Ministerausgaben

    Hallo zusammen,

    habe einmal eine Frage zu den sogenannten Ministerausgaben.
    Letzte Woche fand in Berlin eine Auktion statt, in deren Verlauf die unverausgabte Marke Brot für die Welt von 1961 als Bogen zu 50 Stück, auch Stücklenbogen bezeichnet, für über 200.000 Euro vergeben wurde, ein beachtlicher Preis!

    Mich würde einmal interessieren, wie der normale Sammler an diese Ministerausgaben im Vorfeld herankommen kann, muss ja nicht immer so ein Kracher sein.

    Gibt es eine normale Bezugsquelle, oder läuft das nur über Auktionen und Händler?

    Grüße
    Kochi

    Ich hoffe, ich weise jetzt einmal den richtigen Weg!

    Die 1961 (nicht) erschienene Marke "Brot für die Welt", Michel Nummer X gibt es nur (?) mit Handstempel-Aufdruck Muster. Diese Muster-Exemplare wurden unter anderem an philatelistische Zeitschriften und andere Publikationen mit Briefmarkenteil vor Ausgabe der Marken versandt, um diese entsprechend abzubilden. Da diese Marken kostenlos verschickt wurden, erhielten sie, um Porto-Mißbrauch zu verhindern, den genannten Stempel.
    Heute gibt es diese Marken nicht mehr. In meinem Besitz befinden sich unter anderem Marken der Dauerserie "Sehenswürdigkeiten" mit diesem Stempel. Wichtig beim Erwerb dieser Marken ist, daß man nicht zu viel dafür bezahlt!!! Dieser Stempel ist in keinem Fall prüfbar! Die Marken unterscheiden sich (normalerweise) nicht von den Marken, die einige Wochen später zur Ausgabe gelangen. Erscheint die Marke dann aus irgendwelchen Gründen dann doch nicht, ist dieses selbstverständlich die Sensation. Wann die Praxis des Versands von MUSTER-Marken eingestellt wurde, ist mir nicht bekannt!
    In die selbe Richtung sind auch Marken einzuordnen, die z. B. den Handstempel-Aufdruck "entwertet" tragen. Diese wurden für Prüfzwecke abgegeben (Postautomation) und der Verbrauch sollte auch hier verhindert werden.

    Guten Abend kochi,

    Du wirst die sogenannten Muster-Marken meinen?
    Über einen Händler habe ich mal ein Album mit 200 verschiedenen BRD-Muster-Marken bekommen, die aus dem Besitz eines dänischen Journalisten stammten (meine umgestaltete Beispielseite s.unten). Bogenweise wird man überhaupt nicht an sowas kommen. Und inzwischen ist diese Art der Kennzeichnung von Vorab-Exemplaren ja abgeschafft worden.
    Musst Du also wohl bei Händlern oder Auktionen gucken - oder inserieren.

    Schönen Abend wünscht Dir
    Abarten-Hannes

    Übrigens werden Marken mit dem "Muster" Stempel nicht geprüft da der Stempel nicht standardisiert war uns sehr fälschungsgefärdet ist.

    Tibet, Nepal-Klassische Ausgaben, Irak-Eisenbahnmarken 1928-1942, Irak-Zwangszuschlagsmarken Hochwasser 1967, Overland Mail Baghdad-Haifa, SCADTA-Provisorische Einschreibmarken der Ausgabe 1921 & 1923, Kolumbien- Halbamtliche Ausgaben

    Besten Dank für die schnellen Antworten.

    Ich bin immer wieder beeindruckt, über die fachkundigen Leser, die sich hier im Portal befinden und super-schnell antworten.
    Leider kann ich kaum mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, bin eher auf der anderen Seite.

    Ihr habt natürlich vollkommen Recht, ich meine die sogenannten Mustermarken, die an Journalisten und einzelne, staatliche Bedienstete in den Ministerien verteilt wurden.

    Interessant finde ich den Umstand, dass diese Marken mit dem Musteraufdruck nicht attestiert werden, da der Aufdruck Muster nicht prüfbar ist. Schaut man mal in Kataloge von Händlern und Auktionshäusern, so wird dies immer als eine extreme Besonderheit mit hohem Verkaufswert herausgestellt.
    Dabei könnte sich jeder wegen der nicht Prüfbarkeit einen Stempel mit Muster anfertigen lassen und Marken damit aufwerten.

    Diesen Aspekt werde ich zukünftig beachten.

    Übrigens die von mir beschriebenen Marken, tragen den Aufdruck Muster nicht. Das ist in diesem Fall noch eine zusätzliche Besonderheit.

    Grüße
    Kochi

    Das war ja auch der Belegbogen!!!
    Empfänger war (soweit ich es richtig in Erinnerung habe) irgendein hoher Staatsbeamter (Kanzler etc). Da ist man nicht davon ausgegangen, daß er die als Porto verwendet
    :ok: ... hat er ja auch nicht!

    Empfänger des Bogens (ohne Muster-Aufdrucke) war ein Bewohner meiner Heimatstadt: Dr.Richard Stücklen - seinerzeit Postminister...

    MfG
    Abarten-hannes

    Und wenn frau ministergattin mal marken für ne einladung braucht, geht die dann zur post oder guckt sie mal beim herrn ministergatten in die schreibtischschublade? Soll doch schon vorgekommen sein.

    Briefmarken sammeln, welch vernünftige Leidenschaft