In der Münchner Merkur gibt es am Wochende immer eine Fundgrube mit vielen Klein-Anzeigen. Die Zeitung pickt sich da immer eine besondere Anzeige heraus und stellt sie extra vor. Nach ein bis zwei Wochen berichtet sie dann darüber, ob die Anzeige Erfolg hatte und die Sachen einen anderen Besitzer haben.
Dieses Mal bietet ein Münchner Sammler rund 60.000 Ansichtskarten ab 1892 für 15.000,- EUR an, also 25 Cent pro Karte. Er möchte aber an keine Händler verkaufen. Für private Sammler ist das eine Menge Geld, für einen Händler wohl ein Schnäppchen, da diese manche Karten gleich für 20,-, 30,-, 50,- oder noch mehr Geld einzeln im Sofortkauf anbieten. Könnte mir hier auch vorstellen, daß interessierte Händler einen als privat getarnten "Strohmann" vorbeischicken, der sich die Sammlung genau ansieht und bei Gefallen für den Händler kauft, natürlich gegen eine entsprechende Provision.
Ohne vorherige Ansicht kann man hier auch die Katze im Sack kaufen. Die Karten mit dem Münchner Rathaus, die der Sammler auf dem Bild zeigt, sind wohl Massenware und für Sammler nicht mal 25 Cent wert, ebenso Karten ab 1945 bis heute,
Aber es könnten natürlich auch seltene Vorläufer und Ansichten in der Sammlung sein. Und von München selbst wird es wohl Millionen Ansichtskarten geben, für einen Sammler viel zu viele und zu teuer, gesucht werden hier mehr die kleinen Dörfer rund um München, die irgendwann einmal in die Großstadt eingemeindet wurden.
Ich hätte diese Riesen-Sammlung wohl an ein Auktionshaus zur Versteigerung gegeben, wie z. B. Gärtner, der in der Vergangenheit schon tolle Ergebnisse bei grossen Mengen erzielt hat (z. B. Stehle-Sammlung). Da wird eine Sammlung auch profimäßig zerpflückt und seltene Karten auch einzeln angeboten.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis dieser Kleinanzeige und werde dies hier posten.
Gruß kartenhai