Hallo Nils,
für deinen leicht zu beschreibenden Brief ( :D) hätte ich folgenden Text:
Nach dem Transitvertrag Bayerns mit Österreich vom 21.10.1808 war lt. § 1 von Bayern an Österreich als Transitporto für Briefe aus Konstantinopel nach oder über Bayern, wie hier, 20 Kr. rheinisch anzusetzen.
Umgekehrt (§ 2) ersetzten die österreichische Post Bayern 14 Kr. CM für einfache Briefe bis 1/2 Loth von Frankreich nach dort (hier ohne Relevanz, es geht mir nur um die Vollständigkeit der Problematik von hin und her - Briefen).
Diese 20 Kr. sehen wir bei deinem famosen Brief (Glückwunsch!) unter dem Ende des Stempels "d´autriche".
Er lief über Rothenthurm - - in Siebenbürgen (heute Rumänien), wo er desinfiziert wurde (Rastellöcher!), über Salzburg, München und Augsburg nach Kehl, wo er den Stempel "d´autriche" (van der Linden Nr. 928 für den Frankreich - Verkehr ab 1804 bekannt) erhielt.
Durch Württemberg und Baden lief er im geschlossenen Transit, für den Bayern zahlen durfte (aus seinen 20 Kreuzern!).
Frankreich (Strasbourg) verlangte vom Empfänger 20 Decimes, die etwa 72 Kreuzern entsprachen. Hier wurde auch "Allemagne Par Strasbourg" (v. d. L. Nr. 89) gestempelt, was schwer zu erkennen ist.
Bei diesem Brief sieht man, wer Geld verdiente und wer der Depp war.
Liebe Grüsse von bayern klassisch