Hat es vielleicht irgendwas mit dem Erie Canal zu tun?
Kann aber egentlich auch nicht sein...
Hat es vielleicht irgendwas mit dem Erie Canal zu tun?
Kann aber egentlich auch nicht sein...
Ein Herr aus Buffalo, NY schickt am 29. September (Samstag) eine Postkarte (Scott Nr. UX8 Farbe???) an einen Herrn aus Wales, NY. Die Karte kommt am 01. Oktober 1888 (Montag) dort an.
Der Herr aus Buffalo (von der Eree Co. ???) schreibt, dass er am Freitag, den 5. Oktober abends in Holland (NY ???) sein könne.
Wenn die Stempel nichts Besonderes sind, weiss ich nicht weiter.
Carolina Pegleg kläre uns auf!
Kuck Dir doch den Link bei Wikipedia an, Wales liegt im Erie COUNTY, Staat New York, das passt alles gut zusammen.
Der 'Erie Co' kann auch die Firma sein wo der adressierte arbeitet ?
Wurde auch nachträglich draufgeschrieben.
Erich
ZitatOriginal von Gagrakacka
Concordia CA:Kuck Dir doch den Link bei Wikipedia an, Wales liegt im Erie COUNTY, Staat New York, das passt alles gut zusammen.
Das Wales in Erie County liegt war mir schon klar. Doch ich lese Eree Co. Daher die Vermutung, dass es sich um einen Firmennamen handelt (Eree Company).
Einen I-Punkt kann ich nicht entdecken. Nicht mal einen Fliegenschiss, den man dazu erklären könnte.
So hingeschmotzt wie das aussieht, hat man sich den Punkt wohl geschenkt
Wie ich sehe habt ihr Euch ueber Nacht (hier) redlich gemueht. Es geht sich in der Tat um die Stempel. Genau gesagt um den Aufgabestempel aus Buffalo. Concordia CA hat das nach dem Ausschlussystem gut herausgetueftelt. Aufloesung folgt in etwa 1 Stunde. Ich muss gerade noch eine Tasse Kaffee "fruehstuecken" und schreibe dann die Antwort zusammen.
Zur Aufloesung:
Der Katalogwert der Ganzsache, Scott Katalognummer UX9 aus 1886, betraegt gestempelt US$0.55 (2002). Was macht diese Karte hier vorstellenswert? – Es ist der Aufgabestempel aus Buffalo, NY. Dabei handelt es sich nicht um einen Duplex-Handstempel, wie Concordia CA vermutete, sondern um einen Maschinenstempel einer "Leavitt" Maschine. Keiner hat's erkannt . . .
Thomas Leavitt entwickelte die erste wirklich erfolgreiche Briefstempelmaschine in den USA. Die ersten Stempel datieren aus Januar 1876. Im Jahre 1880 liefen Leavitt Machinen in etwa zwei dutzend Staedten. Diese Stempel sind allesamt nicht haeufig. Teilweise, z. B. Atlanta, sind diese Stempel extrem selten. Einige der Leavitt-Stempel entsprechen der herkoemmlichen "Aesthetik" von Maschinenstempeln und haben z. B. einen Killerteil mit Strichen. Typisch sind allerdings Stempel mit dem ovalen Killer in Form eines "American Footballs". Erkennungsmerkmale: Mit Ausnahme einer Leavitt Maschine in Boston, bei der der eingesetzte Killerteil sieben Balken aufweist, haben alle ovalen Leavitt Killer acht Balken.. Die ovalen Killer sind zudem nicht hoeher als der runde Stempelkopf. Bei Duplex-Handstempeln hingegen ist der Killer beinahe immer hoeher als der Stempelkopf und hat gewoehnlich mehr als acht Balken. Wie bei allen Machinenstempeln ist ein gutes Erkennungseichen auch die Ausfuehrung in Stahl und die parallele Ausrichtung des Stempels zur Oberkante der Karte, waehrend Handstemepl meist schief stehen. Bei Fehlern in der Zufuehrung hilft dies natuerlich nicht. Wichtig schlieslich noch, dass diese Stempel ohne den Killerteil auch in der Briefannahme verwendet wurden. Da muss man dann ein geschultes Auge haben, um den gesuchten Maschinenabdruck zu erkennen, wenn man nur den Stempelkopfabdruck hat.
Nach den Buchstaben im Killer kann man im uebrigen nicht gehen. Erstens gibt es Leavitt Stempel, die Zahlen haben; zweitens gibt es Duplexstempel, die Buchstaben zeigen oder auch stumm sind (Beispiele am Ende). Das "Augentraining" bezog sich also auf die Erkennung, dass es sich hier um einen Maschinenstempel handelt und weiter darauf, dass fruehe Maschinenstempel grundsaetzlich einmal interessant sind.
Waehrend das Gebiet der "fancy cancels" des 19 Jh. schon seit vor der Jahrhundertwende gesammelt wird, gut erschlossen ist, und hoffnungslos ueberpreist, hat sich das Interesse an den nur wenig spaeteren Pionier-Maschinenstempeln erst langsam seit nach dem Krieg entwickelt und Funde sind da immer noch moeglich.
Ich habe im uebrigen mit Bedacht einen etwas unklaren Leavitt-Stempelabschlag ausgewaehlt, um hier wirklich dem Thema "Augentraining" gerecht zu werden. Die Abbildung der Rueckseite diente einerseits der Verwirrung, andererseits konnte aus dem Text "Freitag, 5. Oktober", mit Hilfe eines ewigen Kalenders auf das Verwendungsjahr 1888 geschlossen werden, da der Buffalo-Stempel das Jahr nicht erkennen laesst (auch aus dem Ankunftsstempel halbwegs erkennbar). 1888 war das einzige Jahr in dem waehrend des wahrscheinlichen Verwendungszeitraums der 5.10. auf einen Freitag fiel. Im Anhang ein besserer Abschlag einer Leavitt Maschine aus Newark, N.J.
Wer sich mehr von diesen Stempeln anschauen will, und auch an Preisen interessiert ist, dem empfehle ich das bebilderte Angebot von Bob Patkin, der 200 dieser Stempel im Angebot hat:
http://www.postalhistorystore.com/servlet/the-Po…cels/Categories
Hallo Carolina Pegleg,
dass bei Dir etwas mit Maschinenstempeln dahinter steht, hätte man sich fast denken können.
Vielen Dank für die interessante Aufgabe. Ich kenne mich jetzt auch in Erie County ganz gut aus.
Beste Grüße über den großen Teich
Jürgen
Hallo Carolina Pegleg schönes Rätsel,und wieder was dazu gelernt.
Hier noch die versprochennen Stempel der Schaffner Bahnpost.
Ich hab den im vorigen Beitrag gezeigten Stempel nochmals mit einer höheren Auflösung gescannt,zudem eine der 2 weiteren Karten die ich heute bekommen hab. Leider ist eine davon nicht sehr gut abgeschlagen so das sich ein scan nicht lohnt.
Bei dem Stempel Thum- Wilischthal handelt es sich um den Zug Nr.5417 (bisher noch nicht gelistet), das Datum ist leider nicht erkennbar.
Bei dem anderen Stempel Meinersdorf Schönfeld handelt es sich um die Zug Nr. 1468 vom 31.8.21. (Ebenfalls noch nicht gelistet)
Carolina Pegleg
Danke für die Erklärung; hab' wieder was gelernt. War aber extrem speziell, die Maschinenstempelgeschichte!
Das schreit nach Rache!
Normalerweise passt der Brief überhaupt nicht in meine Sammlung. Aber bei manchen Belegen mach ich gerne eine Ausnahme. Warum?
Beste Sammlergrüsse!
Lars
Hallo Lars,
ist es der Rollenstempel auf der Flugpostmarke?
Ist der Brief unterfrankiert? Eilzustellung kostete 50 Pfennig.
Was ist das für ein Stempel über dem "n" vom handschriftlichen Vermerk "Avion"?
@ Phila Tom
Sieht nach Briefträgerstempel aus.
Warum titelst Du Die Frage "Flugpost Weimar"? Ich sehe nur Hamburg und Antwerpen.
Und warum hat da jemand so viel mit Bleistift drauf gekritzelt?
Gruß
Uli
Hallo Uli,
die Zeit, als diese Marken ausgegeben worden sind hieß: Weimarer Republik
Es fehlt jeder Hinweis (Bestätigungsstempel Luftpost) das die Karte auch tatsächlich per Luftpost befördert wurde.
Statt dessen ein Stempel Hamburg Eilbrief. Ich nehm an das der Brief nie ein Flugzeug gesehen hat.
Meine Vermutung:
fehlende Luftpostgebühr postseitig nachgeklebt
und per Nachgebühr-Karte vom Absender eingezogen.
joey