Privatpost Auerbach im Vogtland Richard Müller
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Vielen Dank kartenhai,
ich habe erst vor kurzem über die Privatpost von Auerbach im Glasewald "Handbuch der deutschen Privat-Postzeichen, 1889" gelesen.
Die gepostete Hintergrundinfo ist sehr gut. Dank dir hat man jetzt zu der Beschreibung der Ausgaben (siehe Anhang) ein paar farbige Bilder.
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Es gibt auch eine Arge Privatpost (https://privatpost-merkur.de). leider schweigt diese und auch Bilder kommen keine. Schön wäre es ja, wenn man aus dem "Kämmerlein" heraus kommt und einiges hier beitragen würde. (z.B. Handstempelaufdrucke, welche sind echt oder auch falsch, etc. und Vergleichsbilder). Deshalb mal von mir einige Infos. Fehler dürfen gerne berichtigt werden,
Beschreibung und Fragen zu Auerbach aus diesen Katalogen - Bilder aus meiner Sammlung.
1.) Glasewald 1953
2.) Meier von Eissen, Band 1
3.) Michel Privatpostkatalog 2005/2006
Wer kann Marken zu den "Aufdrucken" zeigen, so wie diese im Katalog beschrieben sind?
Beste Grüße, Meinhard
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Hallo Meinhard,
danke für deinen Post.
Mit dem stillen Kämmerchen hast du recht. Es ist so schade, wie viel Spezialwissen bei vielen Sammlern im Kopf schlummert ohne das dieses jemals gezeigt wird.
Gerade bei Spezialgebieten fehlt es bei vielen Sammelthemen an Transparenz. Das gilt nicht nur für die Nebengebiete der Philatelie, sondern auch für die der Numismatik.
Irgendwann werden viele Handnotizen und Literatur von den Erben in die Blaue-Tonne geschmissen und die Marken landen im besten Fall bei einer Auktion.
Mit jeder Generation verliert man mehr und mehr.
Hinzukommt, dass heute alles was nicht digitalisiert wurde nicht mehr real ist. Die Menschen informieren sich im Internet. Buchwissen kommt erst hinzu wenn aus dem User ein echter Sammler geworden ist.
Dieses Forum und die Nachbarforen übernehmen somit eine wichtige Rolle der Informationsweitergabe, der Nachwuchsförderung, kurzum des gegenseitigen Bereicherns.
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Zu diesem Thema gehört auch ein älterer Thread, bei dem es um eine Art Nachnahme-Zettel dieser Privatpost geht:
ThemaAuerbach & Falkenstein: Ist das keine Briefmarke?
Diese angebliche Privatpost-Marke von Auerbach & Falkenstein wird bei Ebay als: Michel unbekannt bezeichnet. Der Verkäufer verlangt fast 50,- EUR für die Marke. Im Privatpostmarken-Spezial-Katalog von Michel findet man diese Marke zwar nicht, aber jede Menge anderer Marken (bis Michel-Nr. 164).
Ist das eine Vignette und warum wurde sie nicht katalogisiert? Weiß das jemand?
https://www.ebay.de/itm/AUERBA…c13e32:g:Bt0AAOSwb39bDkaT (Affiliate-Link)
Gruß kartenhai philaforum.com/attachment/321531/kartenhai10. Juni 2018 um 17:41 Gruß kartenhai
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Danke kartenhai,
ich habe gleich Seite 18 vom Glasewald damit ergänzt.
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Aufstempelung Brand 1888 bei Marken für Drucksachen
Auszug aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Auerbach im Vogtland 1881-1899
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1881 hatte die Freiwillige Feuerwehr beschlossen sich aufzulösen. Darauf beschloss der Rat eine vorläufige besoldete Feuerwehr einzuführen. Sie übernahm einen Teil der alten Mannschaften.
1886 wurde in Auerbach eine hölzerne Schiebeleiter angeschafft.
1899 wurde in Auerbach wieder eine Pflichtfeuerwehr eingeführt.
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Link auf die Webseite
https://www.fw-auerbach.de/historie
Zu Auerbach im Vogtland habe ich auch ein paar hübsche Stücke die ich nachfolgend hier einmal zeige.
Etwas mehr, deswegen in wohl in 2-3 Beiträgen.
Das für das Forum etwas netter aufzubereiten, ist schon etwas mehr Arbeit als für mich privat nur zu dokumentieren.
Aber zu schöne Stücke, um sich alleine daran zu erfreuen.
Anfangen möchte ich mit einer ungebrauchten Ganzache für den Drucksachen-Verkehr der Firma Auerbach R. Müller aus 1886.
Privatpost - GS Auerbach i. Vogtland 1886 - 1 Pfennig - Streifband grün - ungebraucht
Nummer 1 - 3 - 5 => Freimarken für den Paketverkehr - ungebraucht - 1886
Nummer 9Cb - geschnitten orangebraun => für alle Postdienste - schmaler lila Rechteckstempel - 1887
Nummer 51A - gezähnt 11 1/2 - ungebraucht - für Briefverkehr - 1887
Besonderheit, falls ich das im Katalog richtig verstanden habe.
Von allen 6 Marken dieses Satzes (Briefverkehr) gibt/gab es Probedrucke in der Farbe braun. Nur der 2 Pfennig Wert in braun (PD von Nummer 47 dunkelblau/blau) aus diesen Probedruck-Bögen wurde dann speziell auf Postkartenformularen verwendet und bekam dadurch die eigene Katalognummer.
Nummer 54Ba - gezähnt 10 3/4 - mattrot - kleiner Rundstempel - für Briefverkehr - 1887 - nach Farbwechsel zu Nummer 48 dunkellilabraun/siena, desgleichen Satz wie vor
Nummer 60Aa - 11 1/2 dunkellilabraun - Rechteckstempel - für Drucksachen - 1887
Nummer 66Ab - 11 1/2 gelb - kleiner Rundstempel - für Drucksachen - 1887
Nach Farbänderung zu Satz Nummer 57-61 vor. Ursprungsmarke 59 graulila/violett.
Hoffe es gefällt.
Grüße
Jo.
Edit - die für Speziallisten wohl wichtige Unterscheidung der Zähnung habe ich noch nicht bei allen Marken durchgeführt. Prinzipiell gibt es neben einer ungeschnittenen Version i.d.R. immer zwei verschiedenen Zähnungen. Einzelne Markennummern weichen von diesem Schema ab.
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So nun meine restlichen 8 Stücke aus Auerbach im Vogtland
Nummer 67Ab - 11 1/2 karminrot - Ausgleichsmarke ungebraucht
Nummer 68 Cb - ungezähnt ocker - Ausgleichsmarke ungebraucht - nach Farbänderung zu Marke vor
Nummer 73Aa - 11 1/2 dunkelgrün - 1888 - für Warenproben
Besonderheit zu allen anderen mir vorliegenden Marken, ist der hier blaue anstatt violette Abschlag, welcher wohl kein kleiner Einkreisstempel wie bei den anderen Stücken sein kann.
Eventuell ein großer Kreisstempel oder in Form eines Ovales?
Zwei mal Nummer 69 in den Farbvarianten b und c - karminrot und lebhaftrot - 1888 - für Warenproben
Hier die fehlende Farbvariante a wäre braunrot
Wohl für Speziallisten bei c-karminrot von Interesse:
Roter Punkt oberhalb des geprägtem Wappen im weißen Wappenschild und links unten, Bruch der beiden Umfassungslinien der Markenbegrenzung sowie oben halbrechts roter Farbklecks.
Normal-Zufälligkeiten-Plattenfehler?
Nummer 85 Bb - 10 3/4 gelb - 1888 - Eilbotenmarke - ungebraucht
Mit 200 Pfg. der höchste Wert dieses Satzes von 7 Marken beginnend mit 10 Pfennig.
Wie bezeichnet man noch einmal genau die "schlechte" Zähnung dieser Marke, unten und rechts?
Nummer 107Cb - 10 3/4 hellgrün - mit Rechteckstempel - 1888 - für Einschreibesendungen
Mit 5 Pfg. der kleinste Wert dieses Satzes von 5 Marken, endend mit 20 Pfennig.
Anmerkung: Ein neuer und größerer Rechteckstempel als oben vor? Mit deutlicher Eckrundung.
Zum Schluß hier die Marke für (e) Drucksachen mit dem Aufdruck Brand 1888, welche im Katalog mit dem Ausgabedatum 1889 gelistet ist.
Satz Nummer 142 bis 146 - 1 bis 5 Pfennig.
Hieraus die Nummer 146 - 5 Pfennig grau
Ein direkter Bezug zur örtlichen Feuerwehr (siehe meinen ersten Beitrag), wäre zwar nett, hier ist er aber Falsch!
War aber Anstoss um die Stücke hier zu vorzustellen.
Insgesamt geht das Kapitel Privatpost - Auerbach im Vogtland des Express-Paketverkehr und Privat-Verkehr (Richard Müller) - noch bis zur Nummer 164 aus dem Jahre 1907, aber davon habe ich nichts mehr in meiner Sammlung.
Ich hoffe die Reise hat euch auch Spaß gemacht.
Grüße
Jo.