Ja dann erkläre mir doch bitte warum das so kommen muss!
Das entspricht doch keiner Logig!
Hilf mir etwas Licht ins Dunkel zu bekommen!!
Gruß Zumpel
Realwerte-Michelwerte
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Hallo Zumpel,
ZitatOriginal von Zumpel
Was ist denn das für eine Logig?...kann ich jetzt nicht nachvollziehen.Die Logik ist die einer sich selbst beschleunigenden Abwärtsspirale, eines immer weiteren Unterbietens, einer Deflation. Würde man die heutigen (zumeist deutlich überhöhten) Katalogwerte auf realistische Werte heruntersetzen (abwerten), kämen spätestens morgen wieder Leute auf die Idee, dass das (Katalog-)Preisniveau doch viel zu hoch sei und man es mal wieder nach unten anpassen müsse.
ZitatOriginal von Zumpel
Im allgemeinen bin ich etwas enttäuscht das meine BRD-Sammlung 1956-01 komplett..Rest vor 56 lückenhaft...fast wertlos ist!! Dieses gilt auch für`s DR, Berlin und CO. Wobei da noch das ein oder andere Schätzchen(Farbänderung--Inflation)dabei ist.Es ist ein schwacher Trost, aber so geht es Millionen von anderen BRD-, Berlin- oder DDR-Sammlungsbesitzern auch. Es gibt einfach viel zu viele dieser Standard-Sammlungen und viel zu wenige, die noch solch eine Sammlung haben (dafür bezahlen) wollen. Nur bei Marken, die in fast allen Sammlungen fehlen, ist noch ein Verkauf(swert) realisierbar. Oder eben bei Spezialitäten, wie Abarten, aber die muss man wirklich haben (möglichst geprüft), und wer schon so weit ist, hat meistens keine Allerweltssammlung mehr.
Beste Sammlergrüße
philnum
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Zitat
Original von Zumpel
Ja dann erkläre mir doch bitte warum das so kommen muss!
Das entspricht doch keiner Logig!
Hilf mir etwas Licht ins Dunkel zu bekommen!!
Gruß ZumpelDas entspricht wohl einer Logik. Die Menschen sind nun mal so. DIe 10 -20 Prozent sind im Kopf der Sammler und würden die Michelwerte der Realität angepasst, zahlt man nur noch 10-20 Prozent von dieser Notierung. Ich kann es auch nicht anders sagen wie Tawwa. Es ist so.
tigo
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Schon komisch das wir in letzter zeit immer wieder über das Thema der richtigen Bewertung von Marken diskutieren. Trifft die Krise etwa doch die Briefmarkensammler?
Zumpel: eigentlich ist es doch ganz einfach: Eine durchschnittliche Marken hat einen ca. Realwert von 20-30% vom Michel. Wie die Michelpreise genau zustanden kommen, haben wir hier an anderer Stelle schon diskutiert, die Forensuche hilft da bestimmt.
Ich habe da mal eine Gegenfrage an dich: Was würde es dir konkret brigen, wenn alle Michelwerte auf den Realwert herabgesetzt werden würden? Wären deine Marken dann mehr Wert? Ich denke nicht.
Auch wenn es vielleicht nicht hier reingehört, aber für Neueinsteiger (und ich berichte jetzt mal davon wie es mir am Anfang ging) ist es immer wieder verlockend wenn sie sehen, dass Marke xyz die sie 15 mal besitzten tatsächlich mit jeweils 50 Cent im Katalog steht und man so immerhin einen "Schatz" von 7,50 € vor sich hat. Danach geht man bei Ebay auf Schatzsuche und findet ganz tolle Marken, sind im Katalog mit über 50 € bewertet sind und man bekommt sie manchmal sogar für nur 4 €. Die Freude ist riesig und weil alles so gut geklappt hat, macht man weiter. Wieder und wieder erfährt man dieses Erfolgserlebnis und wird immer reicher, aber auf einmal kommt die Erkenntnis: Entweder sind alle anderen blöd, oder ich bins.
Spätestens dann macht man sich Gedanken über den wirklichen Wert der Marken. Diese Erfahrung haben so oder so änlich bestimmt weit über 90% der Sammler hier im Forum gemacht. Da muss man wohl durch.... -
Hallo Zumpel,
ich habe hier weit mehr als 50.000 DDR Marken der unterschiedlichsten Kategorien ( Bogenteile, viel DS, FM, etc. )
Was nutz mir ein Michelwert von ca. 7.000 Euro oder mehr, bei 3 - 5% des Katalogwertes ???? Bei Dauerserien zu 0 tendierendWürdest Du die Marken für 250 Euro verkaufen, ohne sie analysiert
( z. B. Plattenfehler, besondere WZ, etc. ) zu haben. ?
Ich nicht
Ich mache mir die Arbeit, denn es ist mein Hobby, wo ich noch lange zehren kannMasse ist nicht Klasse. Literatur, Wissen und Zeit dagegen sind die halbe Miete. ( persönliche Meinung )
Sammlergrüße von Wolle
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Zitat
Original von Zumpel
Ja dann erkläre mir doch bitte warum das so kommen muss!
Das entspricht doch keiner Logig!
Hilf mir etwas Licht ins Dunkel zu bekommen!!
Gruß ZumpelHi!
Das Unterschied wird zum Teil verursacht da der Verkaufer auch seinen Eurochen verdienen muss. Dass nimmt nicht weg dass mann vieles auch in der Tat fur etwa 30% der Katalogpreise bekommen kann, außer bei seltsamere Stücken.Dies gilt für alle Kataloge, nicht nur Michel "überbewertet". Dies ist so ein typisches "Detail" das Nachwuchs auch bald klar gemacht werden sollte bei Vereine oder erfahrene Sammler - aber darum bist Du ja hier
Ein Objekt (nicht nur Briefmarken) hat verschiedene Arten von (finanziellen) Werten, abhängig davon worüber Menschen sich einigen, Katalogwert (100%) und Handelswert (etwa 5-30%, abhängig vom Gebiet) sind zwei davon.
Grüssie!
Kaikai99. -
Katalogwert = XX % Marktwert?
Hier kann man wohl keine eindeutige Aussage machen.
Wie schon mehrmals erwähnt, ist jede Marke genau den Preis wert, den der andere bereit ist zu bezahlen.Beim Sammelgebiet Bundespost gibt es Marken, die praktisch unverkäuflich sind, und hier spreche ich nicht nur von Marken unter 1,- € Katalogwert!
Allgemein möchte ich einmal eine kleine Aufstellung zur Diszussion stellen:
Sandardware Bundespost ** (also nur die einzelnen Marken)
- Werte bis 10,- € Katalog = in der Praxis kein Handelswert (natürlich nicht beim Händler)
- Werte > 10,- € - 100,- € = etwa 15 - 25 % Katalog
- Werte über 100,- Katalog = etwa 20% - 30 % Katalog (so bringt der Posthornsatz ** bei ebay
z.B. geprüft regelmäßig zwischen 600,- und 700,- € bei 2.500,- Katalogwert)Standardware Bundespost gestempelt
Hier halte ich die Katalogpreise für realistischer, denn der Katalogwert bezieht sich eindeutig auf Marken, bei denen aus der Abstempelung eindeutig Ort und Stempeldatum zu identifizieren sind. Diese Stücke erzielen regelmäßig 40% Katalogwert und mehr. Kleinwerte mit Vollstempel bringen häufig volle Katalogpreise oder ein mehrfaches davon.Besonders gesucht sind aber alle Marken, die so nicht ins Vordruckalbum passen also Randstücke (insbesondere Oberrand und Bogenecken, Bogenrandvermerke wie Druckerzeichen und Formnummern etc.) Hier können die Katalogpreise gar nicht so schnell dem Marktgeschehen folgen, Erlöse von 200% und mehr sind keine Seltenheit.Gestempeltes Material dieser Art ist wesentlich seltener, gesuchter (und entsprechend teurer) als **
Bei Belegen kommt es immer auf das "Bild" an. Sauber erhaltene Bedarfspost hat je nach Seltenheit der Stücke nichts mehr mit der Briefbewertung im MICHEL-Spezial zu tun, auch der Briefekatalog ist hier überfordert. Es gibt einfach zu viele Faktoren bei der Bewertung von Belegen, zur Preisfestsetzung gehört eine gehörie Portion Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
So habe ich mich unlängst z. B. diebisch gefreut, eine 10 Pfg Heuss lumogen auf einer Ansichtskarte aus Darmstadt mit entsprechendem Urlaubsgruß erwerben zu können, zum vollen Katalogwert!Ansichtskarte aus Darmstadt, nicht aus Dortmud, daher edit
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Hallo Rainer,
ich bin sicher, dass Du es nicht bereut hast
Das ist doch das ganze Problem der Philatelie.
Zuviele wollen wissen, was ihre Marken wert sind und haben kein Interesse, sich mal erst zu informierenSolche Belege, wie Deiner, werden ausgeschnitten und kommen vielleicht irgendwann mal nach Bethel, oder in die Tonne ( von den Erben )
Daß ein Belg aussagekräftigr ist, als die Einzelmarke, begreifen halt viele Briefmarkenbesitzer, auch Sammler nicht.Ich bin auch kein Belegsammler, aber ehe ich was ausschneide, versuche ich einen Belegsammler glücklich zu machen. Ausschneiden kann der doch selbst, wenn nix vernüntiges drauf ist.
Ob der Riesenspalt von Nigels Aussage "Jeder soll sammeln, was ihm Spaß macht" und der "Was ist das wert" Generation ( ohne sich erstmal selbst ernsthaft zu erkundigen ) jemals zu überbrücken ist ???
Ich freue mich für Deinen Fund !!!
Sammlergrüße von Wolle
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Zitat
Original von wolleauslauf
Daß ein Belg aussagekräftigr ist, als die Einzelmarke, begreifen halt viele Briefmarkenbesitzer, auch Sammler nicht.Weiss nicht mehr wo ich dies gelesen habe:
Eine Briefmarke sagt nichts;
Ein Briefstück flüstert;
Ein Beleg erzählt eine ganze Geschichte.Na ja nehmen wi rmal an es geht nur m bedarfsstücken.
Poetisch werde ich davon
Grüssie!
Kaikai99.
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Auch ich will immer den Wert wissen, aber NUR um eine Einschätzung der relativen Seltenheit zu machen!
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Zitat
Original von Kaikai99
Auch ich will immer den Wert wissen, aber NUR um eine Einschätzung der relativen Seltenheit zu machen!Achtung: Bitte nicht den Kardinalfehler begehen und Seltenheit in Relation zum (Katalog-)Wert setzen.
Dazu gibt es noch unzählige weitere Faktoren zu bedenken.Es gibt so viele seltene Marken, die noch sehr preiswert sind und so viel Massenware, die zwar wohlfeil zu erhalten ist, aber zu völlig überzogenen Preisen gehandelt wird.
Gruß
KJ -
Zitat
Original von Kontrollratjunkie
Achtung: Bitte nicht den Kardinalfehler begehen und Seltenheit in Relation zum (Katalog-)Wert setzen.
Dazu gibt es noch unzählige weitere Faktoren zu bedenken.Hallo Kontrollratjunkie,
Danke für Deine Warnung. Ja, in mein eigenes Gebiet gibt es auch von diese "Abweichungen": kleine Preis, aber wirklich schwierig zu finden. Aber das Spüren selber ist schon den halber Genüss! Muss aber nicht zu lange dauernGrüssie!
Kaikai99.
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Zitat
Original von Kaikai99
das Spüren
Ich meinte natürlich
das Suchen! -
Hallo Kaikai99,
Du hast ja Recht !
Nur das Begreifen ist halt bei Eingen etwas schwierig.
Genauso ist es mit der Relativität. Was ist relativ ?
Der Wert, die Seltenheit ?
Als Sammler hat jeder etwas Literatur und kann googeln, um einen ca. Wert zu bekommen - oder hier anfragen, kein Problem, dann sollte aber ein aussagekräftiges Bild seiner Marke (n) anhängen - er wird ja einen Katalogpreis bekommen, weiß aber nicht, was sie relativ, bzw. wirklich wert ist/sind
Das kann doch Jeder hier im Forum nachlesen ( Seltenheit, Auflagezahl, Besonderheiten, etc. dafür gibt´s doch unser Forum mit den vielen Tipps
Einfach sich über Suchfunktion informieren und dann gezielt fragenRelativ ist für nicht der Preis ( der sollte natürlich stimmen ) sondern eine Lücke, evtl. die letzte im Album zu füllen, dafür hat man 40 Jahre gesammelt. Ob der Preis ein Schnäppchen war, oder 100 % Michel, interessiert mich in diesem Moment nicht, wenn ein schöner lesbarer Vollstempel drauf ist.
( Bei höherwertigen Marken gehe ich anders vor )Lach (t) mich nicht aus, ich wollte und will auch nie wissen, was meine Sammlung wert ist, ich weiß es nicht !!!
Ich will sie komplettieren, ergänzen, erweitern, denn ich verkaufe sie garantiert nicht, also was nutz mir ein relativer oder anderer Wert ???
Sie ist mein Leben !!!! Wer will mir das bezahlen ????Meine Sammlung ist so gesichert, daß sie bei meinem Ableben in treuhänderische Hände gelangt, wo ich weiß, daß sie wieder an SAMMLER kommt und nicht von den kids im e-Bay verramscht wird, solange müssen sie halt auf ihr Erbe ( geltwertig ) warten :D, oder irgendwann mal das sammeln anfangen
Sammlergrüße von Wolle
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Zitat
Original von wolleauslauf
in treuhänderische Hände gelangtGüte Lösung!
ZitatOriginal von wolleauslauf
daß sie bei meinem AblebenLasst das bitte noch lange, lange dauern
Ich brenne heut'abend etwas Weihrauch für alle Sammlerseelen! Wir brauchen erst unsere Sammlungen zu vervollkommen!!Ob es im Himmel Briefmarken gibt? In der Hölle verbrennen sie ja.
Grüssie!
Kaikai99.
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Zitat
Standardware Bundespost gestempelt
Hier halte ich die Katalogpreise für realistischer, denn der Katalogwert bezieht sich eindeutig auf Marken, bei denen aus der Abstempelung eindeutig Ort und Stempeldatum zu identifizieren sind. Diese Stücke erzielen regelmäßig 40% Katalogwert und mehr. Kleinwerte mit Vollstempel bringen häufig volle Katalogpreise oder ein mehrfaches davon.
Das ist m.E. nicht so. Für die meisten Standardwerte nach 1960 mit Vollstsempel bekommt man selten mehr als 20%.Dagegen volle Zustimmung zu den Ausführungen über Belege.
Gruß
Uli -
Hallo Kaikai99,
zum ersten Punkt kann ich es nur jedem Sammler empfehlen.
Die notarielle Beratung kostet nicht die Welt und ist billiger, als die eigentlichen Beerdigungskosten und der evtl. anstehende Rechtsstreit unter Erben. ::: Hier steht es, und so wird es ausgeführt, es ist:
MEIN LETZTER WILLE !!!
Was noch wichtiger für mich ist, dass die Marken in Sammlerhände gelangen, die damit was anfangen können, Sammlungen nicht zerstückelt werden, der Rest ist ja dann fast wertlos, wenn die "guten" Stücke verscherbelt sind. was aber die kids ( und Ahnungslose, außer Händlern ) nicht können oder wissen , wenn sie sich nicht für Papas Hobby interessieren.Zum zweiten Punkt:
Spar Dir Deinen Weihrauch für mich , bzw. zünde ihn für die nachfolgende Philageneration an, denn genau DIE brauchen wir, damit unser Hobby "Briefmarkensammeln" nicht "Briefmarkenkaufen" nicht ausstirbt. Ich versuche mich noch einige Jahre auf der Philabühne aufzuhalten ( wie wir in Bayern sagen: So Gott will )
Solange Wolle noch Tasten bedienen kann, wird er aktiv sein, wenn nicht tritt Punkt 1 in KraftSammlergrüße von Wolle ( und danke für Deine Lebenserhaltungswünsche )
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Hallo
Ich bin ja relativ neu hier, und ich sammle auch noch nicht so lange.
Das Thema "Katalogpreise vs. Realpreise" beschäftigt mich nur am Rande, da ich bisher noch keine Marken bei einem Händler direkt gekauft, sondern nur übers Internet ersteigert habe. Und mir geht es in erster Linie um den Individualwert meiner Sammlung. Und der ist irgendwie unschlagbar
Frage: Wie viele sammlungswürdige Stücke von einer Marke mit 100 Mio. Auflage sind wirklich vorhanden? Eine gute Frage, oder?
100 Mio...wieviele davon hat die Post erst gar nicht verkaufen können?
10%, 20% oder 30% oder gar noch mehr?
Ok, ich nehme 20% an, bleiben 80 Mio...(was passiert eigentlich mit dem Rest? Wird der vernichtet?).
Von den 80 Mio. veräusserten Marken landen bestimmt 95% im Altpapier.
Sind wir grosszügig und es bleiben 5 Mio. übrig, die irgendwo auf Briefen, ausgeschnitten, abgelöst oder als Abobezug bei Sammlern/Händlern im "Umlauf" bleiben.
Von den echt gelaufenen Marken sind davon wiederum nur 5-10% mit einem halbwegs bis wirklich schönen Stempel versehen, macht also noch knapp 500'000.
Die halbwegs Schönen finden den Weg in eine Anfänger-/Kindersammlung, die mit Voll- oder schönem Teilstempel landen zu einem Teil bei den "Profisammlern"...vielleicht.
Wieviele von den 100 Mio. sind das schlussendlich? 5'000, 10'000, 50'000 oder doch mehr? (Ausgenommen diejenigen, die nur zu Sammlerzwecken von der Post mit Erstagsstempel versehen wurden!)Wenn ich mein Massenmarken genau ansehe, von denen ich vielleicht 500 Stk. habe, haben nur wenige wirklich schöne Voll- oder Teilstempel, weniger als 5% jedenfalls.
Ich behaupte, selbst von Massenmarken sind echt glaufene, einwandfrei erhaltene und schöne gestempelte Exemplare eher selten. Wer ganze Sätze, Jahrgänge oder lückenlose Teilsammlungen nach 1960 davon besitzt, wird evtl. mehr als den Katalogpreis dafür erzielen können.
Ausserdem steigt der Marktwert einer oder mehreren Marken auch nur schon dadurch, wie man sie präsentiert
Für mich gibt es keine Unterscheidung zwischen Massen- und Raritätenmarken, denn echt gelaufene, schön erhaltene und entsprechend präsentierte Stücke sind so oder so selten.
Grüsse von einem Rookie
Uwe -
Zitat
Von den echt gelaufenen Marken sind davon wiederum nur 5-10% mit einem halbwegs bis wirklich schönen Stempel versehen
Nach meiner letzten Odysse durch die Dauerserien-Kiloware (bin noch nicht fertig) halte ich schon 5% für sehr, sehr viel. Ich würde eher sagen weniger als 0,5%.
Auf einen Karton voll mit mehreren Tausend Marken habe ich 9 Seiten im Einsteckbuch mit brauchbaren Stempeln.ZitatMeine Sammlung ist so gesichert, daß sie bei meinem Ableben in treuhänderische Hände gelangt
Meine Sammlung verscheuer ich vorher mit allem anderen, was ich besitze und versaufe alles -
Hallo und herzlich Willkommen Tiefe7,
das mit dem unschlagbaren Individualwert einer Sammlung sehe ich ganz genauso und so soll es wohl auch sein. Kein Rosenzüchter, Modellbahner oder Hobby-Fotograf rechnet den "Verkaufswert" seiner Schätze aus und solche Freizeitaktivitäten kosten auch Geld (manche Briefmarkensammler scheinen nämlich eher Katalogwert-Investoren zu sein, die sich gern reich rechnen).
Was die veröffentlichten Auflagenzahlen von Markenausgaben angeht, so sind das normalerweise schon die tatsächlich in Umlauf gebrachten Mengen (also ohne amtlich vernichtete Restbestände). Das heißt natürlich nicht, dass diese Mengen offiziell über Postschalter oder Versandstellen zum Nennwert verkauft wurden. Manche Postverwaltungen bedien(t)en auch mehr oder weniger stark den Groß- und Außenhandel, sei es nach Ablauf der Frankaturgültigkeit mit postfrischen Bögen, sei es mit Bogen- bzw. Gefälligkeitsabstempelungen bei aktuellen Ausgaben.
In Bezug auf die Quote in sammelwürdiger Qualität erhalten gebliebener Marken kann man nicht so pauschal schätzen, sondern sollte auch die (landestypischen) Zeitumstände und Sammelgewohnheiten berücksichtigen. Bei manchen "Massenmarken" ist die postfrische Erhaltung relativ selten, weil fast alle Exemplare im Postverkehr aufgebracht wurden, bei anderen "Massenmarken" sind hingegen (echt/zeitgerecht) gestempelte Stücke relativ selten, weil die postalische Verwendbarkeit stark eingeschränkt war (kurzer Gültigkeitszeitraum, ungebräuchliche Wertstufe o. ä.). Durch Kriege, Brände, Überschwemmungen, ahnungslose Entsorgung usw. gingen und gehen mit der Zeit immer mehr Stücke verloren, was die verbliebenen Exemplare tendenziell aufwertet.
Speziell bei gestempelten Marken bzw. Belegen spielt die Entwertungspraxis eine entscheidende Rolle: Während in "guten" Zeiten saubere Abstempelungen häufig sind, weil ordentliche Stempelgeräte, einwandfreie Stempelfarbe und nicht zuletzt genug Personal vorhanden waren, mangelt es in "schlechten" Zeiten daran und dementsprechend auch an sauberen Stempeln. Theoretisch gelten die Gestempelt-Katalogbewertungen auch nur für solche herausragenden Stücke (identifizierbare Abschläge mit lesbarem Ort und Datum). Marken mit Wellenstempel oder stummen Kreisfragmente sind zwar nicht wertlos, aber eben mit deutlichen Abschlägen zu bewerten. Das mag der Einsteiger, der Katalogwert-Reichrechner und erst recht der auf maximalen Profit erpichte Erbe nicht einsehen, der ernsthafte Sammler versteht es.
Abgesehen von der Seltenheit ist die Beliebtheit eines Sammelgebietes oder sogar einer bestimmten Marke von großer Bedeutung. Da gibt es für alle Extreme genügend Beispiele - reichlich vorhandene Marken, die aber schon immer besonders gesucht und dementsprechend teuer gehandelt wurden; Marken in Kleinauflage, für die sich aber kaum jemand interessiert und die deshalb billig zu haben sind.
Zur sicheren Beurteilung der Seltenheit und Preiswürdigkeit von Marken taugen Kataloge also nicht immer, aber sie bieten zumindest Anhaltspunkte, ob man für bestimmte Briefmarken 1,- oder 10,- oder 100,- hergeben sollte. Theoretisches Wissen ist auch nötig, um Qualität und Seltenheit einschätzen zu können, aber Erfahrung kann man letztlich nur in der Praxis sammeln. Und da haben auch so manche Superprofis hier ihr Lehrgeld bezahlt, selbst wenn sie das nach Jahrzehnten längst verdrängt haben oder nicht zugeben wollen.
Beste Sammlergrüße
philnum
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