Hallo Leute,
wer kann mir bei der Inhaltsdeutung dieses Briefes behilflich sein.
Hoffe das der Scan gut genug ist.
Danke Fireball
Hallo Leute,
wer kann mir bei der Inhaltsdeutung dieses Briefes behilflich sein.
Hoffe das der Scan gut genug ist.
Danke Fireball
Absender: Matrose Gefreiter Heikes (Herkes?) M 05425
Feldpost
Familie August Heikes (Herkes)
Homberg (?)
Königsstr. 55 I.
An Bord, 15.1.42
Ihr Lieben!
Nun schreibe ich Euch zum dritten Mal, seitdem ich von Krummhübel zurück bin. Bin augenblicklich hundemüde. Die Uhr bleibt ebenfalls nicht stehen 0:30. Wir haben sehr sehr viel Arbeit. Am Montag aber hört die Jägerei wieder auf und wir kommen in der alten Bahn wieder hinein. Nun wie geht es Euch sonst noch? Mir geht es noch immer sehr gut. Heute werde ich die ersten Bilder von Krummhübel beilegen. Nur eine Bitte hätte ich: Schickt mir bitte ein Lexikon und ein Anfangsbuch für Mathematik. Werde in unserem alten Standort nicht mehr so viel an Land gehen wie üblich. Außerdem muss ich auch sparen. Wahrscheinlich geht es später nochmals nach dem Rin……. (?). Nun will ich für heute schließen in der Hoffung, dass es Euch noch gut geht und grüße in alter Frische als Euer Fritz.
Anbei 10 Bilder, bitte einkleben.
Gruß kartenhai
Tolle Inhaltsdeutung!
Vielen Dank für deine Mühe Kartenhai, das ging ja sehr fix!
Hallo Kartenhai,
kannst du diesen Brief auch lesen?
Viele Grüße
Marko
Bisschen schwer zu lesen, aber der Großteil dürfte ungefähr passen:
Liebe Medi!
Nachdem du gerade fortgefah-
ren bist, bekommst du gleich mein Gruß,
der dir die Möglichkeit gibt, festzustellen,
wie lange die Post zu dir braucht. - Abgeg [Abgegangen]
hier morgens 10 Uhr. - Es ist doch schön,
daß du wirklich mal hier warst, die
Gelegenheit kennen lerntest u. dir so auch
ein Anderes Mal Erholungsmöglichkeit
bleibt ohne kurznehmigung (?). - Mutter
ist doch sichbar beruhigt, dich wiederge
gesehen zu haben, einiges Aber glaube wurde recht
gestört. Manches blieb zwar noch ungesagt,
aber vielleicht nächstes, sonst schrftl. [schrifltichen] Versuch
Also nun geht es hier wieder in der Kriegs-
Gefangenschaft. Dir dank u. Gruß u.
weiter dieselb. Herzlich Arnold (?)
ZitatOriginal von Briefmarkentor
Hallo Kartenhai,
kannst du diesen Brief auch lesen?
Mit diesem Brief hätte ich mich wesentlich schwerer getan als mit dem davor, das hängt immer von der individuellen Handschrift des Absenders ab, die der eine leichter und der andere viel schwerer entziffern kann.
Aber Tacitus und uposta haben das ja brilliant gelöst.
Gruß kartenhai
Habt vielen Dank für die rasche Inhaltsdeutung.
Eine Postkarte aus dem Jahr 1923 hätte ich hier noch. Könnt ihr mir da auch weiterhelfen?
Viele Grüße
Marko
Briefmarkentor:
Dieser Text ist wirklich so einfach zu entziffern, das solltest auch du mit ein wenig Übung schaffen.
Schau z.b. HIER rein.
Anbei die Übersetzung (Zeile für Zeile).
Gruß Vichy
Hallo Vichy,
vielen Dank für die prompte Hilfe.
Du hast recht, die Postkarte liest sich einfacher als der Brief von 1945. Bei manchen Wörtern oder Buchstaben komme ich aber noch nicht weiter. Den Sinn kann ich dann nur hinein interpretieren.
Viele Grüße
Marko
Riesengebirge passt gut.
Was mich an dem Schreiben noch etwas wundert, da schreibt ein Matrose an Bord von einem Einsatz in Krummhübel (heute Karpacz) in Polen. Das nächste Gewässer war ca. 400 km von dort entfernt. Hatten Matrosen damals auch Einsätze (Jägerei) in so weit entfernten Gebieten?
Gruß kartenhai
Leicht möglich, daß die Matrosen dort ausgebildet wurden, bevor sie in die Arktis zu einer Wetterstation gesendet wurden. Hier auch noch ein interessanter Bericht zu diesen Stationen:
Dr. Wilhelm Dege, der vor dem Kriege drei private Spitzbergen-Expeditionen unternommen hatte, war vom Chef des Marine-Wetterdienstes, Admiral Dr. Conrad, zum Leiter "Haudegen" ausersehen worden, wurde im Riesengebirge auf "Gold höhe" ausgebildet, lernte auf der von Inspektor R. Knoespel eingerichteten und nunmehr von Dr. G. Weiss geleiteten Ausbildungsstätte an der Schneekoppe die neuesten Arktiserfahrungen kennen. Skilauf, Hundeschlitten, Kocnen, Backen, Verwundetenbehandlung, Bau von Schneehütten, Lastentransporte auf dem Rücken, Gebrauch von Jagdwaffen und Ortsbestimmung auf Reisen wurden eingehend geübt. Im gegenseitigen Kennenlernen unter strapaziösen Bedingungen wuchsen die zukünftigen Stationsmitglieder zusammen:
Gruß kartenhai
hi kartenhai
Respekt was du bisher so herausgefunden hast. Wirklich sehr interessant!
Ich habe mich ebenfalls sehr über dieses "An Bord" gewundert, schließlich ist das nächste Gewässer wie gesagt sehr weit entfernt. Das mit der Ausbildungsstation im Gebirge macht aus meiner Sicht jedenfalls schon Sinn.
Ich habe noch weitere Briefe Feldpost dieses Matrosen Gefreiten Heckes vorliegen. Diese kann ich gerne bei Interesse nach und nach noch einstellen, da ich als Laie leider nicht alles entziffern kann. Vielleicht findet sich ja noch die eine oder andere interessante Sache.
In Krummhübel war damals auch ein Reservelazarett.
Gruß kartenhai