BRAUNSCHWEIG
Die Minr. 1 vom Herzogtum Braunschweig zu 1 Silbergroschen, Ausgabetag 1.1.1852. Einmal als Einzelfrankatur auf einem seltenen Inlandbrief, von Braunschweig nach Stiege im Landpostgebiet von Hasselfelde (8¾ Meilen). Laut Postverordnung von 1849 kostete ein Brief bis 10 Meilen 9 Gutepfennig. Hier wurde eine Postvereinsmarke benützt, die wegen der abweichende Währung eigentlich nur für Postvereinsdestinationen gedacht war. 1 Silbergroschen war gleich 9,6 Gutepfennig, und die Marke wurde postalisch als 9 Gutepfennig angerechnet. Das Bestellgeld hatte der Empfänger noch zu zahlen, normalerweise 6 Gutepfennig für das Landpostzustellgebiet. Hier hat der Empfänger den Brief aber selbst in Hasselfelde abgeholt, bzw. abholen lassen, und zahlte deswegen nur 3 Gutepfennig Bestellgeld (Rückseite, nicht abgebildet).
Daneben eine MiNr. 1, hier gleich zusammen mit der MiNr. 2 als seltene Mischfrankatur der ersten Ausgabe auf Brief von Braunschweig nach Absgmünd in Württemberg. Korrekt frankiert mit 3 Silbergroschen für eine Distanz über 20 Meilen. Auch während der DÖPV-Zeit eine sehr seltene Braunschweig Destination. Die Marken sind entwertet mit dem blauen Halbkreisstempel von Braunschweig. Dazu der ovale Stundenstempel.