Hallo Robin Hood!
Anliegend habe ich Dir eine echte E.EL.P.-Karte gescannt. Bitte, mache Dir bezüglich Stempel und Aufdruck selbst ein Bild!
Mein Ratschlag: Finger weg!
Viele Grüße
balf_de
Beiträge von balf_de
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Hallo Raf.!
Dass Dein schöner Einschreibebrief (der Gewichtsstufe 6-10 Gramm) korrekt und die Postkarte interessanterweise unterfrankiert ist, das hast Du völlig richtig erkannt.
Zusammen mit den Porto-Informationen zur Luftschiffpost (sowie Flugpost) nach Südamerika, die Du ebenfalls schon kennst, weißt Du über die Portostufen schon besser Bescheid als viele andere …
Gelegentlich werde ich eine Aufstellung der mir bekannten Portostufen für Zeppelinpost veröffentlichen. Allerdings voraussichtlich in einem anderen Forum.
Wenn Du darauf nicht warten willst, empfehle ich Dir folgendes Buch:
„Commercial Zeppelin Flights to South America“ von John Duggan und Jim Graue.Viele Grüße
balf_de -
Hallo Raf.!
ZitatOriginal von muesliDer Beleg ist aber nicht portorichtig frankiert (es fehlt 1Pf) und Mi Nr 353 war nicht mehr gültig schreibt er.
Vielleicht hat man damals nicht gut ausgerechnet oder im Postamt für diesen fehlenden Pfennig nichts gesagt ???
Erst heute sehe ich, dass Dir niemand Deine Frage beantwortet hat.Schön, dass Herr Schlegel die gute Nr. 497 als echt geprüft hat. Auch seine Aussage, dass die Nr. 353 längst ungültig war – nämlich schon seit Juli 1925 -, ist korrekt. Vielleicht hat der Postbeamte die Marke mit der überdruckten Nr. 510 aus dem Block 2 verwechselt – aber auch die war schon seit einem Jahr ungültig. Jedenfalls ist es seltsam, dass er die Marke einfach mitgestempelt hat.
Dein Brief wurde am 4. Mai 1936 im schwäbischen Aulendorf aufgeliefert, erhielt in Frankfurt/Main den Flugpostbestätigungsstempel (mit Kennzeichen „d“) und wurde der „Hindenburg“ auf ihrer ersten Nordamerikafahrt mitgegeben.
Aufstieg in Frankfurt am 6.5.1936 20:30 Uhr, Landung in Lakehurst, New Jersey am 9.5.1936 6:10 Uhr. Der New-Yorker Ankunftstempel um 9 Uhr vormittags „passt“. Auch ich habe keine Zweifel an der Authentizität des Briefs.Was Herr Schlegel zu der Unterfrankierung sagt, ist allerdings so nicht richtig:
Frankiert in gültigen Marken sind 2,99 RM.
Das Porto für die Luftschiffbeförderung nach USA kostete 50 Rpf. je 5 Gramm. Zusätzlich war das normale Auslandsporto zu frankieren: für Postkarten 15 Rpf., für Briefe bis 20 Gramm 25 Rpf. Für jeweils weitere 20 Gramm kamen nochmals 15 Rpf. hinzu.
Jetzt können wir rechnen:
Gewicht 21-25 Gramm = 5 x 50 Rpf. Luftpost + 25+15 Rpf. Auslandsporto = 2,90 RM - überfrankiert.
Gewicht 26-30 Gramm = 6 x 50 Rpf. Luftpost + 25+15 Rpf. Auslandsporto = 3,40 RM – unterfrankiert.Eine „richtige“ Portostufe von 3 RM gibt es nicht. (Als Einschreiben hätte er 30 Rpf. mehr gekostet; vielleicht meinte das Herr Schlegel mit dem fehlenden Pfennig – aber dann hätte er die ungültige Marke mitzählen müssen …)
Viele Grüße
balf_dePS: Sehr häufig findet man Briefe, die mit den beiden anlassbezogenen Sondermarken MiNr. 606+607 frankiert sind. Da stimmt das Porto, wenn sie 6-10 Gramm schwer waren.
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Zitat
Original von asmodeus
Was wäre ein guter und fairer Verkaufspreis?
Du hast eine PN -
Hallo Asmodeus!
Na, dann will ich den guten Kontrollratjunkie heute ausnahmsweise einmal entlasten:
Du zeigst uns einen schönen Brief aus São Paulo, der am 9. August 1933 abgeschickt wurde. Per Condor-Flugboot wurde er via Rio de Janeiro nach Recife befördert, wo er am 12. August das Luftschiff „Graf Zeppelin“ erreichte, mit dem er dessen Rückreise der 4. Südamerikafahrt 1933 mitmachte.
Im Sieger Zeppelinpost-Katalog ist Dein beleg unter der Nummer 224. A) katalogisiert und mit 35 Euro bewertet.
Da ich derzeit an einer Dokumentation zu den Stempelfarben arbeite, die für die brasilianischen Sonderbestätigungsstempel der Zeppelinpost verwendet wurden, kann ich Dir sagen, dass die violette Farbe dieses Stempels typisch für die Condor-Agentur in Sao Paulo ist.
Interessant – und meiner Meinung nach deutlich wertsteigernd - ist die Höhe der Frankatur: im Jahr 1933 kostete die Luftschiffbeförderung 3$500 Reis je 5 Gramm. Zusätzlich war das Porto der Staatspost – 700 Reis je 20 Gramm Brief – zu frankieren. Dein Brief war zwischen 11 - 15 Gramm schwer, hatte demnach als Zeppelinbrief „3-faches“ Gewicht. Eine „Rosine“ für Spezialis ten!
Ein schöner Bedarfsbrief, zu dem man Dir nur gratulieren kann!
Viele Grüße
balf_de -
Hallo DrMoeller_Neuss !
ZitatOriginal von DrMoeller_Neuss
... Allerdings ist dieses philaforum für mich immer noch das am breitesten aufgestellte Forum. .
Auch meine Meinung – nur würde ich das Wort „noch“ unterstreichen ...ZitatOriginal von DrMoeller_Neuss
Übrigens kann man von den Forenbetreiber nicht verlangen, einmal geschriebene Beiträge zu löschen. Mit dem Posten hat man sein Einverständnis zur Veröffentlichung in diesem Forum gegeben. Eine Löschung kann man nur verlangen, wenn persönliche Interessen betroffen sind, ...
Meine persönlichen Interessen könnten auch insofern tangiert sein, als sich anhand der von mir gezeigten Sammlungsobjekte Rückschlüsse auf den Wert meiner Sammlung und demzufolge auf meine wirtschaftliche Situation ziehen ließen, was ich in Zukunft vermeiden möchte. Aber das will ich eigentlich mit meinem Anwalt besprechen.ZitatOriginal von DrMoeller_Neuss
Summa, summarum, mir gefällt es hier. .
Sehr gerne möchte ich hier zustimmen, aber leider muss ich das in der Vergangenheitsform schreiben. In gewisser Weise fühle ich mich mitverantwortlich, weil ich den unseligen „Puppen-Thread“ angezettelt habe; als Eröffner hätte ich vielleicht die Chance gehabt, die Eskalation zu verhindern. Allerdings fürchte ich andererseits, dass sich das Schlimmste „hinter den Kulissen“ abgespielt hat.Viele Grüße
balf_de -
Zitat
Original von uli
Aus den Forumsregeln:10.0 Urheberrecht für Beiträge
Das Copyright für die Beiträge, soweit diese urheberrechtsschutzfähig sind, verbleibt grundsätzlich beim Verfasser, mit der naheliegenden Einschränkung, dass der Verfasser PHILAFORUM.DE mit dem Einstellen seines Beitrags natürlich das Recht gibt, den Beitrag dauerhaft auf den Forumsseiten vorzuhalten.Hallo Uli !
Danke für den Hinweis. ich habe inzwischen nach einigem Suchen diesen etwas seltsamen AGB-Text bei der "Netiquette" gefunden. Bevor ich mich ans Werk mache, meine Beiträge per Änderung nach meinen Vorstellungen zu modifizieren, werde ich doch einmal meinen Anwalt um Rat bitten. Vielleicht kann ich mir ja die Arbeit sparen (es sind zum Glück ein paar Beiträge weniger als die von @bayern klassisch verfassten)
Viele Grüße
balf_de -
Hallo skabene !
Ich nehme Bezug auf Deine beiden letzten Beiträge hier. Deine gleich zu Anfang gestellte Frage „Sorry, geht das noch?“ ist sicher berechtigt, obwohl der vermutlich hoffnungslose Versuch einiger hilfsbereiter Mitglieder, die den Ernst der Lage richtig erkannt haben, bestimmt nichts mit „Bashing“ zu tun haben.
Aber ich stimme mit Dir überein – für solche gutgemeinten Versuche ist es zumindest in Bezug auf die Entscheidung von @bayern klassisch zu spät. Ich kann mir angesichts der bisherigen Reaktion der Moderatoren in dieser Sache beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie auf die hier vorgeschlagene Lösung eingehen werden – sie würden damit ja Defizite eingestehen.Deinen Schlusssatz möchte ich gerne zitieren:
ZitatOriginal von skabene
Es ist halt einfach, andere verantwortlich zu machen, aber nicht zu erkennen, daß man sich vielleicht falsch verhalten hat.
Richtig – aber das gilt in Anbetracht ihrer Gesamtverantwortung für das Forum in besonderer Weise auch für die Moderatoren. Hier wäre in dieser Situation eine wesentlich sensiblere Reaktion erforderlich gewesen. Vielleicht täusche ich mich da auch: es könnte ja sein, dass man in der nicht öffentlichen Kommunikation @bayern klassisch gegenüber einen versöhnlicheren Ton angeschlagen hat. Schön wäre es - allein, mir fehlt der Glaube ...ZitatOriginal von skabene
Gut, dann verändert sich dieses Forum eben, wenn Alt-Forumler wie bayern-klassisch nun gehen. Ich finde dieses Verhalten trotzdem falsch, weil es eine negative Vorbildfunktion hat, weil sich jetzt schon einige anschließen.
Was die Konsequenzen für das Philaforum anbetrifft, bin ich nicht Deiner Meinung: es werden nicht beliebige „einige“ sein, die sich mit @bayern klassisch solidarisieren werden, sondern es wird ein hoher Prozentsatz an Substanz aus diesem Forum verschwinden.Einen „Vorteil“ hat eine solche Entwicklung: die Dampfplauderer, die mit ihren Beiträgen wie „Hä ?“ binnen kürzester Zeit zu „erfahrenen Mitgliedern“ aufsteigen, bleiben unter sich – sie bieten jedenfalls keinem Troll eine Angriffsfläche ...
Einen Satz noch zu mir: dass ich bisher das Glück hatte, mich in meinen Beiträgen mit keinem Troll auseinandersetzen zu müssen – bzw. ihn ignorieren zu müssen – halte ich nicht für ein Privileg. Eher im Gegenteil: vielleicht waren meine Beiträge zu indifferent, um Angriffsflächen zu bieten. Aber leider, leider war ich es, der den unseligen Thread eröffnet hat, in dessen Verlauf bei @bayern klassisch das Fass zum Überlaufen gebracht wurde. Vielleicht hätte ich als Eröffner eine Möglichkeit gehabt, durch mein Eingreifen die Entwicklung positiv zu beeinflussen.
Insofern gebe ich Dir Recht: es ist vielleicht zu einfach, die Verantwortung alleine den Moderatoren zu überlassen.
Viele Grüße
balf_de -
@aerotech !
Jetzt weiß ich doch, was es bedeutet, wenn Sie "den Wind aus den Segeln nehmen". Tut mir Leid, aber für mich besteht noch Gesprächsbedarf zu diesem Thema - Ihr "Basta" möchte ich nicht hinnehmen.
Offensichtlich ist es mir nicht gestattet, Sie zu zitieren. Gut, auch damit kann ich leben, da ich davon ausgehe, dass Ihre beiden letzten Beiträge im zwischenzeitlich geschlossenen Thread, auf die ich mich beziehen wollte, von den dort Beteiligten mit Interesse gelesen wurden.
Fast alle Beiträge in diesem traurigen Thread zeichnen sich durch eine hervorragende inhaltliche Substanz und Kompetenz der Verfasser aus. Eine Ausnahme bilden eigentlich nur Ihre lange erwarteten Moderatoren-Beiträge. Mein Tipp für Sie: bei Office-Word gibt es eine sehr ordentliche Rechtschreibhilfe – aber vielleicht sind in Ihrer Generation Sekundärtugenden wie Höflichkeit nicht mehr so wichtig ...
Zum Inhalt: dass Sie offenbar ohne genauere Recherche der Abläufe @bayern klassisch mit einem Textbaustein abfertigen, ist in meinen Augen eine Instinktlosigkeit, die nicht akzeptabel ist. Auch auf ihre Fürsorge, uns vor juristischen Auseinandersetzungen zu bewahren, sind sicher die wenigsten unter uns angewiesen - @bayern klassisch ganz sicher nicht.
Dass man Reisende nicht aufhalten soll, habe sogar ich in meiner weit entfernten Jugend schon gelernt. Nach meiner Lebenserfahrung ist das aber zumeist der Spruch eines Arbeitgebers, wenn einer seiner verdienten Mitarbeiter kündigt und er es nicht verhindern will. Aber bestimmt gibt es oft Situationen, wo er besser anders reagiert hätte. @letterman hat es in seinem letzten Beitrag schon deutlich genug formuliert.
Persönlich hatte ich in den zwei Jahren, in denen ich hier mitmache, kaum Kontakt mit Ihnen oder einem Ihrer Mitstreiter. Mir ist bewusst, dass Sie mit viel persönlichem Engagement und Herzblut hier eine Plattform zur Förderung unseres schönen Hobbys entwickelt haben und dafür einige persönliche Opfer bringen. Dafür haben Sie sicher nicht nur meine volle Anerkennung. Trotzdem oder gerade deswegen sollten Sie souverän genug sein, Fehler einzugestehen, die auch Ihnen passieren können. Sie dürfen das – ich kenne auch ein altes Sprichwort: „Wer nichts macht, macht nichts falsch“. Aber das fehlt mir bei Ihrem Verhalten @bayern klassisch gegenüber.
Übrigens ist auch in unserer spärlichen Kommunikation noch etwas offen. Sicher haben Sie meinen Beitrag beim „Serverumzug“-Thread gelesen ->
Gibt es eigentlich einen Grund, dass Sie hierzu nicht Stellung nehmen?Meine für das nächste Jahr geleistete Spende kann und will ich nicht zurücknehmen. Aber in Bezug auf meine Beiträge und vor allem Scans habe ich eine Frage: Sie schreiben, man könne sich „mit einer kurzen Mail“ an Sie „austragen lassen“. O.K., das werde ich tun. Aber was ist mit meinen Beiträgen: ich gehe davon aus, ein Recht darauf zu haben, sie sämtlich löschen zu lassen. Ich habe keineswegs die Absicht, sie im Philaforum zu belassen, wie es @bayern klassisch für seine Beiträge so großzügig zugesagt hat.
balf_de
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Gruß aus Heidelberg
Lieber Ralph !
Das anliegende Briefchen stecke ich am Montag an Dich adressiert in den Briefkasten. Es soll als kleines Dankeschön für Deine wertvollen Ratschläge dienen, aber auch an die erfreulichen und amüsanten gemeinsamen Erlebnisse hier im Philaforum erinnern.
Völlig sicher bin ich mir, dass wir uns - wann und wo immer Du willst - bald wieder begegnen.
Alfred
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Zitat
Original von Markdo
... Bk mal bitte PN an mich..
@bayern klassisch wird auf diese höfliche Bitte sicher nicht reagieren, aber ich kann mir einen Kommentar nicht verkneifen: so redet ein 5-Sterne General - oder in diesem Fall ein 5-Sterne "Herr" - mit seinem Gefreiten. Der Ton macht die Musik!ZitatOriginal von Markdo
3. Tragen manche sarkastischen Antowrten nicht zur Beruhigung bei.
Beiträge wie dieser provozieren angesichts der verfahrenen Situation aber zum Sarkasmus.
Auf jeden Fall ist es nicht die Reaktion, die Kontrollratjunkie völlig zu Recht einfordert.Viele Grüße
balf_de -
Zitat
Original von SammlerBernd
Nun es gibt in dieser, unserer Welt eine einfache Dialektik, die da heißt:
Wie Du mir- so ich Dir.
Wahrlich, wahrlich, große Worte! Mein Tipp: bei Wikipedia kann man nachlesen, was man unter Dialektik versteht.
"Tit for tat"-Mentalität ist jedenfalls etwas anderes - und meine Sache nicht. Jedenfalls: viel Freude mit Deinem "Erfolg"!
balf_de -
Lieber bayern klassisch !
Für mich ist das ein Schock! Du sagst es selbst: die "Sieger" sind die leeres Stroh dreschenden Selbstdarsteller und Neidhämmel. Aber ich kann Deine Entscheidung nachvollziehen, obwohl ich bisher nur "aus sicherer Entfernung" mitverfolgt habe, wie Du immer wieder angepöbelt wurdest. Dass es hinter den Kulissen noch schlimmer war, das glaube ich Dir gerne.
Zum Verhalten unserer Moderatoren möchte ich eigentlich garnichts mehr sagen; niemandem wäre damit gedient ....
Spontan neige ich dazu, Dir zu folgen, aber ich denke, ich sollte noch einmal darüber schlafen.
Liebe Grüße
Alfred -
Hallo Bayern-Kreuzer !
Das muss ich jetzt doch noch los werden ...
ZitatOriginal von Bayern-Kreuzer
Vielleicht kann man bei dieser Marke auch von einer Puppe sprechen. Und wenn andere das nicht so sehen, dann kann ich auch damit leben.
Was heißt hier vielleicht - genau so stelle ich mir das vor! Danke fürs Zeigen!Aber womöglich findet sich ja auch hier jemand, der zu kritisieren hat, dass der Stempel nicht aus Amorbach stammt oder der Augsburger nur auf der Nummer 7 sammelwürdig ist ....
Hallo Fredi90 !
Natürlich bin ich auch dafür, hier beliebig lange weiter zu machen, solange wir Marken wie die zuletzt gezeigten von @bayern-Kreuzer und Schnulli noch nicht gesehen haben. Aber wir müssten eben ungestört bleiben ...Viele Grüße
balf_de -
Lieber Nils !
ZitatOriginal von Bayern-Nils
Danke für die kluge Wörter
Danke für das Kompliment. Gut, dass Du hier - hoffentlich - das letzte Wort behältst.Dass unser Zensor hier offensichtlich für "ausgewogen" hielt, auch @bayern klassischs letzten Beitrag zu löschen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Man muss als "Schiedsrichter" auch bereit sein, eindeutig Partei zu ergreifen.
Liebe Grüße
balf_de -
Hallo zusammen !
Schade – der Thread hat sich leider in eine Richtung entwickelt, die so nicht vorhersehbar war. Vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten die Preußen mit ihren Puppen alleine gelassen (wobei ich es besonders amüsant fand, dass sie ihren Thread im Vorphila-Bereich angesiedelt haben). Eines habe ich daraus gelernt: in Preußen wurde besonders akkurat gestempelt, der „Puppen-Anteil“ ist wesentlich höher als z.B. bei Baden. Aber auch hier haben wir – zwar nicht nur, aber doch auch - eine ganze Reihe „echter Puppen“ gesehen.
Ebenfalls positiv finde ich, dass wir bezüglich der Definition nach einigen anfänglichen Irritationen doch weitgehend einig sind: es handelt sich nicht direkt um eine Qualitätsstufe wie fein – feinst/Pracht – Kabinett und Luxus, sondern mit dem Begriff wird zusätzlich zur hohen Qualitätsstufe die perfekte zentrische Stellung eines glasklaren Stempels beschrieben. Klar ist, dass es z.B. zweifellos postfrische Luxus-Stücke gibt, aber eben keine Puppen.
Auch ein noch so tief gestelltes Prüfzeichen oder ein noch so euphorisches Attest sind hier kaum relevant, ebenso wenig die Höhe der Katalognotierung. Ein Prüfer würde den Begriff auch sicher nicht verwenden; das bleibt einigen meist älteren und eher traditionell und „altmodisch“ beschreibenden Händlern vorbehalten. Ich bezweifle, dass die jüngeren, meist postgeschichtlich orientierten Altdeutschland-Sammler den Begriff überhaupt noch kennen.
Zu den Prüfer-Beschreibungen fällt mir noch etwas ein: der eher kritische Franz Stegmüller hat mir einmal eine „tiefstgeprüfte“ Baden Nummer 2a mit dem Begriff „feinst“ qualifiziert. Ein Händler hätte das Briefstück bestimmt mindestens mit „Kabinett“ qualifiziert. Aber eines ist klar: eine Puppe ist es leider nicht geworden – auch nicht zu 10% .....
Da wir hier inzwischen reichlich auch „Nicht-Puppen“ und/oder „Teilpuppen“ gesehen haben, kommt es auf meine Nummer 2a auch nicht mehr an, die ich hier zwar nicht als abschreckendes Beispiel, aber dafür abschließend noch zeigen möchte.
Viele Grüße
balf_de -
Lieber Ulf !
Mir gefällt Deine Rechnung gut: dann waren die gestrichenen Notierungen keine Rechenfehler sondern die Umrechnung des von der badischen Post verauslagten Vorschusses und im zweiten Schritt erhöht um die Taxis-Gebühr.
Ich denke, wir können den Brief damit vorläufig "abhaken" - falls der von @bayern klassisch vorgeschlagene Fahrpost-Experte mehr dazu weiß, werde ich darauf zurückkommen.
Absichtlich habe ich den Thread "Baden <-> Braunschweig" genannt. Vielleicht zeigt jemand einen Brief nach Baden? Vielleicht nach Heidelberg (ich habe mich entschlossen, auch incoming mail zu suchen)
Nochmals Danke und viele Grüße
balf_de -
Lieber Ulf !
Herzlichen Dank für Deine Hilfe – Du hast das “Geheimnis” weitestgehend gelöst ….
ZitatOriginal von Magdeburger
die Abkürzung wird für Hohe Oberappellations-Gericht stehen.
Eigentlich schade, das mit den Motorrädern wäre doch ein sensationeller Fund gewesen – die Geschichtsbücher müssten neu geschrieben werden ...ZitatOriginal von Magdeburger
Der Brief selbst wog 7/8 Loth - links oben vermerkt.
Weiterhin ist "132 Pfund = 32 Gulden 36 Kreuzer Postvorschuß erhalten (Unterschrift)" angegeben worden. Also ein richtig schweres Aktenpaket.
Und ein unglaublich teueres dazu. Das war ja damals ein kleines Vermögen, das für den Transport eines Aktenpakets zu bezahlen war.ZitatOriginal von Magdeburger
Ich denke, er wird von Baden über Thurn und Taxis + Hannover nach Braunschweig gelaufen sein.
Welchen Anteil am großen Kuchen diese Posten abgezweigt haben, das werden wir wohl nie ergründen – eine Notierung in anderer Schrift ist jedenfalls nicht zu finden.ZitatOriginal von Magdeburger
Als erstes wurden 584 1/4 gute Groschen - dann 623 3/4 gute Groschen und schlußendlich 663 3/4 gute Groschen = 27 Reichsthaler 15 gute Groschen 9 Pfennige notiert.
Das stimmt genau: 27 (Thaler) mal 24 (Gute Groschen) mal 12 plus 15 (Gute Groschen) mal 12 plus 9 (gute) Pfennige ergeben genau 7965 Pfennige oder 663,75 Gute Groschen in der bis 1858 gültigen Braunschweiger Währung.ZitatOriginal von Magdeburger
Jetzt zur Umrechnung, wo ich mir nicht sicher bin.
Normalerweise kenne ich den Wert 4 Kreuzer = 1 Guter Groschen.
Wenn ich die badischen 2316 Kreuzer (38 mal 60 plus 36) durch die 663,75 Gute Groschen teile, komme ich auf einen Umrechnungsfaktor von knapp 3,49. Geht man davon aus, dass man statt mit Excel und Taschenrechner mit einem Abakus rechnete, dann sieht dieser Wert dem Umrechnungskurs zum preussischen Silbergroschen doch sehr ähnlich.
In meinem alten Grobe-Katalog steht bei der Braunschweiger Währungsbeschreibung folgendes: „Im Postvereinsverkehr Tarif in preußischen Silbergroschen“. Zwar ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass mein Brief in der Zeit des Postvereins lief, aber vielleicht galt eine ähnliche Regelung ja auch schon früher. Aber logisch ist das alles nicht ....Lieber bayern klassisch !
ZitatOriginal von bayern klassisch
..... der weiß, warum er keine Fahrpost sammelt ...
Ja, das kann ich auch gut nachvollziehen! Dabei fällt mir ein, dass bei der Fahrpost auch während der Markenzeit noch häufig die alten Stempel weiterverwendet wurden. Vielleicht stammt der Brief ja doch aus der Zeit des Postvereins?
Jedenfalls auch an Dich vielen Dank für Deine Hilfe – Deinen Rat werde ich jedenfalls befolgen!Liebe Grüße
balf_de -
Hallo zusammen !
Wenn ich mir diesen Brief ansehe, dann weiß ich wieder, warum ich mich so lange standhaft geweigert habe, meine Heimatsammlung „Heidelberg“ auch auf die Vormarkenzeit auszuweiten. Wie übersichtlich sind doch meine Markenbriefe, wenn ich sie mit dem hier gezeigten vergleiche!
Die gesamte Adressseite der Briefhülle ist voll beschrieben – trotzdem lässt sich das Datum nicht ermitteln. Der rote Heidelberg-Stempel (1406-10, 05716) weist auf die Zeit um 1840 hin.
Relativ gut erkennen kann ich, dass es sich um einen Postvorschuss-Brief handelt; der Empfang von 38 Gulden und 36 Kreuzer wurde von einem Herrn Beffmann (?) quittiert.
Adressiert ist der Brief
„An ein hohes Oberappellations-Gericht des Herzogthums Braunschweig und der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, Lippe und Schaumburg-Lippe in Wolfenbüttel“
Ergänzt wird das ganze durch den Zusatz:
„mit 1 Aktenpaquet in Wachsleinwand gez.: H.O.G.“Nach der Abkürzung habe ich gesucht: am besten gefällt mir die „Harley-Davidson Owners Group“, auch der Flughafen Holguin in Kuba steht zur Wahl oder die „Hermann Oberth Gesellschaft“ – aber so richtig passend sind die Möglichkeiten nicht ....
Völlig überfordert bin ich aber von sämtlichen vermutlich ehemals roten, jetzt braunen Taxvermerken. Bestimmt war die Umrechnung des Vorschussbetrags in die Braunschweiger Währung (Thaler und Gute Groschen) kompliziert und fehlerträchtig; vermutlich wurde der einzuziehende Betrag auch mehrfach korrigiert.
Eines weiß ich sicher: wenn sich hier im Forum niemand findet, der das Chaos entziffert, dann wird der Brief wohl ewig sein Geheimnis bewahren.
Auf der Siegelseite ist eigentlich nur das Siegel selbst erwähnenswert: klar erkennbar ist der Heidelberger Löwe, der eine Waage trägt – also ein juristisches Wappen -, lesbar sind die Bruchstücke „Sigillum Pal (atinum ?)“ und „Heidelbergensis“; aber in der kurpfälzischen Zeit Heidelbergs gab es den roten Poststempel sicher noch nicht.
Ich bin gespannt auf euere Interpretationen und freue mich über jede Stellungnahme!
Viele Grüße
balf_de -
Lieber bayern klassisch,
Hallo 1870/71 !Nein, ich habe nicht vergessen, mich bei euch zu bedanken - ich war nur durch einen ziemlich hartnäckigen Computervirus stark gehandicapt, den ich mir ausgerechnet durch unser Firmen-Netzwerk eingefangen habe (Dort haben die Jungs fast eine Woche lang Tag und Nacht gearbeitet, bis alle Server und Clients wieder sauber waren). Aber auch ich habe mehrere stundenlange Virenscans mit verschiedenen Programmen hinter mir ....
Zur Sache: vielen Dank für euere Hilfe! Mir war garnicht bewusst, wie spannend diese unauffälligen Marken sind. Ich wusste bisher lediglich, dass es "Spitzen nach oben" und ".. nach unten" gibt und habe sie - wie wohl früher üblich - dem Norddeutschen Postverein zugeordnet. In einem alten Grobe-Katalog habe ich nachgelesen, dass es hier spannende Frankaturen und Stempel gibt. Mischfrankaturen mit Frankreich und dem Deutschen Reich, Stempel aus rund 300 Orten ...
Man könnte in Versuchung kommen, hier noch etwas Neues anzufangen ...Auch wenn es etwas "off topic" ist, möchte ich hier auch noch etwas zeigen (zumal ich inzwischen weiß, dass man die Einhaltung des Themas im Philaforum ziemlich großzügig auslegt).
"Aus dem Elsass" stammt mein kleines Heidelberger Briefchen letztlich auch: es kam in Strassburg an!Das Gasthaus "Zum Wilden Mann" gibt es in Strassburg auch heute noch; ich habe mir fest vorgeneommen, bei meinem nächsten Strassburg-Besuch einmal bei "A l'homme savage" vorbeizuschauen.
Viele Grüße
balf_de