Briefmarken-Notgeld

Mache mal hier einen neuen Thread auf über Briefmarken-Notgeld, bei dem die Marke nicht in Münzform wie beim Kapselgeld integriert war, sonder auf einem Karton steckte oder klebte oder eine oder mehrere in einem Beutel steckte mit Reklame-Aufdruck einer Firma.

In dem sehr interessanten französischen Link von unserem Mitglied Urmelade sind neben dem Kapselgeld auch noch die folgenden Briefmarken-Notgeldscheine mit Abbildungen aufgeführt:

Notgeld (Wechselgeld) mit aufgeklebten Marken auf Kartons,
Notgeld mit eingesteckten Marken auf Kartons,
Notgeld im Marken im Fenster
Beutel mit Reklame-Aufdrucken und inliegenden Marken

Der Link war:

Man muss sich etwas durchkämpfen und durchscrollen und die richtigen Links dort anklicken, aber dann erhält man unglaublich viele Abbildungen der diversen Länder mit vielen Angaben, die allerdings nur auf französisch sind. Am Ende der Kapselgeld-Links, die mit TM beginnen (= timbres-monnaie = Briefmarkengeld), sind noch weitere seltene Briefmarken-Notgeldscheine erwähnt und abgebildet.

Bei Ebay sind gerade zwei interessante und nicht ganz billige Scheine im Angebot, beide mit einer Germania-Marke versehen:

Auch von Russland sind gerade Notgeld-Marken angeboten:

Russland Briefmarken-Notgeld, Michel-Nr, 84 und 86 von 1913 ohne Gummi ausgegeben, 10 und 15 Kopeken mit rückseitiger Inschrift, von der russischen Staatsbank als Notgeld ausgegeben, aber auch gleichzeitig als Frankatur geduldet, Michel-Nr. Ia und Ib. Auf Bedarfsbriefen sind alle Geldmarken selten. Der Aufdruck heißt übersetzt: Hat gleichberechtigten Verkehr mit silbernem Wechselgeld.

Im Russland-Katalog ist noch mehr Briefmarken-Notgeld unter den Nummern IIa-e und IIIa-c katalogisiert.

Wer hat noch Briefmarken-Notgeld zum Herzeigen?

Gruß kartenhai

Hier noch die Rückseite der Russland-Notgeld-Briefmarken:

Gruß kartenhai

Russisches Marken-Notgeld auf Bedarfsbrief, gerade bei Ebay für nicht billige 250,- $ angeboten:

Gruß kartenhai

Ein kleiner Artikel über Briefmarkengeld aus dem Jahre 1843. Allerdings handelt er nicht von besonderen Marken oder Ersatzscheinen, sondern davon, dass 3 Jahre nach Ausgabe der ersten Briefmarken diese schon als Kleinmünzen-Ersatz hergenommen wurden. Dieser Archiv-Artikel ist möglicherweise nur eine gewisse Zeit abrufbar:

Gruß kartenhai

Auf der Seite der GIG-Geldgeschichte steht gerade ein Artikel über dänisches Briefmarkengeld zur Verfügung. Diese Art von Notgeld hat mit dem Kapselgeld nichts zu tun, das es auch noch von Dänemark gibt (s. anderweitig unter dem eigenen Thread Kapselgeld!). Es kann sein, dass dieser Artikel nur eine gewisse Zeit zur Verfügung steht.

Gruß kartenhai

Anfang des Jahres 2010 sollten 420 Exemplare Briefmarkengeld aus Russland und Lettland versteigert werden bei der Firma Künker in Osnabrück. Der Ausruf war bei 25.000,- EUR, das Los wurde damals nicht verkauft und in der Rücklosliste für 80 % des Ausrufes noch einmal angeboten. Ob es da verkauft wurde, ist nicht bekannt.

Los-Nr. 1439 aus dem Link (Seite 17 ff.) mit genauester Beschreibung:

Gruß kartenhai

Briefmarkengeld aus Bremen mit gleich 7 Reklamen und einer eingelegten 10-Pfennig-Germania-Marke in einer aufgeklebten Tasche. Obwohl auf dem Schein ganz groß draufsteht: „10 Pfennig Notgeld“, ist er lt. Inschrift nur gültig mit der einliegenden 10-Pfennig-Marke.

Gruß kartenhai

In diesem Ebay-Angebot sind 3 Marken der Ukraine enthalten, bei denen es sich um Briefmarken-Notgeld handelt. Die Original-Marken in geschnittener Ausführung sind unter der Michel-Nr. 1-5 katalogisiert. Von diesen Marken gibt es Notgeldmarken, jedoch gezähnt 11 ½ auf Kartonpapier mit rückseitigem Aufdruck. Diese waren auch zur Frankatur geduldet (zumeist Philatelisten-Briefe).

Gruß kartenhai

Bei einer solchen Seltenheit schaut man wohl überhaupt nicht mehr auf die Erhaltung der Briefmarke, eigentlich ein absoluter Knochen!

Auch wenn die Klammer durch die Marke gegangen wäre, würde das den Wert wohl nicht schmälern.

Und warum ist dieses Briefmarken-Notgeld heute so selten? Weil es früher keinem eingefallen ist, so etwas Unschönes zu sammeln, und weil es darum die meisten weggeworfen haben.

Für einen richtigen Philatelisten wohl nicht so sammelnswert wie für einen Notgeld-Sammler.

Gibt es für sowas eigentlich auch Prüfer, das wäre doch was für einen Fälscher, relativ leicht herzustellen

Gruß kartenhai