Beiträge von mikrokern

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Original von bayern klassisch
Hallo mikrokern,

das lag daran, weil hier Bayern das Weiterfranko auswarf - mal mit Tinte, wie hier, mal mit Blaustift, wie wir das auch kennen.

Wenn es Röteltaxen gibt, dann sind diese zu 99% Schweizerischen Urspungs.

Eigentlich war kein CH - Weiterfranko von Bayern auszuweisen ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hallo bayern klassisch,

wer war denn zuständig für die Angabe des Weiterfrankos - die Aufgabe- oder die Übernahme/Abgabepost?
Und wie sieht das statistisch aus: wieviele Briefe tragen das in Bayern vermerkte Weiterfranko (also Tinte/Blaustift), und wie wäre erfahrungsgemäss der Anteil von mit schweizer Rötel versehenen Briefen?

Hallo,

hier ein Brief von München nach Eschlikon im Kanton Thurgau/Schweiz, vom 27. Okt. 1857, frankiert mit einem Paar der MiNr 4II2, aus dem III. bayer. Rayon (über 20 Meilen zum Taxpunkt Lindau/Konstanz) in den I. schweiz. Rayon (bis 10 Meilen). Laufweg über Romanshorn und Winterthur.
Interessant, dass der schweizer Anteil von 3 Kr. mit Tusche und nicht wie üblich mit Rötel angeschrieben wurde.

Hallo bayern klassisch,

danke für die Korrektur, natürlich hast Du recht...
Der Schriftwechsel zwischen Rheinpfalz und Departement Bas Rhin war offensichtlich so verlockend, dass ich zeitlich ins Schleudern geraten bin.
Nur wer nichts sagt, sagt nichts falsches...

Hallo Bayern-Kreuzer,

interessanter und seltener als mein "ordinairer" Frankreich-Brief ist Deiner aufgrund der Portozusammensetzung und der Absende- und Zielorte:
während bei meinem standardmässig 9 Kr für Bayern (rechtsrheinisch)und 3 Kr für Frankreich anfielen, unterlag Deiner der Portomoderation zwischen der bayer. Pfalz und dem französ. Departement Bas Rhin, die 6 Kr pro 10 g Briefgewicht betrug.
Daher müsste Dein Brief zwischen 10 und 20 Gramm gewogen haben.

Hallo,

zeige hier eine Drucksache aus Neustadt a.d. Saale nach Schweinfurt vom 16. März 1875.
Rückseitig ist nur der Ankunftsstempel aus Schweinfurt zu sehen. Der Beleg erinnert eher an eine Postkarte als an eine Drucksache, zumal auch handschriftlich "30" (Pfund Hefe) eingetragen wurde - und das vorderseitig, also für den PE gut zu erkennen.
Gekauft habe ich den Beleg aber wegen des vorgedruckten Markenfeldes rechts oben, der die wellenförmigen Konturen der freimarke mit der Bezeichnung "1 Kr." trägt. Jedoch hat der Absender die Marke links aufgeklebt, sodass das Vordruckfeld frei blieb, worauf der Neustädter Abgangsstempel abgeschlagen wurde.
Weiss nicht, wie häufig solche (privat hergestellten) Ganzstücke mit Vordruck des Feldes für die Marke sind...
Übrigens: genau die fehlende linke obere Ecke der Marke ist einer der Hauptgründe, warum ich mich für die gezähnten Kreuzerausgaben nicht so recht begeistern mag...

Also ich glaube, ihr könnt den Geldbeutel stecken lassen.
Der Brief trägt rückseitig die Durchgangsstempel "Paris 8. Dec 67", und vom Bahnhof "Paris Gars de Lyon 8. Dec. 67", sowie den Ankunftsstempel "Lyon 9. Dec. 67".
Also leider kein österreichischer Stempel, sodass bk's Variante "Der franz. Beamte vewechselte an diesem Tag den Stempel ..., als das Münchner Paket ankam" wohl die plausibelste ist.

off topic: der anhaftende Zettel stammt offensichtlich von einem Briefmarkenverkäufer, der den Beleg am 30.1.1914 mit 15,- RM bepreist hat. Habe ihn extra drangelassen, um dieses Stück "Verkaufsgeschichte" in der "Postgeschichte" zu dokumentieren.
Vielleicht kann jemand etwas zum Kaufwert von RM 15,- im Jahre 1914 sagen?

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank, das war sehr aufschlussreich!
Werde heute abend mal einen scan der Briefrückseite einstellen.

Hallo Nils und bayern klassisch,

danke für die Kommentierung!
Das mit dem handschriftlichen "PD" ist mir auch aufgefallen, richtig schön gemalt sieht das aus...
Die "Autriche-Strasbourg"-Besonderheit ist meiner Aufmerksamkeit entgangen; nehme mal an, er wurde für aus Österreich in Strasburg eingehende Post verwendet. Dann wurde der Brief aus München wohl einer grösseren Postsendung aus Österreich nach Frankreich, die durch München lief, zugeschlagen?
Warum sollte der Stempel dann selten sein?

Hallo,

kann das sein? Noch kein thread für die 12 Kr, MiNr 18, vom 1. Jan. 1867? Wenn doch, dann hab ich ihn übersehen...
Hier ein "typischer" 12 Kr-Brief von München nach Lyon/Frankreich, vom 6. Dez. 1867.
Die Frankatur entsprach dem einfachen Briefporto, wie es im Postvertrag vom 1. Juli 1858 festgelegt worden war. Schätze, die Mehrzahl der mit einer MiNr 18 frankierten Briefe dürfte nach Frankreich gelaufen sein.

Hallo Herr Kemser,

sehr interessante und schöne "Kombination"!
Da hat offensichtlich der selbe Absender mehrfach unterfrankiert, wohl in Unkenntnis der Tarife...
Wenn ihm das mal nicht den Ärger von Antonio Lugo eingehandelt haben dürfte

Hallo,

und jetzt abschliessende Frage zum Genua-Brief:
der Absender hat wohl den um 4 Kr teureren Leitweg über CH statt über Innsbruck gewählt, da diese Beförderung schneller war? Erfahrungsgemäss schneller oder zugesichert schneller?

Hallo bayern klassisch,

da kann ich nur mutmassen - vielleicht die Umrechnung der Sardinien zustehenden 8 Kr rheinisch in 6 Kr C.M. in sardischer Währung?

Hallo bayern klassisch,

zunächst mal Glückwunsch zu dem tollen Brief. Wer hätte den nicht gern erworben...
Also, dann versuch ich mal mein Glück:
Nach dem Postvertrag vom 1. Jan 1854 war ein Brief aus Bayern bis zu 1 Loth mit 16 resp. 20 Kr ins Kgr. Sardinien zu frankieren, abhängig von Leitweg und sardischem Rayon (4 Kr im ersten, 8 Kr für den zweiten, über 10 Meilen von der österr. Grenze entfernt). Hier wurde Leitweg Schweiz gewählt (eine der Besonderheiten, da eigentlich nur Briefe aus der Rheinpfalz über Basel spediert wurden, ansonsten war Innsbruck-Verona der Standard).
Dafür ergab sich folgende Portozusammensetzung: 9 Kr bis Postvereinsgrenze, 3 Kr für die Schweiz, und 8 Kreuzer für den2. sardischen Rayon.
Besonderheit in der Besonderheit: der Stempel "VIA DI SVIZZERA", der den Leitweg nochmals unterstrich?

Hallo Bayern-kreuzer,

interessante Marke!
Zeige sie hier auf 3 Kr-Brief von Lindau nach Romanshorn vom 21. Sep. 1858 (portobegünstigter Nahbereichstarif von 3 Kr in die Schweiz).
Der Plattenfehler ist offenbar derselbe - schräger Abstrich oben an I von DREI, wird durch kleinen weissen Strich rechts am linken oberen Wertkästchen (Verbindung zum "BAYERN"-Feld) quasi "verlängert".
Sowohl Deine Marke wie die auf meinem Brief zeigen beide Merkmale. Allerdings weist meine Marke links unten keine derart sichtbare Abschrägung auf! Diese stimmt eigentlich nur an der rechten oberen Ecke überein, alle anderen Ecken sind rechtwinklig bis spitz.
Also wurde das Stöckel mehrfach eingepasst, mit dem Effekt, dass die nicht-spitzen Ecken mit der Zeit zunehmen?
Halte übrigens den bei Vogel als XVII bezeichneten und unter Pl. 4 aufgeführten PF nicht identisch mit dem hier diskutierten, da es sich bei unseren Marken eindeutig um 2IIIa und nicht um 2IV handelt.

Hallo Bayern-Kreuzer,

könntest Du bitte von der zweikreisgestempelten Marke einen hochauflösenden (>= 600 dpi) scan einstellen?
Zum Vergleich mit meinen Marken wäre der unverzichtbar!

Hallo,

und nochmals etwas "in eigener Sache", nämlich zur 2IIIa mit den abgerundeten Ecken:
Habe meinen beiden Exemplare (die linke Marke vom Gunzenhausen-Brief und die lose Marke mit oMR 356) nochmals genau verglichen und dabei mehrere Übereinstimmungen in Details gefunden:
- die Art der Abschrägung/Abrundung der 4 Ecken ist identisch
- die inneren weissen Einfassungslinien sind links und rechts unten nach innen verbogen/abgeschrägt
- am ersten R von KREUZER besteht unten eine kleine weisse Verbindungslinie zwischen den "Füssen" des R

Aufgrund dieser Übereinstimmungen in mehreren Details gehe ich vom selben Druckstöckel aus, sodass wir zur Zeit also nur einen Typ 2IIIa mit runden Ecken nachweisen können.
Wer kann andere zeigen?

Hallo,

heute leider keinen Brief, sondern nur eine ungeliebte lose Marke möchte ich euch zeigen.
2IIIa aus 1857/58, aber mit 4 abgerundeten/abgeschrägten Ecken, so wie zuvor diskutiert. Habe meine ca. 40 losen Marken der Platte 2IIIa mal auf dieses Phänomen hin untersucht, und nur diese eine gefunden. Also sicherlich nicht allzu häufig.
Ob es sich um das selbe Stöckel wie das der linken Marke auf meinem zuvor gezeigten Brief aus Gunzenhausen handelt, bleibt offen...

Hallo perry4850 und bayern klassisch,

linke Marke Platte 2IIIa, und rechts sehe ich eine Platte 4 aufgrund der detaillierten Zeichnung und der in den 4 kleinen Wertkästchen deutlich schraffierten kleinen Rauten.
Vielleicht kannst Du die rechte Marke mit höherer Auflösung/grösserer scan nochmals hier einstellen?

Hallo kreuzer,

bei dem angesprochenen Brief mit der "9II" handelt es sich vermutlich um das von mir in diesem thread gezeigte Exemplar vom 12. Mai 1865.
Aufgrund der unterschiedlichen Merkmale der Marken mit 4 nicht-spitzen Ecken (9II: Punkt hinter DREI, hier diskutierte Variante: Kerbe links unten) muss man von mindestens zwei mechanisch bearbeiteten Einfüge-Stöckeln ausgehen.
Aufgrund der Plattenzahl dürfte es aber wohl noch mehr geben, die noch ihrer Entdeckung und Charakterisierung harren...

Hallo kreuzer,

interessante "Ecken" zeigst Du da...
Zum letzten Phänomen kann ich sogar etwas beitragen:
Brief von Nürnberg nach Kulmbach vom 25. April 1864 (Bahnpost).
Die Marke weist, genau wie von Dir beschrieben, neben den 4 leicht rundlichen Ecken eine weisse Einkerbung unter der linken unteren 3 in der roten Einfassungslinie auf (hier nicht so gut zu sehen, da der Stempel diese Stelle ziemlich überdeckt).
Zumindest hat man mit der Datierung einen Anhaltspunkt für Platte (??) und Verwendungszeitraum.