Keine Geld- aber Nachwuchssorgen

Ich als Junge Generation(20) möchte mich auch mal zu Wort melden.

Welcher Junge ist schon gerne in einem Verein wo der rest alles über 60 ist. Auch haben wir mit Jobsuche oder Lehre genug zu tun und wollen nicht immer zu Vereinstreffen oder so. Eine gute Homepage wäre auch von Vorteil, der Verein in meiner nähe hat eine aktuelle Homepage aus dem Jahre 2006, sehr aktuell! Wir sind halt mehr die Technikgeneration, hoch lebe das Internet

Gruss Raphael

Mein Vater sammelte ziemlich laienhaft Briefmarken, laienhafter als ich dies nun tue. Als ich etwa 8 Jahre alt war, versuchte er mir den Spaß, den man mit diesem Hobby haben kann zu vermitteln, für eine kurze Zeit war mein Interesse auch geweckt, doch ebenso schnell verlor ich jenes auch wieder.

Woran lags?

Fußball, Tennis, Ausflüge ins Schwimmbad, und später auch das stetig wachsende Interesse an Mädels, haben mich und meine Freizeit reichlich mit Action ausgefüllt.
In der Schule hatten wir schon genug trockenen Stoff, da war das Thema Philatelie nicht wirklich eines, das mich reizte und mir geben konnte was ich wollte.

Ich glaube, das es vielen Jugendlichen ähnlich geht.

Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, wo ganz andere Werte wichtig geworden sind, was auch mein Interesse an der Philatelie wiedererweckte.

Mit welchen Mitteln man das Interesse der Kids an unserem Hobby steigern könnte ist wirklich schwer zu sondieren.

Bei meinem ersten Besuch in einem Briefmarkengeschäft im Ladenlokal von Brandes & Schulz hier in Düsseldorf wurde ich ziemlich herablassend und als minderwertiger Kunde behandelt, Kunde ist schon zuviel gesagt. Ich denke nicht, dass dies das erste Mal war, dass Jugendliche so behandelt wurden. Was natürlich abschreckt.

Ich bin bisher noch nicht in einem Verein, weil ich zum einen recht schüchtern bin, und es mir peinlich wäre mit meiner Sammlung in einem solchen aufzutauchen.

Außerdem findet man schlecht den Anschluß, ohne Sammlerfreunde in der näheren Umgebung. In meiner Bekanntschaft wird herzlich drüber gelacht, wenn ich mal wieder nachfrage, ob wer ein paar Marken für mich aufgehoben hat, zumindest bei den Gleichaltrigen. Überzeugungsarbeit ist dort nur schwer möglich.

Ich glaube, dass in der Nachwuchsarbeit Jarhzehnte lang geschlampt wurde, bzw. sie garnicht beachtet wurde. Die Früchte dieser Leistung sehen wir nun, es wird Zeit das Image aufzupolieren.

Ein langer Prozess, der dringend Handlung bedarf.

Zitat

Original von Goldangel
Ich als Junge Generation(20) möchte mich auch mal zu Wort melden.

Welcher Junge ist schon gerne in einem Verein wo der rest alles über 60 ist. Auch haben wir mit Jobsuche oder Lehre genug zu tun und wollen nicht immer zu Vereinstreffen oder so. Eine gute Homepage wäre auch von Vorteil, der Verein in meiner nähe hat eine aktuelle Homepage aus dem Jahre 2006, sehr aktuell! Wir sind halt mehr die Technikgeneration, hoch lebe das Internet

Gruss Raphael

Dito, genau meine Meinung.
Ich bin 17 und sammel Briefmarken, was man jedoch unter gleichaltrigen nicht offen zugeben kann.
Das Vereine Nachwuchsproblem haben ist nachvollziehbar, aber dies wird sich wie ich denke in nächster Zeit auch nicht ändern.
Ich hab mit Jungen Jahren schon gesammelt, dann hatte ich eine lange Pause, einfach weil man mit niemandem tauschen konnte ohne auf irgendwelche Vereinstreffen zu gehen.
Heute haben wir das Internet. Gewissermaßen kann man hier auch tauschen, und super Informationen und Ratschläge findet man auch.
Ein weiteres Problem ist die Frage nach dem Sinn des Briefmarkensammelns.
Ich sammel weil ich mich schon lange für die Geschichte interessiere, und da sind Briefmarken sozusagen zeithistorische Dokumente (mehr oder weniger).
Für viele sind Briefmarkensammler "langweilig". Das Hobby wird als kleine bunte Papierfetzen tauschen angesehen, wo ein Fetzen tausendmal soviel wert ist wie der andere nur weil die Farbe geringfügig dunkler ist.
Dieses negative Image muss verbessert werden, aber anders als bisher.

Jonas

Zitat

Original von wolleauslauf
Hallo Raphael,

ich bin 58 aber Du sprichst mir aus der Seele !!!!

Man muß nicht jung oder alt sein, um was zu begreifen. ! Man muß sein Hirn oder sein Gefühl einschalten.

Bleib bei uns im Forum .

Grüße von Wolle

Hi
Ich bin froh auf dieses Forum gestossen zu sein, jede menge
nette Leute und hab schon einige Sammler aus meiner Umgebung
gefunden. So schnell werdet ihr mich nicht los keine sorge.

InfectiveDesign
Es gibt auch actiongeladenere Marken so von Kung Fu oder Bruce Lee.
Ausserdem ist es halt Zeitaufwendig und teilweise mit kosten verbunden. Was wohl einige abschreckt und wer will schon als Hobby Briefmaken sammeln angeben

Zu diesem Thema möchte ich nochmal einen Link meiner kleinen "Meinungsforschung" liefern (damit auch die neueren User ihn zu sehen bekommen )

vorab:
Was früher oder später viele Anfänger (egal welchen Alters) vom weitersammlen abhält, ist, dass sich auf dem Markt (Ladengeschäfte, Händler, Flohmärkte, ebay...) viele hochnäsige Angeber und Massen von Betrügern tummeln, die einen entweder auslachen, weil man Bund gestempelt oder Motive sammelt oder einem wertlosen Schrott andrehen.

Es drückt so viel Schrott auf den Markt, dass selbst auch (so hoffe ich doch) gute Auktionshäuser gerade im Sammlungsteil Posten (oft bei DR gestempelt gesehen) anbieten, bei denen einiges offensichlich falsch ist. Hier fehlt wohl Zeit und Interesse, eindringlich zu besichtigen, bevor man Lose in den Katalog aufnimmt.

aber auch ohnedem:

Durch die Bank haben Vereine Probleme, Jugendliche zu gewinnen und auch längerfristig zu binden. Das ist nicht nur beim Briefmarken sammeln so, auch wenn hier die "Erosion" enorm ist.

Internet, Chats und spontane Treffen stellen nunmal "neue" Formen von Gemeinschaften her. Die Frage ist, inwiefern sich der "alteingessene" Sammler hier anpasst und seinesgleichen findet.

Das Philaforum ist meiner Meinung nach ein hervorragendes Beispiel, wie eine solche Gemeinschaft aussehen kann. Jeder Teilnehmer vom Anfänger bis hin zum Experten kann Art und Weg der Kommunikation wählen, von "nur lesen" bis zum abgesprochenen Treffen (z.B) auf Tauschtagen oder Messen.

Mit der Phila-Datenbank entsteht zudem eine Wissensplattform, die jedem ernsthaft interessierten Sammer ein wichtiges Mittel sein dürfte, sich genau mit ihn interessierenden Marken zu beschäftigen. Mit Hilfe dieses Wissens kann man sich auch besser vor Betrug/Abzocke schützen.

zackige Grüße,

Graf Zack

Der Verein (ganz oben, aber sicher nicht nur der) klagt über Nachwuchssorgen. Gern würde ich fragen: "Was tut der Verein dagegen?"

Sicher ist es nicht leicht in der heutigen Zeit ein solches Hobby jung und frisch darzustellen. Aber wenn man nix tut, wird sich nichts tun.

Die Frage die sich für mich also stellt ist doch: "Was kann man tun?"

Ich zähle mich mal mit 38 Jahren zu den jüngeren Sammlern oder sagen wir besser zu den Mittleren Ich trage mich mit dem Gedanken in einen Verein zu gehen, da das alleine Sammeln auf Dauer auch öde ist und man, so denke ich, von den alten Hasen eine ganze Menge lernen kann. Diese Denke liegt aber wohl an meinem doch schon fortgeschrittenen Alter.

Ich suche also, wie man das in meinem Alter oder jünger so tut im Internet nach Briefmarke und Zwickau. Und was stelle ich fest, es gibt keinen Verein. Kann gar nciht sein, denke ich mir und suche mein BdPh und siehe da, dort werde ich fündig und der Zwickauer Verein hat nicht nur eine 2 Jahre alte Seite wie oben beschrieben, sondern gar keine Webseite. Er ist also schon mal ziemlich schwer zu finden. Und Kontakt aufnehmen kann man nur in dem man anruft oder hingeht. Die Schwelle ist für einen jungen Menschen ziemlich hoch wie ich finde. Kein Forum, wo man schnuppern kann, keine Infos zum Wer, Wo, Was.

"Was kann man tun?"
Ich mach mal Brainstorming:

Eine vernünftige Webseite anbieten. (Ist für mich heutzutage ein MUST HAVE)

In die Schulen gehen. (So manchen Heimatkundelehrerin würde sich sicher freuen, wenn man ihr anböte mal was zur Geschichte der Briefmarke zu machen oder zur Postgeschichte oder oder oder.)

Als Verein an Veranstaltungen teilnehmen usw. usw.

Weitere Ideen?

[Blockierte Grafik: http://www.smilietv.philaforum.com/upload/20/1152126737.gif] Hi Phila Freunde

Bin mit meinen 45 Jahren der zweitjüngste im Briefmarkenverein
„Philatelisten Club Swissair“  
Ich wurde auch sehr positiv im Club aufgenommen und erlebe eine sehr schöne Freundschaft unter den Mitglieder, obwohl die alle im Schnitt ziemlich älter sind als ich. Früher ging ich von der Annahme aus, dass das Problem im puristischen Denken der Philaexperten liegt.
War auch lange der Überzeugung, dass man mit dem Erscheinungsbild der Concorde Philatelie die farbig, modern und jung daher kommt, bei den jungen Menschen eher punkten kann. [Blockierte Grafik: http://www.smilietv.philaforum.com/upload/35/1145465679.gif] „Pustechuchen“ dem ist nicht so, ist meine ernüchternde Feststellung.

Philatelisten sind eher introvertierte Menschen die gerne Ihr eigenes Süppchen kochen.
Ich betrachte mich alles andere als introvertiert, aber ich stellte auch fest, wenn man mit Begeisterung, Leidenschaft und sozialverträglich auf junge Menschen zu geht, keine Begeisterung für dieses schöne Hobby wecken kann !

Philatelisten sind „Eigenbrötler“ die in der Heutigen Zeit einfach keinen Platz mehr finden in der heutigen Jugend. Keine Regel ohne Ausnahme, aber die Ausnahmen werden das Titanic-Desaster nicht verhindern. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt wie es so schön heisst.

Vielleicht irre ich mich....schön wärs !

Mit fliegerischen Grüssen

Thomas

Ich gehöre ja auch nicht mehr zu den "Jungen Sammlern", aber auch ich habe ein Problem mit meinem Heimatverein.
Einmal im Monat am Sonntagvormittag ist Tauschtag. Selbst wenn ich mir die Zeit irgendwie abknapsen würde, ich habe mit meinem Sammelgebiet keinen Tauschpartner.
Auch wenn ich meine DDR und Bund noch vervollständigen wollte, mit wem soll ich tauschen? Die ältere Generation hat alles doppelt und dreifach. Und die teuren Marken, die sie selbst vielleicht noch suchen, habe ich auch nicht parat.

...bietet der örtliche Verein eine begrenzte Anzahl von Sammelgebieten, mit denen sie konfrontiert und "beraten" werden.
Immer stehen die gleichen Doubletten zur Verfügung, weil jeder das alles schon hat.

Jungen Sammlern, die sich einem nicht alltäglichen Gebiet zuwenden wollen, wird abgeraten, sie werden mildtätig belächelt. Also ziehen sie sich den Schuh an, den alle tragen und sammeln eben die herkömmlichen Länder. Es bleibt da meistens bei den moderneren Ausgaben.

Da noch kein Tauschmaterial vorhanden, finden nun auch die Doubletten käuflichen Absatz.

Irgendwann geben junge Sammler auf. Ihre Interessen lagen bei anderen Gebieten. Aber da war im Verein einfach nichts zu holen.

Man sollte sich für das gewählte Markenland einer Arge oder Forge anschliessen. Da gibt es auch "alte Knöppe", aber es sind Gleichgesinnte. Das nun zugängliche spezielle Literaturangebot für das ausgewählte Sammelgebiet stellt alles andere in den Schatten.

Sollte man aber überzeugter Sammler seines Heimatlandes und der Nachbarländer bleiben wollen, kann die "Vereinsmeierei" ganz interessant sein. Interessanter, als die Darstellungen auf den Postwertzeichen...

Mit freundlichen Sammlergrüssen,

Rabaul
Mitglied der

Zitat

Internet, Chats und spontane Treffen stellen nunmal "neue" Formen von Gemeinschaften her. Die Frage ist, inwiefern sich der "alteingessene" Sammler hier anpasst und seinesgleichen findet.

Nach meiner bescheidenen Meinung ist genau das der Kern. Es ist einfach der Lauf der Zeit, der Veränderungen hervorbringt. Und ich schreibe bewusst NICHT "der Kern des Übels". Denn es ist kein Übel, sondern die m.E. eine sinnvolle Anpassung an geänderte Gegebenheiten. Ohne Internet, Foren und die daraus entstehenden Kontakte würde ich mich vermutlich nicht wieder mit unserem Hobby beschäftigen. So aber habe ich die nötigen Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten in genau der Art, die in mein restliches Leben passt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr, sehr viele Sammler gibt, denen es genau so geht. Wer in dieser neuen Form von Gemeinschaft einen Grund für das Vereinssterben sieht, übersieht, dass sich ohne diese neuen Formen wahrscheinlich noch weniger Menschen für das Briefmarkensammeln interessieren würden.

Gruß
Uli

Zugegeben bin ich auch noch ein Jungsammler (fast 26). Vor ein paar Tagen war ich zum ersten mal auf einen Briefmarken Kauf- und Tauschtag. Es hat mich sprichwörtlich fast geschockt als ich die Menge an Leuten des "gehobenen Alters" gesehen hatte. Ausnahme waren nur 2-3 Kleinkinder die wohl als Begleitung zu den Eltern mit gekommen sind.
Bei meinen Rundgang durch das bunte Geschehen war ich sehr erstaunt, wie viel Fleiss und Erfahrung bei manchen sichtbar wurde.

Ich finde es jetzt auch schade das die Jugend von heute immer verwahrloster wird. Alleine schon von den Berichten aus den Nachrichten her (über "Computerspiele", Gewalt, ... uns was sonst noch alles gibt) ist das fast schon traurig dass sich keine neuen Generationen von jungen Sammlern gibt.

Um für einen bessseren Nachwuchts zu sorgen müsste man doch eigentlich nichts viel machen außer in der Öffentlichkeit mehr über das schöne Briefmarkenhobby preiszugeben und anzukurbeln! Wir haben doch heute eine fast unendliche Auswahl von Medien heutzutage, sei es von Tageszeitungen, Magazine, Bücher, Radio, Fernsehen und das Internet sowieso!

Puh, das war viel Text aber das musste ich auch mal loswerden!

ich lese oft, dass sich alles ändert,das ist auch gut so, weil veränderungen sein müssen, damit nicht alles beim alten bleibt

aber man muss sich auch den veränderungen anpassen sonst passiert das, was wir jetzt haben, keinen sammlernachwuchs

jeder der auf sich aufmerksamm machen will, macht werbung in sämtlichen medien so lange bis bestimmte wörter oder begriffe, wie cola oder mcdonald´s und viele andere sich im gehirn verankert haben

ich denke, wenn da nicht schnellstens was unternommen wird (von gewissen herren, die sich nur ablichten lassen) wird es dieses hobby wohl irgendwann nicht mehr geben

Also ich kann nur sagen, dass das Alter hier nichts zur Sache tut!

Bin seit zwei Tagen in Eurer Community und ich fühl mich hier wohl!

Bleibt so und seid Stolz auf Euer Hobby, genau so wie ich es bin!