Liebe Sammlerfreunde,
für den stattlichen Kreis der Bayerninteressierten möchte ich die Höhepunkte anläßlich der Versteigerung des 2. Teils des Nachlasses von Fritz Kirchner durch das Auktionshaus Heinrich Köhler in Wiesbaden am Samstag, den 19.09.09, vorstellen.
Der Saal war mit ca. 40 - 50 Sammlern, Prüfern (Frau Brettl, Herr U. Schmitt, Herr P. Sem) und Kommissionären gut gefüllt. Der Auktionator, Herr Michelson, führte mit leichter Hand die Anwesenden und machte so dieses Großereignis umso angenehmer.
Dies war die erste Auktion bei der ich anwesend war, welche auch über das neue Medium Internet Gebote erhielt, so dass die Möglichkeit bestand live vor Ort im Saal, per Telefon oder via Internet zu bieten.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei dem Auktionshaus Heinrich Köhler für die hervorragende Gestaltung des Ablaufes und der Zurverfügungstellung sämtlicher Lose in Abbildung hier.
Auf Wunsch wurde das Los Nr. 4, ein Schalterbogen zu 45 Marken der Nr. 1Ia und 1IIIa aus der rechten unteren Ecke des 180er Druckbogens in fast postfrischer Qualität, dem Los Nr. 3 vorgezogen.
Deutete schon der Ausruf von 40.000 € an, dass dieses Objekt nicht für jedermann zu stemmen war, so fiel der Hammer erst bei einem Saalgebot von 66.000 €, zu denen noch 18% Zuschlag plus 19% aus diesem hinzu gerechnet werden dürfen. Der Bruttopreis betrug also über 80.000 € für diese schwarze Meer.
Danach kam Los Nr. 3 unter den Hammer, nur diesmal aus der linken unteren Druckbogenecke. Vielleicht weil die obere Reihe keinen Zwischenstegansatz zeigte, war der Zuschlag von 54.000 € etwas moderater, denn auch hier war schon der Ausruf mit 40.000 € nur etwas für den geweiteten Geldbeutel.
Mit Los Nr. 7 kam ein Brief aus Schönberg zum Ausruf, der zwei senkrechte Dreierstreifen der 1Ia auf sich vereinigte. Bei einem derzeitigen Weltbestand von 4 Briefen mit dieser Massenfrankatur war klar, dass der Ausruf von 20.000 € nicht das letzte Wort sein würde. Telefonisch wurde er schnell mit 25.000 € zugeschlagen, wobei wir hier den Stempelzuschlag getrost vergessen dürfen. Peter Sem gibt als Anhaltspunkt 15.000 € für einen Dreierstreifen auf Brief an, so dass man von daher den Preis als im Rahmen liegend ansehen muss.
Wenn, wie bei Los Nr. 12, aber ein Dreierstreifen der selteneren 1IIa auf einem Pfalzbrief angeboten wird, kenne einige Sammler kein Halten mehr.
So gerne ich ihn auch gehabt hätte, schon der Ausruf von 8.000 € dieses Rosinchens aus Edenkoben bei Landau ließ ahnen, dass hier noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht war. Nach hitzigen Bietergefechten wurde einem Telefonbieter das Stück für 16.500 € zugeschlagen, was bei einem Katalogwert von 19.000 € fast als Punktlandung bezeichnet werden kann. Glücklich der, welcher die Dienste der Telekom so vorteilhaft für sich zu nutzen vermag.
Der 2. Teil folgt sogleich ...