Liebe Briefmarkenfreunde,
Nach langer Abstinenz bin ich wieder zum Briefmarkensammeln gekommen.Vor 3 Monaten habe ich mich entschlossen mit AD anzufangen. Hier nun mein Erfahrungsbericht.
Zunächst habe ich alle meine alten Kataloge/ Bücher (vor 1982 rausgekramt)Dazu im Internet gesucht auf dieses und andere Foren gestoßen, wo dann der Lesespaß begann. Schnell wurde mir klar, das ich das Gebiet AD eingrenzen muss. Interessanterweise kam ich auf das Sammelgebiet Hannover, welches mir auf Anhieb gefiel.
Schöne Drucke und eine Vielzahl von klasse Stempeln. Auch mit einem Budget von ca.50 Euro im Monat ist dieses Sammelgebiet in Pracht/Kabinetterhaltung gut zu vervollständigen.Hier im Forum ist dieses Sammelgebiet leider nicht so viel erwähnt.
Gut 2 Monate habe ich Ebay, Delcampe, Auktionshäuser und andere Plattformen nach AD-Hannover durchforscht. Das Ergebnis ist erschütternd.Zunächst das Gute: Es war sehr einfach, die mir gut erscheinenden Händler herauszufiltern. Ca. 20 Namen habe ich mittlerweile gespeichert.
Gut 50% der Angebote sind Knochen oder falsch, manchmal sogar beides.
Hier einmal einige Beispiele in punkto Hannover Nr.1 und 2a und 2b.
Sehr auffällig hierbei die Methode Briefstück. Man nehme eine Nr.1 die optisch breitbandig gut aussieht, pappt Sie auf ein alten Brief und schneidet Sie dann Markengenau aus.
Der positive Effekt wird dann schnell klar: Briefstücke haben Aufschlag, der Markenrückenist nicht mehr erkennbar( Das Elend wird gut verdeckt) und wird als Luxusbriefstück ausgewiesen. Das Briefstücke nur dann Sinn machen, wenn deutlich der Stempel dabei erhalten bleibt, scheint 90% der Anbietenden überhaupt nicht zur Kenntnis gekommen zu sein.
Eine weitere Untugend ist natürlich die Scan-Qualität der Marken: Wiederum viele Anbieter lassen schlicht und ergreifend den Markenrücken einfach weg. Bei Delcampe habe ich den Eindruck, Briefmarken werden zu Gemälden, wo es nur auf die Vorderseite ankommt.Manche schreiben sogar noch frech signiert.
Bei Ebay gibt es häufig Mitleidserweckende echte Hannovermarkenwracks, wo Anbieter auch noch dreist auf tiefst geprüft hinweisen. Viele signierte Marken entpuppen sich als ein
Gekritzel auf einer Markenrückseite, wo ich jedem Prüfer die Lizenz entziehen würde, wenn er meine Marken so brutal malträtieren würde.
Fazit: Bei Delcampe ist eigentlich 50% sichtbarer Schrott, 30-40% nicht erkennbar und 10%machen einen guten Eindruck von der Vorderseite der Marke her. Ob man da nun Geld bieten soll ohne die Rückseite der Marke zu sehen?
Bei Ebay sind es wenigstens ca. 10%, wo der Kunde genau beschrieben bekommt und per Scans gut optisch dargestellt bekommt, auf was er da Bieten soll.
Auffällig ist: Gute Anbieter bieten eigentlich durchweg gute Ware an! Sie zeichnen sich auch dadurch aus das Ihre Beschreibung Niveau hat und die Bilder erstklassig sind.
Die Preise sind hier allerdings auch deutlich unterschiedlich. Hier lohnt es sich zu vergleichen. Eine Nr.1 von Hannover mit klarem vollem Stempel( ohne Stempelaufschlag) Farbfrisch und allseits vollrandig, in Luxus/Kabinetterhaltung sind Preise von 20 bis 40
Euro von mir gesichtet worden. Mit seltenen Stempel geht es natürlich noch erheblich höher.
Die Preisbildungen sind hier durchweg recht uneinheitlich.
Ich habe mir jedenfalls zu Weihnachten erst einmal gute Bücher geleistet und werde wohl noch weiter trainieren, indem ich Internetangebote von Hannover sichte.Immerhin kommen später so die Händler zum Zuge, welche es auch verdient haben!
Sammeln soll Freude machen, bedeutet aber keinesfalls, das man Geld zum verbrennen hergibt