Kriegsgefangenenpost im 1.WK.

Das würde mich auch interessieren. Ich habe da ca. 10 Belege von russischen KGF aus dem 1. Weltkrieg!

MVG Z

Beim 1. Weltkrieg besteht vermutlich noch ein großer Forschungsbedarf, man findet keine Bücher oder Kataloge über den Gesamtkomplex im Internet. Nur über einzelne Länder oder Gebiete sind Abhandlungen zu finden, z. B. Marokko, Jugoslawien, Tsingtau usw.

Auch die einzelnen Länder-Arbeitsgemeinschaften bringen mal Hefte zu dieser Post heraus, z. B. die ARGE Russland:

Es ist oft schon sehr mühsam herauszufinden, wie viele Orte mit deutschen Kriegsgefangenen es in einem bestimmten Land gab, aber da ist im Internet mehr zu finden, manchmal nur auf fremdsprachigen Seiten.

Vom 2. Weltkrieg gibt es da schon mehr Veröffentlichungen:

Gruß kartenhai

Hier ist eine Liste aller Kriegsgefangenen-Lager im 1. Weltkrieg:

Daraus eine Liste aller Kriegsgefangenen-Lager in Rußland im 1. Weltkrieg, eine ganze Menge waren das damals. Die Stempel der Lagerpost sind schwer zu identifizieren, da wohl alles in Kyrillisch war:

Gruß kartenhai

Hallo zusammen,

eine Darstellung der Kriegsgefangenenpost des 1. Weltkriegs in einem Handbuch halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit. Zu viele Staaten waren in diesen Krieg verwickelt.
Selbst eine Darstellung, die sich nur auf die Post deutscher Kriegsgefangener beschränkt wäre schon ein gewaltiges Unterfangen.
Wenn man bei philabooks.com unter dem Suchbegriff "Die Post im Kriege" das Kapitel "Kriegsgefangenenpost (allgemein) auswählt, findet men einige wenige Bücher zu dem Thema. HH Sales Limited, ein britischer Literaturanbieter, hat aktuell unter dem Suchbegriff "prisoner of war" nur zwei Werke zum 2. Weltkrieg auf Lager.
Leonard Hartmann, der große amerikanische Literaturhändler (Philatelic Bibliopole) weist unter dem Stichwort "20th Century War & Censorship" ein riesiges Angebot aktueller und antiquarischer Literatur auf, allerdings ebenfalls vorwiegend zum 2. Weltkrieg.
In den großen philatelistischen Bibliotheken wird man sicherlich fündig. Allein der Onlinekatalog der Münchner Philabibliothek wirft unter dem Suchbegriff "Kriegsgefangenenpost" 88 Titel aus.

Was Zensurpost deutscher Kriegsgefangener in Russland im 1. Weltkrieg betrifft. Schaut mal bei unserem thread "Russland Postzensur 1914-1917" vorbei.

Viele Grüße
DKKW

Hier eine Postkarte Kriegsgefangenensendung aus dem Lager Beresovka in Ostsibirien (Republik Burjatien) nach München vom Januar 1915. Glücklicherweise hat der Absender unten links seine Adresse leserlich hingeschrieben, denn Kyrillisch ist nicht gerade jedermanns Sache zum Entziffern. Die Karte ist in der Mitte fast durchtrennt, jemand hat sie auf der Rückseitemit einem großen Stück Papier wieder zusammengeklebt, dabei aber leider fast die ganzen Mitteilungen des Kriegsgefangenen verdeckt.

Wenn man die Karte an eine starke Lampe hält, kann man die sich unter dem aufgeklebten Papier befindlichen Buchstaben noch einigermaßen erkennen.
Werde mal versuchen, die Mitteilung zu identifizieren.

Der Name Martin Hafner ist wohl ein Besitzer-Stempel und weder Absender noch Empfänger der Karte.

Gruß kartenhai

Hallo Kartenhai,

der Zensurstempel ist von der "Militärzensur beim Irkutsker Postkontor". Die "4" sollte die Zensornummer sein. Der Beleg hätte natürlich auch in den schon von DKKW og Thread gepasst.

Die Reparaturmethode ist allerdings etwas grob (so, als wenn man vor eine Fachwerkwand eine Betonmauer stellte, damit die erstere nicht umfällt )

Gruß
nst

@ DKKW möchte dem zustimmen, es ist sicherlich nicht zu leisten.

Für mich ist es ein interessantes Thema und wie immer für mich etwas mit zu wenig an Zeit. Habe aus meiner Familiengeschichte u. a. Briefe zu »Prisoners of War« Camp II Knockaloe (Isle of Man), aber auch der zuvor genutzten Postkarten (Ganzsache), z. B. Belgien überstempelt mit Feldpost oder reine Feldpostbriefe (mit Wohlfahrtsmarken) von 1914 bis 1917. Es ist eine wunderbare Zeitzeugensache und weil ja in der Familie weitergegeben auch da der eigentliche Wert.

@ northstar:

Danke für die Hinweise zum Zensurstempel.

Gruß kartenhai