Zwei Stempel mit selbem Text zur selben Zeit verwendet

    Hallo!

    Für meine postgeschichtliche Heimatsammlung habe ich einen Stempelkatalog erstellt und auch die Verwendungszeiten zusammengetragen.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass zwei Stempel mit dem identischen Text "(21a) HERTEN (WESTF.)" ohne UB parallel verwendet wurden.

    Beim ersten Stempel zeigt die Verlängerung des oberen Stegs auf das "S" von "(WESTF.)" (S.jpg), beim zweiten Stempel zeigt die Verlängerung des oberen Stegs auf das "T" (T.jpg)!

    Verwendungszeiten
    Stempel S: 02/48-04/54
    Stempel T: 10/49-03/54

    Stempel S findet sich nur auf Einschreiben, Einlieferungszettel, etc., wurde also am Schalter verwendet. Stempel T findet sich nur auf gewöhnlicher Post.

    Gibt es für diese Parallelverwendung von Aufgabestempeln weitere Beispiele? Durfte das überhaupt sein? Wer weiß mehr?

    Danke!

    Hallo uie4,

    so habe ich das auch noch nicht gesehen. Nachdem Du versuchst die Stempel von Herten zu katalogisieren, sahen die Stempel immer so aus? Ich meine, hatten sie schon immer keine Unterscheidungsbuchstaben? Oder ist zumindest einer der Stempel aptiert (also nachträglich verändert) worden.

    Ich konnte vor Jahren eine umfangreiche Heimatsammlung Elmshorn erwerben. Der Vorbesitzer hatte sich mal zwei Mal (1970 und 1989) von allen Postschaltern des Postamts die Stempel dokumentieren lassen (mit handschriftlichem Vermerk welcher Stempel an welchem Schalter verwendet wurde). Alle Stempel haben aber verschiedene Unterscheidungsbuchstaben.

    Ich denke, zwei nahezu "gleiche" Stempel sind absolut unüblich.

    Viele Grüße
    DKKW

    Hallo,

    laut Fachliteratur gab es dies auch in der Stadt Schwerin beim Postamt 2. Dieses soll in der Zeit vom September 1945 bis Oktober 1948 das Stempelgerät (3) SCHWERIN (MECKL) 2 / c mit hohem Unterscheidungsbuchstaben c und vom Januar 1946 bis April 1949 das Stempelgerät (3) SCHWERIN (MECKL) 2 / c mit tiefem Unterscheidungsbuchstaben c benutzt haben.

    Viele Grüße

    Marko

    Hallo uie4,

    ich bin vor einiger Zeit über ein ähnliches Beispiel gestolpert, allerdings kann ich die absolut zeitgleiche Verwendung der Stempel nicht belegen - es liegen 10 Jahre dazwischen.

    Den Stempel 6635 Schwalbach, Saar 1 / e gibt es in zwei verschiedenen Ausfertigungen: einmal als Stempelkopf eines Maschinenwerbestempels mit unterschiedlichen Entwertern, einmal als Tagesstempel (?), der aber evtl. auch ein unvollständiger Stempelkopf eines Maschinenwerbestempels sein kann. Jedenfalls stellt man fest, dass es sich hinsichtlich Abstand der Buchstaben und Positionierung des unteren Stegs eindeutig um zwei verschiedene Stempelgeräte handelt.

    Quelle:

    Bei den von Dir gezeigten Stempeln aus Herten spricht einiges für die Vermutung von DKKW, dass es sich bei einem der beiden Stempelgeräte um eine Aptierung handeln könnte?

    Grüße
    hallerc4

    Hallo uie4,

    in Rostock gibt es am PA 2 ab 1982 einen Maschinenstempel

    ROSTOCK 2 / 2500 / ee

    Dieser Stempel ist bis 1990 im Einsatz und wird dann durch einen neuen mit identischem Text ersetzt. Der neue ist dann bis 1992 im Einsatz. Die parallele Nutzung beider Stempel ist von Sept. bis Dez. 1990 belegt.
    Beim Vergleich (ich zeige nur die Stempelköpfe) ist der größere Abstand der beiden parallelen Linien des Sehnensegments beim neueren Stempel zu erkennen; zudem ist die Ziffernhöhe in der PLZ-Angabe geringer.

    Viele Grüße

    DKKW

    Danke für die Idee der aptierten Stempel.
    Das kann ich ausschließen. Es gab nur drei Stempel mit dem Text "(21a) HERTEN (WESTF.)", der dritte hat den UB O. Diesen werte ich als Reservestempel, der nach dem "T" Stempel für einen Monat eingesetzt wurde.
    Vorher hatten die Zweikreisstempel von Herten immer den Text "HERTEN (WESTF.)" ohne UB und mit den UB a und b.

    Kennt jemand eine Dienstanweisung o.ä., die identische Stempel verbietet?

    Einmal editiert, zuletzt von uie4 (23. März 2017 um 19:18)

    Hallo,

    auch im hessischen Hainburg gab es zwei Stempel mit dem selben Text.

    HAINBURG, HESS 1 / b / 6452

    Nr 2 ist bis 1982 belegt
    Nr 1 ab 1984

    Das geht aus den von mir gezeigten Abschlägen und denen in der o. g. Stempeldatenbank hervor. Eine gleichzeitige Nutzung beider Stempelgeräte ist also nicht nachgewiesen.


    Beim 2. Stempel ist für "HESS" eine schmalere Schrift als für "HAINBURG" gewählt.

    Viele Grüße

    Hallo rumburak,

    solche Fälle wie der gezeigte HAINBURG, HESS gibt es immer wieder. es könnte sich hier so verhalten, dass das rechte Stempelgerät (Jahr 1982) irgendwann, vielleicht wegen Defekts/Bruch etc., zwischen 1982 und 1984 entfernt wurde und durch das linke Stempelgerät ersetzt wurde. Manchmal fällt so etwas überhaupt nicht auf, wenn der neue Stempel vom Stempelbild (Geometrie, Inhalt, Schriftform, -größe etc.) genau dem alten Stempel entspricht. Hier ist dies nicht der Fall und man kann deutlich erkennen, dass es sich um ein anderes, neues Stempelgerät handelt. Vielleicht wurde ja auch der Stempelhersteller gewechselt.

    Grundsätzlich (es gibt auch dazu belegte Ausnahmen) sollte in jedem Postamt, -agentur usw. jeder Stempel (UB) nur einmal vorkommen. Dazu wurde ja die Unterscheidungsmöglichkeit über die verschiedenen UB eingeführt.

    Beste Grüße,
    Peter

    Hallo Peter,

    vielen Dank für Deine Hinweise.

    Auf die Abschläge bin ich letztens beim Scannen von Stempeln für die Datenbank gestoßen; ich werde diese demnächst einstellen.

    Wenn man bei der anderen Stempeldatenbank nachschaut, findet man dort einen dritten Stempel von Hainburg auch mit identischem Text und selbem UB "b" von 1993. Bei diesem Stempel sind nur schmale Buchstaben genutzt.

    Auch wenn es keine zeitliche Überschneidung gibt, find ich das ganzschön verrückt.

    Viele Grüße