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Schleswig-Holstein Landpost 1851

  • DKKW
  • 29. November 2014 um 18:40
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.958
    • 29. November 2014 um 18:40
    • #1

    Hallo zusammen,

    ich kann heute einen ungewöhnlichen Francobrief aus Kellinghusen (Hzgtm. Holstein) nach Gelting (Hzgtm. Schleswig aus dem Jahr 1851 zeigen.

    Zunächst einmal zum geschichtlichen Hintergrund. Nach der Inthronisation König Frederik VII wurde im Zuge der Verfassungsreform in Dänemark der Versuch unternommen, das bis dato eigenständige Herzogtum Schleswig an das Königreich Dänemark anzuschliessen.

    Dies führte in Schleswig-Holstein zu einem Aufstand der Deutschnationalen, die den Anschluss des Herzogtums Schleswig (zusammen mit dem bereits dem Deutschen Bund angehörenden Herzogtum Holstein) an das Deutsche Reich forderten. Die Aufständischen führten in Schleswig-Holstein eine bürgerlich demokratische Verfassung ein und kämpften mit eigenen Truppen gegen die Dänische Armee. Zunächst wurden sie hierbei von den Preussen unterstützt, dann aber durch den preussischen Separatfrieden mit Dänemark verraten und im Stich gelassen.

    Nach der Niederlage von Idstedt und dem Desaster von Friedrichstadt brach der AUfstand zusammen. Schleswig war bereits wieder unter dänischer Herrschaft und Holstein wurde von preussischen und österreichischen Truppen besetzt. Am 1.April 1851 wurde die schleswig-holsteinische Armee aufgelöst.

    Die Londoner Protokolle vom 2. August 1850 und 8. Mai 1852 besiegelten die Rückkehr der Herzogtümer unter dänische Herrsschaft.

    Genau in diese Zeit fällt mein Brief, den ein J. D. Thiele am 21. Oktober 1851 an den Baron von Hobe auf Gut Gelting schrieb.

    Der Franco-Brief wurde mit2 Sch. Crt. austaxiert und wurde dem dem 1 1/2 Kreisstempel Kellinghusen 21.10.1851 gestempelt. Adressiert wurde der Brief nach Schleswig. Der Ort "zu Schleswig" wurde (vermutlich in Schleswig) gestrichen und durch den handschriftlichen Vermerk mit dem Rundhofer Boten ersetzt.

    Gut Rundhof liegt wie Gut Gelting in Angeln und gehörten zum Verwaltungsdistrikt "Kappelerharde" Während auf Gelting die Barone von Hobe sassen (und immer noch wohnen), residierte (und wohnt immer noch) das schleswig-holsteinische Uradelsgeschlecht von Rumohr.

    Eigentlich durfte es dort gar keine Landpostverbindung geben, denn: "Alles Gute brachten uns die Preussen" :D
    Ole Maintz und Kurt Hansen haben in ihrem Buch "Lokal- og distriktsforsendelser i provinsen i 1800-tallet" die frühen Landpostverbindungen im Königreich Dänemark beschrieben. Natürlich gab es so etwas auch in den Herzogtümern vor 1864, es wurde nur nie erforscht, denn: "Alles Gute brachten uns die Preussen"

    Vermutlich handelte es sich um einen Botendienst, den die Familie Rumohr zum Postkontor Schleswig unterhielt. Der Brief an den Baron von Hobe zeigt, dass auch andere diesen Dienst nutzen konnten (sicher gegen Bezahlung). Aus dem Königreich Dänemark sind einzelne Botenverträge aus Archiven bekannt, in Schleswig-Holstein würde sich da ein weites Forschungsgebiet auftun, aber wen interessiert schon die Zeit der dänischen Herrschaft. Da sassen unsere Altvorderen vermutlich noch auf den Bäumen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • SH, Francobrief Kellinghusen - Gelting, 1851, Mit dem Rundhofer Boten.jpg
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  • ADRI
    erfahrenes Mitglied
    Beiträge
    700
    Geschlecht
    Weiblich
    • 1. Dezember 2014 um 21:14
    • #2

    Hallo DKKW,
    also wenig Informationen aus spärlich vorhandenen Literatur, unerforschte Postgeschichtliche Zeiträume, und du gibst uns so tolle Beschreibung! Kompliment – wie immer!
    LG A :)

    Ein frei denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt.

  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.958
    • 25. Januar 2015 um 22:51
    • #3

    Hallo zusammen,

    kürzlich konnte ich einen weiteren Brief nach Gelting erwerben. Die Sache mit dem Rundhofer Boten lässt mir keine Ruhe.

    Der Brief wurde am 15. März 1849 in Münsterdorf geschrieben und am 16.3.1849 beim Postkontor Itzehoe aufgegeben (1 1/2 Kreis-Stempel, ARGE Nr. 4). Münsterdorf ist ein Dorf unweit der Stadt Itzehoe. Austaxiert wurde der Brief mit 2 Schilling Crt.

    Der März 1849 fällt zwischen die Aufkündigung des Malmöer Waffenstillstands durch die Dänen am 22.2.1849 und die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen im April 1849.

    Adressiert ist der Brief an den Baron Siegfried von Hobe (1816-1877), Baron von Gelting auf Gelting. Als Leitvermerk ist mit gleicher Handschrift "über Schleswig" auf der Briefvorderseite vermerkt. Da das Postkontor in Kappeln näher an Gelting lag, muss auch hier die Beförderung mit dem Rundhofer Boten unterstellt werden.

    Absenderin ist eine Cousine des Barons namens Rudolphine. Das Siegel auf der Briefrückseite ist leider zu undeutlich um auf die Familie schliessen zu können. Doch dürfte einer Verwandten des Barons die schnellstmögliche Postroute bekannt gewesen sein.

    Im Heft 1994 der Postgeschichte zwischen Nord- und Ostsee ist das Postamt Schleswig Schwerpunktthema. Auf Seite 180f ist die Private und halbamtliche Postversorgung der Landgebiete beschrieben. Hier steht unter anderem: Henning Jürgensen versah den Dienst zwischen Rundhof und Schleswig. Anlaufpunkt war für ihn in Schleswig die Witwe Brix am Gallberg.

    Der Brief ist aufgrund der verblassten Tinte ziemlich schwer zu lesen obwohl die Schreiberin eine recht ordentliche Schrift hatte. Es geht um Erbschafts- und Familienangelegenheiten.

    Mal sehen, ob ich im Laufe der Zeit weitere Briefe und Literaturfundstellen zu Tage fördern kann.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

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    Einmal editiert, zuletzt von DKKW (25. Januar 2015 um 22:55)

  • kartenhai
    Stamm Mitglied
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    29.009
    Geschlecht
    Männlich
    • 26. Januar 2015 um 15:23
    • #4

    Hallo DKKW,

    bei Wikipedia findet man am Ende des Artikels über dieses Adelsgeschlecht eine Menge Links und Literatur-Verzeichnisse, die vielleicht weiterhelfen können:


    Gruß kartenhai

  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.958
    • 26. Januar 2015 um 19:24
    • #5

    Hallo kartenhai,

    den und auch andere wikipedia-Artikel habe ich ausgiebig studiert. Sollte ich bei meinem nächsten SH-Urlaub mal einen richtigen Regentag erwischen (soll ab und an vorkommen ;) ), dann werde ich auch mal das Landesarchiv in Schleswig besuchen. Hier sollte ich das eine oder andere zu finden können.

    Ansonsten muss die Angelegenheit noch mindestens sieben Jahre reifen. Ich denke, dass ich, wenn ich in Rente gehen darf, wieder in meine norddeutsche Heimat zurückkehren werde. Dann bin ich näher an Archiven, Quellen und historischen Arbeitskreisen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Einmal editiert, zuletzt von DKKW (26. Januar 2015 um 19:25)

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