22028's Schatzkiste...

Ein Zeichen dass es keinen großen Geldbeutel braucht um Raritäten zu finden. Fachwissen und etwas Glück genügt.

Gestern für 4 Euro bei delcampe gewonnen..., der erste Brief von England in den Irak der mit einem Overland Mail Aufkleber versehen ist.
Ich vermute dass der Empfänger des Briefes, ein Britischer Soldat, den Aufkleber den es bei der irakischen Post gab an seine Frau sandte die ihn dann auf den Brief klebte. Der England Stempel liegt ÜBER dem Aufkleber.., ein Zeichen dass der Aufkleber schon vor dem Stempel auf dem Umschlag war.

Gestern bei ebay geschnappt..., eine der seltensten Nepal Marken, die ½ Anna Marke der Ausgabe 1917, Mi-Nr. 14B. Nur ca. 100 ungebrauchte Marken sind bekannt, davon ein Block mit 32 Marken sowie ein Block mit 24 Marken. Letztgenannter befindet sich in meiner Sammlung. Die gezeigte Marke ist Klischee 25 und hat extrem breite Ränder, ein absolutes Luxusstück.

Hallo Hannes,

vielen Dank für die aufmunterten Worte, ich habe noch vieles zu zeigen, das was ich als nächstes zeigen wollte muss aber noch warten da ich dazu einen Artikel für die Fachpresse geschrieben hatte und erst dessen Veröffentlichung abwarten möchte.
Denke aber dass ich noch 1-2 Stück in der Zwischenzeit zeigen kann...

Nachfolgender Beitrag wurde in leicht veränderter Form in der Michel Rundchau 01-2010 veröffentlicht, nun, nach der Veröffentlichung kann ich die Artikel und Bilder auch hier zeigen.

Die Geschichte von El Dorado
El Dorado, der sagenhafte Goldschatz oder auch Goldland, lag angeblich im heutigen Kolumbien. Die Legende darauf bezieht sich darauf, dass jeder neue Herrscher der Muisca (einem Chibcha-Volkes) bei seinem Amtsantritt ein Opfer für den Sonnengott im Bergsee von Guatavita, in der Nähe des heutigen Bogotá, darbrachte. Nachts wurden Freudenfeuer entzündet und der nackte Körper des Fürsten wurde mit einer Paste aus Goldstaub überzogen. Zusammen mit vier Höflingen fuhr der Fürst auf einem Floß zur Mitte des Sees. Das Floß war mit vielen verschiedenen Goldgegenständen und Edelsteinen beladen. Die Gefährten opferten diese Gegenstände, indem sie diese ins Wasser warfen. Danach sprang der König in den See, und der Goldstaub auf seinem Körper sank, zusammen mit Smaragden und Gold, welches die Priester als Opfer in den See warfen, auf den Grund. Eine andere Variante lässt den König am Rand des Sees nach der Zeremonie das Gold abwaschen.
Als Beweisstück für die Legende gilt das Goldfloß von Eldorado.

Entstehung des Mythos
Bei der Ankunft der Spanier wurde der Muisca-Brauch schon lange nicht mehr ausgeübt, jedoch schürten die Erzählungen der gefangen genommenen Muisca die Gier der Konquistadoren nach dem vermeintlich gigantischen Schatz. Insbesondere die Schriften von Rodriguez Freyle, der sich auf Schilderungen von Don Juan, dem Neffen des letzten Herrschers der Region um Guatavita stützte, trugen dazu bei, dass sich die Legende vom sagenhaften Goldland Eldorado entwickelte. So war die Suche nach Eldorado sogar eine der wesentlichen Triebfedern für die Erkundung und Eroberung Südamerikas durch die Spanier.
In Wirklichkeit aber entstand diese Legende 1541 in Quito, erst mehrere Jahre nachdem die Muisca vom spanischen Abenteurer Gonzalo Jiménez de Quesada besiegt worden waren.
Es wurde stets angenommen dass es sich bei dem Siecha See im Guasca Distrikt, einer schwierig zu erreichenden Lagune in einer Höhe von über 3000 Meter, um den Bergsee von Guatavita handelt.
Im Jahr 1866 hatten Enrique Urdaneta, welcher die Wichtigkeit des Bergsees für die Musicas kannte und sein Partner, der englische Ingenieur George Crowther, Anteile an dem See erworben in der Absicht, ihn trocken zu legen und darin den sagenhaften Goldschatz zu finden. Wann genau mit der Austrocknung begonnen wurde, ist nicht bekannt, jedoch wurden im Zuge dessen einige wichtige goldene Objekte der Muiscas gefunden. Die Fundstücke wurden damals von dem deutschstämmigen kolumbianischen Industriellen Alfred Koppel gekauft und nach Deutschland gesandt, wo sie jedoch durch ein Feuer zerstört wurden, so dass nur noch Photos davon verfügbar sind.

Die Geschichte der Privatpost
Da die Kommunikation zwischen den beiden Partnern Urdaneta und Crowther von der Lagune nach Bogota schwierig war, wurde eine Privatpost eingerichtet, die Correo Semanal El Dorado. Die legale Basis dafür wurde bereits am 27. April 1859 gelegt, als das kolumbianische Parlament der damaligen Granadischen Konföderation per Gesetz festlegte, dass der Postdienst nicht das Monopol der Zentralregierung sein dürfe, sondern dass die Kolumbianischen Staaten, Firmen und sogar Privatleute daran teilhaben dürften, sogar auf den Postrouten der Staatspost.
Daraufhin wurde ein Klischee (vermutlich aus Holz) hergestellt und damit Briefmarken der Wertstufe zu 1 Real (= 10 Centavos de Peso) auf verschiedenen Papieren, wie sie gerade vorhanden waren, gedruckt. Das Papier variiert von normalem weißem Briefpapier, gestreiftem Papier, Papier mit Wasserzeichen, bläulich und grünlichem Paper bis hin zu kariertem Schulheftpapier. Die Bogengröße ist nicht bekannt, jedoch existieren einige Viererblocks – davon einige mit Kehrdrucken –, waagrechte und senkrechte Paare sowie Einzelmarken.

Der nachfolgend gezeigte Viererblock (der 2. Viererblock) ist gedruckt auf kariertem Schulheftpapier mit Teilen von weiteren Marken am oberen Rand, die beiden unteren Marken sind kopfstehend gedruckt so dass sie zusammen mit den oberen Marken 2 Kehrdruckpaare bilden. (Bild wurde nachbearbeitet um die schwach gedruckten Marken deutlicher zu zeigen.
An Briefen selbst sind nur etwa zehn Stück, geschrieben im Zeitraum von März 1870 bis zum 16. November 1870, erhalten geblieben. Die Marken darauf sind mit einem handschriftlichen „G“, vermutlich für „Guasca“, einem Dorf in der Nähe der Lagune, entwertet.

Die Briefmarkenserien der SCADTA der Ausgabe 1921 & 1923 beinhalteten eine Einschreibmarke in der Wertstufe 20 Centavos, allerdings gingen diese auf Grund des großen Bedarfs kurze Zeit nach der Ausgabe bereits zur Neige. Um die Zeit bis neue Einschreibmarken gedruckt wurden und diese bei den Postämtern eintrafen zu überbrücken, hatten verschiedene SCADTA Agenturen selbst einige der vorhandenen Marken in unterschiedlichem Wertstufen mit einen „R“ für „RECOMMENDADO“ (Einschreiben) in verschiedenen Formen und Farben überstempelt. In den meisten Fällen wurden die Marken erst nach dem Aufkleben auf dem Brief mit der „R“ überstempelt so dass von einigen Marken keine ungebrauchten Exemplare existieren.
Hier ein 8er Block der 10 Centavos Wertstufe, überstempelt mit dem „R“ der Type „I“ mit Honda Handstempel im Oberrand. Jegliche Einheiten der provisorischen SCADTA Einschreibmarken sind sehr selten, der hier gezeigte 8er Block ist vermutlich die größte bekannte Einheit.

Gerade bei mir eingetroffen, das Literaturbekannte Stück der Kolumbianischen Privatpost "Correps Colombo Venezolana de Transportes - Correos Rapidos COLVEN Cucuta".
Nur diese eine Marke zu 4 Centavos ist bisher von dieser Privatpostanstalt bekannt und die Marke ist gestempelt mit Stempel von 1929. Weitere Details zur Privatpostgesellschaft sind bisher auch nicht bekannt.

Die provisorischen Einschreibmarken von der SCADTA der Serie 1923 sind die wohl seltensten Stücke. Im Michel Katalog st nur die 20 Centavos Marke (Mi-Nr. 40) mit der Unternummer 40F (Mit Handstempel-Aufdruck “R”), aber ohne Wert, aufgeführt. Auch wenn einige lose Marken davon sowie anderer Wertstufen welche ich der Michel Redaktion bereits zur Bearbeitung sandte, ist nur dieser weine Brief hier bekannt.
Hier dieser Brief, frankiert u.a. mit einer 20 Centavos R-Marke, mit Handstempelüberdruck „R“ der Type III, gestempelt 21. Juli 1923.

Diese Privatpostanstalt gehörte Salomon Zugbi von Barranquilla und war ungefähr im Jahre 1924 zwischen Barranquilla und Cartagena in Betrieb. Insgesamt 2 ungezähnte Markenausgaben sind bekannt, jeweils im gleichen Design, Farbe war einmal rot und das andere mal blau, Wertstufe 10 Centavos.
Die Marken wurden nur für sehr kurze Zeit verwendet, höchstwahrscheinlich da die Regierung die Ausgabe und Verwendung von Privatpostmarken untersagte.

Von diesen Ausgaben sind bisher nur 5 lose Marken (4 rote und 1 blaue) und 5 Briefe (3 mit der blauen und 2 mit der roten Marke) bekannt.

Um die stark abgenützte 1 Anna Platte zu verbessern, wurden 1901 die äußeren Rahmen aller Klischees grob nachgraviert. Anstelle der ursprünglich feinen Linien des Rahmens sind die Striche jetzt stärker, unregelmäßiger und weiter auseinander gesetzt.
Die ersten Drucke dieser Marken wurden auf europäischem (Schreib)maschinenpapier sowohl gezähnt als auch ungezähnt, ohne Gummierung, gedruckt. Anfangs waren die Drucke klar, im späteren Verlauf wurden die Drucke dann leicht unscharf. Es wird vermutet das nur ca. 200 – 250 dieser Marken auf Europäischem Papier existieren.

Hier ein Kehrdruckpaar, Klischee 15 & 16, hell-blau. Nadeldurchstich. Nur 3 ungebrauchte Kehrdruckpaar auf Europäischem Papier sind bis heute bekannt.

Vor kurzem habe ich diesen Brief auf einer Auktion in Wien ersteigert und Teile der tibetischen Postgeschichte müssen nun wohl umgeschrieben werden.
Es handelt sich um einen Brief vom Juni 1933 aus Kathmandu in Nepal nach Shigatse in Tibet. Der Brief wurde in Kathmandu mit Marken der Britisch-Indischen Post (3 Pies + 2 Stück. ½ Anna) frankiert, mit dem Stempel der Britisch-Indischen Post in Kathmandu "NEPAL / 22.JUN 33 /..." entwertet und durch die Britisch-Indische Post nach Gyantse zum Postamt der Britisch-Indischen Post in Tibet befördert. Da Tibet kein Mitglied des Weltpostvereins war wurde die Britisch-Indische Frankatur für den Weitertransport zum Empfänger nicht anerkannt, stattdessen wurde in GYANTSE (oder auch bereits in Kathmandu durch den Absender) eine tibetische Marke für den Weitertransport nach Shigatse aufgeklebt und in GYANTSE mit dem Stempel der tibetischen Post gestempelt. Bis hierher ist das alles normal und eine „Vielzahl“ von Belegen welche diesen Weg gingen sind erhalten geblieben.
Aber, der gezeigte Brief hat als Frankierung nicht die zum damaligen Zeitpunkt benötigte 1/2 Trangka Portostufe sondern eine halbierte 1 Trangka Marke, gezähnt, Platte 1, Klischee 6, entwertet mit dem Stempel von GYANTSE welcher, auf Grund der frühen Verwendung (Diese Stempeltype wurden erst im selben Jahr eingeführt) den doppelten Außenkreis zeigt. Der doppelte Außenkreis wurde im laufe der Jahre beschädigt und zeigte zum Schluss nur noch einen Kreis).
Es sind Halbierungen (und Viertelungen) von Tibetischen Marken aus der Zeit ab ca. 1953/54 bekannt, dies ist aber der erste und bisher einzige Beleg welcher eine Halbierung bereits aus dem Jahre 1933, dem Ausgabejahr der Marken, trägt.
Da zum damaligen Zeitpunkt eigentlich kein prinzipieller Mangel an 1/2 Trangka Marken bekannt war kann es sein dass die 1/2 Trangka Marken zum Zeitpunkt der Ausgabe des Briefes noch gar nicht ausgegeben waren was auch der Grund dafür sein kann dass bis dato keine Musterbogen vom 1/2 Trangka Wert bekannt sind. Daher wurde eine 1 Trangka Marke geteilt verwendet welche seitens der tibetischen Post akzeptiert wurde bzw. durchgeschlüpft ist.
Nun beginnt die Suche nach dem Bruder des Briefes, wo eine Marke geteilt wurde sollte man annehmen dass auch die zweite Hälfte verwendet wurde…

Der Gouverneur von Zypern hatte am 21.05.1929 mittels Postverordnung "The Post Office Desert Route Rate of Postage Order, 1929" verfügt dass der Portozuschlag für die Overland Mail 3 Piaster pro Unze beträgt. Die Verfügung war gültig ab dem 1.6.1929. Dazu wurde ein spezieller Aufkleber kostenlos seitens der Zypriotischen Post ausgegeben welcher in der linken oberen Ecke des Briefumschlages angebracht werden musste. Die erste Postbeförderung von Zypern mittels der Overland Mail war am 05.06.1929. Post von Zypern wurde mittels Schiff nach Beirut transportiert und dort auf dem Landweg nach Damaskus wo er der Overland Mail zum Weitertransport übergeben wurde.
Eínschreibebrief von Limassol / Zypern nach Indien, versandt mit der ersten Postbeförderung am 5. Juni 1929. Der Brief ist nach Indien adressiert, dort wurde er vom Empfänger aber nicht entgegen genommen so dass er wieder nach Zypern zurück gesandt wurde. In der linken oberen Ecke des Briefumschlages der von der Zypriotischen Post ausgegebene Leitwegaufkleber.

Details zu den Portozuschlägen von Zypern gibt es hier...

Das ist die Mi-Nr. 15A, auf europäischem Schreibmaschinenpapier gedruckt (Gibt es auch als Kehrdruck), die 1/2 Anna rot (Mi-Nr. 14B) ist Massenware dagegen, das spiegelt sich aber nicht im Katalogwert nieder. OK, Massenwarenpreis hat die Marke nicht, sie hat aber meiner Meinung nach großes Potential. Das das erste Stück das seit Jahren auf den Markt gekommen ist.

Einige Postings vorher gibts übrigens ein Kehrdruckpaar dieser Marken zu sehen...

kartenhai,

da bin och adhoc auch überfragt, aber, wo schreibt Michel denn das?