Könnte Jekaterinburg (Swerdlowsk von 1924-1991) heissen ![]()
Gruß kartenhai
Könnte Jekaterinburg (Swerdlowsk von 1924-1991) heissen ![]()
Gruß kartenhai
Hallo DKKW,
hier mein „graphologisches Gutachten“:
Empfängerin war Ingrida Fjodrowna von Schulz in Zaporozhje-Kamenskoje an der Jekaterinoslaver Eisenbahnlinie in der Ukraine. Seit 1923 heißt die Station Baglej und liegt auf dem Gebiet der Stadt Dneprodzerzhinsk (Dniprodserschynsk), bis 1936 Kamenskoje (übrigens der Geburtsort von Leonid Iljitsch Breschnew).
Durch DKKWs Aktivitäten animiert, werde ich vernsuchen, auch einige Neuerwerbungen vorzustellen, die ich im Frühjahr auf molotok.ru zu erstehen vermochte. Neben vier relativ unspektakulären Belegen gelang es mir, einen Beleg mit dem Nummernstempel des 31. Telegraphenkontors relativ günstig zu ersteigern.
Die gezeigte 4-Kopeken-Ganzsachenkarte wurde im 31. Telegraphenkontor entwertet, in der 1. Expedition und der 5. Expedition des Petersburger Postamts am 02.09.1902 (jul. Kalender) weiterbearbeitet und am 17.09.1902 (greg. Kalender) vom Postamt 12 in Berlin „bestellt“. Die Laufzeit betrug ganze 2 Tage, davon können wir heute nur träumen.
Bei dem Stempel mit der römischen XXXI handelt es nicht um einen Stempel einer Stadtpostabteilung. Die Gestaltung und die Verwendung des Stempels weisen natürlich Parallelen zu den Nummernstempeln der Stadtpostabteilungen auf. Deshalb geistern wohl durch einen Teil der Fachliteratur die niemals existenten Stadtpostabteilungen 18 bis 30. Zur Illustration erlaube ich mir aus H. Imhof (1976): Die Poststempelformen in St. Petersburg von 1766 – 1914, Seite 32 zu zitieren:
"Die Zahl der Stadtpostabteilungen steigerte sich auf 31 Abteilungen im Jahr 1899. Aber nicht alle Abteilungen benutzten solche Figurenstempel. So sind solche von der 10., 12. und 18. bis 30. Stadtpostabteilung gänzlich unbekannt."
Neben dem Stempel mit Ziffern im einfachen Kreis gibt es einen weiteren Nummernstempel des 31.Telegraphenkontors, in welchem sich die Ziffern in einem Quadrat mit spitzen Ausbuchtungen in der Mitte jeder der vier Seiten, dessen Spitzen an den äußeren Kreis anschließen, befindet. Diesen Stempel kann ich leider Mangels Masse (noch) nicht zeigen.
Hallo zusammen,
@ northstar
bevor ich wieder einmal Danke sage für die erneute Entzifferung eines russischen Stempels bzw. Adressteils möchte ich zu Deiner Neuerwerbung etwas sagen:
WOW
Den Nummernstempel XXXI vom 31. Telegrafenpostkontor habe ich vor einigen Monaten bei einem kleinen aber feinen Auktionshaus in Franken gesehen (Ob Type I oder II weiss ich leider nicht mehr). Aufgrund des Ausrufes (geschweige denn des Zuschlages) habe ich sogleich die Segel gestrichen.
Glückwunsch zu diesem Fund. Ich bin gar nicht neidisch ![]()
Auch wenn ich momentan keine weiteren Neuzugänge zeigen kann, ich bin weiterhin auf der Pirsch! Der thread wird auf jeden Fall weiterleben.
Viele Grüße
DKKW
Hallo DKKW,
Manchmal muss man auch Glück haben :). Bei Dobin/Ratner (2004) ist der Stempel in die 3. Seltenheitskategorie eingestuft (Bewertung 80-150 „Grüne“). Aus unerfindlichen Gründen habe ich den Zuschlag bei ganzen 760 „Hölzernen“ bekommen. Im vergangenen Jahr hat ein etwas besserer Abschlag für mehr als 2000 den Besitzer gewechselt, was noch auch im Rahmen liegt. Es ist mir gelungen, auch einige andere Petersburger Spezialitäten zu relativ günstigen Kursen zu sichern, die ich mal im „NE & Postvermerke allg.“-Thread vorstellen werde.
Hallo zusammen,
es ist nicht einmal ein Monat vergangen, seit in diesem thread eine Neuerwerbung gezeigt werden konnte.
Ich habe wieder eine Postkarte aus St. Petersburg, diesmal in die Schweiz und in einen Briefkasten der 13. Stadtpostabteilung eingeworfen.
Die Karte stammt aus dem Jahr 1901 (bislang hatte ich Abstempelungen nur bis 1900 in meiner Sammlung).
Auch wenn der Datumstempel 21. Aug. 1901 teilweise schwach ist, so ist doch klar, dass diese Karte von der für Auslandspost zuständigen 5. Postexpedition bearbeitet worden ist. Der Ankunftstempel Siblingen ist vom 6. September 1901, somit Laufzeit 3 Tage (21.8. jul. Kalender = 3.9. greg. Kalender).
Viele Grüße
DKKW
Eine russische Ganzsache mit Stempel der St. Petersburger Stadtpostabteilung Nr. 1, vermutlich aus dem Jahre 1890 oder 1898.
Weiß jemand, was der Zweck dieser Ganzsache war und kann die Rückseite deuten?
Gruß kartenhai
Das ist eine Bestätigung für ein Platzreservierung im Mariinskij-Theater, einem berühmten Opernhaus. Das gibt es heute noch. Grob übersetzt, Plätze 23 und 24 auf dem 1. Rang für die Abendvorstellung am 11. Februar, Karten werden am 8. oder 9. Februar zwischen 11 Uhr morgens und 4 Uhr nachmittags an der Hauptkasse ausgegeben, danach können übrige Karten im normalen Verkauf erworben werden. Soweit ich die Adresse entziffern kann, ging das an einen Herrn Wladimir Dimitrievitsch Grigorjev irgendwo am Katharinenkanal (heute Gribojedov-Kanal).
Jan-Martin
@ Jan-Martin:
Danke für die Entzifferung der Rückseite. ![]()
An eine Theaterplatz-Reservierung hätte ich am wenigsten gedacht.
Gruß kartenhai
Hallo Kartenhai,
wenn Du Dir die frühen Beiträge in diesem thread ansiehst, so wird Dir auffallen, dass Kartenreservierungen bzw. Bestätigungen von Kartenreservierungen offenbar recht häufig vorkamen.
Man darf nicht vergessen, Telefon war zu dieser Zeit selbst in gutbürgerlichen Kreisen noch nicht jedermanns Sache und die Post wurde in Städten wie St. Petersburg sicherlich sechs Mal am Tag, wenn nicht öfter, ausgetragen.
Also morgens per Ortspostkarte die Theaterkarten bestellt und vermutlich schon am Nachmittag des gleichen Tages die Reservierungsbestätigung erhalten. Heute unvorstellbar, aber da bestellt man ohnehin via Internet.
Viele Grüße
DKKW
@ DKKW:
Das hab` ich wohl übersehen in den früheren Beiträgen. Was hat eigentlich früher so eine Opernvorführung in St. Petersburg gekostet? Das konnten sich doch auch nur die Reichen damals leisten?
Gruß kartenhai
Hallo, liebe Stadtpostfreunde,
es ist Zeit, in diesem Thread mal wieder etwas zu zeigen. Entsprechend möchte ich heute eine schöne und erstaunlich günstige Neuerwerbung vorstellen, die auch in den Nachgebühren-Thread gepasst hätte (Kommentar zum Preis s. Preisexplosion Russland ):
Nummernstempel der 14. Stadtpostabteilung von 1902. Type 03-14.01b (schlanke 4) nach Dobin/Ratner 2004 bzw. Nr.68 nach Ratner 1993.
Absender des Briefes war das Büro für Zeitungsausschnitte, bei dem man Artikel aus Periodika zu bestimmten Themen abonnieren konnte.
Der Brief war Iwan Chrisanfowitsch Kolodejew gerichtet, einen wohlhabenden weißrussischen Unternehmer, der die erste und dabei sehr umfangreiche Sammlung von Literatur und Artefakten zum Großen Vaterländischen Krieg von 1812 anlegte. Der im Grand Hotel logierende Kolodejew war bei Zustellung des Briefes bereits abgereist, was auf dem rückseitig angehefteten Auskunftsschein, der sog. Spravka, vom Postboten vermerkt wurde. Auf der Anschriftseite wurde die Petersburger Anschrift durchgestrichen und die Heimatanschrift Novobarisoka nachgetragen. In der 6. Expedition des Postamtes wurde die Sendung mit einer Nachgebühr von 1 Kop. belegt, was eigentlich nur einer Auffrankierung vom Orts- zum Ferntarif entsprach.
Hallo zusammen,
seit dem schönen Brief der 14. Stadtpostabteilung, den uns northstar im Juni gezeigt hat, ist in diesem schönen thread nichts mehr passiert.
Leider ist es gar nicht so leicht interessante Belege etwas abseits der Massenware zu finden.
Mir ist jetzt aber ein Beleg ins Netz gegangen, nach dem ich seit langem suche:
EIN EINSCHREIBEN AUS DEM BRIEFKASTEN
Es handelt sich um einen eingeschriebenen Geschäftsbrief aus St. Peteresburg nach Riga. Neben dem Einschreibestempel "3AKA3HOE" trägt er auch ein Einschreibelabel, das in etwa der Type 23 gleicht, die im Dobin/Ratner auf Seite 295 gezeigt wird. Diese Label wurden erst im Jahr 1899 eingeführt.
Rückseitig sieht man die 14 Kopeken Frankatur, die mit dem Nummerstempel 4 der vierten Stadtpostexpedition entwertet wurde (2x2Kop. und 2x5Kop.)
Außerdem ist rückseitig ein L2-Stempel "Aus dem Briefkasten" Dobin/Rathner Type 18 in volett abgeschlagen.
Vorderseitig zudem der Stempel der 1. Postexpedition vom 21.3.1899 sowie rückseitig der Eingangsstempel von Riga vom 22.3. abgeschlagen.
Obwohl Dobin/Rathner schreiben, dass täglich etwa 100 - 150 Einschreibebriefe aus den Briefkästen bearbeitet wurden, dies ist der erste, der mir zu Gesicht gekommen ist (und zum Untergebot erworben wurde).
Viele Grüße
DKKW
Hallo zusammen,
auch dieser thread verdient es, wieder einmal nach vorne geholt zu werden.
Ich kann als Neuerwerbung eine Postkarte aus St. Petersburg nach Rom in Italien präsentieren.
Die Karte wurde in einen Briefkasten der 14. Stadtpostabteilung eingeworfen, die beiden 1 und 3 Kopeken Briefmarken wurden mit dem Nummernstempel der 14. Stadtpostabteilung entwertet. Da die Karte ins Ausland gerichtet war, übernahm die 5. Postexpedition die Weiterbearbeitung. Leider sind sowohl der russische als auch der italienische Datumstempel so unklar abgeschlagen, dass eine eindeutige Identifizierung des Jahres nicht möglich ist.
Die Bildseite zeigt das Denkmal Peters des Großen vor dem Senat (handschriftlich ergänzt)
Viele Grüße
DKKW
Hallo,
vielleicht hilft es dir...
LG A.
Hallo ADRI,
vielen Dank für Deine Mühe, aber ich kann immer noch nicht die Jahreszahl exakt erkennen, Sie kann ja nur zwischen 1900 und 1903 liegen.
Viele Grüße
DKKW
Moin, moin zusammen!
Nun schlägt’s auch bei mir 13! Kürzlich konnte ich auf der Antik-Messe eine Ansichtskarte der Kasaner Kathedrale mit einem Nummernstempel der 13. Stadtpostabteilung erwerben. Mir scheint, dass es sich bei den Ziffern um die etwas gedrungene Form nach Ratner (1993) handelt. Die Karte war nach Sewastopol adressiert und durchlief entsprechend die 1. Expedition des Postamtes, was durch einen Abschlag vom 28.12.1901 dokumentiert ist.
Hallo zusammen,
fast ein halbes Jahr ist ins Land gegangen bis sich die Möglichkeit ergeben hat, diesen thread mal wieder aus der Versenkung zu holen.
Es handelt sich um einen eingeschriebenen (Sakashoe) Ortsbrief (Zdez, der in einen Briefkasten der 14. Stadtpostabteilung eingeworfen wurde.
Gemäß Dobin/Ratner wurden korrekt freigemachte, als Einschreiben deklarierte Sendungen aus dem Briefkasten als Einschreibebriefe behandelt.
Im Gegensatz zu meinem früher gezeigten Einschreibebrief der 4. Stadtpostabteilung vermisse ich den Stempel "aus dem Briefkasten"
Rückseitig ist der Stempel des Verteilpostamts (?) korrekt in purpur (crimson) für eingeschriebene Sendungen abgeschlagen
Viele Grüße
DKKW
Hallo zusammen,
heute kann ich einen Neuzugang zur Nummernstempelsammlung der St. Petersburger Stadtpostabteilungen präsentieren.
Leider ist der Nummernstempel etwas unklar abgeschlagen, so dass eine Identifizierung nach Ratner (fünf Typen) nicht möglich ist.
Die 3. Stadtpostabteilung war laut Dobin/Ratner auf dem Izmailovsky prospekt 5 untergebracht.
Die Karte ist nach Greiz in Deutschland gerichtet und auch in Deutsch geschrieben. Als Auslandssendung wurde die Karte von der 5. Expedition weiterbearbeitet.
Viele Grüße
DKKW
Hallo zusammen,
endlich wieder mal ein Neuzugang bei den Nummernstempeln der Stadtpostabteilungen aus St. Petersburg. Es handelt sich um ein 3 Kop. Ganzsachenpostkarte aus dem Jahr 1881. Es sollte sich um die Type 04.a nach Dobin/Ratner handeln, also die "geschlossene" 2. Die Karte ist schöner und sauberer als das Teil, dass bislang meine Sammlung schmückte.
Der Text ist französisch und mit meinen rudimentären Französisch-Kenntnissen etwas unverständlich.
Viele Grüße
DKKW