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  5. Abarten & Plattenfehler

Plattenfehler, Druckabweichungen, Fehldrucke

  • DKKW
  • 6. März 2025 um 11:39
  • DKKW
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    8.990
    • 6. März 2025 um 11:39
    • #1

    Hallo zusammen,

    da offenbar das Thema Plattenfehler vielen unter den Nägeln brennt habe ich mich entschlossen einen grundlegenden Beitrag zu diesem Thema zu schreiben. Da sich mein Wissen eher auf die "alten" Druckverfahren also Buchdruck und Stichtiefdruck bezieht können vielleicht andere wie thomasschrage@arcor.de etwas zu den moderneren Druckverfahren wie Offsetdruck oder Rastertiefdruck sagen.

    Im Michel Spezial 2016 steht im Vorwort folgendes zum Thema Plattenfehler:
    Plattenfehler sind Fehler im Markenbild die entweder schon bei der Herstellung der Druckformen oder durch Abnutzung oder Beschädigung derselben entstanden sind. Sie ziehen sich über ganze Auflagen oder größere Teilauflagen unverändert hin. ...

    Bei den älteren Druckverfahren entstanden die Druckformen, hier in der Regel Druckplatten, zumeist in folgender Art und Weise:

    Am Anfang steht eine Entwurfszeichnung eines Briefmarkenkünstlers. Diese wird dann auf Markengröße verkleinert, im Stichtiefdruckverfahren wird dies durch einen Stecher ausgeführt, sehr bekannt beispielsweise Czeslaw Slania.

    So entsteht dann der Ur- bzw. Mutterstempel. Dieser wird, z. B. durch Galvanisierung vervielfältigt. Manchmal werden so Druckstöcke (ich bevorzuge den Begriff Druckklischée) für den kompletten Druckbogen, manchmal auch nur größere Einheiten (z. B. 10er Blöcke oder 25er Blöcke) hergestellt die ihrerseits so oft vervielfältigt werden bis ein kompletter Druckbogen erstellt ist. Jede Vervielfältigung kann natürlich zu (meist geringfügigen) Abweichungen vom Original führen. Ich bevorzuge deshalb die Begriffe Druckabweichung bzw. Feldmerkmal. Plattenfehler klingt gleich so imposant.

    Außerdem können Druckabweichungen während des Druckprozesses durch Beschädigungen der Platte entstehen. Manchmal bleiben diese Beschädigungen konstant. Manchmal entwicklen sie sich mit fortschreitendem Druckprozess weiter. Sie "wachsen" sozusagen.

    Wie entstehen Plattenfehlerverzeichnisse:
    In den seltensten Fällen hat man Zugriff auf Probedruckbogen der Druckerei die die Marken produziert hat. Manche dieser Probedruckbogen sind in irgendwelchen Archiven versteckt, andere wie zum Beipiel die Probedruckbögen der American Bank Note Company New York (ABN) werden irgendwann über ein Auktionshaus versteigert und anschließend sehr häufig aufgeteilt.

    Also benötigt man größere Bogenbestände um das nötige Vergleichsmaterial zu erhalten. Fragt mal nugman das ist nicht immer einfach. Man braucht also eine umfangreiche Bogensammlung die man entweder selbst angelegt hat oder man hat Gleichgesinnte die einem solche Bögen zu Forschungszwecken leihweise zur Verfügung stellen. Dann wird jeder Bogen Position für Position (in Deutschland in der Regel 50er oder 100er Bögen) untersucht. Jede Abweichung wird notiert oder heuzutage per Scan festgehalten.
    Taucht die Abweichung in jedem Bogen oder auf sehr vielen Bogen auf der untersuchten Bogenposition auf, dann hat man ein Feldmerkmal entdeckt. Taucht die Abweichung nur einmal oder nur in wenigen Fällen auf, dann handelt es sich in aller Regel um einen Druckzufälligkeit.

    Ist ein Feldmerkmal sehr markant dann wird häufig von Händlern oder auch Prüfern eine Katalogisierung in den gängigen Spezialkatalogen angeregt.

    Als Beipiele zeige ich zwei in dänischen Katalogen aufgeführte Plattenfehler auf der 4RBS Marke (Mi. und AFA Nr.1.)

    Der erste, der sogenannte Pemberton-Fehler (nach dem englischen Sammler benannt der ihn als erster beschrieben hat): Man sieht links, rechts und unten schräge Farbstriche über den Markenrand hinaus.

    Der zweite Plattenfehler, "sprukken plade" also gebrochene Platte fing erst relativ unscheinbar an und wuchs sich über die fortschreitende Markenproduktion immer weiter aus. Evtl. hat Wolffi ein Exemplar aus späterer (Thiele II) Auflage. Hier auf der linken Marke des Paarstückes. Die "Sonne" in der Krone wurde übrigens durch ein im Papier eingeschlossenen Sandkorn hervorgerufen, eine Druckzufälligkeit.

    Ich werde in der nächsten Zeit noch ein paar Scans mit Plattenfehlern vorstellen. Über konstruktive Beiträge und Kritik würde ich mich freuen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • DK 4RBS, Pemberton.jpg
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    • DK 4 RBS, Paar, linke Marke gebrochene Platte.jpg
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  • labarnas
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    • 8. März 2025 um 08:28
    • #2
    Zitat von DKKW

    Hallo zusammen,

    da offenbar das Thema Plattenfehler vielen unter den Nägeln brennt habe ich mich entschlossen einen grundlegenden Beitrag zu diesem Thema zu schreiben. Da sich mein Wissen eher auf die "alten" Druckverfahren also Buchdruck und Stichtiefdruck bezieht können vielleicht andere wie thomasschrage@arcor.de etwas zu den moderneren Druckverfahren wie Offsetdruck oder Rastertiefdruck sagen.

    Hallo,

    ich habe folgende Fragen:

    Worauf bezieht sich Dein Wissen beim Buchdruck oder Sticheltiefdruck? Ist es ein Buchwissen oder hast Du es in einer Druckerei persönlich erlebt?

    Wieso ist der Offsetdruck ein modernes (neues) Verfahren (im Bergleich zu einem "alten" Druckverfahren)?

    Viele Grüße zu einem spannenden Thema :)

    labarnas

    Forschungsgemeinschaft DDR Plattenfehler - Koordinator im Philaforum - Web-Seite der FG

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  • DKKW
    Stamm Mitglied
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    8.990
    • 9. März 2025 um 15:42
    • #3

    Moin @labernas,

    Buchwissen, kann aber im Verein auf das Wissen eines Druckereibesitzers zurückgreifen wenn es not tut.

    Ich habe den Offsetdruck deshalb zu den "alten" Druckverfahren gerechnet weil er, zumindest bei meinen Sammelgebieten, erst relativ spät in der Markenproduktion auftaucht. Das Druckverfahren selbst ist schon etwas älter, siehe wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Offsetdruck.

    Viele Grüße
    DKKW

  • labarnas
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    • 9. März 2025 um 16:18
    • #4

    Hallo DKKW,

    vielen Dank für Deine Antworten. Mein Wissen ist neben den geschriebenen Dingen, Erfahrungen im Offsetdruck (Herstellung Texte / Bilder und Druckplatte über Belichtung) sowie aus Zusammenarbeit mit einer Druckerei im Buchdruck. Weiß u. a., wie eine Zeilen-Setzmaschine funktioniert hat.

    Das Offsetdruckverfahren ist deswegen kein modernes Verfahren, weil z. B. die Mi.-Nr. Deutsches Reich A 113, 113 bis 115 im Jahr 1920 über dieses Verfahren hergestellt wurden. Deswegen mein Einwand.

    Warum habe ich gefragt? Die derzeitigen Beschreibungen im Michel-Spezial sind nicht immer nachzuvollziehen und sollten immer unter den technischen Bedingungen der jeweiligen Zeit der Markenerstellung betrachtet werden. So ist mein Wissen im Offsetdruck eben „sehr neu“, bezogen auf die Methoden aus den 20er Jahren. Dieses Verfahren wurde auch 1945 bei den Berliner Bärenmarken von der gleichen Druckerei angewandt. Denn dort wurde ja auf eine Zinkplatte ein Positiv übertragen. Später sind das Aluminium-Platten, die über ein fotografisches Verfahren für einen 4-Farb-Offsetdruck belichtet werden.

    Weiterhin sollte beachtet werden, wie der Druck erfolgt. Denn daraus kann man sicher Fehler ableiten. Der Offsetdruck (indirektes Drucken) oder der Steindruck (gleiche Art des Druckes) ist ein Flachdruckverfahren. Der Buchdruck ist ein Hochdruckverfahren. Es wird das zu druckende Bild oder Schrift auf den Druckstoff (prägend, vertiefend) übertragen. Der Tiefdruck basiert darauf, dass aus einer Vertiefung die dort befindliche Farbe (erhöhend) übertragen wird. - siehe auch hier

    Aus diesen Gesichtspunkten sind Beschreibungen nach Primär-, Sekundär- usw. -Fehler gut zu überlegen. Im Michel stehen auch Retuschen unter den Plattenfehler-Nummern. Retuschen sind eigentlich keine Plattenfehler, sondern die Korrektur eines Plattenfehlers.

    Sollte sicher zuerst mal ausreichen. Denn Du hast ja hier auch noch andere angefragt. Würde mich aber gern an einer Diskussion beteiligen.

    beste Grüße :)

    labarnas

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  • DKKW
    Stamm Mitglied
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    • 20. März 2025 um 10:35
    • #5

    Hallo zusammen,

    die dänische Wappentypeausgabe (1882-1902) ist ein Paradies für die Sammler der Vervielfältigungstypen. Bis in die 1930er Jahre wurden die dänischen Briefmarken von der Buchdruckerei Thiele gedruckt. Die Druckstöcke bzw. Klischées bezog man von einer anderen Firma. Erstaunlicherweise erfolgte die Vervielfältigung bei jeder Wertstufe auf eine andere Weise. Ich muss gestehen, ich weiss nicht wie das bei der Reichsdruckerei ablief. Bezogen die die Druckstöcke ebenfalls von einer Fremdfirma oder hatten die eine eigene Abteilung dafür? Steht sicherlich in irgendeinem Buch der Inflabücherei,

    Bei den 10 Öre Marken der Ausgaben 1884 und 1895 wurde das Urklichée fünf Mal vervielfältigt, diese dann nochmals und dadurch erhielt man 10 Klischées die dann nochmals vervielfältigt wurden damit man genügend Klischées für einen Druckbogen plus Reserveklischées erhielt.

    Eine weitere Besonderheit beim seinerzeitigen Markendruck durch die Fa. Thiele war, dass man nach jedem Druckauftrag (Auflage) die Druckplatten auseinandernahm die Klischées reinigte und diejenigen Klischées austauschte die besonders abgenutzt oder beschädigt waren.

    Anhand der Bogenbestände des Postarchivs (leider nicht von allen Auflagen erhalten geblieben) lassen sich Einheiten aufgrund der einzelnen Typen einer bestimmten Auflage zuordnen. Im Wappentype-thread bin ich ausführlich auf unterschiedlichen Vorgehensweisen bei den einzelnen Wertstufen eingegangen.

    In Dänemark nennt man diese "Ur-Klischées" matricetyper. Die ersten fünf bei der 10 Öre Marke werden mt.1 bis mt.5 bezeichnet die weiteren fünf aus Vervielfältigung gewonnen Klischées als mt.1A bis mt.5A.

    Ich möchte hier eine kleine Besonderheit zeigen. Beim Klischée mt.1A ist die 0 der großen Wertziffer links oben offen. Diese Druckabweichung ist so auffällig, dass sie es in die dänischen Briefmarkenkataloge geschafft hat. Hier nun ein postfrischer Viererblock der 10 Öre Marke bei der die beiden unteren Marken beide die Matricetype mt.1A sind. So ein waagerechtes Paar kennen wir von keinem Bogen des Postarchivs (ich habe Scans aller im Archiv vorhandenen Bögen). Der Vorbesitzer, der dänische Wappentype-Sammler Bent Keith Hansen, hatte diesen Block an den vor einigen Jahren verstorbenen dänischen Prüfer Lasse Nielsen geschickt. Als ich Bent Keith den Block abgekauft habe bekam ich auch eine Kopie des Antwortschreibens. Lasse Nielsen vermutete anhand der Markenfarbe dass der Block der 11. Auflage entstammte von der das Postarchiv keinen Bogen hat. Ihm war kein weiteres waagerechtes Paar der Type mt.1A bekannt.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • DK 10 øre Våbentype, fireblok med vandret par type 1A.jpg
      • 865,68 kB
      • 1.710 × 1.968
      • 56
  • labarnas
    Stamm Mitglied
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    • 21. März 2025 um 06:18
    • #6
    Zitat von DKKW

    Hallo zusammen,

    Steht sicherlich in irgendeinem Buch der Inflabücherei,

    Viele Grüße
    DKKW

    Das wäre eine gute Vermutung, passt aber nicht. In der Regel, so meine Recherchen zum Offsetdruck in der Reichsdruckerei, hat man sich in der ARGE Infla nicht um das Druckverfahren an sich im Detail gekümmert. So können z. B. nicht die Maschinenhersteller der Druckmaschinen benannt werden. Es gab hier mal im Forum von mir eine Frage dazu, da wurden bestimmte Ausschnitte eingestellt. Hatte dazu persönlichen Kontakt mit W. Trösch, der u. a. die Nr. 73- 77 aus der Heftreihe der Infla Bücherei verfasst hat.

    Es werden weiterhin immer die gleichen Abbildungen verwendet, wie z. B. bei Schwarz "Auch der Bogenrand ist interessant", S. 91 - dort wird der Walzen-Buchdruck und der Rollendruck der Berliner Bundesdruckerei mit Markenausgaben 1954 beschrieben. Abbildung einer Molette oder das bekannte Ausschnittschema vom Druckzylinder mit den Wechselklischees. Hatte mit Herrn Schwarz ebenso gesprochen. Alles gute Literatur übrigens.

    Grüße :)

    labarnas

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  • DKKW
    Stamm Mitglied
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    • 21. März 2025 um 11:11
    • #7

    Hallo labarnas

    vielen Dank für die Info. Da haben wir Dänemark-Sammler den Vorteil, dass das komplette Firmenarchiv der Thiele-Druckerei nach dem Konkurs in den 1930er Jahren gerettet wurde. Ich sitze hier in München zwar fernab der dänischen Archive aber glücklicherweise habe dänische Philatelisten viel erforscht und veröffentlicht. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei den frühen Wappentype-Ausgaben 120 Klischées pro Wertstufe bestellt und geliefert wurden.

    Viele Grüße
    DKKW

  • labarnas
    Stamm Mitglied
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    • 22. März 2025 um 06:36
    • #8

    Da sollte man beachten, dass durch Kriegseinwirkungen am 21.06.1944 alle in den Höfen der Reichsdruckerei lagernden Papiervorräte verbrannt sind. Im Juli gleichen Jahres wurde der Betrieb nach Bombenschäden für mehrere Wochen völlig stillgelegt. Im Februar 1945 gab es einen Tagesangriff mit 1500 Bombern. Da war ein großer Teil der Stadt betroffen. Da sind viele Unterlagen verloren gegangen. Kenne aus meinem beruflichen Umfeld, dass z. B. alle Bauunterlagen bis zu diesem Zeitpunkt den Flammen zum Opfer fielen. In der Festschrift "100 Jahre Bundesdruckerei" wird eingeschätzt, dass etwa 50 Prozent aller Gebäude der Reichsdruckerei zerstört waren. Deshalb ist u. a. der Druck der Bärenmarken im Mai / Juni 1945 eine starke Sache (ist ja 80 Jahre her). Und so sind eben Bilder usw. selten.

    Es kann aber auch daran liegen, dass die Dinge museal nicht aufgearbeitet sind. Denn in der Digitalen Datenbank des Museums für Post und Telekommunikation finden sich schon Dinge - Druck-Klischee für Paketkarte.

    Es bleibt spannend - Grüße

    labarnas

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  • Wolffi 23. März 2025 um 17:18

    Hat das Thema aus dem Forum Briefmarken Allgemein nach Abarten & Plattenfehler verschoben.
  • DKKW
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    • 26. März 2025 um 18:54
    • #9

    Hallo labarnas

    ich vermute mal, da trifft beides zu. Ich finde es interessant was zum Beispiel Bernd Klemm so alles ausgräbt. Neulich erschien ein Artikel von ihm wo er wieder über Aktenfunde berichtete.

    Viele Grüße
    DKKW

  • labarnas
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    • 26. März 2025 um 19:06
    • #10

    @DKKW, leider werden in der Digitalen Datenbank des Museums für Post und Telekommunikation alle Dinge umgebaut. So sind meine einst gespeicherten Links nicht mehr zu gebrauchen. Aber man kann ja auch eine E-Mail schreiben und sich danach erkundigen. Die dort abgelegten Bilder zu den Drucktechniken sind alle aus den 50er oder aus einem DDR-Archiv. Es gibt wenig oder überhaupt nichts, oder ich habe es bisher nicht gefunden, zu den verwendeten Maschinen. Das interessiert mich aber sehr.

    Grüße :)

    labarnas

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  • labarnas
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    3.806
    • 27. März 2025 um 09:52
    • #11

    Würde gern mit einer aktuellen Begriffsbestimmung zum Primärfehler beginnen.

    Die "Philatelistische Begriffsbestimmungen und Erläuterungen" des Bund Philatelistischer Prüfer e. V. haben im Punkt 5 folgende Definition:

    Zitat

    Ein Plattenfehler ist eine Abweichung im Druckbild einer Marke oder eines Auf-bzw. Überdrucks, die infolge einer Beschädigung der Druckform entstanden ist. Dabei unterscheidet man je nach Zeitpunkt der Entstehung der Beschädigung zwischen primären (Fehler im Urstöckel), sekundären (Fehler während der Herstellung der Druckformen) und tertiären Plattenfehlern (Fehler während des Drucks, auch Abnutzungsfehler genannt).
    Als Plattenfehler im landläufigen Sinne gelten nur sekundäre und tertiäre Plattenfehler.
    Plattenfehler können somit entweder auf allen Marken einer Auflage (Urmarkenfehler), auf mehreren, korrespondierenden Bogenfeldern (Matrizenfehler) oder aber nur auf einem Bogenfeld (ggf. nur einer Teilauflage) vorkommen. Plattenfehler finden sich in leicht unterschiedlicher Form (Matrizenfehler), in sich verändernder Form (fortschreitender Plattenfehler) und in identischer Form. Sie lassen sich immer einem bzw. mehreren bestimmten Bogenfeld(ern) zuordnen.

    In der Onlinesammlung des MSDT findet sich mit dem Begriff "Urstöckel" Druckproben von Belgien der Mi.-Nrn. 3, 4 und 5.

    Zugleich steht in der Definition des BPP, dass ein Primärfehler nicht als Plattenfehler gilt.

    Soweit zur allgemeinen Beschreibung eines Primärfehlers. Für eine Diskussion wären folgende Fragen zu stellen, diese können gern ergänzt werden:

    1. Kommen alle mit dieser Definition klar?
    2. Gilt der Begriff "Urstöckel" für jedes Druckverfahren?
    3. Gibt es Beispiele solcher Fehler im Urstöckel?
    4. Gibt es einen abweichenden Gebrauch des Begriffes "Primärfehler?"

    Grüße

    labarnas

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  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.990
    • 27. März 2025 um 11:03
    • #12

    Moin labarnas

    vielen Dank für die Erklärung und Definition. Aber ist ein Primärfehler nicht eigentlich sinnfrei. Er müsste sich ja auf allen Marken wiederfinden. So etwas ist doch bestenfalls bei den Fehlern auf Briefmarken reizvoll.

    Viele Grüße
    DKKW

  • labarnas
    Stamm Mitglied
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    3.806
    • 27. März 2025 um 12:10
    • #13

    Das sehe ich leider nicht mehr so. Zum einen ist es eine Definition, bei der man wissen muss, welche der Darstellungen ein Fehler ist. Wenn jedoch in einer Nachauflage der Fehler behoben wird, hat man ein gutes Unterscheidungsmerkmal.

    Dann mal ein Beispiel der häufigeren Art. Ein Tippfehler. Beim Block 32 der DDR kommt so etwas vor.

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  • DKKW
    Stamm Mitglied
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    8.990
    • 27. März 2025 um 12:17
    • #14

    Moin labarnas

    ok, bei Blockausgaben lasse ich es mir eingehen. Da muss ja "nur" ein bzw. wenige Klichées (Druckstöckel) korrigiert werden. Ich denke da doch zu sehr in Bögen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • labarnas
    Stamm Mitglied
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    • 27. März 2025 um 12:38
    • #15

    Die Dinge, die ich zeige, stammen alles aus Veröffentlichungen von P. Tichatzky. Beschreiben sie damit auch den Primärfehler?

    Hier ein Beispiel einer falschen Darstellung des Scheitels bei Thomas Mann - Mi.-Nr. 534. Habe das Bild von Thomas Mann, damit es erhalten bleibt, aus der Wiki heruntergeladen.

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  • HPK
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    288
    • 27. März 2025 um 19:44
    • #16
    Zitat von labarnas

    Die Dinge, die ich zeige, stammen alles aus Veröffentlichungen von P. Tichatzky. Beschreiben sie damit auch den Primärfehler?

    Hallo labarnas ,

    .. nein natürlich nicht. Und weil sie auch keine primären Bildfehler sind. Die beispielhaft gezeigten "Fehler" bei Michel 534 und Block 32 haben die Druckgenehmigung durchlaufen. Ob ungewollt übersehen oder trotz Kenntnis freigegeben spielt keine Rolle.

    Bei Michel 528 und 529 war das etwas anders. Bekanntlich hat man hier mit Michel 541 und 542 ein berichtigte Ausgabe (Notenblatt) verausgabt.

    Schöne Grüße

    HPK

    Einmal editiert, zuletzt von HPK (27. März 2025 um 19:54)

  • labarnas
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    • 28. März 2025 um 06:12
    • #17

    HPK , vielen Dank für Deine Meinung zu meinen Fragen "Primärfehler". Die Mi.-Nrn. 528 und 529 sind jetzt Primärfehler, weil diese keine Druckgenehmigung hatten?

    Beste Grüße

    labarnas

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  • HPK
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    • 28. März 2025 um 10:20
    • #18

    labarnas ,

    auch hier wieder: Nein. Es gab eine Druckgenehmigung bei Michel 528 und 529. Die Marken wurden (mit falschen Notenblatt) zunächst verausgabt und dann einige Zeit später (aus dem genannten Grund) zurückgezogen. Anschließend gab es mit Michel 541 und 542 eine berichtigte Ausgabe. Auch für diese gab es vorab u.a. eine Druckgenehmigung. Diese "Art" (ungewollt übersehene oder trotz Kenntnis genehmigte Vorlagen) von Bildfehler haben nichts mit dem Thema Plattenfehler zu tun.

    Als aktuelles Beispiel könnte man auch die BUND 3723 nennen. Hier wurde bei der 3.Auflage das Nominal "10" mit "010" angegeben.

    Schöne Grüße

    HPK

  • labarnas
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    3.806
    • 28. März 2025 um 10:59
    • #19

    HPK , will es nicht ausdehen. Die Definition für den Primärfehler steht oben. Also vor dem Druck und vor dem Erstellen der Druckplatte, auf jeder Marke. In der obigen Definition (BPP) steht auch, dass ein Primärfehler nicht als Plattenfehler gilt.

    Ich habe bei Deinem Beitrag den Einwand bezogen auf einen Primärfehler nicht verstanden "Michel 528 und 529 war das etwas anders".

    Es gab ja auch später eine korrigierte richtige Darstellung von Thomas Mann (Mi.-Nr. 2025).

    Also, mit Deinem Einwand zur 528 / 529 etwas schreiben wollen, was nicht zum Thema Primärfehler passt oder den gesamten Text nicht exakt gelesen?

    Beste Grüße

    labarnas

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  • labarnas
    Stamm Mitglied
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    • 30. März 2025 um 16:25
    • #20

    Dann mal einen Auszug aus dem damaligen Handbuch der ARGE SBZ OPD-Ausgaben. Hier wird der Begriff "Primärfehler" nicht im Sinne der obigen Definition gebraucht. Wir haben uns in der Arbeitsgruppe Berlin / Brandenburg darauf geeinigt, dass es hier um ein Zählen gehlt. Also Primär für "zuerst, an erster Stelle" und Sekundär "an zweiter Stelle" und bei Tertiär "an dritter Stelle".

    Wobei alle in dem Handbuch benannten Primärfehler Spaltenfehler sind. Also immer, wie hier bei der 5 Pf.-Marke, von Feld 5 bis Feld 95. Das betrifft alle Bogentypen, aber auch den Sonderdruck von Dezember 1945.

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