Große Sammlung, kleines Wissen...

    Hallo liebe Forumgemeinde,

    durch einen nicht sehr schönen Anlass(Erbschaft) bin ich an eine ziemlich große Briefmarkensammlung bekommen.

    Da ich gar keine Ahnung davon habe wollte ich mal nachfragen was sowas ungefähr Wert ist und ob es überhaupt noch Käufer für so große Sammlungen gibt...

    Es handelt sich um folgendes:

    - Deutsches Reich 1933-1945 komplett*
    - DDR komplett(gestempelt+ ungestempelt)*
    - BRD 1949-1997 komplett
    - Es sind sowohl noch Alben mit ausländischen Marken drin
    - ettliche Ersttagsblätter
    - Ein Buch mitMarken ab dem Jahr 1870
    - Alte Briefe und Postkarten die mein Großvater sich selbst geschickt hat um
    - den Stempel zu haben
    - Postkarten mit Briefmarken und Münzen angeheftet
    - Ein kleinens Briefmarkenheftchen aus dem Deutschen Reich im sehr guten
    Zustand(Freimarken für 2 Reichsmark in Rot, Briefmarken sind alle mit
    Adolf Hitlers Kopf

    Das Sternchen mache ich, weil ich nicht weiß ob es komplett ist, mein Vater meinte das nur. Es ist alles sehr gut gepflegt und in ca 30 Büchern Sortiert.

    Fotos habe ich keine gemacht, da es sonst Tage dauern würde. Falls mir jemand besondere Marken sagen könnte, die ich raussuchen würde um fest zu machen ob die Sammlung komplett ist, hätte ich doch gezielt dann die Gelegenheit Fotos zu machen um dann eventuell einen Wert der Marken fest zu machen.

    Hier nur drei Fotos von diesen kleinen Reichsmarkheftchen.

    Hoffe ihr könnt mit diesen Informationen was anfangen...

    Vielen Dank schonmal im Voraus!

    MFG
    Joachim

    Hallo,

    um zu deiner Anfrage eine halbwegs belastbare Aussage treffen zu können:

    Ist DR gestempelt oder ungestempelt?
    Ist BRD gestempelt oder ungestempelt?

    Zeig mal bitte gute(!) Bilder von den jeweils ersten drei, vier Seiten der Alben mit DDR, BRD und den Marken ab 1870.

    Bei DR sollte man mal schauen, ob spezielle Stücke dabei sind. Welche das sein könnten, schreiben dir sicher andere Forumsmitglieder.

    Ganz wichtig: Briefmarken nicht mit den Fingern anfassen, nur mit einer Pinzette.

    Wo wohnst du? Vielleicht wohnt ein Forumsmitglied in der Nähe und kann sich die Sammlung mal ansehen.

    Eine Hoffnung muss ich dir aber rauben: Das ist keine große Sammlung .... ;)

    Gruß
    Uli

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    Nach Deiner Beschreibung hat der Erblasser seine Sammlung über viele Jahre zusammengetragen und unter dem Strich eine Menge Geld ausgegeben.
    Zwar oft nur kleine Beträge, aber es läppert sich. Selbst wenn in der Sammlung sicher auch die eine oder andere Seltenheit zu finden ist, bringt der Gesamtverkauf nur einen Bruchteil der aufgewendeten Summen zurück. Deshalb kann die Strategie nur lauten, sich mit der Materie zu befassen*, den Markt beobachten und einzele Posten anbieten. Gute Beschreibung, gute Bilder und viel Zeit. Dann wird sich das Verhältnis Ausgaben-Einnahmen in etwa die Waage halten.
    Noch gibt es einen Markt, der allerdings an Überangeboten leidet

    * mal in der Suchfunktion die Wertermittlung aufrufen, das Thema wird da sehr umfangreich und schon sehr lange erörtert.

    Noch eine Frage, was hast Du mit den Bildern angestellt?, die sind seitenverkehrt. Soll heißen, der Gröfaz schaut in die falsche Richtung.

    MfG wajdz

    Briefmarken sammeln, welch vernünftige Leidenschaft

    Hallo Joachim,

    hinsichtlich der Sammlung Drittes Reich kannst Du dich anfangs einmal wie folgt orientieren:

    Schaue einmal, ob folgende Werte aus 1933 vorhanden sind:

    -Briefmarken mit dem Luftschiff Graf Zeppelin und dem Aufdruck Chicagofahrt Weltausstellung 1933, Michel Nr. 496-498

    -Briefmarken Deutsche Nothilfe mit den Werken von Richard Wagner, Michel Nr. 499-507

    -Blockausgabe Deutsche Nothilfe, sog. Nothilfeblock

    Falls Du Marken der Ausgaben siehst, dann kannst Du davon ausgehen, dass die Sammlung werthaltiger ist. Von den besagten Stücken solltest Du auch einmal Fotos machen.
    Insgesamt auch schauen, ob auf der Rückseite Prüfsignaturen vorhanden sind, das sind dann oft Anzeichen besserer Marken.

    VG
    GrafZahn

    Hallo JoE]

    bevor du keine aussagekräftigen Fotos/Scans der Sammlung hier einstellst, kann dir auch niemand eine halbwegs verbindliche Aussage dazu abgeben.

    Desweiteren verwundert es mich, dass hier schon erste "Wertermittlungen" erfolgen.
    Vielleicht hat der Sammler Bogenweise Zeppelin und Wohlfahrtssätze in den Alben gehortet ;)

    Also bitte abwarten und dann schätzen...

    Gruß Vichy

    Stempel aus PEINE gesucht bis 1963

    Zitat

    Original von uli
    Zeig mal bitte gute(!) Bilder von den jeweils ersten drei, vier Seiten der Alben mit DDR, BRD und den Marken ab 1870.


    Gruß,
    Frankreichsammler

    Auf dem ersten Bild zeigst Du eine Marke aus dem Nothilfesatz Werke von Richard Wagner. Leider ist es eben wahrscheinlich gerade die Marke mit der höchsten Auflage, die 12 Pf. Ich meine die Auflage der 12 Pf lag über 5 Millionen. Sie ist kaum handelbar. Teuer sind eher die Werte 20 Pf, 25 Pf und 40 Pf aus dem Satz, bei denen die Auflage unter 500.000 Stück lag.
    Die anderen Bilder zeigen leider auch nicht die Spitzen aus dem Zeitraum, sondern sind in den meisten Sammlungen zu finden.

    Habe noch Östereichische Marken ab 1894-1986 gefunden.
    Sowie:

    Alleierte Besetzung:
    Amerikanische, Britische, Sowjetische, Französiche Zone
    Weit oder Welt gezähmt, Englisch gezähmt

    Saargebeiet 1920-35
    Saarland 1947-56
    OPD Saarbrücken 1957-59
    Allenstein, Marienwerder

    Deutsche Abstimmungsgebiete Oberschlesien
    Schleswig, Danzig, Dienst, Memel, Deutsche Post Belgien

    Deutsche Besetzung Böhmen und mähren 1939
    Estland 1941

    Generalgouverment 1940

    1940 Dienstmarken

    Lothringen

    Luxemburg 1940

    Elsaß

    Russisch Polen


    Die Fotos der ersten Seiten von BRD und DDR kommen Morgen...

    Danke für die Hilfe und Geduld

    Joachim

    Das 1870er Buch ist sehr schwach besetzt. DR würde ich als druchschnittlich einstufen und bei der DDR sind die teuren Werte dabei. Hier solltest du nachsehen, ob die Marken unberührten Orginalgummi oder kleine transparente Klebestereifen hinten haben.

    Letztendlich solltest du dich an ein Auktionshaus wenden, auch wenn hier vermutlich keine großen Summen zu erreichen sind. Bei DDR/BRD/Berlin gibt es ein Überangebot. Alternativ kannst du albumweise selbst auf ebay verkaufen, wenn du jeweils das komplette Buch fotografierst. Schreib mal wo du wohnst, dann kann dir sicherlich jemand ein Auktionshaus empfehlen.

    Wohne in Berlin. Danke für die Infos, ich hatte mir noch überlegt jemanden kommen zu lassen der sich alles mal anschaut. Von allem Fotos machen würde eine halbe Ewigkeit dauern.

    Habe da nur ehrlich gesagt etwas Angst das die mir absichtlich schlechte Werte sagen um günstig einzukaufen...

    Das mit den Kelbestreifen werde ich checken. Ich weiß zwar nicht was ein Originalgummi ist aber ich schau mal nach :)

    Zitat

    Habe da nur ehrlich gesagt etwas Angst das die mir absichtlich schlechte Werte sagen um günstig einzukaufen...


    Dieses Risiko ist klein, aber trotzdem bietet man eine Sammlung deshalb immer mehreren Händlern / Auktionshäusern an, ich empfehle min. drei. Am besten ist es natürlich, wenn sich ein "unabhängiger" Sammler findet, der einen Blick in die Alben werfen kann. In Berlin sollte das kein großes Problem sein.

    Zeig bitte auch mal Saarland ab 1947, da kenne ich mich etwas aus.

    Gruß
    Uli

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    Zum Auktionshaus zu gehen, ist bei dem gezeigten Material die denkbar schlechteste Lösung. Die stufen sowas als "Massenware" ein und die ganze Sammlungen landet in einem "Sammlernachlaß ganzer Umzugskarton voll, dabei gesehen bessere Ausgaben" Startpreis 50,- bis 100,-€ wenn überhaupt, oder als Gebotslos (ganz gefährlich!), Man bedenke die durchschnittliche Provision i.H.v. ca. 15% und mehr.
    Deshalb meine Empfehlung: Sich am Wochenende die Zeit nehmen und jede Albenseite sauberst abfotografieren. Dann albenweise bei ebay einstellen. Bringt sicher 200% und mehr Erlös als der Schnellverkauf beim Auktionshaus. Bei ebay zahlt man 10% also ist die Provision geringer.
    Wer jetzt sich noch im Unklaren ist, sollte sich mal die Marktsituation vor Augen halten. Das gezeigte Material gehört zum besseren Standard. Wer sich als Bieter bei der Auktion im Auktionshaus beteiligt sucht beste geprüfte Ware "Atteste" oder ist eben Händler der günstig einkaufen will. Wer bei ebay bietet ist jeder kleine, große Sammler der seine Lücken stopfen will oder nach Besonderheiten sucht. Die Nachfrage für solche Posten ist bei ebay bedeutend höher als beim Auktionshaus.
    Soweit meine Einschätzungen.

    Viele Grüße

    gründi

    Zitat

    Original von gründi
    Zum Auktionshaus zu gehen, ist bei dem gezeigten Material die denkbar schlechteste Lösung.


    Ich bin nur im Klassik-Bereich unterwegs und da kann ich das nicht bestätigen. Nach deiner Beschreibung müsste es sich ja lohnen, massenhaft moderne Ware in Saalauktionen zu kaufen und über ebay zu verkaufen. Womit dann auch ebay mit Bund- und DDR-Sammlungen überschwemmt sein sollte. Im Klassikbereich kann man teilweise auf ebay billiger kaufen, da (vermutlich aufgrund der Fälschungsgefahr) zu billig geboten wird.

    In Berlin ist Schlegel meines Wissens ein seröses Auktionshaus. Sofern eine Besichtigung / Schätzung nichts kostet, kann man sich das ja mal anhören.