Moin DKKW,
schöner Brief, zu dessen Beschreibung ich noch eine kleine Korrektur habe:
Der L1-Stempel "Aus Dänemark" stammt nicht vom preußischen Oberpostamt in Hamburg, sondern vom preußischen Eisenbahnpostamt III. D.h. er wurde im Zug auf der Strecke Hamburg-Berlin abgeschlagen. Es gibt nur wenige Briefe aus Holstein mit diesem Stempel, weil diese Post in der Regel im Hamburg bearbeitet wurde, also im preußischen Oberpostamt den (schwarzen) Rahmenstempel "Aus Dänemark" erhielt. Vermutlich verblieb dein Brief im Postsack und dieser wurde geschlossen an die nächste Bahnpost weitergegeben.
Viele Grüße
nordlicht
Beiträge von Nordlicht
-
-
Hallo DKKW,
ein ganz toller Brief, Gratulation!
Für einen Wert- oder Geldbrief halte ich das Porto ("4") für zu gering und vermute eher, dass hier nur das bezahlte Porto notiert wurde: 4 Groschen 3 Pfennig. Das korrespondiert auch mit der roten "4" (in der Annahme, dass 3 Pfennig ein Bestellgeld war).
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
m.E. berechnete sich das Porto wie folgt und passt genau:
Grundtaxe ......................... 6
Gewichtstaxe .... 4x70 = 280
Werttaxe ...........................16
Die Gewichtsgrundtaxe galt nur, wenn das Paket weniger als 1 Pfund wog, um eine Minimalgebühr festzusetzen.
Und wenn kein Wert angegeben wurde (den ich auf dem Brief auch nicht erkennen kann), wurde 1 Rigsdaler pro Pfund unterstellt. Damit lag der Brief in der Wertklasse 50-100 Rigsdaler, die mit 16 Skilling zu bezahlen war.Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
Altona wurde - im Gegensatz zum übrigen Holstein - wie Hamburg taxiert. Daher betrug das Porto 26 dänische Skilling bzw. 16 Sk.Sp.
Viele Grüße
nordlicht -
Moin DKKW,
im Poststempel-Handbuch von Meyer-Margreth ist beschrieben, dass der Stempel SUEDE für Post aus Schweden verwendet wurde. Norwegen war trotz Personalunion ein eigener Staat. Und die meiste Post aus Norwegen lief über Dänemark, d.h. es würde wenig Sinn machen, einen Herkunftsstempel "SUEDE" abzuschlagen (und ist auf Briefen aus Norwegen i.d.R. auch nicht zu beobachten).
Ja, 38 Decimes.
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
der Brief könnte über Schweden gelaufen sein. Ein Indiz ist auch der Stempel "SUEDE" - es sei denn, dass dieser üblicherweise auch auf Briefen aus Norwegen zu finden ist.
Das Porto betrug 38 Decimes. Links oben steht häufig das Gewicht. "11" Gramm entspricht der 4.Gewichtsstufe, also 2-faches Porto. Einfaches Porto Hamburg-Bordeaux war 19 Decimes. Passt also!
Viele Grüße
nordlicht -
Moin Wolffi,
auch von mir Glückwunsch zu dem seltenen Stempel.
Anmerken möchte ich noch, dass in Høruphav ein dänisches Feldpostbüro eingerichtet gewesen sein soll. Dieses wurde am 29.6.1864 nach Assens verlegt, so dass dieses Datum auch das Ende der Poststelle markieren könnte. Es ist vielleicht nur der nicht geringen Aufgabe von Feldpostbriefen zu verdanken, dass überhaupt Stempelabschläge "230" aus der sehr kurzen Verwendungszeit erhalten geblieben sind.
In einer Auktionsbeschreibung (Köhler) zu einem dieser Stempel stand, dass kein Ganzstück bekannt ist, sondern nur lose Marken.
Viele Grüße
nordlicht -
Moin DKKW,
im Postvertrag zwischen Großbritannien und Preußen von 1852 sind die Gebühren geregelt - bis zur Grenze des Postvereins in Hamburg. Für die Reststrecke galt der Postvertrag zwischen Preußen und Dänemark von 1854.
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
nochmal zu den vorherigen Briefen aus England nach Dänemark:
Das Porto von 7 Sgr wurde zwischen Preußen und England geteilt, d.h. 3 1/2 für jeden. Davon wurde jeweils 1/2 an Belgien abgegeben.
Zu dem raren Brief nach Riga kann ich mangels Unterlagen kaum etwas beitragen. Zu der "45" rechts oben vermute ich, dass es die in Dänemark bezahlten dänischen Skillinge sind, die mit den, in Rötel notierten, umgerechnet "14 1/2" Schilling übereinstimmen.Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
die beiden Briefe geben eine schöne Seite für eine Ausstellung ab
Über diesen Empfänger habe ich überhaupt nichts gefunden - wobei ich aber nicht sicher bin, ob es wirklich "Bonese" oder vielleicht "Ronese" heißt.
Unzweifelhaft alles vom selben Absender geschrieben, also auch zur selben Geschäftskorrespondenz gehörig. Aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, dass es mehr als 10 Briefe aus Elmshorn nach Harzburg gibt, und ich bin noch optimistisch, mehr darüber herauszufinden ...
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
es sind alle notwendigen Informationen in deiner Beschreibung richtig vorhanden:
Auslandsanteil: 7 Sgr = 9 1/2 Schilling = 30 Skilling (wobei ich davon ausgehe , dass der belgische Anteil 1 Sgr. war)
Dänischer Anteil: 2 Sgr = 9 SkillingSchöne Briefe und einen Ort Nolde kannte ich noch nicht ...
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
wie der Zufall will, kann ich eine Ganzsache nach Fünenshaff aus 1903 mit dem gleichen Stempel zeigen ...
Viele Grüße
nordlicht -
Zu den wunderschönen Briefen aus Elmshorn nach Harzburg habe ich vor einigen Jahren auch mal versucht, mehr herauszufinden. Und war sogar mit dem Stadtarchiv im Kontakt - leider ohne konkreten Erfolg.
Der Empfänger Tröll in Harzburg war (Amts)Maurer- sowie Steinhauermeister und stellte (auch oder vielleicht vor allem) Mühlsteine her. Letzteres ist eine plausible Verbindung nach Elmshorn, aber welchen Verschleiß an Mühlsteinen kann man haben, der eine rege Korrespondenz erfordert hätte ...
Briefe aus der Gegenrichtung sind auch nach meinen Recherchen nicht erhalten geblieben.Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
zu deinem Postvorschussbrief habe ich die entsprechenden Veröffentlichungen der Arge gelesen und keinen Hinweis auf weitere Gebühren gefunden. Auch andere Postvorschussbriefe zeigen nur die Brief- und Postvorschussgebühr.
Die noch aus dänischen Zeiten bekannten Gebühren für ein Formular, eine Einzahlungs-, Auszahlungs- oder Einlieferungsquittung machen zwar mehr Sinn bei Postanweisungen oder Einschreiben, aber ausschließen kann man sicherlich nicht, dass bei deinem Brief ein Einlieferungsbeleg ausgestellt wurde. Von der Höhe her würde das m.E. auch passen: 3/4 Schilling = 2 Skilling (wie in dänischen Zeiten).Ich hatte noch überlegt, ob dein Brief ein Paket sein könnte (Paketgebühr 2 Sch. + Briefgebühr 1 1/4 Sch. + Postvorschuss 1 1/4), aber dafür gibt es keinerlei Hinweise.
-
Hallo DKKW,
der Brief gefällt mir!
Die Portoberechnung macht mich noch stutzig. Ich hätte erwartet, dass die Gebühr sich aus Briefporto und Postvorschußgebühr zusammensetzt - so wie du es auch beschrieben hast. Aber da das Porto zusammen mit dem Postvorschuß beim Empfänger kassiert werden sollte und daher notiert ist, müssen wir davon ausgehen, dass der Absender tatsächlich 4 1/2 Schilling bezahlt hat. Das erklärt sich mir leider noch nicht ...
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
einen Brief aus Elmshorn mit einer Marke der "Schleswig-Holstein"-Ausgabe kann ich beisteuern, aber er lief nicht mehr zur Zeit der gemeinsamen Verwaltung.
Denn der Brief wurde erst am 6.November 1865 abgeschickt (vermutlich in einen Briefkasten am Elmshorner Bahnhof eingeworfen). Eine Entwertung der Marke erfolgte nicht, weil sie nicht mehr gültig war (wie im vorherigen Beitrag beschrieben). Daher wurden beim Empfänger auch 2 Schilling für einen unfrankierten Brief kassiert.
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
die 1 Schilling Marke bei Deider wurde nicht verkauft und erst in der nächsten Auktion für 3000,- zugeschlagen.
In einer anderen Postschilling-Registratur gibt es vier Marken und einen zweiten Bahnpostbrief mit handschriftlichem Aufgabevermerk "Elmshorn", bei dem leider eine Marke fehlt.
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo DKKW,
tolle Briefe, die du uns hier zeigst! Noch dazu mit ultraseltenen Stempeln. Den Lazarett-Stempel habe ich noch nie vorher gesehen
Kann bei dem Einkreisstempel ELMSHORN tatsächlich eine Umarbeitung ausgeschlossen werden?
Wenn man die Stempel übereinanderlegt, würde ich das Gegenteil vermuten.
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo,
vielen Dank für eure Informationen!
Das hilft schon mal sehr weiter: demnach wurde der Stempel auf einem Bahnhof (und über einen ziemlich langen Zeitraum) eingesetzt.
Da das "SJ." im Stempeltext vermutlich für Sjælland (Seeland) steht, tippe ich auf Kopenhagen.
Gruß
nordlicht -
Hallo,
in einem der ersten Beiträge hat DKKW den Duplex-Stempel 34 gezeigt.Weiß jemand, in welchem Zeitraum dieser Stempel auf welcher Bahnstrecke verwendet wurde?
Ist es ein Stempel, der fest auf einem Bahnhof eingesetzt war oder im Zug mitgeführt wurde?
Über weitere Informationen würde ich mich freuen.
Viele Grüße
nordlicht