Neufundland

Hallo zusammen,

im Beitrag #566 vom 24.10.23 auf Seite 29 hatte ich darauf hingewiesen, dass man in Nordamerika im Gegensatz zu Deutschland erwartet, dass mögiche fiskalische Verwendungen in einem klassischen Exponat gezeigt werden.

Nun bislang hatte ich keine fiskalische Verwendung einer Marke der Sir Humphrey Gilbert Issue. Nun habe ich eine, aber bin im Zweifel ob sie korrekt ist.

Es handelt sich um einen Scheck der Bank of Nova Scotia über NFLD-$ 33,45 ausgestellt am 10.4.1933. Auf der Rückseite ist eine 5c Marke der Sir Humphrey Gilbert Issue als Schecksteuer verklebt und mit einem Bankstempel entwertet. Nach dem NSSC galten aber 3c für Schecks unter NFLD-$ 100 und 5c für Schecks ab NFLD-$ 100. Werde diesen Scheck mal im nächsten Zoom-Meeting der Study-Group zeigen.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

in allen gängigen Briefmarkenkatalogen wird die Long Coronation Issue aus dem Jahr 1937 mit drei verschiedenen Zähnungen katalogisiert. Mit Kammzähnung sowie mit Linienzähnung (NSSC: 13.3 x 13.3 bzw. 14.1 x 14.1, der Michel rundet auf 13,5 bzw 14)

Das Problem ist, kaum ein Händler macht sich die Mühe die Marken entsprechend ihrer Zähnung anzubieten. Da ich keine Lust habe mir dutzende Sätze zuzulegen in der Hoffnung dann irgendwann alle Marken in der nicht so häufigen 13.3 x 13.3 Linienzähnung zu bekommen halte ich immer eifrig Ausschau nach entsprechenden Angeboten.

Nun, bislang hatte ich nur drei gestempelte Marken mit dieser Zähnung bis ich kürzlich auf das Angebot eines britischen Händlers stieß und natürlich sofort zugeschlagen habe. Jetzt fehlen mir nur noch die beiden Plattentypen der 3c und die 20c Marke gestempelt mit dieser Zähnung. Wird schon noch, Geduld muß man haben.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

heute zeige ich einen weiteren Luftpost-Feldpostbrief aus Neufundland nach Canada. Diesmal aus dem Jahr 1942. Der Brief ist mit zwei 2c Marken der Second Resources Issue frankiert. 6c betrug das CAPO-Luftpostbrief-Sonderporto seit 1942.

Der Brief trägt den leider etwas verkannteten und damit undeutlichen CAPO No. 1 Stempel vom 11. November 1942. Zudem wurde der Military Censor No. 44 abgeschlagen. Auch dieser Stempel ist nicht so häufig, zunächst nur in einem Exemplar vom September 1942 registriert schreibt Pual Binney im letzten Update seiner Stempelregistratur: Nur zusammen mit dem CAPO No. 1 vom Juli 1942 bis Januar 1944 bekannt. Als Einheit wird die Anti Aircraft Battery der Royal Canadian Airforce genannt. Das stimmt auch mit der Abkürzung auf der Briefrückseite überein.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

ein Thema dass mich gerade beschäftigt sind frühe, privat produzierte Postkarten aus Neufundland. Ich rede also nicht von Ganzsachenpostkarten. Ich habe hierzu (noch) nichts im Internet gefunden.

Desweiteren, ab wann kommen in Neufundland privat produzierte Postkarten mit geteilter Adressseite vor. UPU-weit waren sie ja erst ab 1907 zulässig, in einzelnen Ländern schon früher, in Dänemark beispielsweise ab dem 18.5.1905. Auf der homepage des britischen Postmuseum fand ich den Hinweis, dass in Großbritannien Karten mit geteilter Adressseite ab 1902 zulässig waren: https://www.postalmuseum.org/collections/highlights/postcards/
Möglicherweise galt diese Regelung im ganzen Empire.

Hier nun meine aktuell älteste "Picture Post Card" mit geteilter Adressseite die ich erst kürzlich aufgrund eines Tipps eines canadischen Sammlerkollegen erwerben konnte. Sie wurde am 14.9.05 in die USA geschickt und portogerecht mit einer 2c Royal Family Issue Marke frankiert. Der Absender wusste offenbar, dass diese Karten mit geteilter Adressseite in den USA nicht zulässig waren (erst ab 1907), das Textfeld blieb deshalb ungenutzt.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

kürzlich konnte ich in Portugal zwei 5c Royal Family Issue Marken mit dem portugiesischen "ULTRAMAR" Aufdruck erwerben, ein Exemplar ging umgehend weiter nach Canada wo mein Sammlerfreund Malcolm die Royal Family Issue speziell sammelt.

Auch dieses UPU-Specimen ist bislang in Canada unbekannt und nicht im NSSC katalogisert. Da ich nur die 1.Auflage von James Bendons "UPU Specimen Stamps aus dem Jahr 1988 im Bücherschrank habe, habe ich mir die Neuauflage aus dem Jahr 2015 von der Philabibliothek München ausgeliehen. Das Supplement aus dem Jahr 2021 ist leider nicht im Bestand der Bibliothek.

Nun, es fanden sich einige für mich wichtige Informationen. Z.B. ist nur wenig über die enthaltenen Bestände der in der Vergangenheit auf den Markt gekommenen Referenzsammlungen bekannt. Nach wie vor werden unter Neufundland nur die beiden Omnibus-Ausgaben mit Specimen-Perfin aufgeführt. Beide Ausgaben habe ich hier im thread zeigen können.

Das portugiesische Postministerium hat Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhundert nur jeweils eine der von der UPU erhaltenen Marken an die Kolonien weitergegeben (Die Referenzsammlungen von Angola und Goa kamen in der Vergangenheit auf den Markt). Alle weiteren Marken blieben beim Postministerium die dadurch größere Bestände anhäufte. Die Überschüsse wurden wohl Ende der 1970er Jahre verkauft. Zum Schutz vor Diebstahl wurden die UPU-Specimen in Portugal mit einem Sicherheitsaufdruck versehen, bis 1912 ULTRAMAR, anschließend COLONIAS und so weiter.

Meine Marke stammt vermutlich aus den Ende der 1970er Jahre verkauften Überhängen.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

für einen Vortrag hatte ich mich tiefer in den Zeitabschnitt ab 1897 (Ausgabe der Cabot-Ausgabe) vertieft. Durch eine fehlerhafte Einschätzung des Markenbedarfs durch den Colonial Secretary Robert Bond wurden von den 1c und 2c Marken viel zu wenige geordert, bei den hohen Nominalen hingegen wurde weit über den tatsächlichen Bedarf bestellt. Zum Beispiel waren die 60c Marken (Höchstwert der Serie) noch Anfang der 1930er Jahre bei der neufundländischen Post vorrätig.

Bereits nach drei Monaten waren die 1c und 2c Marken der Cabot-Ausgabe praktisch ausverkauft. Die Post hielt einige Bögen zurück um den Briefmarkensammlern weiterhin komplette Sätze verkaufen zu können. (siehe eine Bestellkarte aus dem Jahr 1898 die Bob Dyer in einem Artikel in den BNA-Topics (Heft 3.2012) gezeigt hat).

Da brach natürlich bei den Verantwortlichen Panik aus. Die nachfolgende Royal Family Issue war zwar in Arbeit aber noch längst nicht geliefert. Wieder mal Holland äh Neufundland in Not. Man hatte großspurig zugesagt dass die Druckformen der Cabot-Ausgabe nach der Auslieferung der Marken vernichtet würden.

Zunächst wurde ein PAID ALL Stempel (Gebühr bezahlt) angefertigt (Einsatz ab 24.9.1897 nachgewiesen), dann aus den vorhandenen Markenbeständen 400 Bögen der 3c Queen Victoria aus dem Jahr 1890 mit einem 1c Überdruck versehen. Die Marken kamen ab dem 19. Oktober 1897 an die Postschalter, der Verkauf musste bald rationiert werden da sich Händler und Sammler auf diese Provisorien stürzten.

Außerdem bestellte Colonial Secretary Robert Bond der auch die treibende Kraft hinter der Sondermarkenserie der Cabot Issue war, je 400.000 Marken der künftigen Royal Family Issue zur schnellstmöglichen Lieferung. Ob er auch hier wieder spekutalive Hintergedanken hatte ist nicht mehr nachweisbar, denn die 1c und 2c Marken wurden durch die ABN Co. in New York nicht in den UPU-Farben (grün für Auslandsdrucksache = 1c, bzw. rot für Auslandspostkarte = 2c) gedruckt sondern in rot (1c) bzw. orange (2c). Beide Marken kamen am 7.12.,1897 an die Postschalter. Kurze zeit später wurden diese Marken dann in den "richtigen" Farben geordert.

Nun, kurz nach der Bestellung wurden die Liberalen abgewählt und Robert Bond verlor (vorübergehend) seinen Job. Am 1.11.1897 übernahm J.Alexander Robinson die Postion des Colonial Secretary und dieser orderte zusätzliche 100.000 Marken der 1c Prince of Wales (grün) und der 2c Kabeljau Marken (orange) sowie 150.000 Marken der 1/2c Newfoundland Dog (schwarz) alles Markenmotive der Cent Ausgabe aus den 1880er Jahren.

Diese "Chaostage" der neufundländischen Post sind, wenn man sich erst einmal eingearbeitet hat, eine hochinteressante Phase der neufundländischen Postgeschichte. Ich werde da künftig auf passende Belege achten.

Hier mein erster Kauf zum Thema, natürlich philatelistisch beeinflusst. Henry Hechler aus Halifax war ein seinerzeit sehr aktiver Händler und Sammler, unter anderem Präsident des Nova Scotia Stamp Club. Der Brief aus St. John's ist portogerecht mit 3c frankiert, je eine 1/2c Marke Newfoundland Dog und Royal Family Issue, sowie je eine 1c Marke Prince of Wales braun und grün. Die 1/2c und 1c Marke (grün) dürften der 1897 georderten Nachauflage entstammen. Rückseitig der Ankunftstempel von Halifax vom 30. November 1898.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

nochmals eine Mischfrankatur aus der Zeit vor der Jahrhundertwende. Zwei 1c Marken Prince of Wales der Ausgabe 1891 und eine 3c Queen Victoria Marke der Ausgabe 1890, also insgesamt 5c die der US letter rate im jahr 1894 entsprachen. Im Jahr 1898 wurde das Porto für Brief in die USA auf 2c gesenkt.

Ein Firmenumschlag (in Nordamerika als Advertising Corner Cards bezeichnet) der Firma E.F. Gambs an eben diesen E. F. Gambs adressiert? Na ja, reiner Händlerbedarf. Ernest Franz Gambs (1858 - 1902) war ein Briefmarken- und Münzhändler in San Francisco. Siehe auch: https://www.numismaticmall.com/encyclopedic-d…bs-ernest-franz

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

noch ein Händler-Beleg, leider mit einem Cent unterfrankiert, aber nicht beanstandet. Da hab ich mich von der ausgefallenen Destination blenden lassen und nicht auf korrektes Porto geachtet

Zwei 2c und eine 4c Caribou issue sowie eine 1c und zwei 2c Pictorial issue, insgesamt also 13c auf eingeschriebenem Brief aus St. John's nach Demerara in British Guiana. Korrekt wären 14c gewesen, 4c British Empire letter rate und 10c foreign registration fee.

Registered, GPO St. John's NFLD, MAR 7,1925, handschriftlicher Leitvermerk: via New York.
Rückseitig Transitstempel Boston MAR, 13, 1925, New York Foreign 3-14, 1925 und ein nahezu unleserlicher Ankunftstempel AP 2, 25 aus Brit. Guiana.

Viele Grüße
DKKW

Moin Matjoff,

vielen Dank

Du kannst hier gerne Deine Sachen einstellen und natürlich auch Fragen stellen. Dazu ist das Forum ja da.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

gestern gab es auf der Bildseite dieser Ansichtskarte Lachs satt. Heute zeige ich die Adressseite.

Postkarte ohne Text von St. John's FE 7, 07 nach Bangalore, Indien. Ankunftstempel vom 10. März 07. Korrekt mit einem Paar der 1c Royal Family issue frankiert.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

heute mal kein Civil Censorship sondern Military Censormark. Die hatte ich ja immer im Rahmen des Neufundland-threads gezeigt, das werde ich jetzt auch nicht mehr ändern.

Es handelt sich um einen mit einer 7c Luftpostmarke frankierter Airmail-Brief von St. John's nach Miami, Florida in den USA. Also normale Airmail-letter rate und nicht das CAPO Sonderporto (6c).

Der Brief wurde am 14.3.45 mit dem Kreisstempel CAPO No. 1 abgestempelt. Zudem der Stempel No. 35 der Militärzensur vom gleichen Tag. Laut Aufstellung von Paul Binney sind mindestens 9 Briefe mit diesem Military Censor No. 35 bekannt, Verwendung vom Oktober 1941 bis Mai 1945 in Verbindung mit den CAPO-Stempeln No. 1 und No.3.

Vom März bis Mai 1945 wurde der Stempel für die Feldpost der Edmonton Fusiliers verwendet. Das stimmt auch mit der Absenderangabe (unten links) überein. Eventuell ist da auch der Grund für das "normale" Luftpostporto zu suchen, Die Einheit war frisch in Neufundland angekommen und das Sonderporto vielleicht noch nicht jedem Soldaten bekannt.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

nach einer gefühlten Ewigkeit ist es mir gelungen bei einem canadischen Händler ein ungezähntes Paar der Sir Humphrey Gilbert Ausgabe zu erwerben. Diesmal der 5c Wert (Motiv: Token). Im Oktober letzten Jahres war ich zum letzten Mal mit einem Paar der 15c Marke erfolgreich. Fehlen immer noch acht dieser von Robert H. Pratt als Proben der "printers reference sheets" bezeichneten geschnittenen Paare. Von den noch fehlenden Proofs, Specimen etc. wollen wir gar nicht erst reden.

So langsam fürchte ich das der Wunsch des canadischen Jurors Doug Lingard er würde meine Sammlung gerne in zwei oder drei Jahren als 3-Rahmen Exponat wiedersehen nicht in Erfüllung gehen wird. Das Eichhörnchen ernährt sich sehr, sehr mühsam.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

heute wieder ein Beitrag für die Freunde des philatelistischen Altpapiers. Dank eines canadischen Sammlerfreundes der mich auf das Vordruckkuvert des neufundländischen Nachnahmeservices bei ebay.ca aufmerksam machte konnte ich mit Hilfe meines Freundes Malcolm dieser Exemplar erwerben.

Der canadische Anbieter schloß einen Versand nach Deutschland aus (no shipment to Germany). Demzufolge war das Lot auf ebay.ca für mich nicht sichtbar, also wieder mal ein Dreiecksgeschäft. Ich habe bei früherer Gelegenheit ein ähnliches Formular aus dem Jahr 1925 gezeigt. Die Anweisungen unten links unterscheiden sich. Hier sind sie um den Satz: C.O.D. Parcels cannot be delievered or examined until the charges are paid ergänzt.

In diesen portofreien Dienstkuverts (Überschrift: O.H.M.S. = On His Majesty Service) wurde der einzuziehende Nachnahmebetrag als Postanweisung (Money Order) an den Absender des Pakets geschickt. Der Nachnahmeservice der neufundländischen Post wurde erst spät, nämlich 1924 eingeführt. Er beschränkte sich auf "Cash on Delivery" und war dem Versand von Inlandspaketen vorbehalten.

Zum Nachnahmeservice der neufundländischen Post habe ich bislang keine umfassende Darstellung in der Literatur gefunden. Nur David Handelman hat mal vor vielen Jahren einen außergewöhnlichen C.O.D. envelope gezeigt, der eingeschrieben verschickt wurde. Er vermutete, das der Postmeister regelwidrig den Nachnahmebetrag in bar anstatt als Postanweisung verschickt hat. Geldbriefe mussten eingeschrieben werden.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

im Beitrag #6 im Civil Censorship thread hatte ich folgendes geschrieben:

Zitat von DKKW

Wegen dem mit insg. 4c frankierten Brief in die USA läuft gerade eine Anfrage von mir bei der Newfoundland Study Group. Ich fand einige Briefe in die USA die nur mit 4c anstatt 5c frankiert waren. Bei keinem dieser Briefe wurde das Porto beanstandet. Meines Wissens betrug die US letter rate seit 1932 aber 5c. Von einem Sonderporto (so wie die CAPO-Airmail letter rate) habe ich noch nie gehört und es finden sich ja auch etliche Briefe in die USA die mit 5c frankiert sind.

Nun, unser Newfoundland Study Group Chairman hat zum einen ebenfalls einen mit 4c (unter-)frankierten Brief aus dieser Zeit der allerdings nach Canada gelaufen ist. Er hat mal bei den ihm bekannten Neufundland-Postgeschichtlern rumgefragt und folgende Antwort erhalten:

Ein seinerzeitiges Sonderporto ist nicht bekannt, Man vermutet, dass dem bzw. der Postangestellten die die abgehende Post bearbeitet haben bei Zeitdruck die rechtzeitige Ablieferung zum Postdampfer bzw. Postzug wichtiger war als die Kontrolle des Portos.

Naja, dann standen die Postler wohl permanent unter Zeitdruck. Ich zeige hier nochmals eine Auswahl an Briefen an Mrs. Lillian Butler in New York aus dem Jahr 1940, dem Schriftbild nach alle vom selben Absender. Jedes Mal 1c (= 20% des eigentlich fälligen Portos) gespart, das summiert sich im Lauf der Zeit. 1c war damals noch etwas wert.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

die Feldpost der Marineangehörigen der canadischen Marine war anders organisiert als die Feldpost der in Neufundland stationierten canadischen Armee- bzw. Luftwaffensoldaten.

Die Post der Besatzungsangehörigen der canadischen Marineeinheiten die St. John's anliefen erhielt einen Dreiecksstempel "Postage Paid G.P.O" Paul Binney, der große canadische Sammler der canadischen Feldpost in Neufundland hatte 2012 in einem zweiteiligen Artikel inden BNA Topics fünf Haupttypen und etliche Untertypen dieser "triangels" vorgestellt.

Typisch für diese Briefe der canadischen Marinesoldaten ist, dass sie, wenn sie keinen Ankunftstempel tragen nicht exakt datierbar sind.

Auf diesem Brief hier ist ein Dreiecksstempel "Postage Paid G.P.O." mit einer 43mm langen Grundlinie und Buchstaben in Groteskschrift abgeschlagen, Type GPO5, Die Grundlinie weist einen Bruch links auf, alle drei Buchstaben G.P.O. mit Punkt, demzufolge Untertype GPO5c, eine zeitliche Eingrenzung der Verwendung ist nicht möglich (mangels datierbarer Belege). Die Rückseite des Briefes ist leer, kein Ankunftstempel.

Außerdem ist ein L2-Zensurstempel "FROM H.M.C. SHIP / EXAMINED BY DB/N 506" abgeschlagen. Der Kürzel DB/N 506 zeigt, dass es sich um einen canadischen Navy Militärzensoren mit Nummer 506 handelt. Ich muss Paul mal fragen ob es ein Verzeichnis dieser Stempel gibt. Vielleicht lässt sich der Verwendungszeitraum dann zumindest etwas eingrenzen.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen.

eine Ansichtskarte aus St. John's nach Dublin,Ireland aus dem Jahr 1912. War leider in einem Album eingeklebt, deshalb die Abschürfung.

Eigentlich war es verboten über die Teilungslinie hinaus zu schreiben, uneigentlich war es den Postlern offenbar wurscht. Mit einer 2c Royal Family issue frankiert und mit Maschinenstempel mit Welleneinsatz (IR) entwertet. Postal Slogans (also Maschinen-Werbestempel) wurden in Neufundland erst 1918 eingeführt.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

bislang hatte ich mir für "runde" Beitragsjubiläen immer einen besonderen Beleg zur Seite gelegt, das habe ich diesmal versemmelt. Der Elmshorn-Brief aus dem Jahr 1760 hätte gut gepasst, sei's drum.

In Nordamerika liebt man "Bildchen" auch in den klassischen Ausstellungsexponaten, in Europa eher unüblich. Vor nicht allzu langer Zeit konnte ich diesen Druck in der internationalen Bucht günstig erwerben:

Sir Humphrey Gilbert bei der Inbesitznahme Neufundlands für die englische Krone im Jahr 1583.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende, bis Dienstag.
DKKW

Hallo zusammen,

ein Luftpost-Feldpostbrief eines Marineangehörigen mit einem "Postage Paid G.P.O." triangle von HMCS Avalon. Dieses Mal mit dem Stempel "GPO4c" Es handelt sich um die größte Stempeltype mit ca. 67mm Grundlinie. Auch wenn der Stempelabschlag über den Brief hinausgeht, ist der Stempel eindeutig identifizierbar. Zudem die Stempelecken ausgebrochen also Untertype 4c. Paul Binneys Artikel (BNA Topics 4.2012) ist inzwischen auch schon fast 12 Jahre alt, er nannte als Verwendungszeitraum den Oktober 1943 bis Mai 1944. Demnach ein neues Frühdatum aber in den letzten Jahren können sich natürlich neue Erkenntnisse ergeben haben. Als Zensurstempel ein sogenannter "tombstone" Stempel mit handschriftlichen Datum 13/9. Rückseitig Ankunftstempel Spring Hill N.S. SP 18, 43.

Zu meiner Frage zu einem Stempelkatalog der Navy-Zensurstempel der canadischen Marine meinte Paul Binney dass er selbst sich nicht an das Thema rangewagt hat weil so viele Briefe nicht datierbar sind und auch die Absenderangaben in aller Regel fehlen. Er meint zwar dass da jemand dran arbeitet aber er wusste aus dem Stehgreif nicht, wer.

Viele Grüße
DKKW

Hallo zusammen,

hier nun der Beleg, den ich gestern aus Neuseeland bekommen habe und über den ich mich freue wie ein Schneekönig.

Es handelt sich um eine Mischfrankatur bestehend aus je einer 1c und einer 14c Marke der Sir Humphrey Gilbert Ausgabe auf einem eingeschriebenen Brief aus St. John's nach Marblehead/Massachusetts vom 24.10. 1933. Am 30.4.32 war die Portoerhöhung für einen Brief u.a. in die USA von 4c auf 5c beschlossen worden. Damit stieg dann auch das Porto für einen eingeschriebene Brief u.a. in die USA von 14c auf 15c.

Als Einzelfrankatur konnte die 14c meines Wissens nur auf einem Paket in die USA mit max. 1lb Gewicht verwendet werden aber Paketsendungen bzw. Paketanhänger aus Neufundland sind extrem selten. Mit Marken der Sir Humphrey Gilbert Ausgabe frankierte Paketsendungen habe ich noch nie gesehen.

Sean Weatherup aus Canada zeigte in seinem Exponat bei der BNAPEX im letzten Jahr in Halifax ebenfalls so eine Mischfrankatur auf eingeschriebenen Brief in die USA, da aber ein vom Briefmarkenhändler Rev, Butler fabrizierter Ersttagsbrief. Bei meinem Brief auf der Rückseitig jede Menge Transit- und Ankunftstempel: St. John's Registered Oct 24, 1933, Boston Mass. Registered Oct 30, 1933 und Marblehead Mass. Registered Oct 30, 1933.

Die 14c Marke ist übrigens trotz der unregelmässigen Zähnung unten keine Marke mit Linienzähnung 14, sondern Kammzähnung 13,5. Vermutlich ein leicht versetzter Kammschlag.

Viele Grüße
DKKW