Die USA haben mal wieder eine Überraschung für die Sammler parat. Von dem berühmten Kopf stehenden Fehldruck „Inverted Jenny“ aus dem Jahre 1918 gibt es seit dem September 2013 einen Nachdruck mit geändertem Nennwert (2,- $ statt seinerzeit 24 Cent). Die Marke wurde in einem Sechserblock zusammengefasst, der von der Post nur komplett verkauft wurde. Obwohl von einem schönen Rand umfasst, wird dieser Kleinbogen nach den für Michel eigenen Kriterien nicht als Block, sondern als Folienbogen katalogisiert, die Marken sind selbstklebend und gestanzt (Michel-Nr. 5000 I BA).
Außerdem gibt es diesen Kleinbogen auch noch ungestanzt, diese KB wurden allerdings nur in kompletten Druckbögen à 6 Kleinbogen unzertrennt von der philatelistischen Versandstelle verkauft, die Auflage ist 3.000 komplette Druckbögen = 18.000 Kleinbögen (Michel-Nr. 5000 I BB). Verkaufspreis ist mir nicht bekannt, Michel hat keinen Preis dafür notiert.
Und nun der Gag der Postverwaltung, womit man den Verkauf dieser an sich teuren Kleinbogen für alle, nicht nur für die Sammler, ungemein ankurbeln kann:
Außer den 2.200.000 Kleinbogen mit dem Kopf stehenden Flugzeug und den 3.000 ungestanzten Druckbögen wurde auch noch eine Minimenge von nur 100 Kleinbogen gedruckt, die das Flugzeug normal und nicht Kopf stehend zeigen! (Michel-Nr. 5000 II BA.
Diese modernen Raritäten wurden nach dem Zufallsprinzip in die riesige Gesamtauflage eingemischt und landesweit verteilt. Alle Bögen natürlich mit einem Deckblatt obendrauf, damit auch niemand sehen kann, welcher Bogen das nun ist.
Eine Firma in Amerika bietet jedem glücklichen Finder 15.000,- US-$ für einen solchen Kleinbogen. Was wohl viel zu wenig ist, aber manche fallen auf solche Anzeigen wegen des schnellen Geldes vielleicht doch herein:
Auf die erzielte Summe eines solchen Kleinbogens darf man gespannt sein, wenn er mal in einer seriösen Auktion auftauchen sollte. Mal sehen, ob so ein Bogen auch in Deutschland aufgrund einer Abo-Lieferung auftaucht
Für ein Einzelstück der originalen „Inverted Jenny“ wurden im Oktober 2013 immerhin noch 500.000,- $ plus Aufgeld in New York bezahlt bei einer Auflage von 100 Stück!
Ob diese Praxis der Herstellung von künstlichen Raritäten wohl jetzt auch bei anderen Ländern auf der Welt Nachahmer finden wird? Gar in Deutschland? Da würde sich die Anzahl der Briefmarken-Sammler wohl schlagartig vervielfachen und das Sammeln wieder in machen!
Gruß kartenhai