Noch etwas Offtopic... sorry.
Ergänzend zur Antwort von bayern klassisch möchte ich noch anfügen, warum ein Straßenname vor 150 Jahren noch nicht nötig war...
Grundsätzlich gab es ja zwei Arten wie die "normale" Post den Empfänger erreichen konnte (Curiere und Estafetten lass ich jetzt mal außen vor, da dort ja davon auszugehen ist, dass der Empfänger wohlbekannt ist). Es gab die Möglichkeit, die Briefe bestellen zu lassen oder im Postamt zu verwahren und abholen zu lassen.
Bei letzterer Möglichkeit wurde alle eingehende Post auf einer Liste nortiert, welche dann öffentlich im Postamt ausgehängt wurde. Die Empfänger (bzw,. deren Boten), welche entweder mit Post rechneten oder regelmäßig vorbeischauten, sahen dann eben wenn etwas für sie eingegangen ist und nahmen die Post dann auf dem Amt persönlich entgegen. Man brauchte also keine Straßennamen.
Um zu verstehen, wieso keiner von nöten war, wenn die Briefe bestellt (ausgetragen) wurden, musst du dich in die Zeit hineinversetzen. Die Industrialisierung kam erst langsam in Fahrt, allgemeine Schulpflicht gabs noch nicht usw. Somit scheidet der größte Teil der Bevölkerung als in Frage kommender Empfänger bzw. Sender aus, da schlichtweg Lese- und Schreibkenntnisse nicht vorhanden waren bzw. die finanziellen Mittel keinen Briefverkehr erlaubten. Die wenigen Familien / Institutionen die nun übrig bleiben, waren i. d. Regel aufgrund Ihres Standes / Wohlstandes sowieso wohlbekannt und so war es allermeist auch möglich, sofort nach dem Namen den richtigen Empfänger zuzuordnen; zumal die meisten Empfänger ja ständige Korrespondenzen führten, sodass man seine "Pappenheimer " welche i n Frage kommen i. d. R. schon kannte. Die Post unternahm damals sehr große Anstrengungen, im Zweifelsfall den richtigen Empfänger ausfindig zu machen (das sollten wir uns heute mal träumen lassen); die zahlreichen im Forum gezeigten Irrläufer zeugen davon.
Ich glaube dies oder ähnliches ist auch schon einmal im Forum geschrieben worden, aber ich war jetzt zu faul zu suchen.
Grüße
Dominic