Ich mache hier einen neuen Thread auf, da ich davon ausgehe, dass das Thema "Postsache" für viele von Euch sehr interessant ist und auch reichlich Diskussionspotential bietet.
Hier kann jeder Belege sowie Literaturzitate zum Thema "Postsache" vorstellen.
Ich sammle solche Stücke zum Thema "Nachgebühr".
Dazu gehören als sogenannte "Nacherhebungskarten" solche Postkarten wie hier gezeigt und als "Postsache" handschriftlich deklariert.
Solche Karten verschickte die Post an den Absender unterfrankierter Postsendungen, nachdem die Post das fehlende Porto auf der Sendung verrechnet hatte.
Diese Karte trägt den Druckvermerk "OPD 185" und wurde im September 1949 in 12.000 Exemplaren von der Druckerei K. Hoffmann in Pulsnitz gedruckt.
Bemängelt wurde ein in Halle (Saale), also in der DDR, aufgegebener Brief nach Haverkorn in Polen. Dieser war nur mit 170 Pf freigemacht, wog aber 70 g und hätte somit gemäß dieser Karte mit 200 Pf freigemacht werden müssen.
Auf der Rückseite sind die Auslandsgebühren für die BRD und Berlin genannt mit 50 Pf für die ersten 20 g sowie 30 Pf für jede weiteren 20 g. Ein Brief von 70 g hätte demnach nur 140 Pf an Porto gekostet.
Laut meinem Michel Katalog waren diese Portosätze zur Verwendungszeit der Karte schon nicht mehr gültig, denn seit 7.7.1949 galten in Berlin (West) für Briefe ins Ausland 30 Pf für die ersten 20 g sowie 20 Pf für jede weiteren 20 g. Interessant ist, dass die gesamte Druckauflage somit die falschen Gebührensätze nennt!
In der DDR galt laut meinem Michel Katalog für Auslandsbriefe 50 Pf für die ersten 20 g, "weitere Postgebühren siehe Michel-Postgebühren-Handbuch Deutschland". Das besitze ich leider nicht! Kann jemand weiterhelfen?