Hallo zusammen,
kann mir jemand die Adresse identifizieren?
Monsieur de ... - Ministre du culte ... - á ...
Adresse identifizieren
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Der Ort müßte Troppau (Opava in Mährisch-Schlesien) sein. Bei "ministre du culte" spuckt Google translate den Namen "Geistlicher" aus. Offo könnte die Abkürzung von "ex officio" sein und "von Amtswegen" bedeuten. Leider ist der Name des Geistlichen nach "culte" sehr schlecht zu lesen.
Gruß kartenhai
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Hallo
das nach "Monsieur de" kann ich leider auch nicht entziffern
weiter unten denke ich mal besser
Ministre du culte Protestant - Minister des protestantischen Gottesdienstes
á Tropau - also auch das was kartenhai gelesen hat
Gruß
Florian
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Protestant könnte es heissen, ich dachte erst an den Namen des Geistlichen, aber der fehlt dann ganz, wenn offo von Amtswegen bedeutet. Der Empfänger war wohl der oberste evangelische Geistliche von Troppau, leider findet man im Internet nichts über ihn. Ist irgend ein Jahr bekannt, vielleicht findet man dann mehr?
Gruß kartenhai
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Der Brief ist von 1875. Da dieser über Oppeln lief, könnte das mit Troppau (hier steht ja auch nur Tropau) passen. Mich irritierte die Anschrift in französisch. Aber das war für geistliche die Amtssprache?
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Guten Abend,
ich bin mir nicht sicher ob ihr mit die Übersetzung dieses Anschrift richtig liegt, da ich kein Französisch kann ist es mir sehr beschwerlich zum beurteilen..
Persönlich bin ich noch nie auf einen Brief gestoßen, welchen Anschrift nach Opava in französisch geschrieben worden ist.
Wie auch immer, wünsche dir das voran kommst.
Hier ein Link welches dich interessieren könnte. Beinhaltet teilweise auch deine Frage. Wie gewöhnt die Amtssprache in diesen Gebiet, wahr mit Zeitliche Entwicklung die Geschichte beeinflusst – Tschechisch/Deutsch. Nur frühere Briefe sind mir lateinischen Anschrift und Inhalt bekannt.
LG A -
Früher im 18. und 19. Jahrhundert war Französisch die Amtssprache des europäischen Adels, auch in Russland, woher dieser Brief wohl kommt.
Aus Wikipedia:
Ab dem 17. Jahrhundert wird Französisch die Lingua franca des europäischen Adels, zunächst in Mitteleuropa, im 18. und 19. Jahrhundert auch in Osteuropa (Polen, Russland, Rumänien);Tropau mit einem "p" war wohl nur ein Versehen nach dem Motto: Wie sich ein Name anhört, so schreibe ich ihn auch. Bei französischen Orten gibt es da noch viel schlimmere Schreibweisen.
Die Amtssprache bei den Geistllichen war wohl mehr Lateinisch, da sieht man auch öfters sehr alte Briefe mit lateinischen Amtsbezeichnungen bei der Adresse.
Gruß kartenhai
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Hallo,
Minister kann auch eine Übertreibung sein.
Wahrscheinlich ist da eher der Vorstand gemeint.So habe ich beispielsweise eine alte Ganzsache aus Russland, welche an die "Postregierung" in Berchtesgaden gerichtet ist...
MVG Z
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Habe jetzt doch noch einen lutherischen Theologen gefunden, auf den der Name "Otto" im Anschreiben passt. Von Troppau ist nirgends die Rede, er lebte aber in der Gegend und hat wohl von dort seine Karriere gestartet:
Unterstützt wurde er von Leopold Martin von Otto, einem radikalen Vertreter des polnischen Evangelizismus. Otto war von 1866 bis 1875 Pfarrer an der Gnadenkirche und nutzte diese herausgehobene Position, um die deutsch gesinnten Schlonsaken, das sind wasserpolnisch sprechende Teschener Schlesier, zu Polen umzuerziehen.
Gefunden in:
Gruß kartenhai
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Der Brief wurde von einer/-m Adeligen geschrieben. Mit französisch passt also.
Hier zeige ich das rückseitige Siegel und einige Informationen dazu.
Wenn es dann tatsächlich Leopold von Otto ist, welcher hier gemeint war, dann kann dieser für einige Zeit in Troppau verweilt haben. Teschen und Troppau liegen nur rund 80 Kilometer auseinander. Vielleicht hatte er dort sogar von Amts wegen zu tun.Ich danke euch für die großartige Hilfe.