Hallo balf_de,
das ist ja sehr nett, wenn Du solche Briefe gleich mit diesem schönen Thread assoziierst........... .
Dann möchte ich doch gerne etwas von meinen schmalen Kenntnissen kundtun.
Die Einzelfrankatur der 5 RM Taube entspricht leider nicht so ganz den seinerzeit gültigen Gebührensätzen.
Der Brief lief am 01.04.1948 als Fernbrief mit den Zusatzleistungen Einschreiben und Eilboten. Die Sätze waren dementsprechend 24 Pf + 60 Pf + 80 Pf, insgesamt also 1,64 RM. Selbst wenn wir unterstellen, daß es sich um eine höhere Gewichtsstufe gehandelt hat, kommen wir da leider nicht auf 5 RM. Wenn nicht gerade ein Wertbrief mit hoher Versicherung verschickt werden musste, ist die Verwendung der 962 außer bei Paketkarten vor dem 22.06.1948 schwierig gewesen.
Ich würde den Brief also als "etwas" überfrankiert ansehen. Bedarf könnte es trotzdem sein, auch wenn der Adressstempel natürlich nicht hätte sein müssen.
Der andere Beleg, von Dir sogleich abqualifiziert, ist natürlich auch überfrankiert. Er liegt aber näher an der Portorichtigkeit, als Du vielleicht denkst.
Es handelt sich nämlich um eine Zehnfachfrankatur vom ersten Tag der Währungsreform (22.06.1948), gelaufen als Ortseinschreiben in Heidelberg. Das Porto hierfür betrug 16 PF für den Ortsbrief erster Gewichtsstufe plus 60 Pf Einschreibegebühr.
Frankiert wurde die komplette Taubenserie Mi.Nr. 959 - 962 zu insgesamt 11 RM. Zehnfach abgewertet bleiben also noch 1,10 DM als Frankaturwert übrig.
Auch hier komme ich auch bei höheren Gewichtsklassen nicht exakt auf 1,10 DM Porto. Aber näher `dran ist der Brief schon einmal :).
Ich gehe davon aus, daß beide Belege entsprechende Ankunftsstempel, bzw. der Eilbrief auch Weiterleitungsstempel rückseitig tragen ? Dann hast Du doch zwei schöne echt gelaufene und hoch frankierte Belege in der Heimatsammlung. Und die Chance auf bessere Farben, die ich auf dem Scan nicht sicher bestimmen kann.
Auf Wunsch stelle ich heute Abend gerne einmal einen hoch frankierten Wertbrief ein, der nur knapp an der Portirichtigkeit gescheitert ist. Dafür hat eine eine andere, nicht ganz unwesentliche Besonderheit.
Gruß
KJ