkauf, lese ich nur im Michel Katalog und tue sonst nichts, dann müssen andere diese Arbeit machen und diese lassen sie sich völlig verständlich bezahlen bzw. zahlen weniger für eine Sammlung.

Ein Beispiel meiner Ex Sammlung K&A, der Plattenfehler 48 I auf der oberen Marke des senkrechten Paares auf Briefstück. Schaue ich in den Katalog so lese ich 48 I gestempelt 1800 Micheleuro.

Wenn ich aber weis das es den PLF ca. 130 mal gibt (registrierte)

Davon gut 85% schlechter Qualität sind (Zahnfehler, Überstempelt, dünne stellen)

Das dieses Stück der einzige PLF auf senkrechtem Paar auf Briefstück ist und das einzige bekannte Stück aus der OPD Breslau

dann kommt ein Nettopreis von 1800 Euro heraus, der auch gezahlt wurde.

Das ist nur ein Beispiel, so könnte ich noch einige bringen und wirklich einen Roman daraus machen, es kommt darauf an wie man sich mit der Materie beschäftigt und Mein Hobby ist nicht der Michel Katalog

Gruß