Hallo doktorstamp,
das Gericht ist ein Kreisgericht (district court ?) ...
Viele Grüße
Nordlicht
Hallo doktorstamp,
das Gericht ist ein Kreisgericht (district court ?) ...
Viele Grüße
Nordlicht
Danke für die Übersetzung
mfG
Nigel
Hallo Nigel,
zu deinen 2 hübschen Briefen darf ich anmerken:
Der 1. war ein Porto - Chargé - Brief, den es im Postverein ab dem neuen Postvereinsvertrag zum 1.1.1861 gab. Der Absender konnte wählen, ob er die Postgebühren der Beförderung und Einschreibung selbst zahlen wollte, oder ob dies dem Empfänger obliegen sollte.
Hier hat man den Empfänger zahlen lassen, so dass die Aufgabepost den Brief mit 5 Sgr. taxierte, die sich aus 3 Sgr. für einfache Briefe und 2 Sgr. Einschreibegebühr zusammen setzten.
Diese Briefe sind nicht häufig, da man sich vorstellen kann, wie sehr sich so mancher Empfänger "gefreut" haben dürfte, einen auslösen zu dürfen ...
Der 2. Brief ist ein österreichischer Dienstbrief. Dies belegt die Absenderangabe und der unten links vorgedruckte "exoffo" - Vermerk.
Ex offo = aus dem Büro, also aus dienstlichen Gründen versandt.
Wenn die Aufgabepost diese Briefe ohne Gebührenansatz belies, hatte auch die Abgabepost ihn ohne Taxe zu belassen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo liebe Freunde der Vormarkenzeit,
nachfolgender Franko-Brief aus Wanzleben vom 26.4.1842 nach München, nachgesandt nach -Herburg- ?? macht mir ein Rätsel.
Steht in der letzten Zeile - umgesendet- ?? , auch der
undeutliche Franko-baum ist unklar.
Für jeden Hinweis dankbar
fahrpostalbi
Hallo fahrpostalbi,
dein Brief ist nach dem Postvertrag von Bayern mit Preußen vom 1.4.1835 behandelt worden. Hierfür galt für einfache Briefe von Wanzleben nach Bayern ein Franko von 5 Sgr. bis Hof. Dazu kam die innere bayerische Taxe von Hof bis München mit 12 Kr.., so dass der Absender total 8 1/2 Sgr. in Wanzleben bezahlt hatte.
Der Empfänger war jedoch nicht mehr "in Arbeit im königlichen Zeughaus", sondern wohl in der Herberge ("Herberg") wohnhaft gewesen. Jedenfalls scheint er sich nach dahin beim Zeughaus abgemeldet zu haben.
Doch auch dort war er nicht aufzufinden, siehe den siegelseitigen Vermerk "Ist von hier abgereist, unwissend, wohin. Kratzm...".
Da Bayern ihn wieder der Aufgabepost remittieren musste, setzte man seinen Anteil mit 12 Kr. an (in Hof, rote preußische Tusche), die man behalten durfte.
Aus dieser Vertragsperiode sind Retourbriefe keine Massenware ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
besten Dank bayern klassich für deine rasche und
klärende Antwort
viele Grüsse
fahrpostalbi
Hallo,
könnte dieser Brief aus Gent vom Januar 1831, teilfrankiert
bis Coblenz, über Aschaffenburg nach Wien spediert worden
sein ?? Bloß wie beschaffte sich dann Bayern die Transitgebühr ?
Es wäre schön, wenn jemand den Sachverhalt klären könnte
beste Grüsse
fahrpostalbi
Hallo fahrpostalbi,
der Absender des Teilfrankobriefes zahlte 50 Cents für Belgien und Preußen bis Coblenz. Der preußische Postwagen lief von Koblenz bis Aschaffenburg, wofür ihm 12 Kr. zustanden, die auch 6 Kr. Transitkosten für Taxis beinhalteten.
Bayern leitete ihn bis zu österreichischen Grenze und bekam hierfür 14 Kr. Conventionsmünze kreditiert, zu denen weitere 14 Kr. CM für die Strecke von der österreichischen Grenze bis zum Empfänger kamen, also total für den Empfänger 28 Kr. CM.. Der Bruch 14 / 14 / 28 ist vorne nicht leicht zu lesen.
Da die von Österreich an Bayern überwiesenen 14 Kr. CM = 18 Kr. rheinisch entsprachen, bekam Bayern für seinen Transit 6 Kr. rheinisch netto, da man ja Preußen und Taxis abfinden musste.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klasisch,
wiederum vielen Dank für deine rasche und nach-
vollziehbare Deutung.
Ich hatte mich darauf versteift das bis 1842 ein
"Grenzfrankozwang" nach Österreich, also bis
zur österreich. Grenze, bestand. Oder traf dies
nur für bilaterale Verträge (Österreich zu Bayern, Preussen usw.)
zu, denn dieses Grenzfranko stand internationalen
Verbindugen massiv im Wege.
Mit besten Grüssen
fahrpostalbi
Hallo fahrpostalbi,
deine Aussage ist verständlich, trifft jedoch hier nicht zu.
Die Korrespondenzen aus Belgien und den Niederlanden nach 1816 bis zum 30.9.1842 konnten nicht alle grenzfrankiert werden, was sich in der entsprechenden Vertragsstempeln dokumentierte:
Franco Grenzen: Nur für das Inland (Belgien bzw. NL) bezahlt bis preußische Grenze bei Arnheim oder Aachen.
Franco Coblenz: Nur bezahlt für das Inland und den preußischen Teil der Strecke bis Coblenz. Taxis und Bayern bekamen Geld für ihren Transit.
Ganz wichtig: Preußen fuhr die Post in eigenen Wagen/Kutschen bis Aschaffenburg, während Bayern in eigenen Wagen/Kutschen nördlich bis Koblenz fuhr!
Franco Aschaffenburg: Bezahlt für das Inland, Preußen und Taxis, aber ohne den Transit für Bayern.
Franco Füssen: Bezahlt für das Inland, Preußen, Taxis und Bayern bis zur bayer. - österreichischen Grenze.
Nur eine komplette Durchfrankatur, also von Amsterdam bis Wien, war nicht möglich.
Bilateral, also Bayern - Österreich, sah das anders aus. So spielten aber viele Geiger im Konzert, auch wenn das dem zu retardierendem Denken neigenden Metternich nicht sonderlich gefiel.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Wie unterschiedlich zwei gleichartige Briefe behandelt werden konnten, zeige ich mal anhand von Dienstbriefen, also eigentlich dem simpelsten, was es gab.
Der 1. des Gerichts in Schillingsfürst lief am 16.1.1839 von Ansbach nach Wien. Als R. S. (Regierungssache) war er in Bayern portofrei. Aus dem Inhalt geht hervor, dass ein Schillingsfürster Bürger in Wien verstorben war, und eine Erbin dort "die ihr zugedachten 2 Gebetbücher und 3 goldenen Ringe" aus dem Erbe zugesandt haben wollte.
Die Post ließ ihn abgabenfrei, jedoch notierte die Empfängerbehörde "E(rhalten) 22 Jenner (1)839" und "28". Diese 28 Kr. CM hat die Post jedoch für den Brief nicht angesetzt. Ich vermute, dass man sie im Rahmen der Übersendung der Gegenstände nach Schillingsfürst der dortigen Partei in Rechnung stellte, weil man den Inhalt als nicht rein dienstlich ansah. Und als Privatbrief bzw. Parteisache hätte er in der 2. Gewichtsstufe 28 Kr. CM gekostet.
Der 2. Brief aus Erlangen vom 9.4.1834 an dieselbe Behörde in Wien lief auch unter R. S., und war in Bayern daher portofrei. An der österreichischen Grenze taxierte man ihn aber mit 28 Kr. CM. Die Gründe mögen in akutem Sauerstoffmangel oder einem hohen Restalkoholgehalt zu suchen sein.
In Wien wurden diese 28 Kr. abgestrichen, das Frankokreuz in Rötel angebracht und später noch mit roter Tusche unten links "ist porto frey" notiert.
Dieser Brief weist keine 28 Kr. CM unten rechts auf, weil der Inhalt tatsächlich rein dienstlicher Natur war.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Liebe Sammlerfreunde,
die Rheinpfalz kam 1816 zu Bayern.
Hier ein Beleg (Privatbrief) aus Speyer nach Frankenthal vom 26. September 1817. Oben rechts vermerkt "durch expressen". Links unten "franco" und auf der Siegelseite steht "7 Kreuzer bezahlt" ?, glaube ich.
Im Buch von "Michael Englram - Das Postwesen in der Rheinpfalz seit 1816 aus dem Jahr 1913" steht: Als die Pfalz im Jahre 1816 zu Bayern kam, wurde das Institut der Kantonsboten übernommen und bis 1818 unverändert belassen. Die erste Hauptlinie ging von Speyer über Frankenthal nach Kirchheimbolanden.
In diesem Fall wurde aber ein extra Bote genommen. Sein Botengang beinhaltete den Hin - und Zurückweg.
Wer kann näheres zur Post in der Rheinpfalz kurz nach Übergang zu Bayern sagen?
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Hallo,
nachfolgender Brief aus Plymouth vom September 1848 über
Hamburg nach Cannsstadt und weitergesandt nach Hedelfingen
stellt eigentlich nichts besonderes dar. Aber was hat ein
Auslagenstempel von Nürnberg auf einem Brief verloren, welcher
aus Hamburg ausschliesslich über Thurn+Taxis nach Württemberg spediert wurde?
Vielleicht hat jemand eine Idee
Beste Grüsse
fahrpostalbi
Hallo fahrpostalbi,
ich glaube, du gehst bei deinem Brief von GB nach Württemberg von falschen Prämissen aus.
Wie ich es aus der Hüfte sehe, kostete der Brief bis Hamburg 6 Silbergroschen. Hinzu kamen weitere 6 3/4 HShC, die von preußischer Hand sein müssten. Diese beiden Porti wurden in 11 3/4 Sgr. zusammengefasst.
Dieser Betrag wurde in Nürnberg in 42 Kr. reduziert und auf ihm auch der Auslagestempel abgeschlagen. Dazu addierte Bayern seine Transittaxe für einfache Briefe nach Württemberg von 8 Kr., so dass der Brief mit einer Belastung von 50 Kr. an Württemberg ausgeliefert wurde.
In Württemberg fielen weitere 4 Kr. Porto an, so dass der Empfänger 54 Kr. zu zahlen hatte.
Deine Frage nach Taxis ist berechtigt. Es gibt aber aus dieser Zeit mehrere Briefe (leider viel zu wenig!), die auf Probleme zwischen der taxischen und preußischen Postverwaltung hindeuten.
Ich hatte mal vor vielen Jahren Aktennotizen der österreichischen Post (mit Taxis verbandelt) aus dieser Zeit vorliegen, die belegten, dass hinter den Kulissen ein zähes Ringen um die Transiteinnahmen stattgefunden hatte. Dass es dann mal Württemberg traf, hätte ich nicht gedacht.
In jedem Fall ein besonderer Brief, den ich nur hergeben würde, wenn man mir mit einer Pistole vor der Nase herum fuchteln würde ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber VorphilaBayern,
auch dich muss ich enttäuschen, was die Interpretation deines feinen Briefes von 1817 angeht (als Pfälzer sei es mir gestattet).
Dein Brief wurde einem Privaten mitgegeben. Der Absender bezahlte ihn für die 20 km weite Strecke im voraus, daher auch der Franko - Vermerk an der Stelle der Adresse, wo sie für postalische Sendungen üblich und vorgeschrieben war. Wie hoch die private Beförderungsgebühr war, geht aus dem Brief nicht hervor - ich denke, man wird einen Betrag von 15 - 25 Kreuzer annehmen können.
Siegelseitig lese ich nichts von 7 Kreuzern, wiewohl diese keine Erklärung für die Beförderung darstellen würden.
Ich lese hinten "Justizrath" und denke, dass dies der Absender des Briefes war.
Die Pfälzer Cantonsboten waren ja dienstverpflichtete Angestellte, die neben der dienstlichen Korrespondenz, deren Besorgung ihre Hauptaufgabe war, auch private Post bestellen durften.
Dann hätten wir aber Gebühren vermerkt, die mit 2 und 3 Kr. für Auf- und Abgabe - Cantonsboten vermerkt worden wären. Teils hat man auch noch, eher in der Südpfalz, mit französischer Wärhung gerechnet.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
hallo bayernklassisch,
erstmal besten Dank für deine rasche Antwort.
Das klingt alles sehr schlüssig, lediglich die Addition
von 6 sgr. und 6 3/4 sgr. in 11 3/4 sgr. erscheint
mir unlogisch. Allerdings würden 12 3/4 sgr. in
44 Kreuzer reduziert, was aber hier nicht zutrifft.
Es wäre nett, wenn Du einen unwissenden Neubayern
etwas Aufklärung verschaffen könntest.
Mit bestem Dank und vielen Grüssen
fahrpostalbi
und eine Idee dazu:
falls es sich bei der Angabe -6 3/4- um Hamburger Shillinge
handelt, so würden diese in 5 sgr. reduziert
- vielleicht
beste Grüsse
fahrpostalbi
ZitatOriginal von fahrpostalbi
und eine Idee dazu:falls es sich bei der Angabe -6 3/4- um Hamburger Shillinge
handelt, so würden diese in 5 sgr. reduziert- vielleicht
beste Grüsse
fahrpostalbi
Nur mal laut gedacht: Ist das mehrfache Durchstreichen einer Taxe nicht ein Zeichen für einen falschen Taxansatz. Reduzierte Taxen wurden doch in der Regel einfach gestrichen.
Grüßle
lickle
Hallo,
ihr habt Recht - ich habe HShC gemeint, aber Silbergroschen geschrieben - Asche auf mein Haupt!
Ansonsten müsste es aber stimmen.
Danke fahrpostalbi und lickle für eure Aufmerksamkeit.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Ich habe hier einen Brief recomandiert von Altenburg nach Uebgau bei Dresden gelaufen an Herrn S ? Listerg Co.. Auf der Rückseite ist ein Stempel Briefexp. Ausgabe K1 schwarz mit Inhalt VII1/2 und untern am Rand 10 m
Der Brief ist vom 10. März 1864.
Er hat keinen Vermerk wie frei oder einen anderen für Protofreiheit.
Daher würde mich interssieren, ob ich die Anschrift richtig gelsen habe und ob es daraus einen Hinweis für Protofreiheit gibt.
Der Stempel in rot recommandiert hat mir gefallen und daher wollte ich den Brief haben. Im Innerern ist etwas von Rechnung geschrieben.