Massenhaft Perfins von überall
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leomemmi -
10. Februar 2009 um 18:17
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Hallo tomm15
Grüße sind ausgerichtet
Dankeschön!
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Bergbau- und Bergwerks-Lochungen
Im laufenden Auktions-Erlösspiel Nr. 130 Bayern-Sammlung fiel mir in der Beschreibung folgender Satz auf:
"Im Anschluss noch einige Telegrafenmarken, Portofreiheitsmarken mit den entsprechenden Lochungen oder sogar eine Kollektion Marken mit Bergwerkslochungen (diese hatten früher im Michel einen Aufschlag von 150,-, diese Notiz ist im Michel verschwunden)."
Von diesen Lochungen (Schlägel und Eisen) hatte ich vorher noch nichts gehört. In einer Internet-Suche zum Thema fand ich ein paar Marken dazu und eine ineressante Webseite: http://www.braunkohle-werkbahn.de
in der Interessantes zum Thema zu lesen ist. Die Lochung findet man nicht nur auf Bayern-Dienstmarken, sondern auch auf Dienstmarken des Deutschen Reiches. Auch in einem alten Michel-Deutschland-Spezial-Katalog von 1976 fand ich keinen Hinweis mehr auf diese Lochungen, die angeblich einen Aufpreis von 150,- EUR (oder DM?) pro Marke rechtfertigen.
Hier noch einige Muster dazu, die ich im Internet fand. Bei ganzen Briefen sieht man die Lochung nur sehr schlecht.
https://www.ebay.de/itm/364565085749?mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&siteid=77&toolid=10001&mkevt=1&campid=5338310556 Da der Link zur Webseite braunkohle-werkbahn wohl irgendwann nicht mehr aufrufbar sein wird, habe ich mal den Text unten kopiert:
Behördenlochung "Schlägel und Eisen"
Lochung Schlägel und Eisen
Firmen- und Behörden-Lochungen (engl. Perfins) dienten dem Schutz gegen unbefugte Nutzung der Postwertzeichen für Privatzwecke.Firmen, staatliche Ämter und Verwaltungen hatten somit eine bessere Kontrolle der vorhandenen Markenvorräte.
Die Briefmarke wurde durch diese Lochung nicht entwertet, sondern nur für einen eingeschränkten Gebrauch kenntlich gemacht.Im Bereich der Deutschen Reichspost waren Lochungen seit dem 2. Juni 1876 erlaubt.
Zum 01.01.1966 hat die Deutsche Bundespost diese Genehmigung zurückgezogen.
Klassische „Bergbau“ Lochungen in Deutschland sind die Dienstmarken-Lochungen mit dem Emblem
„Schlägel und Eisen“, die als Behörden-Lochung Bayerns auf Bayern-Dienstmarken, als auch auf Postwertzeichen des Deutschen Reichs verwendet wurden.Die Bayern-Dienstmarken mit Emblemlochung wurden ab 1.8.1916 vom Handelsbüro der (königlich) bayerischen Bergwerksverwaltung genutzt und mussten nach dem Übergang der Posthoheit auf das Deutsche Reich (1. April 1920) bis 30. Juni 1920 aufgebraucht werde.
Die korrekte Darstellung der in Form eines Andreaskreuzes gekreuzten sinnbildlichen Werkzeuge des Bergmanns ist in jedem Fall, von der Bildseite der Marke gesehen, Schlägel (Hammer) nach links und Eisen (Spitzeisen) nach rechts zeigend.
Die Einlochung ist durch unterschiedlich große Stiellöcher gekennzeichnet(Kleine Löcher am Kopfteil, die zu den Stielenden größer werden). Diese Maßnahme war notwendig, da private Bergbaufirmen ebenfalls das Emblem„Schlägel und Eisen“ für Lochungen nutzten.
Um das Lochungs- Verfahren zu beschleunigen, wurden zusammengelegte Bogenteile gelocht, wodurch sich kopfstehende und liegende, wie zwangsläufig auch seitenverkehrte (spiegelbildliche) Lochungen ergaben. (siehe Abbildung)
Quelle: - Deutsche Zeitung für Briefmarkenkunde Nr.1/1950, Schefthaler 16.3.1949;
Gruß kartenhai
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So ganz genau hat man die links/rechts Regel offensichtlich nicht genommen. Mal ist der Hammer rechts, mal links.
Einen schönen Dreierstreifen mit Bergbau-Lochung hat tigo im Beitrag #627 gezeigt.
Wenn das schon so lange nicht mehr im Michel hervorgehoben wird, waren das nicht eher 150 DM als Euro ?
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Das Thema "Perfins" ist schon ziemlich unübersichtlich geworden, aber ich fische mal diesen heraus. Leider sieht man die Rückseite nicht, vielleicht kann tomm2015 diese Nuss trotzdem knacken :
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Das Thema "Perfins" ist schon ziemlich unübersichtlich geworden, aber ich fische mal diesen heraus. Leider sieht man die Rückseite nicht, vielleicht kann tomm2015 diese Nuss trotzdem knacken :
Wenn doch bloß alles so einfach wäre ...
Das ist die PCO-1-01-01, verwendet in Nordhorn/Bentheim, 1911 bis 1924.
Leider ist kein Verwender bekannt. -
Wenn man heute Nordhorn Bentheim PCO in die Suche gibt, existiert da seit 1984 eine Firma im IT-Bereich. Zufall ?
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Die Recherche ist zwar aller Ehren wert (super!) und das Ergebnis scheint absolut logisch bzw. vielleicht sogar richtig zu sein, aber dennoch kann eine endgültige Zuordnung immer nur über einen erhaltenen Beleg mit Lochung erfolgen. Sonst endet man, wie seinerzeit Nußbickel beim Österreich-Katalog mit 50 Prozent verifizierten Angaben und 50 Prozent "Könnte-vielleicht-sein"-Verwendern.
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Nachdem in einem anderen Thread die Frage nach dem Wert von Belegen mit Perfins aufgekommen ist, wollte ich mal ein Extrembeispiel zeigen, das sicher sehr gut auch in ein Auktionserlös-Gewinnspiel gepasst hätte.
Welcher klassische Sammler käme auf die Idee, dass dieser österreichische Brief, auch wenn er hinten mit Marken nur so zugekleistert wurde, in einem solch bemitleidenswerten Zustand auch nur einen einzigen Interessenten finden würde?
Der erzielte Erlös macht sogar mich sprachlos ...
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Nachdem in einem anderen Thread die Frage nach dem Wert von Belegen mit Perfins aufgekommen ist, wollte ich mal ein Extrembeispiel zeigen, das sicher sehr gut auch in ein Auktionserlös-Gewinnspiel gepasst hätte.
Welcher klassische Sammler käme auf die Idee, dass dieser österreichische Brief, auch wenn er hinten mit Marken nur so zugekleistert wurde, in einem solch bemitleidenswerten Zustand auch nur einen einzigen Interessenten finden würde?
Der erzielte Erlös macht sogar mich sprachlos ...
Die Frankatur ist schon spektakulär und die paar Löcher in den Marken sind das I-Tüpfelchen oben drauf.
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Hallo tomm2015 ,
hab hier noch eine Lochung RT aus (Bonn) Beuel von 1914. Leider haben die Belege Aktenlochung. Ist der Verwender bekannt.
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hab hier noch eine Lochung RT aus (Bonn) Beuel von 1914. Leider haben die Belege Aktenlochung. Ist der Verwender bekannt.
Nein, der Verwender ist - zumindest in meinem Katalog - noch unbekannt.
Aber falls du einen Beleg hast, wäre es natürlich super, die Datenbank der ArGe mit einem neuen Verwendernamen zu beglücken.Stempelort "Bleuel" müsste die RT-1-03-01 sein.
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Hallo tomm2015 ,
danke für die Antwort, dann habe ich die Belege schnell mal eingescannt.
RT - RHeinische Tapetenfabrik A. G. , Beuel a. Rhein
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Die EC ist Katalognummer 0510.02M
Verwender: Eastbourne Corporation and County Borough, Grove Rd, Eastbourne, SussexGelocht wurde von 1952 bis 1974.
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